Anschlußschema der Zähler für Inselbetrieb vom Optimess Tiger BHKW

  • Hallo alle beisammen!


    Ich habe mein Tiger 25/50 dazumal zur Überstromeinspeisung und mit automatischem Umschalter für Inselbetrieb ausrüsten lassen.
    Mittlerweile ist der Hertseller Pleite und ich bekomme auch vom Insolvenzverwalter keine Informationen, trotz mehrfacher Nachfragen :cursing:


    Nun zum "Problem":
    Laut der Energieversorgung Gera/ Gera Netz soll ich das BHKW so anschließen, wie alle "normalen" angeschlossen werden.


    Einen Liefer/Bezug-Zähler vom Netzbetreiber kommend, dann den Abgang zum Haus, dann den Erzeugungszähler zum BHKW.


    Die Schaltung vom Hersteller weist jedoch einen eigenen Abgang von der Sammelschiene des Generators auf, welcher über eine ENS31 kontrolliert wird und bei Netzausfall automatisch den Inselbetrieb aktiviert.
    Also kommt das "normale" Schema nicht zum tragen.
    Mein Schema (siehe Anhang) ist rein von der Logik möglich, gefällt jedoch dem
    "Fachmann" von Gera Netz nicht.
    Der meinte nun ganz trocken, ich solle es so anschließen, wie es normal ist (und es gesetzlich vorgeschríeben wäre??? ?( )
    und dann "einfach" einen manuellen Umschalter dazu einbauen....
    Da steigt mein Puls....


    Weiß einer von euch, wo ich Genaueres nachlesen kann bzw. wie die gesetzlichen Grundlagen aussehen?
    Der Fachmann sprühte vor seinem Chef mit lauter Zahlen und Paragraphen um sich..
    Auf meine genaue Nachfrage war er sich aber dann nicht mehr ganz sicher welche Punkte es nun genau wären,
    da das Gesetz sich nicht ganz deutlich ausdrücke. ?(
    (Es wäre vorgeschrieben, dass die gesamt erzeugte Energie des Generators direkt gemessen werden müsse...)



    Vielen Dank

    Dateien

    >>Lieber unperfekt begonnen, als perfekt gezögert!<<



    20qm Solarthermie (Röhrenkollektoren)
    BHKW Tiger 25/50 >elektr. Leistung auf 16kW gedrosselt für verbesserten Eigenverbrauch
    >Regelung (Thermischer Seits) auf UVR1611 umgestellt für
    bessere Motorvorwärmung, beste Restwärmenutzung, Ladeoptimierung der Speicher, weniger Standby-Stromverbrauch
    in Planung: Kondensations-WT für das Abgas um den Wirkungsgard zu erhöhen

    2 Mal editiert, zuletzt von nitroxatmer ()

  • Meine 2 BHKWs sind beide seit mehreren Jahren aus der Förderung draußen.
    Am liebsten hätte ich auch Deine Schaltung, nämlich Inselbetrieb, so dass kein Strom eingespeist werden muss.
    Aber was passiert, wenn ich mal mehr Strom brauche, als ich erzeugen kann.
    Alle meine BHKWs haben einen Asynchrongenerator, die können doch nur netzparallel laufen, oder?

  • Hallo,


    ich habe zwar kein BHKW für Inselbetrieb, aber ich habe ein Notstromaggregat mit 30kW am Betrieb.


    Bei mir ist ein Schütz zwischen Netz und Hausnetz und ein weiterer zwischen Aggregat und Hausnetz, welche ich manuell schalten kann.
    Dazu ist bei mir ein Drehschalter installiert.
    1 = Netzbezug Schütz 1
    0 = kein Strom
    2 = Notstrom Schütz 2


    Auf diese Art und Weise kann ich z.B. das Notstromaggregat anlaufen lassen und schalte erst dann um, wenn die Drehzahl an der Zapfwelle erreicht ist.


