Wenn ich ein wirklich großes Objekt mit BHKW ausstatte...

  • Hallo zusammen,


    ich bin bei meinen Recherchen zum Thema BHKW von google immer wieder in dieses Forum geschickt worden und durfte bereits feststellen, dass sich hier offenbar viele User mit Ahnung tummeln, deshalb habe ich mich entschieden, mich mit der Bitte um Unterstützung an Euch zu wenden.


    Ich gedenke ein größeres Objekt mit BHKW auszustatten. Es handelt sich um zwei DDR-Plattenbauten die zusammen über 26 WE verfügen. Sie werden momentan von den örtlichen Stadtwerken mit Fernwärme versorgt. Da dieser Vertrag zu teuer ist und die Stadtwerke eine Preisminderung ablehnen denke ich ernsthaft über den Einbau von 2 BHKW nach.
    Ich habe mir nun von einem örtlichen Senertecpartner ein Angebot erstellen lassen und dies sieht soweit auch ziemlich gut aus.
    Was mich allerdings wundert ist, dass in diesem Angebot beide Dachse mit jeweils 5000 Betriebsstunden im Jahr veranschlagt werden. Wenn ich mich recht erinnere habe ich auch hier im Forum gelesen, dass eine jährliche Laufleistung von 3500 Betriebsstunden realistischer ist. Damit würde natürlich die prognostizierte Einsparungseffizienz deutlich sinken. Oder gitl dieser Wert nur für Einfamilienhäuser?
    Und dann noch die Frage an evtl. Vermieter, wie sind Eure Erfahrungen? Wechseln die Mieter zum Stromanbieter Vermieter, oder bleiben die erfahrungsgemäß lieber bei ihrem alten, auch wenn der teurer ist? Hat eigentlich schon einer von Euch den Schritt gewagt und ist EVU geworden? Wenn man das ganze größer aufziehen will kommt man doch eigentlich kaum drumrum?!?!


    Ich würde mich über Antworten auf meine Fragen, aber auch über allgemeine Anregungen zu meinem Projekt freuen.


    Schönen Abend an alle.

  • Hallo marcmd,


    herzlich willkommen hier im BHKW-Forum.


    Plattenbau mit 13 WE, womöglich Dämmstandard von den 50er oder 60er Jahren, da darf es nach meiner Einschätzung ohne jetzt einen Wärmebedarf zu kennen schon eine Nummer größer als ein Dachs sein, und die 5000Bh sind da eher noch niedrig gegriffen. Aber das ist nur ein Gefühl, sag doch mal, wieviel KWh Wärme die Fernwärmerechnung pro Häuschen macht. Ist da Warmwasserbereitung mit drin?


    ABER: Bevor Du Dir zu viel Hoffnungen machst wegen eines BHKWs, die bekommen keine Förderung, wenn sie Fernwärme verdrängen, und das tun sie ja bei Dir eindeutig.


    LG


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
    Ich Unterstütze den gemeinnützigen Gedanken dieses Forums und dessen gemeinnützigen Verein, der sicher nix gegen eine Spende hat, wenn ihm hier geholfen wurde.

  • Hallo
    und Herzlich Willkommen im Forum


    ein paar Anregungen


    1. bisher mit Fernwärme versorgt?
    da nehm ich an, dass es KWK-Fernwärme ist
    In diesem Fall fällt der KWK-Zuschlag weg
    Das ist natürlich nciht so prall, aber dennoch kann sich ein BHKW lohnen


    2. Prüfen
    ob es in Deiner Standt einen FernwärmeNUTZUNGSZWANG gibt
    sowas gibts halt auch...auch wenn m.E. im Streitfall selten haltbar


    3. mal bisherige Verbrauchszahlen uns mitteilen
    gg.f geschwärzte Rechnung
    Bei Fernwärme hat man i.d.R. einen Arbeitspreis (für die Wärme) und einen Leistungspreis (spitzenlast)
    Es ist meist sinnvoll komplett die Wärme auf BHKW+Spitzenlastkessel umzustellen (und Fernwämre komplett rauszunehmen)


    4. Bei stromweiterverkauf fällt EEG-Umlage an
    das gilt es zu berücsichtigen (jede Wette, dass es bei Deinem Angebot nciht gemacht wurde)


    5. zwei Plattenbauten?
    Wäre es denkbar die miteinander zu verbinden?
    So mönnten größere BHKWs zum einsatz kommen, deren spezifische Investkosten günstiger liegen

  • Hallo,


    die beiden Platten wurden 2006 vollsaniert.
    Das Problem mit dem KWK-Zuschlag ist mir bewußt, lässt sich jedoch m.E. leicht umgehen, dazu muss lediglich zu Anfang nur der Spitzenlastkessel zum heizen benutzt werden. Wenn ich dann einige Zeit später erst die BHKW in Betrieb nehme, verdrängen die nicht Fernwärme, sondern Gas.
    Also die 5000BH pro Dachs laut Angebot reichten aus um die gesamte bisher abgenommene Wärmemenge aus Fernwärme zu ersetzen.
    Das war gar nicht so mein Problem. Mir ging es vielmehr darum, ob 5000Bh bei nur 8000 und ein paar zerquetschten Stunden, die das Jahr überhaupt hat realistisch sind.
    Dazu suche ich nach Erfahrungswerten.

