BHKW Sinnvoll?

  • Moin Leute :)


    Irgendwie haben die Anfragen zu "KWK klingt interessant helft mir mal" stark abgenommen. Und das obwohl jetzt viele Hersteller Nano-KWK bis hin zum Einfamilienhaus anbieten. Und gerade diese Kundschaft ist ja im allgemeinen recht schnell dabei sich mal eine weitere Meinung einzuholen.


    Wie sind Eure Beobachtungen? Wie entwickeln sich Mikro- und insbesondere Nano-KWK? Tut sich bei Immobilien mit niedrigem Energiebedarf eine Nachfrage auf?


    Grüß Gott Leute,



    vielleicht kann ich da ein wenig dazu sagen. Ich bin auf der Suche nach einer neuen Heizung. Nach einiger Recherche schien es so, dass ein kleines Micro-BHKW vielleicht das Passende sei.


    Habe mich also viel informiert und das Internet rauf und runter abgegrast. Danach wusste ich sehr viel mehr, aber gleichzeitig war ich erschlagen von so vielen gegensätzlichen Standpunkten und trotzdem war mir vieles unklar.


    Also habe ich jetzt mal im Gaswerk, das ich insofern für einigermaßen neutral halte, nachgefragt. Es kam ein Mitarbeiter, hat mir dann umfangreiche Berechnungen vorgelegt. Einmal mit dem Programm des Gaswerks, dann mit einem Programm von Vaillant, dann von Microgen und letztlich von Dachs und dazu noch händische Berechnungen. Jede Berechnung war anders und kaum mit der anderen zu vergleichen. Verwirrung pur.
    Die Preise? Vaillant Eco-1 25.000.- € Ganz schön happig, die anderen Anlagen nicht viel günstiger, also ging es darum, wann sich die BHKW amortisieren und da hatte ich dann Zeiten zwischen 12 und 15 Jahre und dazu die Auskunft, dass z. B. das Eco-1 wahrscheinlich nach 10 Jahren Schrott sei und auch sonst ein Risiko darin liege, dass etwas kaputt geht.


    Im Endeffekt empfahl er mir dann eine herkömmliche Brennwerttherme, im Vergleich billig, langlebig, robust, unkompliziert.
    Ich war wirklich bereit gewesen, ein BHKW einzubauen. Aber die Preise sind schon sehr sehr hoch und keiner traut sich offenbar zu sagen, ob sich das letztlich rechnet.


    Meine Eckdaten: EFH, Bj. 1989, 250 qm², Ziegelbau, ganz durchschnittlich gedämmt, Öl-Zentralheizung mit Heizkörpern, Verbrauch je nach Winter zw. 3500 - 4500 l, im Mittel also um die 4000 l. Wir sind eine fünfköpfige Familie, brauchen entsprechend Wärme und Strom, sind multimedial und Home-Office, Wasserbett, sorgen für ständig steigenden Strombedarf, von 7000 auf 10.000 Kw, letztes Jahr habe ich sogar 12.000 Kw verbraten.


    Fraglich ist natürlich, wie lange die Kinder zu hause bleiben, ist gut möglich, dass die in zehn Jahren alle Weg sind, so dass sich der Energieverbrauch halbiert.


    So - was sagt ihr dazu?



    Einmal editiert, zuletzt von Rex_Danny () aus folgendem Grund: Fehler gemacht


  • Meine Eckdaten: EFH, Bj. 1989, 250 qm², Ziegelbau, ganz durchschnittlich gedämmt, Öl-Zentralheizung mit Heizkörpern, Verbrauch je nach Winter zw. 3500 - 4500 l, im Mittel also um die 4000 l. Wir sind eine fünfköpfige Familie, brauchen entsprechend Wärme und Strom, sind multimedial und Home-Office, Wasserbett, sorgen für ständig steigenden Strombedarf, von 7000 auf 10.000 Kw, letztes Jahr habe ich sogar 12.000 Kw verbraten.


    So - was sagt ihr dazu?


    Ich lese da erst mal Öl-Heizung. Willst Du den Öltank rausschmeissen und auf Erdgas umstellen?


