Pufferspeicher - Drucklos oder nicht?

  • Liebe Fachleute,
    ich schweiße uns gerade einen 2000L Pufferspeicher für unser DIY BHKW . Das ganze soll an eine Heizungsanlage mit Gastherme die bisher ganz ohne Pufferung gelaufen ist, angeschlossen werden.
    Der Speicher ist drucklos aufgebaut, da der Motor des BHKW nur höchstens 1 Bar verträgt. Nun stellt sich mir die Frage: lässt sich die gesamte Heizung vielleicht drucklos fahren? Ich habe keine Ahnung ob es heute noch drucklose Systeme gibt, oder ob eine solche Fahrweise mittlerweile gengen irgendwelche Gesetze verstößt. Das mit dem drucklosen Betrieb ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen, da der höchste Heizkörper 6,5 Meter über dem tiefsten Punkt des Systems liegt, aber ~ 0,7 Bar würde unser TDI Motor noch sehr gut vertragen. Diese Fahrweise würde mir am besten gefallen, da wir nicht zusätzlich zum Brauchwasser, noch einen weiteren Wärmetauscher in den Puffer bauen müssten. Ich gehe auch nicht davon aus, dass Kessel und BHKW parallel laufen müssen, da unser BHKW 22Kw elektrisch erzeugt und somit wohl auch auf der thermischen Seite gut im Futter steht.
    Eigentlich müsste sich die ganze Anlage über eine einzige Pumpe auf diese Weise betreiben lassen.
    Gibt es irgendwelche Dinge, die ich bei dieser Überlegung übersehen habe?
    Über jeglichen Input wäre ich dankbar


    Gruß,
    AlgenZuOel

  • Hallo AlgenZuOel,


    vorweg, ein richtiger Fachmann zum Thema bin ich nicht!
    Deine Idee geht ja in Richtung eines geschlossenen Systems, also wird sich dort automatisch durch die Temperaturschwankung ein Druck aufbauen.
    Diesen gilt es durch ein MAG, (Membran-Ausgleichsgefäß) in passender Größe zum Anlagenvolumen, konstant zu halten.
    Ob die Hydraulik bei diesem niedrigen Druck einwandfrei funktioniert ist nicht sicher! Ich würde über einen Wärmetauscher den TDI einbinden, sicher ist sicher |__|:-)


    Grüße AxelF

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  • Hallo!


    Die Einbindung des BHKW über einen WT würde ich bei diesem Motor als zwingend notwendig einstufen. Da ist ein Alu-ZK drauf, ob dem die Heizungswasserplörre auf Dauer so toll bekommt? Auch was das drucklose Betreiben deiner Heizung betrifft treten sicherlich Probleme auf, da die Heizung wohl auch nie für drucklosen Betrieb ausgelegt wurde. Oder geht es dir um deinen Puffer? Da kann ich mit Erfahrung dienen. Der von mir umgebaute Heizöltank mit 4500 Liter wurde nach der ersten Heizperiode demontiert und drei 800 Liter PS eingebaut. Der drucklose Betrieb des umgebauten ÖT über WT hat nicht so funktioniert wie ich mir das gedacht hatte. Außerdem waren die Verluste des ÖT gigantisch, eine vernünftige Isolierung, vor allem am Boden, wegen den örtlichen Gegebenheiten nicht möglich. Ich würde es nie mehr so machen.


    Viele Grüße
    Joachim

  • Hallo,

    Das mit dem drucklosen Betrieb ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen, da der höchste Heizkörper 6,5 Meter über dem tiefsten Punkt des Systems liegt, aber ~ 0,7 Bar würde unser TDI Motor noch sehr gut vertragen.


    Dann wäre der Speicher aber auch nicht mehr Drucklos. Ein Druckloser Speicher ist ein mehr oder weniger "oben offenes" Wasserbassin, Wärme wird über Wärmetauscher zu bzw. abgeführt. Diese kann man hier schön sehen.


    Wenn du den statichen Druck der Heizungsanlage verwenden möchtest, dann benötigt man auf dem Dachboden ein Ausdehnungsgefäß, welches über unabsperrbare Leitungen (Sicherheitsvor- und rücklauf) mit dem Wärmeerzeuger verbunden ist. Nachteil ist der ständige Sauerstoffeintrag in das Heizungswasser. Bei dem relav ruhigen Wasser in einen Drucklosen Speicher kann man das durch eine Ölschicht auf dem Wasser verhindern.


