Ist Öko wirklich Öko?

  • Ich unterhielt mich vor kurzem in meiner Gemeinde mit einer Bekannten eines Nachbarn. Sie weiß nicht, dass ich eine Anlage auf dem Dach habe. Sie fragte mich irgendwann "Was hältst du eigentlich von Öko-Strom?" Ich wusste erst nicht genau, was Sie meinte. Öko-Strom ist natürlich gut, dachte ich. Schließlich speise ich ja auch ein. SIe meinte es aber mehr aus Verbrauchersicht. Je nach Bundesland, Ort und ANbieter ist es möglich, dass wir zwar Öko zahlen, aber trotzdem Atomstrom in der Dose haben. Unser Tarif entscheidet lediglich, wem wir als Verbraucher das Geld geben. So bewusst war mir das noch nicht. So kann es also sein, dass der Nachbar neben mir Atomstrom zahlt, aber meinen Ökostrom zieht und genau andersrum. Ist das nicht eine Doppelmoral? Mir stößt das sauer auf.

  • So kann es also sein, dass der Nachbar neben mir Atomstrom zahlt, aber meinen Ökostrom zieht und genau andersrum. Ist das nicht eine Doppelmoral? Mir stößt das sauer auf.


    das kann nicht nur so sein, sondern wird wohl überwiegend so sein. Strom nimmt immer den weg des kürzestens Widerstandes.


    ABER:
    Wenn keiner mehr dem Atomstromhersteller Geld gibt, dann muss er sein Atomkraftwerk abschalten (sicher wird er im Moment noch Kunden im Ausland finden, aber auch die werden dünner werden). Und dann gibt es im Netz keinen Atomstrom mehr. Gleiches sollte in absehbarer Zeit mit Kohlestrom passieren und irgendwann mit jedem Strom der Zentral und ohne Wärmenutzung hergestellt wird.


    LG


    Bruno

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  • Nun ist es also so weit. Deutschland schaltet ab. Nun sind fürs gemeine Volk die Wogen geglättet, aber keiner denkt darüber nach, dass wir aus den zum Teil unsicheren Kraftwerken in sechechien den Strom dann beziehen werden. Ein Hoch auf die "grüne" Kanzlerin!

  • aber keiner denkt darüber nach,

    Die Unteterstellung ist schon deswegen nicht haltbar, weil das in jeder Fernsehsendung angesprochen wird. Ich glaube nicht, dass es ein guter Ausgangspunkt für eine Diskussion ist zu sagen "allen doof, außer mich".

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  • bisher war Deutschland
    -ja auch beim Strom-
    Exportweltmeister


    Ich kann mich nicht daran erinner,
    dass deshalb irgendein tschechischer, französischer -oder sonst irgendwo- nuklearer Kraftwerksblock deswegen heruntergefahren worden wäre.
    Und da die eh alle auf 24h Grundlast laufen, besteht auch nicht die Gefahr, dass durch den deutschen Ausstieg hier irgendwelchen nuklearen Kapazitäten neu geschaffen werden.



    PS: und in der Tat, wir beziehen nun mehr Strom als wir exportieren...in der Summe
    es gibt durchaus Tageszeiten (aktuell sogar erstaunlicherweise eher in der Mittagsspitze) wo wir Strom immernoch exportieren.
    Das zeigt, dass es überhaupt keine Kapazitätsprobleme sind, die wir in der Erzeugung haben (es schlummern auch immernoch zig GW in Kaltreserve)
    sondern ausschliesslich wirtschaftliche Gründe, die halt eine höhere Auslastung eines Mittellastkraftwerks(also eher Kohle, ggf. Gas) anderernorts profitabler machen, als die Reaktivierung eines "kalten" in Deutschland.


    PPS: mal paar Zahlen, die letzten 4 Wochen (relativ windarmen Wochen) haben wir rund 2.200 GWh exportiert und 2.800 GWh importiert

  • PPS: mal paar Zahlen, die letzten 4 Wochen (relativ windarmen Wochen) haben wir rund 2.200 GWh exportiert und 2.800 GWh importiert



    Was beduetet der Deutsche Stromkunde macht den Anderen Eropäischern Ländern gefühlt
    Öko dafür beziehen wir mehr Atomstrom :blush2: ( ohne das der aber bei uns den Preis senkt,
    wär auch blöd wen der Heiligenschein etwas radioaktiv strahlen würd )