    Ansonsten sind die 40.000 kWh Wärme und 10.000 kWh Strom erstmal prinzipiell geeignet für ein Mini-BHKW. Die 1-3 kW-Maschinen sind aber noch relativ teuer, da verdient man sich keine goldene Nase damit. Hier sind zugegebenermaßer zuerst einmal Pionierkunden gefordert, die das unabhängig von einer 5- 10- oder 15-jährigen Kapitalrücklaufzeit in Angriff nehmen wollen und können. Als Inhaber einer solchen Technologie kann man sich dann ggf. etwas ökonlogisch besser fühlen und ökonomisch die Gewissheit haben, dass weitere Strompreiszunahmen nicht so voll durchschlagen wie auf denen der keine Eigenerzeugungsanlagen im Keller stehen hat.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Die Öltanks würde ich drinnen lassen, da ein Kachelofen mit Öl läuft. Den könnte ich an kalten Tagen zusätzlich einschalten.
    Ansonsten würde ich auf Gas umstellen.


    Aber ich höre das gleiche bei dir raus, wie beim Gasman. So richtig rentiert es sich nicht und wenn was teures kaputt geht, zahlt man drauf.


    Ich habe keinerlei Umweltambitionen. Ich will ganz einfach nur die unterm Strich günstigste Heizung in mein Haus einbauen. Ich kann mir insofern Zeit lassen, da meine Ölheizung noch sehr gut läuft. Kessel/Brenner sind 22 Jahre alt, können noch ein paar Jahre machen, könnten aber auch schnell ausfallen. So sagt jedenfalls mein Heizungsmann - bei dem Alter muss man mit allem rechnen. Wenn es aber soweit ist, muss ich wissen, was ich will.


    Der Gasmann wiederum hat ausgerechnet, dass ich mit einer Gastherme fast 1000.- € jährlich spare würde und rät mir zum sofortigen Einbau. Na ja, ob das so stimmt? Eher nicht so recht.

  • Zitat

    Der Gasmann wiederum hat ausgerechnet, dass ich mit einer Gastherme fast 1000.- € jährlich spare würde und rät mir zum sofortigen Einbau. Na ja, ob das so stimmt? Eher nicht so recht.


    naja
    er wird Dir wohl eher ausgerechnet haben, dass man durch Brennstoffwechsel -bei aktuellen Preisen- fast einen 1000er sparen würde.
    Im Augenblick haben wir eine historische Differenz zwischen Gas- und Ölpreis, die wird aber nicht ewig so groß sein
    (aber auch ich glaub nciht, dass Öl nochmal wesentlich billiger wird, als Gas)


    Diesen Vorteil hätte man natürlich auch bei anderen Gasbasierten Systemen z.B. bhkw


    Die intransparenten (Be-)Rechnungen verschiedenster Anbieter,
    scheinen durchaus ein Problem der Branche zu sein.
    Ich bin da wirklich fair und kam dennoch nciht umhin manch Angebote der Konkurrenz als indiskutabel gegenüber dne Kunden zu bezeichnen.
    Wenn ncihtmal die Eingangsdaten (Brennstoff/Strompreise) ersichtlich sind....seitenweise pure Zahlen und am Ende ein dickes Plus dasteht....also nee.
    Die Thematik ist shcon kompliziert genug, da muss man auch Kunden helfen sich zurecht zu finden.


    rex
    schön, dass Du es mal aus Deiner Sicht geschildert hast
    1. ich glaub shcon, dass sich ein Brennstoffwechsel auf Gas lohnt
    2. denk ich, dass Deine Verbrauchswerte schon für ein BHKW passen könnten
    3. mal vergleichende Angebote einholen...Gasanschluss wird eh fällig, Brauchwasserspeicher ist vermutlich auch nciht der neueste und könnte erneuert werden. ne ordentliche Regelung ist bestimmt auch ncoh nciht drin und hydraulischer Abgleich und und und....
    Ich denk, für das ganze Paket kann man schon den ein oder anderen Taler ausgeben. Das sollte aber auch unbedingt gemacht werden, denn hier ist mehr drin als ein purer Kesseltausch.
    Wenn die Punkte abgearbeitet sind (im Angebot enthalten) dann denk ich werden die Mehrkosten z.B. für eins der nano-Klasse sich "nur noch" im hohen 4-stelligen Bereich bewegen. Damit wiederum könnt ich mir schon eine Amortisierung im gewünschten Zeitraum vorstellen.

