Ecopower 1.0: SO-Eingang Bezugs- / Einspeisezähler

  • Hallo,
    in der Betriebsanleitung des Ecopower 1.0 habe ich eine Schnittstelle S0-Einspeise/Bezugszähler gesehen. Wenn ich die Schnittstelle mit meinem Bezugszähler verbinde, läuft dann das Ecopower nur wenn ich ansonsten Strom beziehen würde? Folgender Hintergrund, ich habe noch eine PV-Anlage im Eigenverbrauch und möglichst sollten nicht beide Anlagen gleichzeitig laufen, sondern das Ecopower nur wenn keine Sonne scheint, es sei denn, der Wärmebedarf wird zu groß. Er kennt also das Ecopower über die S0 Schnittstelle, es besteht momentan kein Bedarf an Strom (Die PV Anlage speist ein) und stoppt bis der Speicher leer ist?

  • Nach meinem Kenntnisstand vom Nov. 2011 wird der Stromverbrauch dann nur visualisiert. Eine Anpassung der Laufzeiten findet nicht statt. Das ist eine schwache Leistung von Vaillant, aber vielleicht wird ja daran gearbeitet.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Ja, das ist schade. Eine Regelung diesbezüglich wäre schon. Reicht denn für die S0 Schnittstelle eine Leitung 2x2x0,8 auf einer Länge von 15m?

  • Das Ecopower 1.0 kann doch gar nicht modulieren.


    Lediglich das 3.0 und das 4.0 können das - aber nach meiner Kenntnis wird auch hier das S0-Signal nicht in dieser Richtung genutzt.


    Ich persönlich halte Modulieren für ein sehr wichtiges Verhalten zur Laufzeitverlängerung, allerdings hörte ich bisher nur Äusserungen dahingehend, dass trotz geringerer Motor-Last kaum eine Verlängerung der Lebensdauer und damit einhergehend auch keine Verringerung der Wartungskosten zu erwarten ist.


    BHKWs sind nun mal ideal zur Grundlastdeckung - und solch eine Grundlastfähigkeit ist eben gerade deren Stärke (idealerweise natürlich mit Synchrongeneratoren ...).


    Ein Abfangen von (ungeplanten) Lastspitzen durch Modulieren und damit einhergehenden Drehzahlschwankungen kann ich mir nicht sinnvoll vorstellen und das halte sogar ich im Hinblick auf die ständigen Drehzahlschwankungen abträglich für die Lebensdauer.


    Da würde ich eher an Batterien oder Kondensatorbänke denken ....

  • Sorry , hast Du Dich im Tread vertan?? Ich habe nix von modulieren geschrieben und auch in den Vorangegangenen Beiträgen stand nichts von Modulation.


    Ich möchte lediglich den zweiten S0 Eingang nutzen und wissen wie!!


    mfg

  • Ebenso sorry - ich wollte damit nur ausdrücken, dass wenn schon das 3.0er nichts sinnvolles mit dem Signal anfängt würd ich da keine grossen Hoffnungen in das 1.0er setzen (so wie ich den Hersteller kenne).


    Sinnvoll wäre n.m.M. z.B. das S0 Signal für eine "Modulationsuntergrenze" zu verwenden.
    Von mir aus auch - wenn Du nichts vom Modulieren hören willst - als Sperrsignal ...


    ABER: Du sprichst von einem zweiten Eingang - was macht denn der Erste ???
    <ironie an> ;) Vielleicht kann man den Ersten mit dem Zweiten verbinden und spart dann Energie ? ;) <ironie aus>

  • Moin,


    ich lass mal den Ironiemodus AUS. Der erste S0 Eingang bekommt das Signal vom internen, geeichten, MID zugelassenen KWK Zähler.


    Die Steuerung visualisiert das dann und zeigt Strom,Spannung,Cos Phi,Leistung und Arbeit an - davon können BHKW in dieser Leistungsklasse nur träumen.


    Der zweite S0 Eingang soll - laut früheren Schaltplänen - das selbe können oder alternativ als potentialfreier Eingang zu nutzen sein.


    mfg

  • Moin allerseits,


    hab mal flux nen Reedschalter von meinem Gaszähler an den S0 Eingang gezogen - Und er funktioniert !!!


    Zwar mit nem absolut absurden Faktor 1Impuls = 10kWh aber er geht.

  • Das Ecopower 1.0 kann doch gar nicht modulieren.
    Lediglich das 3.0 und das 4.0 können das - aber nach meiner Kenntnis wird auch hier das S0-Signal nicht in dieser Richtung genutzt.


    Das Ein- und Ausschalten ist aber kein Problem. Wenn die Solaranlage gerade das Haus mit 2-5 kW versorgt, kann das BHKW auch ausbleiben.


