Fünf MFH mit BHKWs?

  • Vor lauter Heizsystemen sehe ich nicht mehr den Wald vor Bäumen von daher mal eine Frage an die Profis was Sinn macht.


    Ich habe 5 MFHs die kurz- bis mittelfristig von Ofenheizung auf Zentralheizung umgerüstet werden sollen. Inzwischen habe ich alle Heizsysteme einmal in Betracht gezogen. Der Erste Heizungsmann sagte Öl ist ganz toll weil man das so schön liefern kann... Der Flüssiggasverkäufer sagte Flüssiggas ist eine saubere Sache... Das Gelände mit dem MFHs liegt etwas ausserhalb des nächsten Ortes (2 km). Holzpellets hatte ich zwischenzeitlich mal in Betracht gezogen, aber da es alte Keller sind bin ich mir nicht sicher ob sie ohne großen Aufwand für die Lagerung der Pellets zurecht gemacht werden können.


    Ich würde aber die Netz AG so wie es aussieht dazu bewegen können eine 2 km Erdgasleitung zu legen, wenn sie die Genehmigung von der Bahn bekommen eine Bahnstrecke unterqueren zu dürfen. Kosten für mich rd. 23.000 €.


    Die Häuser sind nicht wärmegedämmt und aus den 30iger Jahren vermutlich werden sie auch nicht gedämmt, da sie unter Denkmalschutz stehen, bzw. gestellt werden sollen.


    Die Häuser teilen sich wie folgt auf:


    Haus 1 ca. 500 qm mit vier Wohnungen (geschätzter Energiebedarf 100.000 KWH/a)
    Haus 2 ca. 430 qm mit sechs Wohnungen (geschätzter Energiebedarf 90.000 KWH/a)
    Haus 3 ca. 250 qm mit vier Wohnungen (geschätzter Energiebedarf 50.000 KWH/a)
    Haus 4 ca. 430 qm mit sechs Wohnungen (geschätzter Energiebedarf 90.000 KWH/a)
    Haus 5 ca. 400 qm mit vier Wohnungen (geschätzter Energiebedarf 80.000 KWH/a)


    Die Häuser liegen zusammen mit maximalem Abstand von 200 Metern.


    Nach meinem jetzigen Kenntnisstand würde ich die Gasleitung legen lassen und Brennwertthermen in jede Wohnung legen lassen (einfache Abrechnung mit den Mietern) oder ein BHKW in den Keller...


    Vielen Dank für hilfreiche Tipps. Ich habe vieles schon grob kalkuliert, aber die Tücken liegen bekanntlich im Detail und meinem Halbwissen und der Zukunftserwartung.

  • und Brennwertthermen in jede Wohnung legen lassen (einfache Abrechnung mit den Mietern)


    ja, als Vermieter ist das so eine Sache. Bei dieser Variante ist man noch nicht mal Inkasso für den Brennstoff.


    Nachteil: 24*Wartung, 24*Kaminkehrermessung, 24*Feuerstättenschau, ? Kamine kehren, 24*Feuerungsverluste (Anlagenverluste)


    das ist das was mir so auf die ganz schnelle eingefallen ist. Zahlt aber alles der Mieter und so lange der Mietpreis noch unabhängig von den Nebenkosten verlangt werden kann und einem die Volkswirtschaft und die Umwelt egal sind ist das die einfachste Lösung.


    LG


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
    Ich Unterstütze den gemeinnützigen Gedanken dieses Forums und dessen gemeinnützigen Verein, der sicher nix gegen eine Spende hat, wenn ihm hier geholfen wurde.

  • Hallo,

    . Der Erste Heizungsmann sagte Öl ist ganz toll weil man das so schön liefern kann...


    Man, das ist ja ein echter Schenkelklopfer! @:pille

    Holzpellets hatte ich zwischenzeitlich mal in Betracht gezogen, aber da es alte Keller sind bin ich mir nicht sicher ob sie ohne großen Aufwand für die Lagerung der Pellets zurecht gemacht werden können.


    Hmm, es gibt verschiedene Lagermöglichkeiten, sogar Erdtanks werden angeboten, oder Sacksilos für die Einbringung in den Keller.

