Ecopower: Motortemperatur

  • Mein ecopower 3 zeigt derzeit im Display: Leistungsreduktion Motortemperatur zu hoch. Die Anlage laeuft, produziert aber ca 20% zu wenig Strom und Waerme. Nach einiger Zeit schaltet sie ganz ab (Motortemperatur zu hoch). Was koennte da los sein ?


    Die Motortemperatur liegt im Display bei 78-84 Grad. Ab ca 80 Grad wird die Leistung reduziert. Bei 85 Grad schaltet die Anlage ab. Nach ca 20 Minuten ist sie wieder abgekuehlt und startet neu. Das ganze wiederholt sich dann staendig ca alle halbe Stunde. Temperaturen in der Ruecklauftemperaturhochhaltegruppe liegen bei ca 80/48 Grad. Speicher ist oben 79 Grad, Mitte 53Grad und unten 48 Grad. Eigentlich sollte die Analge bei den derzeitigen Aussentemperaturen voll durchlaufen...


    Sieht irgendwie so aus, als ob die Anlage die Waerme nicht mehr aus dem Inneren wegbekommt. Pumpe der Ruecklauftemperaturhochhaltegruppe laeuft (wie gut weiss ich aber nicht). Schlammabscheider vor dem internen Plattenwaermetauscher hatte etwas schwarzen Sand drin, wird aber alle paar Wochen mal abgelassen. Ist der Waermetauscher anfaellig fuer Verschmutzung ? Falls ja - laesst er sich reinigen ?


    Oder denke ich in die falsche Richtung und es ist evtl. eine Steuerungssache ?

  • Hallo!


    Ich kann dir nur dringend raten die Anlage so nicht weiter zu betreiben. Sonst :bomb: Da ist evtl. der Motor und/oder Wärmetauscher verschmutzt/verschlammt. Alles reinigen und die Kiste läuft zu 90% wieder wie vorher. |__|:-)


    Viele Grüße
    Joachim

  • So, habe die Reinigung hinter mir. In der Pumpe der Ruecklauftemperaturhochhaltegruppe befand sich eine gute Portion Kies (kein Sand - Kies !) Das Fluegelrad war halb verstopft, aber noch drehbar. Das groesste Problem waren aber die beiden Flexschlaeuche vom BHKW zur Pumpe. Diese waren innen mit einer festen, ca 2-3mm starken Schicht ueberzogen (vermurlich Kalk) dazu eine Menge schwarzer Schleim. Als ich die Schlaeuche bei der Demontage bewegt hatte, zerbroeselte die Kalkschicht und verstopfte die Schlaeuche vollstaendig. Die Anschluesse entsprechen denen eines Wasserhahns, so dass ich draussen am Gartenschlauchanschluss ordentlich Druck drauf geben konnte. Half nichts, ich musse die Kalkschicht schliesslich mechanisch zerkleinern und dann ausspuelen.
    Der Plattenwaermetauscher war hingegen erstaulicherweise komplett frei. Mit einer Gartentauchpumpe in einer Moertelwanne und zwei Litern WC-Reiniger auf 8 Liter Wasser (enthaelt Ameisensaeure oder Salzsaeure) konnte der Rest der Anlage ueber einige Stunden rueckwaerts durchspuelen. Ich hoffe mal, dass der Kalk raus ist. Jetzt laeuft die Anlage jedenfalls wieder bei knapp 75 Grad bei 100%.


    Eine Frage noch - wie gehoert die Anlage angeschlossen ? Ich habe den Eingang des BHKW (hinten auf knapp halber Hoehe am oberen Ende des Plattenwaermetauschers) an der rechten Seite der Pumpengruppe (der Strang ohne Pumpe - Zulauf kaltes Wasser) angeschlossen und das untere Ende des Waermetauschers ueber ein Rohrstueck mit Fuehler, einen Schlammabscheider an die Pumpe der Ruecklauftemperaturhochhaltegruppe. In dieser Richtung laeuft auch das Wasser und so war es bei mir auch vorher angeschlossen. Kommt mir aber nicht sinnvoll vor den Schlammabscheider hinter den Waermetauscher zu haengen, oder taeusche ich mich ?

