• Sowenig wie es in sonnenreichen Ländern der Welt marktgerechte Solarzellen gab, weil Deutschland und Spanien alles aufgesaugt haben, sowenig wird in Zukunft der Deutsche Michel dafür günstige Solarzellen kriegen, weil der Weltmarktwert ,wo richtig Sonne scheint, höher ist. In Italien sieht's derzeit danach aus, wer Solarzellen hat verhöckert die dort, verbessert übringens den Erntefaktor ums Zweifache


    Zwei faktische Berichtigungen:


    a) der Verkäufermarkt in der Solarbranche hat sich 2008 zum Käufermarkt gewandelt: jetzt bestimmt das Käuferverhalten den Preis, da tendentiell Überkapazitäten vorhanden sind. Die Zell- und Modulfabrikanten investieren wie bekloppt, weil die alten Klamotten zwar auch PV-Module herstellen, aber zu deutlich höheren variablen Kosten. Dann zieht man im Vergleich zum Wettbewerber den kürzeren. Ganz grob ist in den letzten Jahren die Produktionskapazität um 60-100% gestiegen. Jährlich.


    Eine PV-Modulfabrik hat relativ hohe Fixkosten durch die Anfangsinvestition und geringe variable Kosten (Stückkosten). Das ist ähnlich wie bei einem Grundlastkraftwerk. Das muss rund um die Uhr laufen, da die wesentlichen Kosten (der Anlagenbau) schon getätigt worden sind und es jetzt nur darum geht, Deckungsbeiträge einzufahren. Daher kommt bei einbrechendem Absatz auch die Scheissegal-Mentalität des Vertriebs heraus und die Preise gehen auch mal temporär bis an die Schmerzgrenze (=Stückkosten) runter mit DB nur knapp über Null. Warum nur sind Q-Cells und Conergy nur knapp an der Pleite vorbeigeschrammt? Der Cash-Flow ist weggebrochen und man musste trotzdem in die nächste Fab-Generation investieren, sonst wäre man mittelfristig weg vom Fenster.


    b) Es sind genug Solarzellen für alle da, auch wenn Italien dringend an der Vergütungshöhe schrauben sollte, um den Gierfaktor abzulöschen. Und auch wenn in Süditalien die Sonne doppelt (ich glaube, es ist eher das anderthalbfache) so gut scheint, dann nützt das der Versorgungssituation in Deutschland nach wie vor nichts. Nochmal: Die durchschnittliche Transportreichweite für Strom beträgt rund 100 km, damit kommt das Netz klar. Wenn man also in den nächsten Jahren Strom aus Kernkraftwerken und oder Kohlekraftwerke substituieren möchte, dann muss die Stromquelle irgendwo hier in der Nähe stehen. Es wird schon anspruchsvoll genug, das Ruhrgebiet bei Wind nicht mit den Kraftwerken vor Ort, sondern mit WKAs in Niedersachsen und in der Nordsee zu versorgen. Strom aus Süditalien und Nordafrika sind nicht unbedingt Hirngespinste aber in den nächsten zwei Dekaden völlig irrelevant für die Versorgungssituation hierzulande. Spanien ist z.B. nach wie vor nur sehr schwach an Frankreich angebunden. Seit den 80ern versucht man, eine weitere Hochspannungsleitung über die Pyrenäen zu bauen. Hat nicht geklappt, so dass man mittlerweile einen Tunnel für Gleichspannungskabel baut. Noch mal extra teuer (warum schiebt man die HGÜ-Kabel nicht in einen Auto- oder Eisenbahntunnel?) aber es geht voran. Langsam.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Das beste Beispiel ist der christian90. Für den rechnet sich ein BHKW mit einem ROI von unter 4 Jahre und der überlegt immer noch. _()_




    Geh Du wieder, das ist ein Landwirt und die sind Sparsam, schau mich
    an mein Großvater hat mich gelehrt krumme Nägel grad zu klopfen
    und wieder her zu nehmen, jeder BWLer macht da diesen @:pille



    Aber in schlechten Zeit eine Fähigkeit die nicht zu verachten, also das gradklopfen
    von Nägel, nein das Denken von den Buben ist voll Okay der will was lernen und
    ach wennst jetzt dicke Backen kriegst wen ich das schreib, ich wenn Er wär würds
    auch nur glauben wenn ich es selber Nachgerechnet hät und das kann man nur
    wenn man möglichst alle Fakten kennt _()_



    Außerdem Überlegt Er nicht :-):-) Er handelt mit KW und selbiges tät ich auch,
    pah als ich noch jung war war das ja eigentlich Verboten, den es gab ja noch
    das Gesetz http://transpatent.com/gesetze/rabattg.html


    aber gerade drum hatts ja gejukt das was raus zuhandeln, des beste was mir mal
    gelungen ist einen Rundsortierwagen vom Esch ( des war der mit der IBH Pleite und
    der eventuell heit no mit de Modell in NY rummacht http://de.wikipedia.org/wiki/Horst-Dieter_Esch )
    ein Jahr umsonst und der Vertreter derf den den Vertrag ( ohne des Jahr umsonst ) de Kollegen
    im Oberland zeigen :pfeifen: des is wie wen a Bauer hört der Nachbar hat an Bulldog mit
    30 Ps mehr gekauft.


    Übrings Betriebswirt und ein BHKW ( selbiges hat auch ein biserl mit Physik zu tun )
    eventuell solltest Du Deinen Berufswunsch nochmal kritisch hinterfragen


    http://www.youtube.com/watch?v=e05oEabNZAY&feature=related

  • der Verkäufermarkt in der Solarbranche hat sich 2008 zum Käufermarkt gewandelt: jetzt bestimmt das Käuferverhalten den Preis. . . .


    Ganz grob ist in den letzten Jahren die Produktionskapazität um 60-100% gestiegen. Jährlich.