  • Die Öltanks würde ich drinnen lassen, da ein Kachelofen mit Öl läuft. Den könnte ich an kalten Tagen zusätzlich einschalten. Ansonsten würde ich auf Gas umstellen.


    Kessel/Brenner sind 22 Jahre alt, können noch ein paar Jahre machen, könnten aber auch schnell ausfallen.


    Der Gasmann wiederum hat ausgerechnet, dass ich mit einer Gastherme fast 1000.- € jährlich spare würde und rät mir zum sofortigen Einbau. Na ja, ob das so stimmt? Eher nicht so recht.


    22 Jahre: Raus, auch wenn das Ding noch läuft. Wie wird Warmwasser bei Dir gemacht?


    Im Zweifel hast Du Verluste von 30% (bitte nicht das nehmen, was der Schorni attestiert, sondern mit Systemverlusten kalkulieren) und im Sommer/Übergangszeit bei stärkerer Taktung noch mehr. Die Heizungsanlage hydraulisch für niedrige Rücklauftemperaturen abgleichen lassen, sonst stellen sich keine Brennwert (=Kondensationsgewinne aus dem Abgas ein) und einen Heizungspuffer mit Frischwärmestation (Plattenwärmetausche zur WW-Bereitung) installieren. Gleich einen nehmen, an den man noch weitere Wärmequellen anschließen kann, z.B. ein Mini-BHKW oder eine Solarthermieanlage wenn die finanziellen Rahmendaten in 10 Jahren für EFH etwas besser aussehen.


    Brennwerttherme: 3-5000 Euro
    Pufferspeicher: ab 1000 Euro (wenn möglich mit Schichtung, d.h. im Bypass als hydraulische Weiche und nicht im Hauptströmungspfad, der alles wieder verquirlt)
    PWT: ??


    Das muss sowieso gemacht werden. Besser jetzt als erst in 5 Jahren, dann sparst Du einen Teil der Heizungskosten schon ab morgen.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • naja
    er wird Dir wohl eher ausgerechnet haben, dass man durch Brennstoffwechsel -bei aktuellen Preisen- fast einen 1000er sparen würde.
    Im Augenblick haben wir eine historische Differenz zwischen Gas- und Ölpreis, die wird aber nicht ewig so groß sein
    (aber auch ich glaub nciht, dass Öl nochmal wesentlich billiger wird, als Gas)

    ja, richtig. Für eine neue Gas-Brennwertheizanlage veranschlagte er 8000.- €. Bei Öl hat er mit 88 Ct gerechnet, aber ich hab ihn auf 66 Ct heruntergestutzt, das war dann doch zu hoch gegriffen. Blieben trotzdem fast 950.- € Differenz. Derzeit wohl richtig. Die Kurven, die man findet, deuten schon daraufhin, dass beide Preise weiter auseinanderdriften, oder? Ölvorkommen werden weniger, Gas ist genug da. Öl ist zu schade zum verheizen, da kann man viel mehr draus machen, mit Gas nicht. Oder liege ich da falsch, was meinst?

  • Eigentlich bin ich total verwirrt. Sogar hier im Forum gibt es ganz gegensätzliche Meinungen. Werde mir aber merken, was ich hier an Tipps bekomme und jetzt mal Anbieter kontaktieren.


    Mein bisheriger Heizungsmonteur hat bislang nichts mit BHKW gemacht und würde mir eine Pelletsanlage verpassen wollen. Die will ich aber nicht. Muss ich mir leider einen neuen suchen.


    Aber ein Angebot im vierstelligen Bereich? Von 25.000 runter auf unter 9999.- ????

