Kopplung zwischen BHKW, Solaranlage und Kamin

  • Hallo alle,


    wir planen gerade unser neues Haus. Mein erster Gedanke war eine Kombination aus einer Flächenerdwärmepumpe, einer Solaranlage auf dem Dach und einem Kamin (im Wohnzimmer) mit einem 10kW-Wärmetauscher.
    Jetzt liebäugel ich jedoch immer mehr mit einem BHKW, habe jedoch keine Ahnung von der Effizienz und der Auslegung des ganzen.
    Als Automatisierungstechniker habe ich zwar schon etliche Erfahrungen mit Groß-BHKWs (bis zu 3MWel), aber für ein Einfamilienhaus sieht die Sache schon ganz anders aus.
    Wie ist die richtige Rangehensweise an so ein Projekt???


    Ach ja, direkt neben unserem Grundstück ist ein Hotel (bin mit dem Besitzer befreundet) - macht es Sinn dies mit in die Wärmeabnahme einzubeziehen?


    Bitte helft mir......

  • Hm - am Besten, ihr setzt euch zusammen und würfelt wer das BHKW einbaut und wer dann wem was liefert ))))
    Aus meiner Erfahrung kann ich dir nur raten - PV gaaaanz schnell auf's Dach, ist auf keinen Fall ein Fehler !!!
    BHKW ist abhängig von deinen Jahresverbrauchszahlen - da gibt's hier Experten, die dir Vorschläge unterbreiten können - aber da muß Gas- und Eltjahresverbrauch als erste grobe Grundlage "auf den Tisch"... Die Zusammenarbeit mit dem Hotelier auf jeden Fall gut "warmhalten" ....
    pamiru48

  • Was fürn Wärmebedarf hat denn dein Haus, Warmwasser+Heizung, jährlicher Stromverbrauch? Und die selben Angaben wären fürs Hotel auch nicht schlecht.
    Am besten aufgeschlüsselt in stündliche Verbrauchswerte, um den Jahresverlauf nachzubilden - aber das ist wohl Wunschdenken ;)


    Gasanschluss vorhanden? Oder was für Brennstoff setzt das Hotel ein? Was schwebt dir vor?


    tschau

  • Hallo dolph-99
    un dHerzlich willkommen im Forum


    tjoa,
    da hast Du eine recht breite Palette präsentiert.
    Erdwäme teurer Invest, Solarthermie (vermut ich mal und nciht PV wie pamiru) auch, BHKW auch
    ...also, auch wenn technisch die Kombination von Erzeugern sinnvoll sein kann, so muss es das ncith wirtschaftlich.
    Grundsätzlich gilt die Regel: Grundlast billig im Betrieb, Spitzenlast darf auch teurer sein


    Erstmal auf's Objekt schaun
    Da es sich wohl um einen Neubau handelt...könnte man es also schon sehr effizient planen
    ...das ist natürlich schwer zu empfehlen.
    Die Mehrausgaben in Richtugn Passivhaus sind zwar vorhanden, sollten sich meines Erachtens aber rechnen.


    Was sit denn das überhauüt für ein Haus? EFH, oder doch was größeres?
    Bei EFH und Passiv-Standard dürfte es schon eng werden für ein BHKW
    da kann schon der Kamin zu groß sein. (und andere, teure Systeme scheinen dann auch nciht der bringer, da selten genutzt)


    Die Idee mit dem Hotel ist ja nciht verkehrt
    1. weil in Hotels auf jedefall ein BHKW gehört |__|:-)
    Ist ziemlich die interessanteste Kundengruppe (weil höherer WW-Anteil bessere Sommerauslausttung)
    und die Hotelliers sind bestimmt die zufriedenste Gruppe auch hier im Forum
    2. Wenn der Nachbar recht dicht dran ist
    kann man grundsätzlich über eine Versorgung von dort nachdenken
    Ein Heizsystem braucht nur einmal Wartung, nur einmal Grundgebühren, nur einmal Schorni usw usw
    ...da kommt ordentlich was zusammen.