    Also dieser Umschwung hat sich nicht 2008 vollzogen, sondern Anfang 2010 und die von Dir gezeigte Produktionssteigerung besagt was ?


    In erster Linie macht sie optisch anschaulich, dass das Argument mit der Strompreissenkung durch PV absurd ist, weil bis Ende 2009 deutlich mehr Strom für die Produktion neuer Anlagen verbraucht, als durch PV-Anlagen produziert wurde und 2010 blieb auch noch nix übrig.


    Pervertiert wird das Ganze noch dadurch, dass für die Herstellung der Zellen und der Aluminiumprofile praktisch ausschließlich steuerbefreiter Atomstrom verwendet wird.


    Aber genau genommen ist die ganze Diskussion hier überflüssig, weil sich Religion und Ideologie sachlichen Argumenten entzieht.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Ertrag Deutschland: 840 kWh/kWp (CLZ)
    Ertrag Deutschland: 1050 kWh/kWp (KamSee)


    Ertrag Italien: 1120 kWh/kWp (Milano)
    Ertrag Italien: 1510 kWh/kWp (Syracus)



    Womit man sieht es gilt nach wie vor



    * Trau keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast * ;)

  • Geh Du wieder, das ist ein Landwirt und die sind Sparsam, schau mich an mein Großvater hat mich gelehrt krumme Nägel grad zu klopfen und wieder her zu nehmen, jeder BWLer macht da diesen @:pille


    Ich bin zwar kein Landwirt aber trotzdem sparsam. Bekomm von meiner Regierung immer schon ein Anschiss, dass ich zuviel verwahre. Aber hoffentlich ist der christian90 nicht beleidigt wegen dem @:pille . Der studiert doch BWL oder so ähnlich. :pfeifen:


    Pervertiert wird das Ganze noch dadurch, dass für die Herstellung der Zellen und der Aluminiumprofile praktisch ausschließlich steuerbefreiter Atomstrom verwendet wird.


    Ist doch nicht richtig. Wenn man mit AKW-Strom PV-Anlagen produziert (auch das Silizium für die Zellen werden mit Strom hergestellt) werden die AKWs sich selbst weg produzieren. |:-(


    Übrigens in der USA gibt es eine PV-Fabrik, die PV-Module herstellt mit PV-Strom. Da gib es dann wenigstens keine Nachtschicht. :blush2:

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Wenn man mit AKW-Strom PV-Anlagen produziert (auch das Silizium für die Zellen werden mit Strom hergestellt) werden die AKWs sich selbst weg produzieren. |:-(

    Das halte ich schlicht für Wunschtraum und Illusion .
    Dadurch, dass so viel Geld in die PV floß und fließt fehlt es an anderer Stelle, um wesentlich effektivere Technologien auszubauen. (z. B. KWK, Speicher, Windparks, Leitungen) In die PV- Anlagen wurde in den letzten Jahren mehr als 120 Milliarden Euro investiert, die wir über die nächsten 20 Jahre abstottern müssen. Mit weniger als 50% dieses Geldes könnten die AKWs schon lange abgeschafft sein. Statt dessen dient heute die Umlage als Argument, warum AKWs weiterlaufen müssen, weil sonst der Strom ja noch teurer würde.


    Der Schuss mit PV ging 100% nach hinten loss und bewirkt das Gegenteil von dem, was damit beabsichtigt war und ist.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Lieber Gunnar,
    ich habe wirklich hohen Respekt vor Deiner Kompetenz und Deiner sonst sachlichen Meinung, aber zu diesem Thema bist Du nach meiner Meinung einfach auch ideologisch geprägt und genauso weltfremd wie andere religiöse oder ideologische Fundamentalisten.


    Das Lob gebe ich doch gerne zurück.


    Zitat von bluwi

    Das ist doch ein ferkelmutterdummes Geschwätz. Der Effekt ist da, weil ein großer Teil der Energie an anderer Stelle gekauft werden MUSS, wo er ein vielfaches kostet. Wenn die Gesamtkosten an einem solchen Tag betrachtet werden, dann ist der Strom an keinem anderen Tag so teuer.


    Schweine sind ja bekanntermaßen hochintelligente Fleischlieferanten und ich kann auch gerne etwas Butter bei die Fisch geben:
    Ich bezog mich auf den Effekt, der da wie folgt charakterisiert wurde: "Wenn an einem Tag wie heute die Sonne reinknallt und auch noch WE ist, dann geht der Kurs an der Börse ja in den Keller." Das ist so und daran ist nicht zu rütteln. Ob diese Preisreduktion ausreicht, die Ausgaben für die Einspeisevergütung zu kompensieren, steht auf einem anderen Blatt zur Diskussion. Die Kompensation hängt davon ab
    a) wie hoch die Vergütung ist (niedriger ist besser),
    b) wie viel EE-Strom eingespeist wird (niedriger ist besser), und
    c) wie der Arbeitspunkt auf der Merit-Order-Kurve aussieht (steil ist besser) bzw. wie groß die Restlast ist (groß ist besser, d.h. Mittags im Winter)


    Zitat

    Was ist das für eine Logik ? [..] Also ich kaufe ein Haus und muss dreimal soviel Zins zahlen, als wenn ich was miete, aber behaupte dann, das ist gut, weil ich mietfrei wohne.


    In der Betriebswirtschaft nennt man das "sunk costs", die sind weg und daran kann man nichts ändern. Schau nach vorn und konzentriere Dich auf Dinge, die Du beeinflussen kannst. Und das mit der Miete und dem Hauskauf, dass lässt sich auch so erklären: Persönliche Präferenzen, sei es, dass man mit dem Haus machen möchte was man will und nicht bei jedem Dübel in der Wand den Vermieter um Erlaubnis fragen oder die Risko-Präferenz: Lieber jetzt teuer ein Haus abgestottert, dann habe ich ab der Rente keine Sorge, dass mir Mietpreissteigerungen die Haare vom Kopf fressen.