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Danke Jungs,
    eure Antworten hatte ich befürchtet.
    Der Druck auf dem Motor macht mir weniger Sorgen als die 0,65 bar auf dem riesigen quadratischen Puffer. Der hätte einiges an Verstrebungen gebraucht.
    Kann mir vieleicht einer sagen wieviel Quadratmeter Wellrohr ich bei maximal 20kw dauerentnahme brauche? Bei dem Wellrohr was in der Bucht angeboten wird
    steht x kw/m aber sie geben nicht an, bei welchem Delta T diese Zahl zustande kommt. Eine Tabell tuts natürlich auch.


    Gruß,
    AlgenZuOel

  • Hallo,

    Der Druck auf dem Motor macht mir weniger Sorgen als die 0,65 bar auf dem riesigen quadratischen Puffer.


    Wenn ich mich nicht so ganz verrechne, dann sind das 65t/m² :sos:

    Kann mir vieleicht einer sagen wieviel Quadratmeter Wellrohr ich bei maximal 20kw dauerentnahme brauche?


    Ich weiß ja nicht ob man das vergleichen kann, aber Bei E-bäh gibt es Händler für Plattenwärmetauscher, die geben die Tauscherfläche an mit einer Tabelle für die verschiedenen Temperatu delta. Ich denke man muß nur einen Ausreichenden Sicherheitszuschlag nehmem, da das Wellrohr ja in ungewegtem Wasser liegt, das sich ja nur durch die Termik umwälzt.
    Hast du vor den drucklosen Speicherinhalt dann als Kühlwasser zu benutzen?


    Gruß Dachsgärtner

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  • Wenn ich mich nicht so ganz verrechne, dann sind das 65t/m² :sos:


    6,5T/qm



    Hast du vor den drucklosen Speicherinhalt dann als Kühlwasser zu benutzen?


    Eigentlich schon, sonst muss ich ja noch einen WT in den Puffer bauen.


    Ich werde mir mal die Daten von den Plattenwärmetauschern anschauen.
    Danke, das war ne gute Idee.


    Gruß,
    AlgenZuOel

  • Hallo,

    6,5T/qm


    |:-(
    Eine Null zuviel kann viel ausmachen!
    Bei den großen Zylindrichen Puffertanks hat man eher Angst vor Unterdruck. Auf meinen sind sogar zwei Unterdrucksicherungen drauf. Als man in Holland die ersten Tanks verbaut hatte wußte man das noch nicht, als man dann wegen einer Rep. das Wasser aus der Heizung abgelassen hat, ist der Puffertank in der mitte eingeknickt. Der steht wohl immer noch in Venlo und ist wohl unter den dortigen Heizungsbauern eine Sehenswürdigkeit. Man sagte mir, man hätte Versucht den mit hydr. Pressen wieder zu entknittern, aber da war nix zu wollen. Ich habe mal im Fernsehen bei der Mausshow den Versuch mit einem 20" Flüssigkeitscontainer und einen Industriestaksauger gesehen - war echt beeindruckend!


    Haste bei der großen Wassermenge keine Angst vor Korosion im Motor?


    Zitat

    Kann ich mal fragen wie du die "hoch 2" am Keyboard hinbekommst?


    Genau so wie @ oder € nur mit 2 oder 3, steht auf meiner Tastatur auch drauf!
    Also AltGr und 2 bzw 3


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
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  • Der von mir umgebaute Heizöltank mit 4500 Liter wurde nach der ersten Heizperiode demontiert und drei 800 Liter PS eingebaut. Der drucklose Betrieb des umgebauten ÖT über WT hat nicht so funktioniert wie ich mir das gedacht hatte. Außerdem waren die Verluste des ÖT gigantisch, eine vernünftige Isolierung, vor allem am Boden, wegen den örtlichen Gegebenheiten nicht möglich. Ich würde es nie mehr so machen.

    Hallo Joachim,
    da ich Platzprobleme habe, aber dringend einen Pufferspeicher brauche, denke ich auch darüber nach einen Batterietank als PS zu nehmen.
    Hattest Du Deine Tanks in Reihe oder Parallel geschaltet?
    Wenn man die Batterietanks parallel schalten würde, wären alle Tanks im unteren Bereich "kalt" und könnten nach unten kaum Wärmeverluste haben.
    Wenn diese Batterietanks drucklos sein sollen, braucht man sicher einen großen Wärmetauscher. An welcher Stelle müsste man diesen in den
    Heizkreislauf einbauen? Gleich nach dem Heizkesssel oder BHKW?
    Ich möchte unbedingt eine Wasser/Wasser Wärmepumpe bei mir installieren, und das Heizungswasser auf ca. 40-45 Grad vorwärmen.
    Dann könnte ich bei meiner Brunnenwassertemperatur von permanent 15 Grad C eine COP Zahl von 5,5 bis 6 erreichen.
    Wird sicher eine schwierige Hydraulik.


    Gruß Fritz