  • Tja - da sieht man : So schnell "werden Sie geholfen..." ))))
    Was die PV betrifft, so gehe ich (nach noch unbestätigten Erfahrungen) davon aus, das ich im Sommer damit den - immer erforderlichem - Zusatzstrom-verbrauch senken kann. Meine PV-Anlage läuft erst seit 24.09.10 parallel zum BHKW. Da sind die "Erntewerte" von dort noch zu gering, um das quantitativ bewerten zu können. Auch ergibt sich dann eine weitere - zumindest mir bis dato - unbekannte Besonderheit:
    Der VNB/EVU läßt nur einen Summenzählpunkt als Einspeisung zu - was zur Folge hat, das die PV-Einspeisung mit über den 2-Wegezähler des BHKW geht (technisch muß). Ich muß also in der Betrachtung "Hausverbrauch" (normalerweise BHKW-Erzeugung + Fremdbezug - BHKW-Einspeisung) zusätzlich die Differenz zwischen PV-Erzeugung und PV-Einseisung hinzurechnen... (Die reine BHKW-Einspeisung ergibt sich durch Abzug der PV-Enspeisung am 2-Wegezähler).
    Ich will damit keine zusätzliche Verwirrung schaffen - nur auf zu beachtende Aspekte hinweisen !
    Zum evtl. wirtschaftlichen Aspekt: Ich hatte in 2010 rd.10.500 kWh Fremdbezug zusätzlich zur BHKW-Erzeugung von rd. 21.500 kWh (davon rd. 7.500 kWh eingespeist). Die PV-Ertragsprognose geht von ca. 4.800 kWh p.a. aus, da ich - absichtlich unter diesem Aspekt - einen geringeren als üblichen Aufstellwinkel von nur 12° gewählt habe. Damit kann ich den max. Sommerertrag erreichen, der Winter ist wegen BHKW-Abdeckung (und Ertragsvolumen der PV) ohnehin uninteressant in dieser Kombination. Lt. Schätzungen von erfahrenen PV-Betreibern aus dem PV-Forum könne man bei einem 12-WE-MFH von einer Eigenverbrauchsquote nahe 50% respektive hier 2.400 kWh ausgehen, welche ich dann im Fremdbezug kompensieren könnte: 2.400 x 0,25 €/kWh = 600 € p.a. weniger Kosten !!! Daraus folgt, das ich beim Mieterstromverkauf - in 2010 (abzgl. meines eigenen Anteiles) rd. 21.000 kWh - diese Erlöse um diesen eingesparten Kostenanteil steigern kann...(muß diesen Anteil jedoch kürzen um die Kosten der EVU-"Rücklieferung" !). Eine etwas verwirrende, aber lohnende Angelegenheit ! Ich mußte auch erst fachlich beratende Unterstützung zum Verständnis der EVU-Abrechnung in Anspruch nehmen, ehe ich dahinter gekommen bin. Ich hänge mal die erste PV-Abrechnung 2010 unten an, da kann man die Zahlen besser nachvollziehen :wissenschaftler:
    Wollt darauf aus nun eigener Erfahrung nur im Vorfeld als mit zu bedenken zur Kenntnis geben. Die PV-Investition belief sich (incl. aller Anschlußkosten) auf 2.893 €/kWp Netto.
    Gruß, pamiru48

  • Verdient man nicht mehr Geld wenn man den gesamtan PV Strom einspeist, statt ihn selbst zu verbrauchen, bzw. teilweise?


    Tja kommt immer drauf an wie man rechnet und wer übers Ohr gehauen werden soll, manche tun
    das sogar mit sich selbst :pfeifen:


    http://www.prosol-kraftwerk.de/wirtschaftlichkeit.htm


    da der Betreiber der Seite ( der Geschäftsführer war früher die Firma mit den Raptor )
    Speicher verkaufen möchte ist also der Profit Super vor allen in 20 Jahren
    ( leider haben Lithiumakkus die Neigung neben einer gewissen Zyklenfestigkeit eine
    Materialalterung zu haben, die deutlich unter 20 Jahren liegt, im Gegensatz zu Blei )


    Verschwiegen wird der Preis für die kWh ( dort 23¢) ist inklusive MWST und in Zukunft wird
    das Finanzamt bei Eigennutzung die Hand aufhalten, so das die Rechnungen anders ausehen,
    auch wird es im EEG 2012 gewaltig Rauschen im Karton ein kleiner Vorgeschmack unter



    http://kwk24.de/forumneu/conte…iogasverg%FCtung-absenken


    also auch da gilt, killt die kleinen auf das es den Großen besser geht.


    Beim Einsatz von Speichern von Solarstrom ist aus Gesprächen zu hören das
    die Verluste bewertet werden, aber bis die 2012er Fassung endgültig vorliegt
    ist doch noch hin und es wird sich einiges an Lobbyintressen durchsetzen anderes nicht.

  • Über den Begriff "Verdienen" kann man sich sattsam streiten... (verdient ein Ackermann bei der DB seine ca. 14 Mio.€ p.a. - oder erhält er die ...??? ja, ja ich weiß - die ungeheure Verantwortung.... Dazu im Gegenteil: "verdient" eine Friseuse die 3,75 €/Std. - oder wird sie damit "abgespeist" - jeder Vergleich hinkt !!!)