    Zitat

    Genau das ist die große Lüge in dem Spiel. Zum Lernen sind die Milliarden völlig verkehrt positioniert. Da wäre es billiger, die Solarzellen nach der Produktion einfach auf den Müll zu werfen.


    Tut, mir leid, aber hier hast Du noch etwas Nachhilfe nötig. Das von Dir vorgeschlagene Verfahren mag zwar wirken, wenn es nur darum geht, die Zellproduktion auf Stückzahl zu trimmen, aber es geht ja nicht nur um die Zellen und Module, sondern um den ganzen industriellen Komplex der PV. Das geht bis zum Eisenwarenhersteller, der sich besonders leicht zu installierende Dachkrampen ausdenkt bis zum Finanzhai, der die passenden Versicherungen anbietet. Und da hilft auch nicht das Tüfteln im Labor wie mancherorts gefordert: Lernkurven bekommt man nur über Stückzahlen hin, da sind F+E-Anstrengungen automatisch mit drin.


    Zitat

    Diese Industrie lebt seit Jahren im Überfluss wie die Made im Speck und ist fast ausschließlich auf Massenproduktion auf dem aktuellen Stand der Technik getrimmt. Innovation entsteht aber nur dort wirklich, wo Mangelsituationen und Druck von außen das zur Überlebensfrage machen. Und was wollen wir eigentlich lernen ? Wie wir nochmal 20% unserer Flächen mit PV zupflastern um an Sonnentagen zu viel Strom zu haben ?


    Zumindest in Deutschland hat diese Industrie mit recht knapper Liquiditätsdecke hantieren müssen und als 2008 der Spanische Markt weggebrochen ist und die Wirtschaftskrise die Freizügigkeit der Banken einschränkte waren einige bis ganz kurz vor bzw. auch hinter der Wupper. Aufgrund des Absatzeinbruchs sind dann die Preise gepurzelt (schlecht für Hersteller, gut für Investoren), worauf sich das PV-Massenphänomen im GW Maßstab einstellte.


    Zitat

    Da sind wir auf einer Linie und die Antwort auf Deine Frage ist ganz einfach: Weil es keine idiologische Lobby dafür gibt. Leute die denken wie Du, die es eigentlich besser wissen müßten, tragen die Hauptverantwortung dafür. Wie soll der "Otto Normalverbraucher" das denn verstehen, wenn selbst BHKW - Jünger der PV das Wort reden. KWK wäre kurz und mittelfristig um ein vielfaches effektiver, das kann aber der Normalverbraucher nicht verstehen, wenn Leute wie Du was anderes sagen.


    Ich glaube Du verwechselst Da etwa: Ich denke recht langfristig, und da sehe ich durchaus einen Platz für die PV. Wenn man den Weg langfristig sieht, sollte man auch kurzfristig keine Steine in den Weg räumen. Zum anderen ist die KWK - leider - sehr dröge an den Mann zu bringen, ist recht technisch, kompliziert und vor allem hat sie überhaupt kein Sex-Appeal. Wenn man nun mitbekommt, dass im PV-Sektor die Post abgeht, von der die KWK nur träumt, dann sollte es doch nicht verwerflich sein, das Momentum der PV auch für die KWK zu nutzen. Warum denkst Du, habe ich mich für das Hybrid-Strom Konzept stark gemacht? Such es Dir aus: Jeder PV-Anlagen Besitzer sollte darüber nachdenken, auch ein BHKW zu betreiben und jeder BHKW-Besitzer sollte darüber nachdenken, auch eine PV-Anlage hinzuzubauen. Wer hat bei diesem Gedankenspiel im Zweifel mehr davon? Ein paar tausend potentielle PV-Anwender oder einige 100.000 Ökos, denen man die Kombination PV+KWK leichtmacht?


    Erklär mir doch mal, warum 100.000e von Dachbesitzern eine Klein-PV-Anlage (30 kWp) installieren mit einer Kapitalrückflusszeit von 8-14 Jahren, aber es nach wie vor schwierig ist, einen potentiellen Mini-KWK-Standort mit 3-6 Jahre bis zum Break Even zum Zugreifen zu bewegen.


    Zitat

    PV bleibt in unseren Breiten die teuerste Energie und selbst wenn wir Speicher hätten, die wir vorerst nicht haben, dann wird auch das Speichern zusätzlich teuer. Von den Umformungsverlusten ganz zu schweigen. Dieser Tatsache muss man ganz einfach ins Auge sehen. Und die 7 Milliarden jährliche PV-Umlage werden wir nicht nur 20 Jahre haben, die wird auch noch weiter steigen und permanent weiter verlängert.


    Du irrst. Die große Stärke der PV ist nicht die Utility-Scale-MEGA-PV-Freiflächenanlage, sondern die Skalierbarkeit nach unten. In der dezentralen Installation direkt auf dem elektrischen Verbraucher ist die große Stärke, auch wenn das spezifisch teurer ist als die MW-Anlage. Allerdings sieht die Ertragslage auch ganz anders aus: in der Freifläche ist der Wert des Stromes durch die EPEX (PEAK billiger als BASE) bestimmt, während in der Kundenanlage des Tarifkunden der für ihn anlegbare Wert konstant hoch ist. Das muss nicht in eine PV-Vollversorgung hinauslaufen, das wären IMHO Blödsinn, aber 10-20% sind drin. Wenn dezentrale Batteriespeicher bezahlbar werden (SoDo-Prinzip), dann sieht das anders aus. In der kleinen PV-Anlage die unabhängig von Fördermodellen als negative Last wirkt, liegt die Zukunft. Obwohl das "klein" relativ zu sehen ist: Ein Shed-Dach einer Fabrikhalle eignet sich auch dafür, sobal der Abstand zum Tarif das hergibt.