  • Oder denke ich in die falsche Richtung


    Nein, es ist der verschmutzte Plattenwärmetauscher und/oder Schäuche bzw. Pumpe. ;(


    Ich kann dir nur dringend raten die Anlage so nicht weiter zu betreiben. Sonst :bomb:


    Nix :bomb: Die Elektronik verhindert, dass der Motor eine zu hohe Temperatur hat und fährt die Drehzahl runter oder schaltet wie geschildert ggf. ab. 8o


    einen Schlammabscheider an die Pumpe der Ruecklauftemperaturhochhaltegruppe


    Das BHKW ist hydraulisch definitiv falsch angeschlossen. Den Installateur auffordern, das Gerät korrekt anzuschließen und gleich einen neuen Wärmetauscher auf seine Kosten einzubauen. :cursing:


    Wer hat den das Gerät in Betrieb genommen :?::?: Wenn es der Werkskundendienst war, empfehle ich diesen damit zu beauftragen. Das hätte der sehen und es bei de IB abändern müssen. Es handelt sich in jedem Fall um ein versteckter Mangel und der geht nicht zu Deinen Lasten. :S


    Den PWT kannst Du mit Zitronensäure (gibt es bei den Putzmitten im Einzelhandel) reinigen. Den PWT ausbauen, flach hinlegen und dann die Heizungsseite mit heißem Wasser und ca. 3 Esslöffel Zitronensäure auffüllen. Die Motorseite (die mit den Rohren) ist fast nie betroffen. Wenn das Wasser kalt ist mit viel Wasser spülen. Die Prozedur ggf. öffters wiederholen. Der PWT ist sauber, wenn das Wasser grün wird (Kupferoxid).


    Wenn der PWT wieder eingebaut ist, den Heizungskreislauf mit entkalktem Wasser auffüllen. Hast Du kein entkalktes Wasser zur Verfügung einfach 4 Esslöffel Soda mit ins Wasser tun. :applaus:

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Moin,


    ich habe die Erfahrung gemacht wenn man PWT reinigt ist das nichts halbes und ganzes.
    Ich würde dn PWT erneuern und vorher die Wasserqualität des Heizkreises untersuchen lassen.
    Wenn es sich um einen guten Installateur handelt hat der auch eine mobile Wasseraufbereitungsanlage und dem entsprechend die Heizwasserqualität herzustellen.
    Gut das ganzes ist mit Kosten verbunden, bringt aber auch einiges, weniger Strörungen und bessere Anlagen Lebensdauer.
    Auf Dauer gesehen ist das die bessere Lösung.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • So, ich habe mit meinem BHKW-Techniker gesprochen. Der muss sich das Ganze erst mal ansehnen.


    Unser Heizkreislauf ist schon recht alt. Wir haben zwar die wesentlichen Dinge bei Installation des BHKW neu machen lassen aber die Rohre in den Wänden sind geblieben. Das sind so alte 5cm Rohre einer Schwerkraftheizung von 1930. Ich vermute mal, das in diesen Rohren gut Kalk sitzt. In den letzten Jahrzehnten wurde sicher immer mit Leitungswasser nachgefüllt und wir haben hier in der Gegend sehr hartes Wasser. Als wir letztes Jahr den Puffer und das BHKW installiert haben wurde alles mit aufbereitetem Wasser gefüllt. Der Kalk wird sich jetzt aus den alten Rohren lösen und überall neu festsetzen.
    Wir haben seitdem einen Ionenaustauscher im Keller, der das gesamte Brauchwasser aufbereitet. Diesen kann man auch bis auf Wasserhärte Null runterdrehen. Allerdings mussten wir den Kreislauf bisher noch nicht nachfüllen. Komplett ablassen wird nicht reichen; wir müssten vermutlich das ganze Rohrsystem ein paar Tage mit Entkalker füllen.


    Oder ein Gerät zur Kalkabscheidung einbauen. Hat damit jemand Erfahrung und kann einen Hersteller empfehlen ? Mir scheint auf diesem Sektor tummeln sich viele Placebos/schwarze Schafe.