    Die Häuser liegen zusammen mit maximalem Abstand von 200 Metern.


    Wie darf man das verstehen? max 200 mtr. jeweils von Haus zu Haus, oder max 200 mtr vom ersten bis zum letzten Haus. Sind die Grundstücke zwischen den Häusern alle in besitz der/des Hausbesitzers, oder müßte öffentlicher Grund überquert werden?
    Wie schaut es mit dem Strom aus? Könnten/sollen die Häuser auch Strommäßig zusammengelegt werden, damit der Bhkw Strom auch an die Mieter verkauft werden kann?

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Bei der Autowerkstatt müsste man mal gucken, ob die eine Leistungsmessung haben. Die Lastaufzeichnung des Energieversorgers könnte aufschluss geben, was hier tatsächlich durch ein BHKW abgedeckt werden kann und was große kurzfristige Spitzen sind, z. B. durch Wuchtmaschine etc.


    LG


    Bruno

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  • Zitat

    Haus 1 und Haus 5 sind maximal 200 Meter auseinander. Die anderen Häuser sind auf dem Weg dazwischen. Das Grundstück ist meins.


    Dann stünde einen Wärmenetz und/oder einem Objektstromnetz nichts mehr im Wege, ausser den hohen Kosten.


    Nahwärmenetze werden von der KfW gefördert, und wenn man auch noch den Stromanschluß "bündelt" dann könnte auch der BHKW Strom zu wesendlich besseren Konditionen verkauft werden.


    Aber: Das ist ein riesen Projekt. Bei den Einzelthermen könnte man sich sogar von Wohnung zu Wohnung "vorarbeiten", bei einer Zentralen Versorgung müßte man zumindest zunächst die Heizzentrale und die Wärmeleitungen in angriff nehmen, um dann Haus für Haus anzuschließen....
    ..bei einer Zentralen Stromversorgung käme noch jeweils evtl. eine neue Zählertafel und/oder neue, eigene Stromzähler dazu.


    Ich denke es würde auch keinen Sinn machen, das BHKW auf den Wärmebedarf auszulegen, eine schöne am elektr. Bedarf ausgelegte Grundlastdeckung sowie eine Spitzenlastdeckung evtl. sogar mittels Pelletsanlage würde hier Sinn machen.


    Was ist eigentlich mit dem Warmwasser?

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Zitat


    Haus 1 und Haus 5 sind maximal 200 Meter auseinander. Die anderen Häuser sind auf dem Weg dazwischen. Das Grundstück ist meins.


    Dann stünde einen Wärmenetz und/oder einem Objektstromnetz nichts mehr im Wege, ausser den hohen Kosten.


    Nahwärmenetze werden von der KfW gefördert, und wenn man auch noch den Stromanschluß "bündelt" dann könnte auch der BHKW Strom zu wesendlich besseren Konditionen verkauft werden.


    Aber: Das ist ein riesen Projekt. Bei den Einzelthermen könnte man sich sogar von Wohnung zu Wohnung "vorarbeiten", bei einer Zentralen Versorgung müßte man zumindest zunächst die Heizzentrale und die Wärmeleitungen in angriff nehmen, um dann Haus für Haus anzuschließen....
    ..bei einer Zentralen Stromversorgung käme noch jeweils evtl. eine neue Zählertafel und/oder neue, eigene Stromzähler dazu.


    Ich denke es würde auch keinen Sinn machen, das BHKW auf den Wärmebedarf auszulegen, eine schöne am elektr. Bedarf ausgelegte Grundlastdeckung sowie eine Spitzenlastdeckung evtl. sogar mittels Pelletsanlage würde hier Sinn machen.


    Was ist eigentlich mit dem Warmwasser?



    :S Mit dem Warmwasser hatte ich gedacht es auch über die Heizung zu produzieren, allerdings würde ich am liebsten eine Standardvariante mit möglichst wenig Risiko nehmen, auch wenn Sie nicht 100 % effizient ist, aber auch um die Investitionen im Rahmen zu halten. Ich bin leider auch nicht Dagobert Duck. Meine Idee war nach und nach BHKWs in jedes Haus zu bauen, zumal ich auch Banken und Kredite nicht mag.