    Zitat

    Und dieses Geld fehlt an anderer Stelle, wo man wirklich was bewirken könnte.
    Mit dem Geld könnte man jede Menge Windparks und die zugehörigen Leitungen bauen.


    Wenn man Geld bracht, geht man zur Bank. Dann kann man auch das eine tun, ohne das andere zu lassen. Leitungen baut man übrigends nicht mit Geld, sondern mit Zeit. Dies ist m.E. ein Flaschenhals im ganzen Energiekonzept, der auch wieder für möglichst verbrauchernahe Anlagen spricht.


    Zitat

    Sorry, wenn ich da etwas ruppig bin.
    Ich kann einfach nicht verstehen, wie man so ignorant sein kann zu sagen, es ist gut dass wir jedes Jahr 7 Milliarden für ein paar % PV verblasen und das auch noch weiter treiben sollen, wo jedem halbwegs vernünftigen Menschen klar sein müsste, dass man mit dem Geld, das in einem einzigen Jahr verschwendet wird, an anderer Stelle ein mehrfaches für viele Jahre erreichen könnte. Offensichtlich ist das ja auch Dir klar, wie man oben aus den Anmerkungen zur KWK sehen kann. Mit einmalig 1 oder 2 Milliarden in diesem Bereich würden wir für die nächaten 20 Jahre mehr erreichen, als mit der ganzen PV zusammen. Und der Strom wäre dann verfügbar, wenn er gebraucht wird. Die restlichen 140 +x Milliarden (auf 20 Jahre gerechnete Umlage) könnten dann in sinnvolle Zukunfttechnologie fließen.


    a) Macht nichts, ich reagiere dann ggf. etwas gereizt, bin aber nicht nachtragend.
    b) Die verblasenen Milliarden hätte man zwar auch für etwas anderes ausgeben können, aber meiner Meinung ist es nicht so schlimm, wenn man begreift, dass das die Anfangsinvestition für die Initialzündung einer Kettenreaktion ist, die global gesehen weitaus mehr Bedeutung hat als die KWK. Das wird innerhalb weniger Jahre das Energiesystem stärker umkrempeln, als es die KWK in den vergangenen Jahrzehnten geschafft hat.
    c) Auf Basis dieses neuen Energiesystems kann sich die KWK viel besser entwickeln, da aufgrund der zunehmenden Fluktuationen in der Restlast die KWK als Flexibilisierungsoption eine deutliche stärkere Rolle spielen kann als in Konkurrenz zu klassischen Kondensationskraftwerken aka Wolkenfabriken.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

    Einmal editiert, zuletzt von gunnar.kaestle ()

  • In der Betriebswirtschaft nennt man das "sunk costs", die sind weg und daran kann man nichts ändern. Schau nach vorn und konzentriere Dich auf Dinge, die Du beeinflussen kannst.

    Genau, ich konzentriere mich nach vorne indem ich aus den Fehlern der Vergangenheit lerne. Aber bei Dir ist keine Einsícht zu erkennen, dass die Verschwendung ein Fehler war und ist. Dagegen ist für mich klar, dass die Milliarden an anderer Stelle wesentlich effektiver eingesetzt gewesen wären. Ob und wieviel PV in fernern Zukunft gebraucht werden kann, die Entscheidung hat Zeit, bis der Schweinestall aufgeräumt ist.



    Tut, mir leid, aber hier hast Du noch etwas Nachhilfe nötig.

    Nein, da brauche ich keine Nachhilfe. Zwar bin ich nicht "seit fast 50 Jahren aufm Bau", aber seit knapp 40 Jahren in der Automation tätig. Rationalisierung ist mein ganzes Arbeitsleben lang mein täglich Brot. Bei dem Thema macht mir niemand was vor.



    Zumindest in Deutschland hat diese Industrie mit recht knapper Liquiditätsdecke hantieren müssen

    Die Liquidität war insofern eng, als die Anbieter natürlich so viel Reibach machen wollten, wie es eben ging. In Erwartung exorbitanter Gewinne, die auch gemacht werden, wurde alle verfügbare Liquidität in die Massenproduktion auf einem mäßigen Stand der Technik gesteckt. Das ändert aber nichts am Status "Made im Speck".



    Ich denke recht langfristig, und da sehe ich durchaus einen Platz für die PV. Wenn man den Weg langfristig sieht, sollte man auch kurzfristig keine Steine in den Weg räumen.

    Mag sein, dass Du langfristige Vorstellungen hast. Du übersiehst aber die kurz und mittelfristigen Fallgruben. Du beschäftigst Dich mit dem Landeanflug nach der Atlantiküberquerung, vergisst aber, dass ein Flieger erst abheben muss und der Sprit auch ausreichen muss. Nebenbei gibts auf langen Strecken auch unverhergesehene Risiken.



    Zum anderen ist die KWK - leider - sehr dröge an den Mann zu bringen, ist recht technisch, kompliziert und vor allem hat sie überhaupt kein Sex-Appeal.

    Dass sie technisch aktuell noch recht anspruchsvoll ist, trifft zu, (je nach Anlage ). Das liegt aber an der mangelhaften Unterstützung und beschreibt nur die falsche Orientierung der Politik. Es wird sich auch ändern. Die neuen Stirlingsysteme sind da schon wesentlich weniger anspruchsvoll. Ein System, wie es Lichtblick mit VW im Sinne hat, fordert vom Endkunden auch keine technische Kenntnis. Und dass es keinen Sex-Appeal habe, ist schlicht falsch.



    Zitat

    Erklär mir doch mal, warum 100.000e von Dachbesitzern eine Klein-PV-Anlage (30 kWp) installieren mit einer Kapitalrückflusszeit von 8-14 Jahren, aber es nach wie vor schwierig ist, einen potentiellen Mini-KWK-Standort mit 3-6 Jahre bis zum Break Even zum Zugreifen zu bewegen.