    Zitat

    Ich persönlich halte Modulieren für ein sehr wichtiges Verhalten zur Laufzeitverlängerung, allerdings hörte ich bisher nur Äusserungen dahingehend, dass trotz geringerer Motor-Last kaum eine Verlängerung der Lebensdauer und damit einhergehend auch keine Verringerung der Wartungskosten zu erwarten ist.


    Es gibt unterschiedliche Alterungsprozesse, die das Wartungsintervall beeinflussen. Die sind zum einen
    a) rein zeitbestimmt (kalendarische Alterung, die Maschinen rostet mit der Zeit einfach weg)
    b) betriebsdauerbestimmt (nur der An-Zustand läuft: wenn die Kiste läuft, dann haben gewisse Bauteile eine höhere Temperatur und altern schneller, wie z.B. Gummibauteile)
    c) Drehzahlbestimmt. Eine Zündkerze funkt bei 750 min-1 nur halb so oft wie bei 1500 min-1. Gleiches gilt für die Pleullager- und Kurbelwellenlager, was weniger Reibleistung abzuführen hat und die Kolbendichtungen werden pro Zeiteinheit auch weniger stark beansprucht. Ventile klappern auch weniger häufig, wenn die Kiste langsamer dreht. Das muss man natürlich Differenzieren gegeneiner Drosselung bei gleicher Drehzahl.


    Zitat

    BHKWs sind nun mal ideal zur Grundlastdeckung - und solch eine Grundlastfähigkeit ist eben gerade deren Stärke (idealerweise natürlich mit Synchrongeneratoren ...).


    Äh, nein. BHKW können aufgrund des ausreichenden Vorrats an Primärenergie (Gaspipeline liefert "ewig") zwar auch zur Grundlastdeckung eingesetzt werden, aber wer will schon mit Braunkohle- und Kernkraftwerken konkurrieren? Die Stärke von dezentralen KWK-Anlagen ist die Flexibilität im Einsatz. Man kann sie innerhalb von Sekunden/Minuten starten (wielange braucht ein Ecopower, bis er auf Vollast läuft wenn man vom Startbefehl zählt?) und wenn sie in Betrieb sind, dann kann man einfach über das Gaspedal sekundenschnell modulieren (beides: Drossel und Drehzahl).


    Zitat

    Ein Abfangen von (ungeplanten) Lastspitzen durch Modulieren und damit einhergehenden Drehzahlschwankungen kann ich mir nicht sinnvoll vorstellen und das halte sogar ich im Hinblick auf die ständigen Drehzahlschwankungen abträglich für die Lebensdauer.


    Da hast Du etwas missverstanden: Es geht nicht dem Hinterhechten bei Leistungsspitzen. Ab und zu eine Kilowattstunde aus dem Netz zu beziehen ist nicht tragisch. Es geht darum nicht rückspeisen zu müssen. Die Wärmesenke ist ein wertvolles Asset. Den Strom, den man unter Nutzung der Wärmesenke erzeugt, ist sehr effizient generierte Elektroenergie, mit einem differentiellen Wirkungsgrad nahe dem eines Brennwertkessels (~90% auf H_s bezogen, wenn die nachgeschaltete Brennwerttechnik funktioniert, wie sie soll).


    Zitat

    Da würde ich eher an Batterien oder Kondensatorbänke denken ....


    Ich tue das nicht. Kondensatoren haben zwar eine hohe Leistungs-, aber eine geringe Energiedichte. Selbst Supercaps sind im nur leer. Die KWK kann als Verbindungselement zwischen Strom- und Wärmeseite über die sogenannte funktionale Stromspeicherung punkten (vgl. S. 16f). Eine Mini-BHKW in der Kundenanlage sieht dann so aus, als würde diese Anlage Strom speichern (Verschiebung der Bezugsprofile), in Wahrheit wird aber unter Nutzung des Wärmespeichers nur das Einspeiseprofil der mKWK-Anlage in die Prosumerzelle verschoben. Ein Wärmespeicher enthält etwa 50 kW_th Wärmeenergie pro Kubikmeter Wasser bei einer Speizung von 50 K (4,2 kJ/(K*kg) * (90°C-40°C) 1000 kg/m³ * / (3600 kJ/kWh) = 58,3 kWh_th/m³). Wenn man diesen Wert mit der Stromkennzahl s multipliziert (z.B. s= 30% el / 60% th), dann erhält man die funktionale Stromspeichergröße 50 kW_th * 0,5 el/th = 25 kW_el.


    Was kostet ein Batteriestack, der 25 kW Strom speichern kann? 1000 Euro, 10.000 Euro oder eher 25.000 Euro? Vielleicht bekommt man einen akzeptablen Preis für gebrauchte Gabelstabler-Batterien hin, das liegt aber alles noch weit über den Kosten für einen isolierten Wassertank. Vielleicht klappt das irgendwann mal mit den Umrichter-BHKWs, weil die keinen zusätzlichen Batteriewechselrichter brauchen und man den Akku an den Zwischenkreis anschließen kann.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)