    P.S. Übrigens riecht unser Heizungswasser wie der dämonische Schlund der Hölle. Ist das normal bzw. kann/sollte man was dagegen tun ?

  • Zitat

    Übrigens riecht unser Heizungswasser wie der dämonische Schlund der Hölle


    Hört sich nach Bakterien im Heizungswasser an,
    das zeigt auch dein schwarzer Schlamm in den Rohren.


    Was kann man machen?
    Sauerstoffeintrag vermeiden, bei einer solch alten Anlage, mit vielen kleinsten Undichtigkeiten, fast ein Ding der Unmöglichkeit.


    Die stinkenden sind meistens Arten die Ohne/wenig Sauerstoff auskommen, die produzieren Schwefelwasserstoff als Endprodukt,
    daher der Höllen.gestank.
    Passiert auch gerne in Regenwassertanks ohne Belüftung oder Frischwassereintrag.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo gemm,


    ich befürchte, dass Deine ganze Heizungsanlage mehrere Tage ohne Wasser stand.Es passiert dann folgendes: Die Leitungen trocknen aus und das in den Jahrzehnten angelagerte Magnesit nebst Rostpartikeln löst sich. Nach dem Befüllen schwemmt der ganze Kram als Kies in Deinen Wärmetauscher. Da hilft lediglich ein ausreichend großer Filter vor Deinem Wärmetauscher und noch einer vor dem Rücklaufeintritt in den Puffer.Chemische Zusätze in einer solch alten Anlage führen zwangsläufig zu Undichtigkeiten, insbesondere an den wahrscheinlich noch genippelten Heizkörpern. Aus der Praxis kann ich Dir nur raten, den Kram mit täglicher Filterkontrolle in den Griff zu kriegen.
    Zusätzlich eventuell noch 20 Liter Fernox-Inhibitor. Dann kannst Du die Anlage noch weitere 30 Jahre betreiben. Alles andere macht Schäden in der gehobenen Preisklasse.

  • Oder ein Gerät zur Kalkabscheidung einbauen. Hat damit jemand Erfahrung und kann einen Hersteller empfehlen ? Mir scheint auf diesem Sektor tummeln sich viele Placebos/schwarze Schafe.


    Zu Abscheidern und Filtern schau auch mal dort:
    http://www.bhkw-forum.info/bhk…c-hydraulische-einbindung
    Da sind auch Links zu Herstellern. Tipp: Bei eBay gibt es sowas dann recht günstig. SpiroDirt und ZUD habe ich dort für 30-40% des Listenpreises schon mehrfach ergattern können. Die Köpp Filter sind leider weniger oft anzutreffen - aber die sind auch nicht ganz so teuer und direkt beim Hersteller erhältlich.


    Ohne Deine Hydraulik jetzt genauer zu kennen, würde ich empfehlen einen Filter vor das BHKW und einen Abscheider in den Rücklauf zu bauen.


    Anbei mal mein Einbauschema... bei uns waren auch recht viele Partikel im System dank einiger uralter Heizstränge.


    Was das Geruchsproblem angeht, kann ich leider nichts fundiertes beisteuern. Aber sollte man dem nicht zuleibe rücken können wenn man das ganze System mal richtig hoch erhitzt (so 70°C Rücklauf) über ein paar Stunden?

  • Ja, die Anlage stand mehrere Tage trocken als das BHKW und der Puffer installiert wurden. Dann wird seitdem wohl der Kalk broeseln...


    So eine kleinen Schlammabscheider habe ich schon, aber der ist hoffnungslos ueberfordert. Ich habe mal ein Bild von der BHKW Ladepumpe vom Samstag in meine Galerie gestellt:


    Pumpe


    So in etwa sah es ueberall aus. Ich war schon erstaunt, dass der Plattenwaermetauscher noch so gut durchlaessig war. Habe eine Gartenpumpe mit 6m3/h zum spuelen drangehaengt und das lief ohne Anstrengung der Pumpe flott durch.


    Ich werde mich mal nach einem grossen Köpp Filter umsehen.