    Da gibt es ne Reihe von Gründen für.
    1. Weil das politisch nicht als hipp eingestuft und deshalb zu wenig darüber geredet wird.
    2. Weil PV-Anlagen so überfördert sind, dass kein Eigenkapital mehr gebraucht wird (und noch nicht mal persönliche Sicherheiten). Man bekommt von der Bank einfach für 3 % das Geld und kassiert auf der anderen Seite 10 - 20 %. Das Geschäft ist jeder Bank sicher genug
    3. Weil man schon vom 1. Monat an Geld rausbekommt für eine Investition, die man nicht mal selber bezahlen muss. (14 Jahre Tilgungszeit brauchts nur, wenn man gleich Kohle will).
    4. Und weil Leute wie Du der PV das Wort reden



    In der dezentralen Installation direkt auf dem elektrischen Verbraucher ist die große Stärke, auch wenn das spezifisch teurer ist als die MW-Anlage.

    Das erkenne ich durchaus an und akzeptiere da auch einen gewissen Obulus, der zu entrichten ist , obwohl ich aus das unter dem Strich für übersubventioniert halte. Die sind auch nicht mein Kritikpunkt, sie sind aber auch nicht die Lösung der Problematik und wiederum: Das ändert nichts an den Milliarden, die in die Freiflächen verschwendet werden.



    In der kleinen PV-Anlage die unabhängig von Fördermodellen als negative Last wirkt, liegt die Zukunft.

    Ich versteh zwar die "negative Last" hier nicht, aber "kleine Anlage" ist mir sympatisch und "ohne Fördermodelle" auch, wobei ein bisschen was darfs ja sein. Nur nicht so übertreiben.


    Wenn man Geld bracht, geht man zur Bank. Dann kann man auch das eine tun, ohne das andere zu lassen.

    An der Stelle brauchst aber Du Nachhilfe. Die Bank will das Geld mit Zinsen wieder haben und das muss jemand bezahlen. Wenn die Leute mit dem Abbezahlen der einen Schuld beschäftigt sind, kann man nicht einfach noch was drauflegen.



    Zitat

    Leitungen baut man übrigends nicht mit Geld, sondern mit Zeit. Dies ist m.E. ein Flaschenhals im ganzen Energiekonzept, der auch wieder für möglichst verbrauchernahe Anlagen spricht.


    Auch da brauchst Du anscheinend Nachhilfe, denn die Aussage ist einfach Quatsch. Die Fernleitungen werden eben schon mit viel Geld gebaut und Bodenleitungen mit noch mehr. Und wenn es um Zeit geht, dann sind die Bodenleitungen wesentlich schneller, weil sich die Leute viel weniger wehren. Nebenbei ist die verschenkte Zeit der unsinnigen PV-Förderung ja einer der Hauptkritikpunkte. In einer Scheuklappenpolitik aller Parteien sind Zukunftsplanungen einfach liegengeblieben, weil alle dem "goldenen Kalb" PV nachgejagt haben.


    Gegen die Verbrauchernahen Anlagen ist nichts zu sagen, soweit das geht.

    Auf Basis dieses neuen Energiesystem kann sich die KWK viel besser entwickeln, da aufgrund der zunehmenden Fluktuationen in der Restlast, die KWK als Flexibilisierungsoption eine deutliche stärkere Rolle spielen kann als in Konkurrenz zu klassischen Kondensationskraftwerken aka Wolkenfabriken.

    Das ist das, was Manni als Dampfplauderei bezeichnet (wobei das assoziativ gut zum Kondensationskraftwerk passt. ). Wenn die KWK eine vergleichbare politische Unterstützung gehabt hätte wie PV, dann hätten wir heute eine Menge Probleme weniger und wir hätten nicht die vielen Milliarden verschwenden brauchen.


    gruss
    bluwi


    p.s.
    Das Lob gebe ich doch gerne zurück.
    Das sollte kein Lob sein, das sollte nur heißen: Kopf hoch, damit ich draufhauen kann


    p.p.s
    Was poltische Lobby ausmacht sieht man an den WP, da gibts inzwischen 380 000 - 500 000 (Die Angaben schwanken) und ich behaupte, die Hälfte rechnet sich nicht.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Aber bei Dir ist keine Einsícht zu erkennen, dass die Verschwendung ein Fehler war und ist.
    Dagegen ist für mich klar, dass die Milliarden an anderer Stelle wesentlich effektiver eingesetzt gewesen wären. Ob und wieviel PV in fernern Zukunft gebraucht werden kann, die Entscheidung hat Zeit, bis der Schweinestall aufgeräumt ist.


    Genau das ist die sehr gefährliche Argumentation, mit der so mancher Wirtschaftsweise sagt: Der CO2-Handel im ETS wird es schon richten, der mobilisiert zu erst die billigen Option und dann die teureren. Lass uns das EEG in die Tonne kloppen und alles über den Markt für Emissionszertifikate regeln. Dies ist brandgefährlich, ganz einfach weil der Markt zukunftsblind ist. Damit fährt man ungebremst gegen die Wand und wundert sich, warum es nicht weiter geht. Oder glaubst Du eine marktgetriebener Anreiz hätte in 20 Jahren aus 50 kW Windpropellern 5 MW Turbinen entstehen lassen oder in 10 Jahren die Kosten für PV gedrittelt? Das wäre eine blauäugige Annahme: der Markt guckt nur bis zum nächsten Quartalsergebnis und auch der Vorstand nur vier Jahre bis zur Vertragsverlängerung. Wenn dann nicht sehr stabile Rahmenbedingungen gesetzt werden, die einzelwirtschaftliche Anreize setzen, rührt keiner einen Finger. Und plötzlich ist die Wand da und man sagt sich: Wär schön, wenn wir eine Leiter hätten. Die braucht aber 10-20 Jahre Vorlaufzeit.