  • Zitat

    Aber ein Angebot im vierstelligen Bereich? Von 25.000 runter auf unter 9999.- ????


    neee


    ich meins so
    - Wechsle auf Gas wäre wohl eh angedacht
    - Gastherme + einbau und vll. neuer Speicher usw. liegt man bei...tara 8.000 (lt. deren Schätzung)
    ...typischer wert. 3 Scheine für's Gerät und 5 Schleifen für das ganze drumherum
    da ist bestimmt ncoh nichts besonderes bei
    - nen Stirling gibts nun auch für Listenpreise anfang 10tsd.....da kommen natürlich auch die 5 Scheine fürs ganze drumerhum rauf
    Nehmen wir mal an, es fände sich jemand für 15tsd (meinetwegen auch 17.999) das hinzustellen
    würde der Spaß halt 15tsd - 8tsd (Brennwerttherme) = 7.000 € Mehrkosten für's BHKW bedeuten.


    Bei Euren Verbäuchen (ich habs nun nicht simuliert) halt ich aber durchaus eine Ersparnis von bis 800...1.000 zusätzlichen Euros durch BHKW-Betrieb für möglich
    und damit halt eine Amortisierung in 10 Jahren, oder sogar drunter


    Wie sähe eine Amortisierung einer puren Therme aus ;)


    Alles kein Schnäppchen,
    aber bitte auf's drumherum wert legen
    viel zu oft wird nen neuer Kessel verbaut in einer verhunzten Anlage dahinter
    Merkt leider der Kunde nicht und denkt, dass er mit dem Neugerät total richtig investiert hat, dabei ist im hintenrum mehr zu holen (an Einsparung)

  • Eigentlich bin ich total verwirrt. Sogar hier im Forum gibt es ganz gegensätzliche Meinungen.

    Das liegt an der Tatsache, dass praktisch alle solchen Berechnungen mehr oder weniger zielorientiert gemacht werden.


    Ich höre geradezu den Aufschrei, der hier durch die Reihen geht, :tomate: weil jeder sich für unabhängig, neutral und rein sachorientiert hält. Selbstverständlich ich auch :walklike:


    Und doch hat jeder seine individuelle Brille auf, die den (biblischen) Balken im eigenen Auge ausblendet, aber den (biblischen) Splitter im Auge des anderen um so größer macht. Da will ich niemand mit Namen nennen, weil es mehr oder weniger alle trifft, insbesondere den einen oder anderen bibelfesten Schreiber. ^|__|^

    Ein schönes Beispiel für mich ist die Konfrontation von Wärmepumpe und BHKW. Jedes Lager rechnet die andere Technik grottenschlecht und die eigene entsprechend gut, aber selbstverständlich streng sachlich und 100% neutral.
    :-)_:-)


    Was mich an fast allen Berechnungen stört ist die Tatsache, dass auf der einen Seite das letzte % auf der Guthabenseite in Zielrichtung auftaucht, aber in der Substanz mit Unschärfen von 20 % und mehr bei den Randparametern operiert wird, die aber (selbstverständlich ganz neutral) :neo: gerne recht optimistisch in Zielrichtung angenommen werden. Das geht natürlich um so einfacher, je komplexer man die Rechnung aufmacht. Dafür wiederum entwickelt jeder seine eigene Methode. So auch ich, :keeporder: wobei ich versuche es so einfach wie möglich zu machen.


    Wenn ich wissen will, ob sich ein BHKW als beste Lösung darstellen lässt, dann muss ich das gegen andere Alternativen rechnen, z. B. die zweit und drittbeste Lösung vergleichen. Es macht also keinen Sinn, einen alten Ölbrenner gegen ein modernes BHKW zu rechnen. So hat das z. B. Sunmachine gerne gemacht. Ein Pellets-BHKW muss ich aber, wenn es sinnvoll sein soll, gegen eine Pellets-Heizung rechnen. Wenn Pellets keine Option sind, ist es Brennwerttherme gegen ein Gas-BHKW. Da sieht die Welt selbstverständlich ganz anders aus.


