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  • Falls von offizieller Seite irgendwann einmal dahingehend reagiert wird, so werden vermutlich diejenigen die netzentlastend verbrauchen nicht belohnt sondern nur weniger stark "bestraft" und der Strom wird in den Hauptbelastungsphasen teurer. :cursing:
    Letzenendes käme es natürlich aufs gleiche hinaus.
    Ich erinnere hier mal an die Einführung der Abgasnormen bei der KFZ-Besteuerung. Die Steuer bei neuen Autos wurde nicht billiger sondern bei "alten" (Bestands) Autos nur teuerer.

  • Zitat

    Aber bei Waschmaschine, Spülmaschine, Gefrier- und Kühlschrank kann man gut was machen! Nur sind Kommunikationsmodule teuer - und auch nicht notwendig. Zum einen gibt es die Technik der Frequenzmessung, diese bietet sich für Kühl- und Gefrierschränke an. Bei höherer Frequenz wird vorgekühlt und bei niedrigerer wird gewartet - soweit dies möglich ist (Grenztemperaturen). Die Geräte dürfen nur nicht alle bei Frequenz X angehen, sondern brauchen eine Berechnunsformel aus Sollert-Temperaturbereich und Frequenz, so dass nicht alle gleichzeitig schalten. Dazu hatte gunnar.kaestle: auch schonmal was längeres geschrieben und im Forum gepostet.


    Bei Wasch- und Spühlmaschinen bieten sich ganz simple Rundsteuerbefehle an. Diese können in kleinen Netzblöcken ausgelöst werden, wenn in den nächsten 100 Minuten eine Minderlast erwartet wird. Mit einem Knopfdruck am Gerät kann aber auch sofort per Hand gestartet werden.


    Fred Schweppe vom MIT hat das Ganze Ende der 70er Jahre FAPER genannt: frequency adaptive, power-energy re-scheduler


    Die Frequenz fluktuiert - bedingt durch das Lastrauschen und die Prognosefehlern bei Erzeugern und Verbrauchern, kombiniert mit der Massenträgheit der drehenden Elektromaschinen (Netzanlaufzeitkontante ca. 10s) - im Zeitbereich von zweistelligen Sekunden. Somit kann man selbst bei Elektroherden hier hilfreich netzunterstützende wirken, weil die Dinger, wenn die Solltemperatur erreicht ist, nur noch taktend die Temperatur halten. Gleiches gilt für Warmwasserboiler, die Heizspiralen von Wasch- und Spülmaschine, etc. Das ist alles aquivalent zu sehen zur Primärregelung, die auch ein P(f)-Verhalten zeigen, nur schneller weil die Prozesse im Dampfkraftwerk etliche Sekunden brauchen, bis vom Öffnen der Turbinenventile, erhöhtem Massenstrom in der Turbine und verstärkter Dampfproduktion aus überhitzem Wasser im Kessel die volle Leistung ansteht. Die Primärregelung ist eine sogenannte P-Regelung: Proportional, das heisst mit Abweichen von der Sollfrequenz wir proportional zur Regelabweichung zusätzlich Leistung abgegeben bzw. aufgenommen.


    Die I-Regelung (integral) merkt sich über eine Summierungsfunktion, den Integrator, die Regelabweichung und hat die Eigenschaft, dass die Sollwert wieder angestrebt wird. Das kann ein reine P-Regelung nicht, hier ist immer eine leichte Abweichung vom Sollwert feststellbar. Die I-Regelung wird durch die Sorte namens Sekundärregelleistung bereitgestellt. Im Gegensatz zur Primärregelung mit einem offenen Regelkreis (Messung Frequenzabweichung -> Neuer Leistungswert: Steuerung) gibt es hier einen etwas aufwendigeren geschlossenen Regelkreis (Messung Frequenz und Lastflüsse and den Regelzonengrenzen durch den TSO (Lastverteiler) und direkte Ansteuerung von SRL-Kraftwerken über Hochverfügbarkeitsleitungen). Soetwas könnte auch als Broadcast über die Funkrundsteuerung geliefert werden. Das ist nichts anderes als ein Ping, der bislang alle 4s verteilt wird und sagt, Du bitte ein bischen mehr rauf, du bitte ein bischen runter. Die Funkrundsteuerung müsste allerdings noch auf diese Anforderung hin optimiert werden, z.B. per kryptographisch gesichertem und damit signierfähigem Übertragungsprotokoll zur Authentifizierung von Schaltsignalen.


    Die Schwäche der Funkrundsteuerung ist auch ihre geringe Übertragungsrate. Ich glaube, es ist ein EFR-Telegramm pro Sekunde. Damit muss man Anlagen gruppieren und wirklich zeitkritische Sachen können nur grob granulär verbreitet werden.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Die Frequenz fluktuiert - bedingt durch das Lastrauschen und die Prognosefehlern bei Erzeugern und Verbrauchern, kombiniert mit der Massenträgheit der drehenden Elektromaschinen (Netzanlaufzeitkontante ca. 10s) - im Zeitbereich von zweistelligen Sekunden.

    ?( _()_ :offtopic: :?:

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


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  • Hallo miteinander,


    Manche werden vielleicht eine geringe Dynamik in den Anzeigen beobachtet haben
    oftmals ist ja wirklich die Abendspitze deutlich zu sehen
    und Wochenende ist halt viel grüner als in der Woche.
    Allein wenn dies Bewusstsein mehreren zu Teil wird, also das Wäschewaschen und co. am Wochenende günstiger ist, hätten wir schon was gewonnen.


    Aber auch in der Dynamik gibt es durchaus interessante Feinheiten
    Schaut man sich den heutigen Sonntag an, dann erkannt man deutlich die typische Abendspitze...


    ...interessanter ist der Tagesverlauf
    Hier hatten wir die letzten Wochenenden auf dem Vormittag eher den mittleren Bereich (gelb) und zur Mittagszeit schon wieder grün. Das war der Einfluss durch PV.


    Heute wiederum haben wir etwas mehr Wind und relativ wenig PV und schon verschiebt sich der Bereich wieder zur der "klassischen" Mittagsspitze (wenn auch nicht so stark ausgeprägt) und immerhin zwischen 11-13 gehts nun auf gelb.