    Warum sollte dies nicht bei Dir genauso gehen? Du kannst ja den bzw. die Schütze automatisch über Dein BHKW ansteuern lassen.


    mfg
    Solardachs

  • Mein Schema (siehe Anhang) ist rein von der Logik möglich, gefällt jedoch dem
    "Fachmann" von Gera Netz nicht.
    Der meinte nun ganz trocken, ich solle es so anschließen, wie es normal ist (und es gesetzlich vorgeschríeben wäre??? ?( )
    und dann "einfach" einen manuellen Umschalter dazu einbauen....
    Da steigt mein Puls....


    Tja ich kann in gewisser weise die Bedenken des Mann von Gera Netz
    nachvollziehen. Technisch ist das auch kein großes Thema, aber Rechtlich nach KWK.



    Es gibt für Inselbetrieb keinen 5,11 ¢ je kWh und die wären aber nach der Zählerschaltung anfallend


    Klar wär das ein Zubrot im Inselbetrieb ist aber so nicht gewollt im Gesetz :whistling:

  • Danke für eure Antworten.


    Ich habe mich wohl ungenau ausgedrückt:
    mein Problem ist nicht technischer Seits. Das funktioniert alles prima- haben wir auch alles getestet. Top :thumbup:


    AABER:
    der Netzbetreiber meint, es gäbe nur seine Variante (die sei gesetzlich so vorgegeben) ein BHKW anzuschließen (siehe Anhang).
    Dann verliere ich aber meine automatische Umschaltung bei Netzausfall, und gerade die war mir wichtig, da ich einige Aquarien habe, die Stromausfall ganz schlecht vertragen ;(


    Ich brauche bitte Tipps, wo ich genaueres zur Einspeisung und deren gesetzliche Vorgaben (speziell die Zählung des erzeugten Stroms) nachlesen kann.


    @Eneriepionier:
    Aber was passiert, wenn ich mal mehr Strom brauche, als ich erzeugen kann.


    Wenn Du mehr Strom verbaruchst geht entweder das BHKW auf Überlaststörung
    (meist wenn nur eine Phase extrem über die Stränge schlägt) oder
    es begrenzt den Strom und die Spannung bricht ein (je nach Leistung
    auf 210Volt oder weniger). Wenn also die Lampen dunkler werden, mal den
    Backofen wieder aus oder den 50" Plasma ausschalten
    :rolleyes:



    Wegen der Erzeugung:
    Je nach Generatortyp (Wie das bei Deinem Asynchronem laufen könnte weiß ich nicht, bin leider kein Generator-Freak) erregt sich der u.U.selbst und baut eine Spannung auf.
    Das 2. BHKW würde sich dann beim Zuschalten nach dem ersten richten und zu diesem synchron laufen.


    Das ist aber bloß die Theorie, denn in der Praxis würden wohl beide sich nach dem jeweils anderen in Ihrer Drehzahl richten,
    was zu enorm instabilem Lauf führen könnte, bis zum Abschalten wegen Über- oder Unterfrequenz.


    Wenn Du das so betreiben willst, müßtest Du beim "Führenden" BHKW die Frequenz-(Drehzahl)nachführung blockieren, also den Motor
    auf einer festen Drehzahl halten = 60Hz Spannungsfrequenz.

    Das 2. liefe dann wie gehabt.


    Grüße
    Holger

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  • ... Technisch ist das auch kein großes Thema, aber Rechtlich nach KWK.

    Hast Du mir bitte einen Hinweis wo ich das nachlesen kann?!Eben darum geht es mir ja.
    Es hieß, es müßte die gesamte vom Generator erzeugte Leistung gemessen werden....

    Klar wär das ein Zubrot im Inselbetrieb ist aber so nicht gewollt im Gesetz

    Zubrot wäre das eher nicht, da ich ja nur im Notfall (bei Netzausfall) im Inselbetrieb wäre.
    Problem ist, dass in dieser Anlagenausführung mein eigen verbrauchter Strom nicht vergütet wird, da ich ja Überstrom einspeise und nur der sich durch den Zähler quetscht... :wacko:
    Und Inselbetrieb ist im Sinne des Gesetzes wohl nicht, da ich ja ans öffentliche Netz angeschlossen bin, oder?