    Meine Rechnung zum Vergleich eines BHKW wäre:
    Grundaussage: Die Mehrkosten müssen durch Einsparungen und Zusatzerträge kompensiert werden. Die brauche ich aber nicht auf 0,1 % genau, sondern vielleicht auf 10% genau, die Risikofaktoren sind viel größer. Dafür muss es aber halbwegs einfach und übersichtlich sein.


    In Deinem Fall würde ich auch sagen, dass eine Brennwerttherme sowieso ein echter finanzieller und ökologischer Fortschritt wäre. Der Umbau Diener Anlage wäre also sowieso fällig, weil finanziell sinnvoll. Also wieder die "einfache Rechnung" Therme gegen Gas-BHKW.

    Auf der Soll (Kosten) - Seite würde ich dann ansetzen:

    Die Mehrkosten des Gas-BHKW gegen die Brennwerttherme
    S1) höhere Installationskosten
    S2) Verzinsung des zusätzlichen Kapitals
    S3) Maschinenkosten / kWh


    Auf der haben (Ertrags) – Seite:
    Die Stromeinnahmen pro kWh werden um den zusätzlichen Gaseinsatz von 1 kWh mehr an Gas reduziert. Das entspricht in etwa dem KWK - Zuschlag. Das lasse ich zur Vereinfachung gleich weg. Es verbleiben:

    H1) Eingesparte Energiesteuer
    H2) Eigennutz von Strom z. B. 23 ct. / kWh
    H3) Eingespeister Strom z. B. 6 ct / kWh

    Die Rechnung ist nicht sehr genau, aber relativ einfach und die Unschärfe zwischen S3, H2 und H3 viel größer als der Rest. Das sind die Parameter, auf die es ankommt. Komplexe Rechnungen sind nur zur Verwirrung da.


    S3 ist der große Unsicherheitsfaktor und das unternehmerische Risiko, da kannst Du mehr oder weniger optimistisch ansetzen. Den Punkt kannst Du auch noch aufteilen in einen fixen Teil, der durch die Alterung sowieso auftritt, und einen dynamischen Teil, der durch die echte Laufzeit entsteht. Das Verhältnis von H2 und H3 ist die Stellschraube, an der Du im täglichen Verhalten operieren kannst (und solltest).

    Meine Rechnung geht so:
    Ich nehme die Habenseite (H1-H3) und ziehe die Sollpositionen S1+S2 ab.
    :wissenschaftler: Dann überlege ich, ob der Rest für das Risiko mit S3 ausreicht.:zocken: Genauer sind auch die 0,1% Rechnungen nicht, nur undurchschaubar.


    gruss
    bluwi

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Mein bisheriger Heizungsmonteur hat bislang nichts mit BHKW gemacht und würde mir eine Pelletsanlage verpassen wollen. Die will ich aber nicht. Muss ich mir leider einen neuen suchen.


    Der Heizungsbauer ist die halbe Miete an der ganzen Angelegenheit. Bei so einem Invest muss der unbedingt mehrere Referenzen haben. Und da musst dann auch hingehen und mit den Leuten selber reden. Da kriegst dann eine ehrliche Auskunft.


    Wenn ein HB das nicht will dann kannst den getrost vergessen. Meiner hat mich gefragt ob er mir Leute schicken darf und war auch schon selber mit dreien da um die Anlage zu zeigen.


    Was mir auch noch aufgefallen is:


    Man merkt eigentlich schon am Internetauftritt und am Erscheinungsbild der Betriebstätte und der Mannschaft, in welcher Qualitätsklasse ein HB eizustufen is. Meiner z.B veranstaltet regelmäßig Bauherren-Seminare mit interessanten Vorträgen zu den verschiedensten Themen. Aussedem hat der in sein Betrieb selber einen Dachs und eine Sunmachine (Gott hab sie selig) im Keller stehen und zeigt die auch.

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


    und der Spenden-Button für unser Forum ist auf der Portal-Seite rechts :!:

  • Zitat von »Gunnar«


    22 Jahre: Raus, auch wenn das Ding noch läuft. Wie wird Warmwasser bei Dir gemacht?

    Mit der Ölheizung. Da steht dann ein ganz normaler 300-Speicher im Keller, den die Heizung auflädt.