    Zwischen den Wohnhäusern und der Werkstatt wird vermutlich sowieso in offener Bauweise die Gasleitung verlegt. Unter Umständen kommt von der Netz AG auch ein neues Stromkabel hinein. Vielleicht könnte man aber auch ein eigenes Stromkabel dort mit hinein legen.


    Also habe ich es richtig verstanden das man das BHKW auf den Strobedarf auslegt und den Rest dann mit einem zusätzlichen Brenner abdeckt, wobei ich auf Grund der Investitionskosten sicher nicht BHKW und Holzpellets machen würde.

  • Meine Idee war nach und nach BHKWs in jedes Haus zu bauen


    Ob das so sinnvoll ist :?: allein schon wegen der Invest-Kosten. Da bist nur für die Geräte mindestens 100.000,00 euronen los und hast sonst noch nix anderes. Ohne jetzt die Örtlichkeiten zu kennen (anhand der Beschreibung ist es trotzdem schwer vorzustellen) schreit das Projekt gradezu nach einer zentralen Lösung |__|:-)


    Zwischen den Wohnhäusern und der Werkstatt wird vermutlich sowieso in offener Bauweise die Gasleitung verlegt. Unter Umständen kommt von der Netz AG auch ein neues Stromkabel hinein. Vielleicht könnte man aber auch ein eigenes Stromkabel dort mit hinein legen.


    Wie der Gärtner schon sagt, für Wärmenetz gibt´s nicht grade wenig Förderung, und die 23.000,00 Eueros vom Gasversorger sollten auch viel weniger werden wenn nicht 24 Einzelanschlüsse gemacht werden.


    Ich will Dir bestimmt nicht zu nahe treten, aber sag uns doch einen Ort mit Straße und Hausnummer, dann kann man auf google-maps sehen wie das Objekt ausschaut. Das würde für weitere Hilfe sicher nützlich sein.

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


    und der Spenden-Button für unser Forum ist auf der Portal-Seite rechts :!:


  • Ob das so sinnvoll ist :?: allein schon wegen der Invest-Kosten. Da bist nur für die Geräte mindestens 100.000,00 euronen los und hast sonst noch nix anderes. Ohne jetzt die Örtlichkeiten zu kennen (anhand der Beschreibung ist es trotzdem schwer vorzustellen) schreit das Projekt gradezu nach einer zentralen Lösung |__|:-)



    Wie der Gärtner schon sagt, für Wärmenetz gibt´s nicht grade wenig Förderung, und die 23.000,00 Eueros vom Gasversorger sollten auch viel weniger werden wenn nicht 24 Einzelanschlüsse gemacht werden.


    Ich will Dir bestimmt nicht zu nahe treten, aber sag uns doch einen Ort mit Straße und Hausnummer, dann kann man auf google-maps sehen wie das Objekt ausschaut. Das würde für weitere Hilfe sicher nützlich sein.


    Also das ist vermutlich nicht so einfach, aber versuchen wir es mal. Der Gasversorger würde eh nur 9 Anschlüsse machen (fünf Wohngebäude und vier Lagerhallen).


    Das Ganze findet man leider nicht ganz so einfach bei google da es sich um einen kleinen Ort mit grünem Ortsschild geht. Ich habe aber mal einen Lageplan angehängt. Zwischen W1 (Wohnhaus 1) und W5 (Wohnhaus 5) sind rd. 200 Meter Luftline. Die Autowerkstatt befindet sich in Gebäude 13 und eine Lackiererei in Gebäude 47.

  • Moin,


    sorry das ich Euch entäuschen muß aber für Wärmenetze auf demselben Grundstück gibt es keine Förderung - zumindest keine von der Bafa.


    http://www.bafa.de/bafa/de/ene…tromverguetung/index.html



    Ich denke schon allein durch Bau der zentralen Energieversorgung (Wärme + Strom) und der damit verbundenen Einsparung von Anschlusspunkten/Zählern pro Gebäude rechnet sich die Sache.