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  • Und Inselbetrieb ist im Sinne des Gesetzes wohl nicht, da ich ja ans öffentliche Netz angeschlossen bin, oder?



    Stimmt nennt sich Netzparallebetrieb ist in größeren Betrieben völlig normal


    Dein Problem das ist für Häuslebauer nicht üblich, es so zu bezeichnen.


    Weil in großen Betrieben meist Leistungsmessung und zuviel aus den Netz
    ganz schnell ganz teuer werden kann.


    den BHKW in der Klasse wo die Leistung im Einstelligenbereich haben ganz
    * normale * Zähler.


    Die Problematik sehe ich und da eventuell unter Netzparallebetrieb mit
    Inselbetriebsfunktion nachschauen wie dort gelößt, als ich selbiges das letzte
    mal gelöst ist 20 Jahr her und da war vieles anders als heut.

  • Hallo,

    (Es wäre vorgeschrieben, dass die gesamt erzeugte Energie des Generators direkt gemessen werden müsse...)


    Stimmt, normalerweise misst ein Stromzähler den netto BHKW Strom (Generatorerzeugung abzgl. Strom für alles was für´s BHKW selbst lebensnotwendig ist)
    Dafür bekommst du dann die 5,11Ct/Kwh, für alles was durch den Einspeisezähler geht bekommst du dann noch den "KWK Indez Allmosen dazu!

    Zubrot wäre das eher nicht, da ich ja nur im Notfall (bei Netzausfall) im Inselbetrieb wäre.
    Problem ist, dass in dieser Anlagenausführung mein eigen verbrauchter Strom nicht vergütet wird, da ich ja Überstrom einspeise und nur der sich durch den Zähler quetscht...


    Hmm, ab und an werden mit den Netzbetreiber um eine Handvoll Kwh z.b. für den Eigenbedarf von Wechselrichtern gefeilscht. @:pille
    Wenn die sich da Querstellen , dann hilf entweder eine Klärung über die BNA oder kleine Brötchen backen und im Inselbetrieb mittels zweitem Schütz den Saft vor dem Erzeugungszähler abgreifen.


    Das vergsst mal besser ganz schnell! :bomb:*versuch*
    Paralellbetrieb von 2 und mehr Aggregaten geht nur über eine spezielle Steuerung, die die Last verteilt, alles andere kann zu Katastrophalen Überspannungen führen, vor allem wenn die Nennlast des 2. Aggis unterschritten wird.


    Wie ist eigentlich der Ablauf im fall des Stromausfalles?


    Ich kenne es so, das das BHKW erst einmal ausgeht, anschliessend wird neu gestartet und der Inselbetrieb wird aufgenommen, umgekehrt bei Netzwiederkehr gleichfalls.


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Ich kenne es so, das das BHKW erst einmal ausgeht, anschliessend wird neu gestartet und der Inselbetrieb wird aufgenommen, umgekehrt bei Netzwiederkehr gleichfalls.


    Genauso und nicht anders!


    Die gesamte Hausanlage wird mittels zweier verriegelter Schützen vom Netz getrennt. Erst dann fährt das BHKW im Notstrommodus an und schaltet sich per Schütz3 an die Hausinstallation.


    Das BHKW muß zwingend vom Hersteller für Insel/Notstromfunktion vorgesehen sein also auch über eine 2. Ausspeisung (Notstrom nicht über Erzeugerzähler, ENS abgeschalten) verfügen.


    Ich hatte den Tiger genauso angeschlossen - Netzgebiet der Envia aber damals noch nach TAB2001.


    mfg

  • Die gesamte Hausanlage wird mittels zweier verriegelter Schützen vom Netz getrennt. Erst dann fährt das BHKW im Notstrommodus an und schaltet sich per Schütz3 an die Hausinstallation.