    Im Zweifel hast Du Verluste von 30% (bitte nicht das nehmen, was der Schorni attestiert, sondern mit Systemverlusten kalkulieren) und im Sommer/Übergangszeit bei stärkerer Taktung noch mehr. Die Heizungsanlage hydraulisch für niedrige Rücklauftemperaturen abgleichen lassen, sonst stellen sich keine Brennwert (=Kondensationsgewinne aus dem Abgas ein) und einen Heizungspuffer mit Frischwärmestation (Plattenwärmetausche zur WW-Bereitung) installieren. Gleich einen nehmen, an den man noch weitere Wärmequellen anschließen kann, z.B. ein Mini-BHKW oder eine Solarthermieanlage wenn die finanziellen Rahmendaten in 10 Jahren für EFH etwas besser aussehen.

    Ja klar - wenn da ne neue Heizung rein kommt, dann auch auch ne moderne Brauchwasserversorgung - logisch! Dass eine moderne Heizung - gleich welchen Typs - weniger verbrauchen muss, als ne 22 Jahre alte Anlage - in diesem Fall bis zu 30 Prozent - ist auch klar.


    Daher sage ich ja, dass ich u.U. auch sofort modernisieren könnte. Aber andererseits könnte es auch Sinn machen, die weitere aktuelle Entwicklung abzuwarten. Mal sehen, was aus den Micro-BHW wird? Vielleicht kommt bald ein Brennstoffzellengerät?

    ...... im Bypass als hydraulische Weiche und nicht im Hauptströmungspfad, der alles wieder verquirlt)
    PWT: ??

    Du sprichst in Rätseln - ich bin Laie, Bypass hat für mich was mit Herzchirugie zu tun! ^^

    Das muss sowieso gemacht werden. Besser jetzt als erst in 5 Jahren, dann sparst Du einen Teil der Heizungskosten schon ab morgen.

    Jaaaa, wie gesagt! Aber ich muss nichts überstürzen und abwarten kann auch eine Tugend sein, ne?

    Gruß,
    Gunnar

  • Firestarter schrieb_

    Nehmen wir mal an, es fände sich jemand für 15tsd (meinetwegen auch 17.999) das hinzustellen
    würde der Spaß halt 15tsd - 8tsd (Brennwerttherme) = 7.000 € Mehrkosten für's BHKW bedeuten.

    Leider habe ich da keinerlei Beziehungen, ich wüsste nicht, wer mir den Kladderadatsch für weniger machen würde. Es sei denn, hier liest einer der gewerbliche mit (gibts hier doch, oder???), der in auch in der Nähe (PLZ 86720) sitzt???

    Bei Euren Verbäuchen (ich habs nun nicht simuliert) halt ich aber durchaus eine Ersparnis von bis 800...1.000 zusätzlichen Euros durch BHKW-Betrieb für möglich
    und damit halt eine Amortisierung in 10 Jahren, oder sogar drunter

    Nun, ich habe seit 7 Jahren eine PV auf dem Dach. Da hatte ich eine ganz klare Rechnung, was die kostet und wann die abgezahlt ist und was die mindestens bringt. Das war ok und läuft super. Aber die ganzen Rechnungen ums BHKW kapiere ich noch nicht wirklich.

    Wie sähe eine Amortisierung einer puren Therme aus

    Klar. aber mit meinen Möglichkeiten muss ich davon ausgehen, dass ich erstmal 17.000 € mehr investieren muss. Und so wie es auf den ersten Blick sehe, hat mir das Gaswerk nur errechnet, ob sich für mich diese Mehr-Investition lohnt - also dann wäre ich nach diesen 10 oder 12 Jahren erst mal soweit, dass ich anfange, wirklich zu sparen. Ich muss mal überlegen, ob man da noch Gegenrechnen sollte, dass man diese Summe über diesen Zeitraum ja auch anlegen könnte.


    Aber wie gesagt - ich blicks einfach nicht richtig. Kann sein, dass ich das alles falsch verstehe.