    Zurück zur PV (Annahme iB nach 01.01.2011) mit a) Volleinspeisung und b) Eigenverbrauchsinanspruchnahme :


    a) 4.800 kWh x 0,3006 = 1.442,88 € Netto ./. originären Stromverbrauch 2.400 kWh (angenommen !) x 0,25 = 600 €; verbleiben 842,88 € à Konto.
    b)
    b.1.) 2.400 kWh = n.A.R. die Hälfte = 721,44 € als Einspeisevergütung für 50% der erzeugten Menge, d.h. 721,44 € à Konto
    b.2.) 2.400 kWh Eigenverbrauch - damit gleich erst mal volle Kompensation o.g. Verbrauches (wird so nie hinkommen, hier rein buchhalterisch zur Verdeutlichung)
    bis 30% von 4.800 kWh Erzeugung = 1.440 x (aktueller Wert bei IB ab 01.01.2011 für Gebäude bis 30 kW) 0,1515 = 218,16 €
    ab 30% (2.400 - 1.440 ) = 960 x 0,1913 = 183,65 €
    Die Summen unter b) ergeben also rechnerisch gesamt mit (721,44+ 218,16 + 183,65) 1.078,25 € für Eigenverbrauchsvariante bereits (1.078,25 - 842,88 ) 235,37 € mehr à Konto als bei Volleinspeisung !!!


    Bis hierhin die "trocken mathematische" Betrachtung und eigentlich rein rechnerisch nachvollziehbar - aber das wäre doch noch zu einfach für "Otto Normalverbraucher"!?! :cursing:
    Deshalb nun meine Erfahrung bei meinem VNB:
    Die Abrechnung der Eigenverbrauchsvariante erfolgt nach dem Grundsatz : Volle Vergütung für die PV-Erzeugung, dann Abzug der Eigenverbrauchsmenge als "fiktive Lieferung" !
    Am obigen Beispiel bleibend ergibt dies:
    b.1.) 4.800 x 0,3006 = 1.442,88 € (analog Volleinspeisung)
    b.2.) die 2.400 kWh Eigenverbrauch werden nun "geliefert":
    bis 30% mit (30,06 - 15,15) 0,1491 x 1.440 = 214,70 €
    ab 30% mit (30,06 - 19,13) 0,1093 x 960 = 104,93 € -----> summasumarum (1.442,88 - 214,70 - 104,93) 1.123,25 € - siehe da, "Verdienst" steigt !
    Ich werde mich beschweren !!! @:pille


    Da jedoch die ganze Angelegenheit ja nun auch etwas mit Steuern zu tun hat, solle dies nicht unterschlagen werden:
    Bei Volleinspeisung wären (1.442,88 x 19%) die erhaltenen 274,15 € an das FA abzuführen und erledigt.
    Bei der Eigenverbrauchsavriante entsteht nun:
    Ich erhalte diese 274,15 € ebenfalls (zum Abführen), bekomme jedoch bei der "fiktiven Lieferung" die 19% als Kosten aufgeschlagen mit (319,63 x 19%) 60,73 €...
    Ist man nun nicht vorsteuerabzugsberechtigt, schmälern diese o.g. Erlös von 1.123,25 € auf 1.062,52 €...


    Kommen wir nun zum Ausgangspunkt zurück:
    1.) Stromverbrauch 2.400 kWh x 0,25 = 600 + 114 MwSt. = originäre 714 € Stromkosten.
    2.) Volleinspeisung ergibt abzgl. Stromverbrauch + 842,88 €
    3.) Eigenverbrauchsvariante ergibt + 1.062,52 €
    Fazit: ich "verdiene" bei 3.) 214,64 € mehr als bei Volleinspeisung - jedoch erst seit 01.01.2009 !!! Bis dahin stimmte das Argument der Volleinspeisung !


    Ich verbürge mich weder für absolute Richtigkeit noch Vollständigkeit - bitte selbst nachrechnen und keinesfalls 1:1 übernehmen, jedes Objekt hat andere Gegebenheiten !!!
    Um es nicht zu unübersichtlich zu machen, breche ich hier ab und gehe auf die Komplexität des "Hybridstrom" (PV + BHKW) an anderer Stelle später ein...


    Gruß,pamiru48

  • Hallo Alle,


    also, es soll ein EFH im Fachwerkstil werden, daher kein Passivhaus. Wir haben ca. 230m³ Wohnfläche und 70m² Nutz-/Abstellfläche. Momentan sind wir noch 3 Personen, ab August dann 4!


    Da wir bis jetzt nur zur (Warm-) Miete wohnen, kann ich nichts über unseren Wärmebedarf sagen, meiner Meinung nach ist er jedoch eher gering, denn wir und auch unser Sohn schlafen bis ca. -5°C bei offenem Fenster. Wie das beim nächsten Kind wird oder ob sich das noch ändert - keine Ahnung. Hat da irgendwer Erfahrungswerte?