    Und noch mal zurück zu den Fakten: die direkte Nutzung von Sonnenenergie ist nunmal die EE-Form mit dem höchsten Potential. KWK ist schön und gut, deswegen engagiere ich mich auch dafür, aber allein mit dem KWK-Wesen kann die Welt nicht genesen. Aufgrund der langen Vorlaufzeiten nicht nur der Entwicklung der Technologie, sondern des gesamten industriellen Komplexes, welcher WEAs und PV Gigawattweise vom Band würfelt, ist es durchaus angebracht, in diesen Technikcluster frühzeitig zu investieren. Dass dabei im Detail etwas schief gelaufen ist, ist keine Frage: die Marktüberhitzung hat auch den PV-Herstellern aus meiner Sicht eher geschadet als genützt. Das sollte aber kein Grund sein, die Systematik der technologiespezifischen Förderung generell in Frage zu ziehen. An sich ist im EEG doch schon der richtige Ansatz verankert worden. Als Elektroingenieur ist Dir das Verhalten eines P-Reglers sicherlich bekannt: funktioniert gut, ist stabil und quasi unkaputtbar. Sowas steht im Gesetzestext: Messen des PV-Zubaus, Vergleich mit dem Sollwert von 3 GW, Anpassung der Degression proportional zur Sollwertabweichung. Der einzige Schönheitsfehler, der da noch drin ist, besteht darin, dass die Taktrate des Reglereingriffs (Anpassung der Vergütungshöhe) zu langsam ist und die Dynamik des Marktes (Preissenkungen -> Renditesteigerung -> Erhöhter Anreiz für PV-Zubau) nicht ausregeln kann. Daher sollte auf halbjährliche Anpassung umgestellt werden (1.4. + 1.10. : Am Jahresende gibt's schon sowieso zuviel Heckmeck und da liegt in einigen Gegenden auch Schnee auf den Dächern) wenn nicht sogar einmal im Quartal nachjustiert werden.


    Zitat

    Die Liquidität war insofern eng, als die Anbieter natürlich so viel Reibach machen wollten, wie es eben ging. In Erwartung exorbitanter Gewinne, die auch gemacht werden, wurde alle verfügbare Liquidität in die Massenproduktion auf einem mäßigen Stand der Technik gesteckt. Das ändert aber nichts am Status "Made im Speck".


    Lies doch bitte mal die Geschäftsberichte von Q-Cells, Conergy oder anderen. Dort wurden nicht nur in den vergangenen Jahren Miese gemacht, zum Teil gab es auch einen negativen Cash-Flow. Lediglich SolarWorld hat die schwierige Zeit recht gut überstanden.


    Zitat

    Die neuen Stirlingsysteme sind da schon wesentlich weniger anspruchsvoll. Ein System, wie es Lichtblick mit VW im Sinne hat, fordert vom Endkunden auch keine technische Kenntnis. Und dass es keinen Sex-Appeal habe, ist schlicht falsch.

    KWK ist und bleibt ein Keller-Kind. Total unsexy. Das zu ändern wird echt schwer. Im Gegensatz zum blankpolierten Motor, der in der Garage steht und mit dem man vor Nachbarn protzen kann, sieht das BHKW niemand. Die PV-Anlage auf dem Dach ist allerdings ein Status-Symbol für Life-Style-Ökos (Lohas) geworden. Das BHKW verursacht ggf. Ärger, wenn bei der Installation die schalltechnische Entkopplung nicht sauber durchgeführt wurde und sich Leute wegen zart wummernden Resonanzen beschweren. Wir brauchen an sich gläserne Keller und als Multiplikatoren mehr Moped-Fahrer mit Schrauber-Erfahrung, die keine Berührungsängste haben.



    Zitat


    2. Weil PV-Anlagen so überfördert sind, dass kein Eigenkapital mehr gebraucht wird (und noch nicht mal persönliche Sicherheiten). Man bekommt von der Bank einfach für 3 % das Geld und kassiert auf der anderen Seite 10 - 20 %. Das Geschäft ist jeder Bank sicher genug
    3. Weil man schon vom 1. Monat an Geld rausbekommt für eine Investition, die man nicht mal selber bezahlen muss. (14 Jahre Tilgungszeit brauchts nur, wenn man gleich Kohle will).


    Die PV ist überfördert? Bei 14 Jahren Kapitalrücklauf und BHKWs sind das nicht bei 6 Jahren? Der einzige Unterschied ist der, dass PV mehr oder weniger überall geht: Andübeln, anschließen, volleinspeisen, fertig. Bei BHKWs ist der Beratungsaufwand ungleich höher, weil die 6 Jahre halt nur in guten Objekten mit passendem Strom- und Wärmebedarf darstellbar sind. Und selbst dann, wird erst noch hin und her überlegt und anderthalb Jahre gewartet und vier Vergleichsangebote eingeholt. Bei der PV wären die Module spätestens im Dezember (oder Juni) auf dem Dach gewesen. Mit der regelmäßigeren Degression ohne die großen Schritte nimmt man auch den Interessenten die Torschlusspanik - wenn man noch ein wenig abwägt und abwartet, verliert man nicht allzuviel.


    Zitat

    Ich versteh zwar die "negative Last" hier nicht, aber "kleine Anlage" ist mir sympatisch und "ohne Fördermodelle" auch, wobei ein bisschen was darfs ja sein. Nur nicht so übertreiben.

    Negative Last ist sowas wie eine negative Impedanz: Sie verringert den Strombezug - ist quasi gleichzusetzen mit einer Energiesparmaßnahme, wenn der Strom zum allergrößten Teil in der Kundenanlage bleibt - ca. 2 kWp pro Haushalt.


    Zitat

    An der Stelle brauchst aber Du Nachhilfe. Die Bank will das Geld mit Zinsen wieder haben und das muss jemand bezahlen. Wenn die Leute mit dem Abbezahlen der einen Schuld beschäftigt sind, kann man nicht einfach noch was drauflegen.