    Alles kein Schnäppchen,
    aber bitte auf's drumherum wert legen
    viel zu oft wird nen neuer Kessel verbaut in einer verhunzten Anlage dahinter
    Merkt leider der Kunde nicht und denkt, dass er mit dem Neugerät total richtig investiert hat, dabei ist im hintenrum mehr zu holen (an Einsparung)

  • Ich höre geradezu den Aufschrei, der hier durch die Reihen geht, weil jeder sich für unabhängig, neutral und rein sachorientiert hält. Selbstverständlich ich auch

    Jo, Ich finde jetzt den thread nicht mehr, aber da haben sich zwei behakt, ob sich ein Micro-BHW überhaupt rentieren kann oder nicht. Klang von beiden Seiten nicht ohne.

    In Deinem Fall würde ich auch sagen, dass eine Brennwerttherme sowieso ein echter finanzieller und ökologischer Fortschritt wäre. Der Umbau Diener Anlage wäre also sowieso fällig, weil finanziell sinnvoll. Also wieder die "einfache Rechnung" Therme gegen Gas-BHKW.

    OK, ok.... also das scheint sozusagen das erste Ergebnis für mich zu sein. Also auf jeden Fall der Umstieg auf Erdgas. Niedertemperaturgeschichten kommen wegen der Heizkörper nicht in Frage, Pelletes höre ich dies und das - scheint nicht so zuverlässig zu sein, teuer.


    Nochmal Öl? Keinesfalls! Oder?


    Also Gas.

    Auf der Soll (Kosten) - Seite würde ich dann ansetzen:
    Die Mehrkosten des Gas-BHKW gegen die Brennwerttherme
    S1) höhere Installationskosten
    S2) Verzinsung des zusätzlichen Kapitals
    S3) Maschinenkosten / kWh

    Ja, soweit komme ich mit.

    Auf der haben (Ertrags) – Seite:
    Die Stromeinnahmen pro kWh werden um den zusätzlichen Gaseinsatz von 1 kWh mehr an Gas reduziert. Das entspricht in etwa dem KWK - Zuschlag. Das lasse ich zur Vereinfachung gleich weg. Es verbleiben:
    H1) Eingesparte Energiesteuer
    H2) Eigennutz von Strom z. B. 23 ct. / kWh
    H3) Eingespeister Strom z. B. 6 ct / kWh

    Ah, den ersten Satz musste ich jetzt dreimal lesen, aber ok, kapiert.

    Die Rechnung ist nicht sehr genau, aber relativ einfach und die Unschärfe zwischen S3, H2 und H3 viel größer als der Rest. Das sind die Parameter, auf die es ankommt. Komplexe Rechnungen sind nur zur Verwirrung da.

    Ich hab nen Kumpel, der ist Bauingenieur. Der kann rechnen. Der ist zur Zeit un Urlaub. Den werde ich dann mal besuchen und etwas plagen.... 8)

    Das Verhältnis von H2 und H3 ist die Stellschraube, an der Du im täglichen Verhalten operieren kannst (und solltest).

    ..und wie?

    Meine Rechnung geht so:
    Ich nehme die Habenseite (H1-H3) und ziehe die Sollpositionen S1+S2 ab. Dann überlege ich, ob der Rest für das Risiko mit S3 ausreicht. Genauer sind auch die 0,1% Rechnungen nicht, nur undurchschaubar.

    Verstanden!

    gruss
    bluwi

    Vielen Dank! So werde ich das mal mit meinem Freund machen. Alleine bin ich zu blöde dazu, ich hasse Mathematik.

  • So werde ich das mal mit meinem Freund machen. Alleine bin ich zu blöde dazu, ich hasse Mathematik.


    Irgendwo hab ich noch eine Vergleichsrechnung BHKW zu Therme. Mach ja dauernd son Käse. Schick mir mal deine Verbrauchsdaten und Standort als PN und ich passe die Tabelle an und schick sie Dir. Kostet nix.


    Jo, Ich finde jetzt den thread nicht mehr, aber da haben sich zwei behakt, ob sich ein Micro-BHW überhaupt rentieren kann oder nicht.


    Ich war wahrscheinlich der eine. Oder doch vielleicht der andere. ;(

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
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