Dachsheizung mit einem Nachbarn teilen

  • Hallo zusammen!


    Nach einem halben Jahr Dachsbetrieb muss ich feststellen, dass ich immer noch zu viel Strom einspeise. Einerseits muss ich noch Feintuning betreiben, um effektiver den Strom selbst zu nutzen, aber dennoch ist bei der derzeitigen Einspeisevergütungshöhe die Einspeisung an sich ein Verlustgeschäft.


    Nun hatte ich meinen Nachbarn mal gefragt, ob er von mir grundsätzlich Strom haben möchte. Sein Haus steht in drei Meter Entfernung. So dachte ich, mann könnte ein Kabel verlegen, einen Zähler anbringen und mit ihm die bezogene Strommenge abrechnen.


    Mein Dachspfleger sagte jedoch, dass das so einfach nicht sei. Es stelle sich so dar, dass man wohl nur für ein Gebäude Strom parallel zum EVU produzieren dürfe. Für ein weiteres Gebäude ginge das nicht, es sei denn, ich versorge in zu 100% mit Strom! @:pille


    Bahnhof?


    Techdachs

  • Also mir wurde von einem Fall in Sachsen berichtet, bei dem das EVU dem belieferten Haus die Anschlussleitung rausgerissen hat (nach dem Motto: wirst ja vom Nachbar beliefert und wenn Du mal wieder von uns Strom brauchst musst Du den Bautrupp bezahlen für einen neuen Netzanschluss.) Der Streit eskalierte und das EVU musste die Leitung wieder einbuddeln. Werde mal sehen, ob ich über den Fall nähere Infos bekomme. "Dritte" mit Strom zu beliefern ist nicht ganz trivial, bin da grade dabei Infos zu sammeln für ein geplantes Foren-Treffen, welches im Herbst im Süddeutschen Raum unter dem Motto Stromnutzung stattfinden soll. Zur Beschaffung von Detailinfos werde ich noch einige Zeit brauchen. Wenn es klappt, gibt es in jedem Fall rechtzeitig eine Einladung zum 3. Forentreff. Anschließend hierzu ist dann eine umfangreiche Information über das Treffen hier im Forum geplant.


    Grüße


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
    Ich Unterstütze den gemeinnützigen Gedanken dieses Forums und dessen gemeinnützigen Verein, der sicher nix gegen eine Spende hat, wenn ihm hier geholfen wurde.

  • Na, dann bin ich auf die Infos ja mal gespannt! Dürfte interssant werden. Ich dachte mir eigentlich, dass es viel einfacher sein müsste.


    Wie gesagt: Kabel zum Nachbarn, über einen Zähler ablesen, wieviel er vom Dachsstrom verbraucht hat und abrechnen. Das Leben könnte so einfach sein...
    ?(


    Techdachs

  • Zitat

    Original von Techdachs
    Das Leben könnte so einfach sein...


    ...wenn es die deutsche Gründlichkeit beim Gesetzeschreiben nicht gäbe. Aber das ist immerhin auch ein nicht zu unterschätzender volkswirtschaflicher Beschäftigungszweig.


    Grüße


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
    Ich Unterstütze den gemeinnützigen Gedanken dieses Forums und dessen gemeinnützigen Verein, der sicher nix gegen eine Spende hat, wenn ihm hier geholfen wurde.

  • Zitat

    Mein Dachspfleger sagte jedoch, dass das so einfach nicht sei. Es stelle sich so dar, dass man wohl nur für ein Gebäude Strom parallel zum EVU produzieren dürfe. Für ein weiteres Gebäude ginge das nicht, es sei denn, ich versorge in zu 100% mit Strom!


    Womit wieder einmal bewiesen ist das es Pfleger und Pfleger gibt ;(


    Natürlich kann man auch zwei bzw. mehrere Gebäude verbinden.