    Seit ungefähr 2000 ist bei detaillierter Betrachtung der Kraftwerkswirkungsgrad
    http://www.ag-energiebilanzen.…&mimetype=application/pdf
    Da sieht wenn man will, die meisten Ökos wollen nicht weil damit beschäftigt sich im
    Spiegel zu betrachten wie einen der Scheinheil ähh tschuldigung Heiligenschein steht
    erzeugte Strommenge der Kraftwerke für 2008 ( übrings 1 % schlechter der Wirkungsgrad als 2007 )
    1.439.302 Terajoule dazu wurde 5.536.908 Terajoule Augewendet an Primätenergie san nach Adam Riese 25,99%
    unter :freunde: als 26 % hätte man das EEG aus Klimagründen gemacht und nicht um Profite
    bei 68er Wählervolk zu generieren, hätte mna die KWK zwingend bei Fluktuierenden
    Erneuerbaren vorgeschrieben ( klar das hätten die 68er nicht gekonnt, von denne
    versteht ja keiner was von Technik ) so hätte sich auch noch diese Strommenge veringert,
    aber das ist garnicht der Punkt, der Wirkungsgrad wäre bei ca. 33% geblieben


    1.439.302 Terajoule die mit diesen Wirkungsgrad hergestellt benötigen 4.361.521 Terrajoule
    also wurden 1.175.386 Terrajoule aus angeblichen wir sind ja so Öko völlig ohne Sinn verblasen.


    Klar werden jetzt ein paar Ökos schrein Kreuzigt Ihn wenn ich schreib das ist deutlich mehr
    als die Erneuerbaren ( ohne Einrechnung des Erntefaktors ) in dem Energieflußbild beigetragen
    den dort steht nur Strom aus Erneurbaren 290.588 Terrajoule würde man die ( was nicht Richtig der Anteil
    Wasser und Biomasse wo die Harcorökos meine das sind alles keine Richtigen Ökoenergien )
    zu der Stromerzeugung dazurechnen wären das ich nehm mal die Flukuierenden mit grob 200.000 Terajoule
    an 1.640.000 Terajoul zu 33% 4.969.696 Terajoule so sind unter Aufwendung von
    mehreren Milliarden € in Nahmen ach was sind wir Öko 567.211 ( fast das Doppelte
    an EEGstrom ) Primärenergie verschleudert worden, die hätte man das in dezentraler
    KWK benutzt zu fast 80% Nutzenergie geworden wären, aber das muß ich gestehen
    es gäb ein eklatant geringere Anzahl von Selbstverliehen Heiligenscheinen für wie toll man Öko ist :blush2:

  • Zitat

    Was beduetet der Deutsche Stromkunde macht den Anderen Eropäischern Ländern gefühlt
    Öko dafür beziehen wir mehr Atomstrom :blush2: ( ohne das der aber bei uns den Preis senkt,
    wär auch blöd wen der Heiligenschein etwas radioaktiv strahlen würd )


    Mag sein,
    doch früher exportierten wir Öko und Atom
    letzlich wird im Moment weneiger Atom in EU produziert (und ich hoffe, dass es nach dem Moratorium nicht wieder anders aussieht)


    Zu den Preise
    nen bissl bringts schon
    1. kostet der Transfer von zwischen den Lämfdern schon nen bissl
    2. sind Leitungskapazitäten begrenzt (glaub um die 8GW)
    was man an wenigen ausgewählten Tagen auch an unterschiedlichen Preisen in Ch,Fr und D beobachten konnte


    und ja,
    der merit-order-Effekt wirkt sich nicht nur auf den deutschen Markt aus
    insbesondere die Schweizer findens Klasse, dass die nachts billigen Windstrom hinterhergeworfen bekommen und tagsüber recht üppig verkaufen können.
    Macht denen Gewinn, aber auch die Strommengen aus gespeicherte Wasserkraft drücken nen bissl den Preis auf deren Exportmärkten.


    zu den EE-Vergleichen
    bei der Kritik an denen kann ich Dir nciht zustimmen,
    um so mehr aber auf Fakt, dass die KWK viel zuwenig vom Kuchen abbekommt...ach, die will ja eigentlich nichts (außer faire Rahmenbedingungen)
    ...also den Fakt, dass die KWK total unterrepräsentiert ist von ihrer Leistungsfähigkeit

  • zu den EE-Vergleichen
    bei der Kritik an denen kann ich Dir nciht zustimmen,

    Wie man andernorts nachlesen kann widerspreche ich dem Manni gerne und vielleicht hat er ja auch hier stellenweise etwas übertrieben, aber Deine Gegenargumente sind schon etwas dürftig.


    Dass der durchschnittliche Wirkungsgrad fossiler Kraftwerke zurückgegangen ist, kann man auch andernorts nachlesen, wenn auch nicht ganz so krass, wie Manni das herrechnet. Wenn man aber berücksichtigt, dass dies trotz technischer Neuerungen bei Kohlekraftwerken geschieht und obwohl der Anteil an G&D deutlich zugenommen hat, dann sollte eigentlich genau das Gegenteil der Fall sein. Also vermutlich doch wieder die Größenordnung, wie Manni das sagt.


    Da überzeugt die Aussage "kann ich nicht zustimmen" nicht wirklich. Was sind nach deiner Ansicht denn die Gründe für den Abfall des Durchschnittswirkungsgrads ??


    gruss
    bluwi


    bluwi

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
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