    Mein Plan ist, einen 1500-2000l großen Pufferspeicher mit dem BHKW, bzw. dem Kamin zu Füllen und die überschüssige Wärme dem Hotel "zu verkaufen". So sollten sicherlich 4000-5000 Btr-Std auf das BHKW kommen. Aber reicht das für eine Wirtschaftlichkeit?


    Und wie wirkt sich die Zusatzwärme durch die Solarthermieanlage darauf aus? Ich denke eigentlich wird sie sich durch den Kamin "aufheben", da wir unseren jetzigen Kamin (ohne WT) eigentlich auch nur während der Kalten Jahreszeit anhaben.....


    Oh Got oh Gott - Fragen über Fragen......


    Ich hoffe ihr könnt mir Helfen!


    Gruß Steffen

  • Ich denke du solltest nicht nur überschüssige Wärme (+Strom) an das Hotel verkaufen, sondern euer Haus und das Hotel als eine Einheit betrachten. Denn das Hotel würde die ganze Investiton sehr viel interessanter machen, da man ein (oder mehrere) größeres Modul verbauen kann (je größer das Modul, desto geringer sind die spez. Kosten pro kW el) und -wie schon geschrieben wurde- hast du durch den höheren Warmwasserbedarf des Hotels im Sommer eine höhere Grundlast, was sich positiv auf die Laufzeit des BHKW auswirkt. Denn immer wenn es läuft, erzeugt es Strom und verdient damit die Investition die du (ihr) mal getätigt hast ;)
    Die Laufzeiten hängen von der Größe des Moduls und dem Bedarf ab. Da kann man nicht vorher sagen ich will 4000 - 5000Bh. Man muss das Optimum finden und versch. Module rechnen.
    Aber ohne Angaben von Verbrauchs/Bedarfswerten wird das schwer.


    Wie verhält sich das jetzt mit dem Haus genau? Wird das Haus neu gebaut? Da muss doch jemand mal den Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser berechnet haben???


    Das mit der Solarthermie müsstest auch nomma erklären. Wenn du mit Sonnenenergie Wärme erzeugen willst, klaust damit dem BHKW Laufzeit. Dann besser ne PV Anlage aufs Dach.


    Und jetzt dürfen wieder die Profis :)


    tschau

  • Wie das beim nächsten Kind wird oder ob sich das noch ändert - keine Ahnung. Hat da irgendwer Erfahrungswerte?


    Als Vater von drei erwachsenen (zwischen 180 und 194 cm) Kindern sage ich Dir aus meiner Erfahrung, dass es da eigentlich keine Erfahrungswerte gibt. Am Besten und am Gesündesten is es,


    wenn zu warm - Heizung aus


    wenn zu kalt - Fenster zu ^^|__|

    Die dezentrale KWK ist keine Brücke - sie ist die Lösung :thumbup:


    und der Spenden-Button für unser Forum ist auf der Portal-Seite rechts :!:

  • Zitat

    Da wir bis jetzt nur zur (Warm-) Miete wohnen, kann ich nichts über unseren Wärmebedarf sagen, meiner Meinung nach ist er jedoch eher gering, denn wir und auch unser Sohn schlafen bis ca. -5°C bei offenem Fenster. Wie das beim nächsten Kind wird oder ob sich das noch ändert - keine Ahnung. Hat da irgendwer Erfahrungswerte?


    Hab ich früher auch gern gehabt...aber jetzt nicht mehr
    ...übrigends, meine Eltern waren früher echte Frostschläfer...aber da ändert sich im Alter ;)


    Grundsätzlich ist das überhauüt nicht so gut,
    denn damit macht ihr Euer Schlafzimmer zur Aussenwand,
    d.h. die Wand (z.B. zum benachbarten Wohnzimmer) kühlt extrem aus...hier gefahr der Kondenswasserbildung (Schimmel)
    und die Wärmeverluste sind natürlich auch über das Wändchen und leichte Tür recht üppig.



    Solarthermie
    ist technisch prima mit BHKW kombinierbar...wirtschaftlich leider nicht, da damit Laufzeit im Sommer gefressen wird.


    Zum Projekt
    Mir erscheint ein BHKW im Hotel deutlich sinnvoller (ist es eh immer)
    und dann Deinen Bedarf an Wärme per Nahwärmeleitung zu Eurer Hütte...und egrn auch Strom.
    Hier mal offen mit dem Nachbarn reden...ein bHKW wird sich rechnen und wenn er durch Deine Abnahme noch nen bissl wirtschaftlicher wird, hat er bestimmt ncihts dagegen. Dann reduzieren sich deine Investkosten deutlich, da nurt ne Leitung gebraucht wird...kein Schorni, keine Wartung, keine Grundgebühr für Gas usw usw (Anshclsuskosten sind ja auch noch)