    Guckmal, das funktioniert so: Wenn Du eine Kapitalrücklaufzeit von 6 Jahre hast, dann hat auch das Projekt eine interne Verzinsung der Höhe i_1, bei einer Kapitalrücklaufzeit von 14 Jahren gibt es eine interne Verzinsung der Höhe i_2. Bei ansonsten gegebener Vergleichbarkeit, d.h. Normierung auf das investierte Kapital und einer gleichen Laufzeit von 20 Jahren, dann sollte bei diesem Beispiel der Zins i_1 größer sein als der Zins i_2, d.h. Projekt eins wirft deutlich mehr Geld ab als Projekt zwei. Damit kann man sich nicht nur einen Pelzmantel für die Gattin leisten und ein Erlebniswochenende auf dem Nürburgring, sondern damit kann man sogar einen Kredit rückzahlen, der darf sogar teurer sein als der für Projekt 2.


    Zitat

    Auch da brauchst Du anscheinend Nachhilfe, denn die Aussage ist einfach Quatsch. Die Fernleitungen werden eben schon mit viel Geld gebaut und Bodenleitungen mit noch mehr. Und wenn es um Zeit geht, dann sind die Bodenleitungen wesentlich schneller, weil sich die Leute viel weniger wehren. Nebenbei ist die verschenkte Zeit der unsinnigen PV-Förderung ja einer der Hauptkritikpunkte. In einer Scheuklappenpolitik aller Parteien sind Zukunftsplanungen einfach liegengeblieben, weil alle dem "goldenen Kalb" PV nachgejagt haben.

    Ich merk schon, dass Du aus dem Nachhilfe-Fach bist: Ich geb' Sie gern. Die Fernleitungen sind wie schon richtig festgestellt teuer, und extra teuer (3-8 mal) wenn man eine Höchstspannungstrasse als Kabel ausführt. Das Geld ist aber da, wenn die BNetzA diese Investition als Investbudget genehmigt. Dann darf der TSO diese Summe in sein Anlagevermögen einbuchen und dieses mit ca. 9% verzinsen - Zinserträge sind die Netznutzungsentgelte. Das ist eine grundsolide Investition, für die er notfalls auch Geld von der Bank (siehe oben) bekommt. Geld ist also kein Flaschenhals. Der Flaschenhals ist die Akzeptanz der Bürger entlang der Trasse, welches das sowieso schon komplizierte Genehmigungsverfahren deutlich verlängern kann. Dabei sind auch die Kabeltrassen nicht wesentlich besser: Eine Kabeltrasse ist eine Schneise, die breiter ist als eine vergleichbare Übertragungskapazität per Oberleitung. Das fällt insbesondere im Wald auf: da muss auf Autobahnbreite gerodet werden, damit das ganze Wurzelwerk in Zukunft kein Kabel beschädigt. HS-Kabel sollen auch an die 40 Jahre halten. Also: Leitungsbau, insbesondere fürs Transportnetz kostet vor allem Zeit, womit die verbrauchernahe Stromproduktion (PV + KWK) punkten kann. Die großen Potentiale der Windkraft stehen nach wie vor in Norddeutschland und im Wasser - da werden aber 2020 die Transportkapazitäten Richtung Süden knapp. WEAs in Bayern und Bawü können noch etwas bringen: bislang sind dort nur je 500 MW installiert - warum nur schafft RLP das Dreifache? Sind die Pfälzer alles geldgeile Ökos, die jeden mittelprächtigen Mittelgebirge Standort erschließen?


    Zitat

    Wenn die KWK eine vergleichbare politische Unterstützung gehabt hätte wie PV, dann hätten wir heute eine Menge Probleme weniger und wir hätten nicht die vielen Milliarden verschwenden brauchen.

    Mal eine persönliche Frage: Welche politische Unterstützung hast Du der KWK gegeben? Bis Du der CDU beigetreten und hast in der Ortsgruppe einen Energie-Arbeitskreis aufgemacht? Wie häufig hast Du mit dem Büro deines Bundestagsabgeordneten gesprochen? Welcher energiepolitische Sprecher der Fraktionen ist Dir besonders sympatisch?


    Gruß
    Gunnar


    p.s.

    Zitat

    Das Lob gebe ich doch gerne zurück.
    Das sollte kein Lob sein, das sollte nur heißen: Kopf hoch, damit ich draufhauen kann[/img]


    Ich versteh den ironischen Unterton nicht.

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Bzgl. PV wird die Förferung in Deutschland völlig überbewertet. Wenn nur Deutschland einen PV-Markt hätte, würden die Chinesen nicht so viel davon auf dem Markt schmeisen können. Diie können inzwischen nur so billig anbieten, weil es eine weltweite Nachfrage dafür gibt. Die Nachfrage wird weiter steigen, wenn die Preise weiter sinken. Vorteil ist, das der Rohstoff Silizium und Aluminium weltweit in großen Mengen zur Verfügung steht. Es ist also auch keine Spielwiese für Spekulanten, die den Preis wieder nach oben treiben.


    Selbst wenn man (überheblich) davon ausgeht, dass Deutschland durch die hohen Förderungen die Initialzündung für das PV-Geschäft weltweit geliefert hat, so war diese Förderung doch eine gute Investition. Durch die billigen Preise bei PV werden auch die ärmeren Länder in die Lage versetzt, PV-Anlage zu installieren und damit die Nachfrage nach Ernergie zumindest zu dämpfen.


    In Mittel-Europa ergänzen sich PV und KWK hervorragend. KWK liefert den Strom im Winter und PV im Sommer. Auch das Problem der Tageszeit ist nicht gravierend und lässt sich bereits mit den heutigen Mitteln lösen. Dass einfachste ist die KWK bei Bedarf laufen zu lassen, wenn nicht genug Strom zur Verfügung steht. Die Anlage können dezentral auf gestellt sein. Viele Kleinanlagen bedeuten eine hohe Ausfallsicherheit. Es würden keine Transportkapazitäten in großen Ausmaß erforderlich. Teurer ist das auch nicht, da die Netze nicht so ausgebaut werden müssten.


