Selbst Deutschland ist eine viel zu kleine Zelle für diese Art von Energiemanagement, das kann nur gesamteuropäisch wirksam gelöst werden.
Selbst gesamteuropäisch funktioniert das nicht wirklich perfekt, einfach weil die Wetterphänomene, um die wir bei Wind- und Sonnenenergie reden, zu großräumig sind. Von der Sonne ist stets der halbe Globus betroffen, d.h. man bräuchte Austauschleitungen mit Australien. Und auch bei einem Tiefdruckgebiet, das üblicherweise für hohe Winderträge verantwortlich ist, hat man Dimensionen, die halb Kontinentaleuropa umfassen. Damit kann man vielleicht Polen mit Portugal kompensieren, aber wenn in Nordfrankreich eine gute Brise weht, dann meist in Norddeutschland auch.
Angesichts der Tatsache, dass heute im Durchschnitt die übliche Transportentfernung bei grob 100 km liegt (Quelle-Senken-Distanz), ist es illusorisch zu erwarten, dass man mit Sonne von der Iberischen Halbinsel, Italien und Griechenland ganz Skandinavien versorgen kann. Das heisst nicht, dass man das Transportnetz nicht erweitern sollte, aber man darf sich davon keine Wunder erwarten. Insbesonders bedeutet eine Ausweitung der Transportentfernung auf das Doppelte bei gleichbleibender Menge eine Verdopplung der Netzkapazität und damit auch der Kosten.
Gruß,
Gunnar