  • ob das mit dem KWK-Zuschlag so problemlos zu lösen ist halte ich für zweifelhaft.


    Und ob eine prognostizierte Laufleistung stimmig ist, kommt auf die Berechnung an, und wenn hier keine Daten bekannt sind, dann kann man auch nichts drüber sagen. Mein BHKW läuft je nach Jahr zwischen 6000 und 6500Bh.


    LG


    Bruno

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  • wenn hier keine Daten bekannt sind, dann kann man auch nichts drüber sagen. Mein BHKW läuft je nach Jahr zwischen 6000 und 6500Bh.

    Die Gesamtlaufzeit ist das eine, aber die 5000 Std. passen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zu dieser Aussage:

    . . . um die gesamte bisher abgenommene Wärmemenge aus Fernwärme zu ersetzen.

    Insofern ist das vermutlich nicht stimmig.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Bleibt immer noch die Frage zu beantworten, ob die beiden Gebäude in einem engeren örtlichen Zusammenhang stehen und somit ein BHKW in entsprechender Größenordnung ausreicht. Spart einmal Gasanschluß ( Kosten je nach Aufwand 5-10 TEuronen. Spart einmal Abgasanlage, ähnlicher Aufwand. Spart einmal neuen Hausanschlußkasten, ähnlicher Aufwand. Nur einmal Wartungskosten usw. usw..


    Bin selber Vermieter, meine Mieter haben mein Stromangebot widerspruchslos angenommen. Ist halt eine Frag der Konditionen. Warum sollte sich ein Mieter einem günstigerem Angebot verschließen, was er sonst von keinem anderen Stromanbieter bekommt. Und solche Windeier wie Teldafax braucht schließlich auch niemand.

  • Das Problem mit dem KWK-Zuschlag ist mir bewußt, lässt sich jedoch m.E. leicht umgehen, dazu muss lediglich zu Anfang nur der Spitzenlastkessel zum heizen benutzt werden. Wenn ich dann einige Zeit später erst die BHKW in Betrieb nehme, verdrängen die nicht Fernwärme, sondern Gas.



    Das klingt für mich, Entschuldigung ich bin für meine Direktheit etwas bekannt, nach gefühlt
    Verstanden, hattt aber mit der Realität wenig gemein.


    Vor etwa einen halben Jahr oder etwas länger, de Zeit vergeht so schnell, gabs das Thema
    verdrängen von Fernwärme in Karl Marx Stadt ähh Chemnitz schonmal


    Ist diese Anlagenplanung und Wirtschaftlichkeitsberechnung realistisch?


    Gunnar ( der sehr wenig schreibt zu Zeit ) gab Seinen Kenntnisstand so wieder


    Zitat

    Wie verdrängt man Fernwärme?
    Ganz einfach: man hat schon Fernwärme und schmeisst die raus (volkswirtschaftlich blöd, einzelwirtschaftlich kann es vorteilhaft sein) und ersetzt die Fernwärme durch ein kleineres BHKW.


    Was zählt nicht als Fernwärme-Verdrängung?
    Das Stadtgebiet ist mit Fernwärme erschlossen (liegt in der Straße), aber es ist noch kein Hausanschluss gelegt. Dann hat man keine Fernwärme bezogen und kann auch keine verdrängen. Ich kenne einen Fall aus München, wo einer Eigentümergemeinschaft die Fernwärme zu teuer war und die sich dann einen Dachs fürs MFH zugelegt haben. Vorher war eine Gasheizung drin, die FW lag vor der Tür, aber der Haus-Anschluss war recht teuer, die Arbeitspreise waren recht hoch und einen Rabatt auf den Strom gab es auch nicht. Deswegen gibt's nach wie vor eine gasverbrauchende Heizung, die aber in der neuer Variante noch zusätzlich Strom erzeugt.


    Da ist der Weg zum BHKW kontra Fernwärme so beschrieben das ein wichtiger Schritt der dort Ausstand,
    hier Vollzogen der Anschluß an die Fernwärme.


    Aber Gunnar hat da mehr drauf als ich eventuell könnt der mehr dazu Denglishen.



    bluwi hat es auch schon anklingen lassen


    wenn man die Füße ins Eiswasser steckt und sich mit den Hintern auf eine
    heiße Herdplatten setzt, hat man auch irgendwo um die Kniescheibe eine Idealtemperatur
    nur angenehm ist es nicht und so kann man nicht die Wärmemenge nehmen, die
    Stundenwärmemege des BHKWs dadurch teilen und vor Freude um die Eckfahne laufen.



    Denn ob in einen Tiefen Winter das BHKW das bringt :glaskugel:

  • Mal eine ganz andere Frage: Was gilt, wenn jemand bisher mit Scheitholz heizt und auf BHKW umstellen will ?

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