    Windkraft ist nach meiner Auffassung nicht das alleinig seligmachende. Im Sommer gibt es längere Zeiten ohne Wind. Dann sind die Speicher auch irgend wann leer. Dann muss der Strom aus anderen Quellen kommen. z.B. Gas aus Biomasse für die KWK was über dias vorhanden Gasnetz verteilt wird.


    Auch Windkraft muss aber dezentral erzeugt werden um Transportkosten zu vermeiden.


    Das heutige Preisgefüge beruht auf den (noch) billigen Ölpreis (Spekulationsgewinne mal weg lassen, dass sind minimum 40% vom Preis). Der Energiezukauf wird erheblich teurer werden. Deshalb ist die Eigenerzeugung von Energie zukünftig immer wichtiger. Gilt sowohl für den einzelnen als auch für Europa als ganzes.


    Da die Einsichtsfähigkeit nicht bei jedem gegeben ist, kommen wir um Anreizprogramme nicht drum rum. Das können Förderungen aber auch Sanktionen wie z.B. "Strafsteuern" sein.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
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    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

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  • Wenn dann nicht sehr stabile Rahmenbedingungen gesetzt werden, die einzelwirtschaftliche Anreize setzen, rührt keiner einen Finger. Und plötzlich ist die Wand da und man sagt sich: Wär schön, wenn wir eine Leiter hätten. Die braucht aber 10-20 Jahre Vorlaufzeit.


    Bei der Aussage an sich bin ich 100% bei Dir, der Markt macht keinen Zukunftsplan. Aber ein Plan muss halt durchdacht sein.


    Die PV ist überfördert?

    Ja, wenn man ohne Eigenkapital mit fremdem Geld, ohne Risiko und ohne Arbeit satte Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit machen kann, dann ist das überfördert.



    ist es durchaus angebracht, in diesen Technikcluster frühzeitig zu investieren

    Da will ich nicht mal widersprechen. Es ist eine Frage der Dosis, wie bei Medikamenten. Die Art der Investition hat mehrere Fehler, sie ist punktuell viel zu hoch und läßt dafür an anderer Stelle Lücken. 0,5 bis 1 Milliarde pro Jahr für PV richtig eingesetzt und dafür die eine oder andere Milliarde in Speichertechnologien, das würden kurz- mittel- und langfristig viel mehr erreichen.


    Dort wurden nicht nur in den vergangenen Jahren Miese gemacht,

    Was willst Du denn damit sagen ? Lauter Ökofreunde, die ihre Millionen der Umwelt zu liebe rausschmeisen ?


    KWK ist und bleibt ein Keller-Kind. Total unsexy. Das zu ändern wird echt schwer.

    Statements dieser Art aus der BHKW-Ecke sind der KWK sicher nicht förderlich, und die Aussage ist trotzdem falsch.



    Wir brauchen an sich gläserne Keller und als Multiplikatoren mehr Moped-Fahrer mit Schrauber-Erfahrung, die keine Berührungsängste haben.

    Völlig falsch, Selbstschrauber werden das Problem nicht lösen. Wir brauchen eine positive Einstellung (Aufgabe der Politik) und Rahmenbedingungen, das Konzepte wie Schwarmstrom attraktiv werden. (Aufgabe der Ploitik)



    Guckmal, das funktioniert so:

    Nein, das funktioniert so wie bei meinen Nachbarn: Der Banker sagt, du hast doch ein Dach mit Südausrichtung. Willst Du nicht eine von uns finanzierte PV-Anlage ? Kostet Dich keinen Heller, wir organisieren sogar den Bürokram für dich, deine Kontonummer haben wir. Du musst nur hier unterschreiben, dann bekommst Du ab in 3 Monaten monatlich x € (nicht viel) und in 10 Jahren kannst Du alles selber einstreichen. Oder du verzichtest auf den monatlichen Betrag und kannst bereits in 7,5 Jahren alles einstreichen.


    Reales Leben! Mein Nachbar hat mitgemacht und ich muss gestehen, es war eine schwere Entscheidung für mich, da nein zu sagen.



    Dann darf der TSO diese Summe in sein Anlagevermögen einbuchen und dieses mit ca. 9% verzinsen - Zinserträge sind die Netznutzungsentgelte. Das ist eine grundsolide Investition, für die er notfalls auch Geld von der Bank (siehe oben) bekommt. Geld ist also kein Flaschenhals.

    Die Investition selbst ist selbstverständlich nicht das Problem, das Problem ist, dass der Endverbraucher es dann abbezahlen muss.



    Mal eine persönliche Frage: Welche politische Unterstützung hast Du der KWK gegeben? Bis Du der CDU beigetreten und

    Ich glaube nicht, dass es der Sache dienlich wäre, hier auch noch Parteigeplänkel reinzubringen. Aber wenn es Dich interessiert: Ich bin mit 50 + x Jahren in eine Partei eingetreten, um mich für die KWK stark zu machen, nachdem ich vorher Schwenkmodule für PV-Anlagen entwickelt habe und mir klar wurde, welchen Wahnsinn wir dort betreiben. Und selbstverständlich spreche ich die Abgeordneten von Bund und Land ALLER Parteien bei jeder Veranstaltung darauf an.



    Ich versteh den ironischen Unterton nicht.

    Sollte nur ein Scherz sein, da gabs mal einen Sketch, den Du anscheinend nicht kennst.



    gruss
    bluwi

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • p.s.

    um mich für die KWK stark zu machen,

    Zugegeben, das mit der KWK war nicht der Hauptgrund. Es war die Energiepolitik im allgemeinen und der PV-Wahnsinn im besonderen.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
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