  • Hallo Dachsfan,
    aber wie willst du den Nachbarn mit Strom versorgen wenn dieser seinen EVU-Zähler angeschlossen behält. Ich würde es von dem Pfleger so verstehen, das der gesamte Strom des Nachbarn über das Kabel vom Dachs geliefert wird. Soweit es geht Dachsstrom und der zusätzliche Bedarf vom Dachsbetreiber vom EVU bezogen und dann an den Nachbarn geliefert. Das ist aus meiner Sicht eine 100 % Versorgung des Nachbarn mit Strom, aber nicht nur mit Dachsstrom. Oder hab ich schon was an Neuerung verpasst.


    Gruß Dachs

    ;) Nur ein Dachs der läuft ist ein guter Dachs ;)

  • Also ich habe den Beitrag so verstanden, das beide Gebäude mit Wärme versorgt werden, eine Stromversorgung jedoch nach falscher Ansicht eines Dachspflegers, lediglich für ein Gebäude zulässig sei.


    Selbstverständlich muss sich das NAchbargebäude von seiner Brennstoffzufuhr und Stromzufuhr trennen und von der gemeinsamen Energiezentrale versorgt werden.


    Es ist richtig und zulässig, das beide wärend eins Stillstandes des Dachses über einen Zähler aus dem Netz versorgt werden.

  • Ähm,


    in meinem jugendlichen Leichtsinn dachte ich eigentlich, dass mein Nachbar seinen Strom vom EVU und bei Dachslaufzeiten den Strom vom Dachs beziehen könnte...
    OK, habe verstanden, dass das augenscheinlich nicht geht. Dann muss ich meinen Nachbarn eben von der 100%-Variante überzeugen, was er vermutlich nicht machen wird.
    Wärme würde ich nicht liefern wollen, da wir alleine schon genug Bedarf haben. Es geht mir nur um den Strom, da ich zu viel einspeise.


    Techdachs

  • Hallo Techdachs,
    man könnte vielleicht auch den Nachbar für ein Teilnetz in seinem Haus erwärmen. Man würde einfach ein Erdkabel rüberlegen und eine oder mehrere separate Steckdosen installieren, die ansonsten nichts mit seiner Haus-Installation zu tun haben. Dann könnten z.B. die Waschmaschine, der Trockner oder andere größere Verbraucher mit KWK-Strom betrieben werden. Mit Zwischenzähler Energiemenge abrechnen. Bei Dachsstillstand kann man dann den Verbraucher ans eigene Netz zurück stöpseln. Ob sich Dachsbetrieb und Stromverbrauch beim Nachbar zeitlich vernünftig in Übereinstimmung bringen lassen, hängt von Euren speziellen Gegebenheiten ab. Man müsste auch einen selektiv abschaltenden FI-Schutzschalter und einen Sicherungsautomaten vorsehen.


    Viel Spaß beim Dachsen


    Hololoy

    Viele Grüße

    Hololoy


    Senertec Dachs HR 5,3 kW (2004), PV 1: 10 kWp (2008), PV 2: 5 kWp (2009), PV 3: 3,75 kWp mit Eigenstromnutzung (2013), PV 4: 7,5 kWp mit Eigenstromnutzung (2015), Speicherakku stationär: 24V, 10kWh brutto (2010), Zero SR: 13 kWh (mobiler Speicher, 2016), Opel Ampera: 16 kWh (mobiler Speicher mit Wärmeerzeuger, 2013), ELCO Wärmepumpe AEROTOP G (Luft-Wasser, 2022)

  • Also normalerweise sollte man die Heizung des Nachbars nur als Spitzenlastheizung verwenden und der Dachs soll an 350 Tagen die Arbeit tun. Das bringt Geld in die Dachskasse.


    Wie ausgeschüttet wird, darüber muss man sich Gedanken machen.
    Wenn man schon eine Leitung rüberlegt dann richtig

  • Hallo,


    habe seit dem 3.2.2007 einen Dachs mit meinem Nachbarn zusammen.
    Er läuft jetzt fast ein Jahr und wir machen uns Gedanken über die Jahresabrechnung.