    Ein BHKW wird allerdings nicht auf den Stromverbrauch sondern auf die benötigte Wärme (Grundwärme) ausgelegt - erklärt sich von selbst da ein BHKW nur laufen kann wenn die Wärme abgenommen wird (sonst überhitzt es) und es verboten ist die Wärme wegzuwerfen.


    Bei der benötigten Wärme aus dem ersten Beitrag - 410 MWh - wird die Anlage aber sicher ne größere Investition. Ich schätze mal ein 15/30 wäre schon zu klein , zumal ja die Verbräuche der Autowerkstatt/Lagerhallen noch nicht bekannt sind.


    mfg

  • für Wärmenetze auf demselben Grundstück gibt es keine Förderung - zumindest keine von der Bafa.

    Das is schon klar, wäre aber mit Teilungserklärung, wenns nicht schon so ist, leicht zu veranstalten. Is eigentlich nicht üblich dass so viele Einzelobjekte auf einem Grundstückstück stehen |__|:-) . Aber das wird jetzt :offtopic:

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  • Teilungserklärung

    Das wäre sicher möglich, aber dann tun sich wieder andere Baustellen auf denn die Versorger wollen dann in der Regel jedes Grundstück einzeln über offentlichen Grund anschließen!!


    mfg

  • Hallo,

    allerdings würde ich am liebsten eine Standardvariante mit möglichst wenig Risiko nehmen, auch wenn Sie nicht 100 % effizient ist


    Kann ich gut nachvollziehen, bloß wenn man schon soviel Geld in die Hand nimmt, denke ich lohnt es sich mal ein paar Varianten durchzuspielen.

    Ich bin leider auch nicht Dagobert Duck. Meine Idee war nach und nach BHKWs in jedes Haus zu bauen, zumal ich auch Banken und Kredite nicht mag.


    Ja, aber.....
    ....gerade zum Thema Energieeffizienz gibt es interessante Fördermöglichkeiten, und gerade im Denkmalschutz kann ein BHKW aufgrund seiener guten Primärenergieausnutzung hereinhohlen, was man aufgrund von Auflagen bei der Dämmung nicht schaffen kann.

    Also habe ich es richtig verstanden das man das BHKW auf den Strobedarf auslegt und den Rest dann mit einem zusätzlichen Brenner abdeckt, wobei ich auf Grund der Investitionskosten sicher nicht BHKW und Holzpellets machen würde.


    Es sollte einfach irgentwo passen, ein BHKW ist ein recht teurer Wärmeerzeuger, wenn man den kompletten Wärmebedarf damit erzeugen möchte, dann wird die Sache recht teuer, und zudem wird u.U. sehr viel Strom für billiges Geld Eingespeist. Umgekehrt verschenkt ein zu kleines BHKW eben erziehlbaren Gewinn.


    Ich würde einfach mal über den Daumen kalkulieren:


    1. Was brauche ich sowiso (Heizkörper, Verrohrung, etc. evtl ist ja eh ne neue Elektroverteilung fällig)


    2. Was kostet mich die Thermenlösung extra (Geräte, evtl. Schornsteinsanierungen, zusätzliche Gasleitungen)


    3. Was kostet die Zentrale Lösung mehr?


    Es ist auch immer so ne Sache, wie die zukünftigen Mieter das später sehen (Glaskugel) sind die weiterhin bereit (oder können) die steigenden Energiekosten zu tragen.


    Ich denke ohne ein Angebot von einer Fa. die sowas schon ein paarmal gemacht hat kann man lange grübeln.
    Nur ich denke wenn Zentralheizung, dann auch eine Objektzentrale, da läst sich evtl. über den Gleichzeitigkeitsfaktor noch einiges an instalierter Leistung einsparen, und ein größeres BHKW ist aufs Kw Leistung gerechnet auch immer preisgünstiger. Pelletskessel, Pufferspeicher etc. dito.


    Ich habe letztes Jahr so eine Anlage auf Pelletsbasis gebaut, evtl. etwas höhere Leistung, nur weniger räumliche Ausdehnung (Gärtnerei) ...
    ...da wäre keiner auf die Idee gekommen in jedes Gewäuchshaus einen Kessel zu bauen!


    Off Topic: Der Lageplan sieht ja fast aus wie ein ehem Kasernengelände!

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!