    Das BHKW muß zwingend vom Hersteller für Insel/Notstromfunktion vorgesehen sein also auch über eine 2. Ausspeisung (Notstrom nicht über Erzeugerzähler, ENS abgeschalten) verfügen.


    Gut, ich kenne es nur von der Notstromautomatik her, ich finde diese Schaltung schon recht komplex, wo welcher Steuerstrom für die jeweiligen Schütze herkommt, das es eine extra Leitung für die Messung gibt und das es eine Leitung für die Nebenantriebe gibt...
    ...insgesamt will da einiges bedacht sein, ist auch einfacher wenn es in einem Schaltschrank ist als wie bei mir, wo Aggi und Netzschütz baulich getrennt sind.


    Beim Notstromfähigen BHKW hat man ja durch die notwendigkeit der Notkühlung beim Automatikbetrieb ein paar Steuerungsbaustellen mehr.


    Gruß Dachsgärtner

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    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Beim Notstromfähigen BHKW hat man ja durch die notwendigkeit der Notkühlung beim Automatikbetrieb ein paar Steuerungsbaustellen mehr.



    Mag ja sein das ich was überlesen hab, aber
    ich meine gelesen zu haben das die Firma vor Ihren Ablebeben
    das BHKW Inselnetz fähig ausgeliefert hat, sollte dort das
    wirklich gänzlich unbekannt gewesen sein ?(

  • die Tiger wurden alle als Volleinspeiser mit Notstromoption hergestellt.



    Die Problematik ist bei der Umschaltung von Netzparallelbetrieb auf Inselbetrieb
    so wie gezeichnet und Wahrscheinlich ausgeführt vor Ort, das Lastanfall und BHKW Leistung
    nicht Harmonieren.


    Der Harmlosere Fall, das BhKW läuft in Teillast ist so geregelt das nichts ins
    Netz eingespeist wird und Zack ist das Netz weg ( das Problem Zähler als bereits gelöst betrachtet )


    Was pasiert ?( Im Haus nichts nur alle Nachbarn rundrum sitzen in Dunkeln


    Dann gibts noch die Zwei Fälle


    Der Verbrauch ist relativ niedrig es wird was ins Netz Gespeist,
    Zack Netz ist weg :-)/) Die Nachbarn habens wieder Dunkel, aber der Spritverbrauch steigt beträchtlich
    bezogen auf das g/kWh


    Der Verbrauch ist zu hoch fürs BHKW es kommt Strom aus dem Netz


    Wieder Zack bum die Nachbarn habens Dunkel, nur in dem Fall
    wenn Papa nix tut, Mama schimpft nur weil das Festnetztelephon der Nachbarin
    nicht mehr geht, ja so sans halt die Weiber, dann sitzt Er auch bald mit Mama
    bei Kerzenschein :love:

  • Nein Manni,
    die Tiger hatten alle Synchron Generatoren und sind bei Netzausfall erstmal auf STOP gegangen. Erst nach einer festegelegten Beruhigungszeit wurde auf Netzersatz geschalten ist dann irgendwann das Netz wiedergkommen ging die Maschine ebenfalls erst aus um nach Beruhigungszeit zogen die Netzschütze der ENS.


    Im übrigen gab es in den original Schaltplänen sog. Notstromberechtigte Verbraucher über eine eigene Sammelschiene um eine Überlastung des Aggis von Vornherein auszuschließen. Das hatte schon Hand und Fuß - wenns denn bei nitrox nicht verbastelt ist!!


    Das Schema von nitrox entspricht auch insofern nicht der originalen Konfiguration als Er keine zweite ENS, keinen Notstromschütz und keine Netzschützen eingezeichnet hat. Im BHKW hat er lediglich die Umschaltung der Ausspeisung - da ist es kein Wunder das der Netzbetreiber dankend ablehnt!!
    mfg