    Ich habe mal folgende Rechnung aufgestellt:



    A = Gekauft 9000 m3 Gas Betriebsstoff vom Versorger für
    4314,83€
    B = Gekauft 7379 KWh Strom vom Versorger für 1475,80 €
    C = Verkauft 10445 KWh Strom an Versorger für 1044,50 €


    Dachsnutzer Heinz
    D = Verbraucht 6103 KWh Strom für 1220,60 €
    (gleiche Kosten je KWh wie EVU-Strom angesetzt)
    E = Verbraucht 18822 KWh Wärme


    Dachsnutzer Hans
    F = Verbraucht 8318 KWh Strom für 1663,60 €
    (gleiche Kosten je KWh wie EVU-Strom angesetzt)
    G = Verbraucht 12227 KWh Wärme


    H = Wartungs und sonstige Kosten 500 €


    Berechnung Dachs C + D + F - B - H = 1952,90 €


    Wärmeverteilung
    Kosten Betriebsstoff 4314,83 € / (E +G) = 0,1389684€/KWH


    Wärme


    Dachsnutzer Heinz = 18822 KWh Wärme x 0,1389684 €/KWh


    Wärme = - 2615,66 €
    seine eigenen Strombezugskosten = - 1220,60 €
    Einnahmen Dachs= 1952,90 € : 2 = + 976,45 €
    Zu Zahlen = 2859,81 €


    Dachsnutzer Hans = 12227 KWh Wärme x 0,1389684 €/KWh
    Wärme = - 1699,17 €
    seine eigenen Strombezugskosten = - 1663,60 €
    Einnahmen Dachs= 1952,90 € : 2 = + 976,45 €
    Zu zahlen = 2386,32 €


    Heinz zahlt mtl. 238,32 €. Abzüglich der mtl.


    Stromkosten von 101,72 €, ergibt allein für Heizkosten
    einen mtl. Betrag von 136,60 €


    Hans zahlt mtl. 198,86 €. Abzüglich der mtl.
    Stromkosten von 138,63 €, ergibt allein für Heizkosten
    einen mtl. Betrag von 60,23 €


    Stimmt meine Berechnung?


    Falls ja, warum zahlt Heinz fürs Heizen mehr als das
    Doppelte?


    Er sorgt doch mit seiner hohen Wärmeabnahme dafür, das


    der Dachs läuft und Strom produziert.


    Kann mir das einer erklären?


    Danke für eure schnellen Antworten


    Gruss


    Koiterus

  • Ich würde es etwas anders machen.
    Falls ich mich nicht vertippt habe, oder einen Kardinalsfehler begangen habe beim zusammenrotzen der Tabelle, sollte es passen.



    Ich habe ich es als Tabellenkalkulation gemacht, siehe Anhang.
    Ist wegen des nicht gestatteten Dateityp, als Zip Datei gespeichert.
    Entpacken und dann in der Tabellenkalk offnen.


    Änderungen / Verbesserungen sind natürlich gern gesehen.....

  • Hallo Bernd,


    du hast jetzt 2 verschiedene Berechnungsvorschläge


    gemacht, welche ist richtig?



    Zu 1:


    Heinz zahlt 2859,81 €


    Hans zahlt 2386,32 €


    Zu 2: (als Exceldatei)


    Heinz zahlt 2652,41 €
    Hans zahlt 2593,72 €


    Zu 1:


    Heinz : Strom 6103 KWh Hans : Strom 8318 KWh
    Wärme 18822 KWh Wärme 12227 KWh


    Stromdifferents 2215 KWh an Strom, ergibt einen Betrag


    von 443 €
    weniger als Hans.


    Wärmedifferents 6595 KWh an Wärme, ergibt einen Betrag


    von 6595x
    0,1389684= 916,50 €.


    Ergibt einen Unterschiedsbtrag von 473,50 €.


    Genau dieser Betrag ist der Unterschied der Kosten von


    Heinz und Hans im Beispiel Zu 1.


    Bitte um Klärung, oder verstehe ich das Falsch?


    Gruss


    Koiterus

  • Hallo,


    die Berechnung vergessen.


    Wärmedifferenz von 916,50 € minus

    Stromdifferenz von 443,00 €


    ergibt einen Unterschiedsbtrag von 473,50 €.


    Gruss



    Koiterus