Solarenergie - Wie richtig angehen?

  • Hallo liebe Leute,


    ich spiele mit dem Gedanken, den Teil meines Strombedarfs durch Solarenergie zu decken.
    Nun ist meine Frag, wo ich evtl. unverbindlich ein Angebot herbekomme, um mal eine Hausnummer zu haben.
    Mir ist klar, dass ihr mir dazu nichts sagen könnt, dazu müsste wahrscheinlich ein Fachmann einmal die Fläche sehen.
    Eine andere Frage ist, wie es mit Förderprogrammen ausschaut. Gibt es da was?

  • Mahlzeit,


    ein Angebot wird dir jeder Fachbetrieb machen. Meins war z.B. von http://www.novatechgmbh.com/
    Es gibt aber sicher auch welche im Raum Berlin, hör dich im Bekanntenkreis oder der Arbeit mal um, es gibt immer einen der einen weiß der das schon gemacht hat...
    Auch unser örtlicher Elektroinstallateur hat schon Anlagen in Betrieb genommen.


    Das wichtigste ist die Ausrichtung des Dachs. Ideal ist 0° Abweichung von der Nord-Süd-Achse und ~30° Dachneigung. Was davon abweicht führt zu (mehr oder weniger) Einbußen im Ertrag und muss bei der Rückzahlung berücksichtigt werden. Ganz wichtig aber: kein Schatten! Benachbarte Bäume und Gebäude beachten, Dachvorsprünge, Gauben, Schornsteine und Sat-Schüsseln. Denn ein kleiner Schatten zieht einen ganzen Strang runter. Im Zweifelsfall lieber ein Panel weniger installieren, das bringt mehr!
    ( Bei uns in der Nachbarschaft kenn ich 2 so Fälle, selbst wenn im Sommer die Sonne hoch steht werfen die Gauben schon ab 14:00 Schatten auf die Panele - klassische Fehlberatung!)


    Ansonsten bist du ein Tick zu spät dran, vorm Jahreswechsel wär die Vergütung noch bissl besser gewesen.
    Direkt gefördert wird nix, du bekommst von der KFW aber ein zinsgünstiges Darlehen dafür (wobei ich nicht weiß ob der normale Darlehenszins im Moment nicht sogar tiefer liegt). Beratung und Beantragung über deine Hausbank. In der Regel genügt die Anlage selbst als Sicherheit fürs Darlehen (also keine Grundschuld aufs Häuschen).
    Achte auch darauf das die Anlage ausreichend versichert ist und nutze ev. eine verlängerte Herstellergarantie für WR und Module.


    Noch Wichtig zu Wissen: Bei uns beobachtet die EnBW die Anlage erst ein ganzes Jahr (01.01 - 31.12.) bevor sie die monatliche Abschlagszahlung an Dich festsetzt. Bis dahin stapeln sie gerne tief und du musst für die Tilgung u.U. recht viel aus eigener Tasche aufwenden.



    mfg JAU


    P.S. ich hab keine PV, meine Ausrichtung ist +89° (also volle Westseite) da hätte sich die Anlage trotz Selbstinstallation und China-Modulen erst nach 14 Jahren abbezahlt. Nach Ablauf von Zinsbindung und Garantie...

  • hallo leute,


    ich wollte nur kurz sagen, man kann die Anlage auch selbst installieren . Am besten mit ein paar Freunden . ( Ausser Sie ist 20 kw gross )
    Eine gewisse technische Grundkenntniss vorausgesetzt . So hab ich es zumindest gemacht, ich hab nur die Module gekauft und den Wechselrichter +Stecker + Kabel.
    Na gut meine Anlage ist auch nur 12 Module groß also war der hoch- trage - Aufwand sehr gering.
    Dachhacken und das ganze andere geraffel hab ich beim Schlosser meines Vertrauens gekauft bzw. die Dachhacken extra anfertigen lassen.
    Die waren sogar noch billiger als die aus dem extrem teueren Solarfachhandel.
    Die Montage war an einem Tag erledigt und hat exakt ein bis 2 Kisten Bier und ein Grillrost voll mit Steak´s und Bratwürsten gekostet . ( das war meine Aufagabe )
    Die wollten mich nicht auf dem Dach haben ? Hatten wohl Angst um die Dachziegel ?
    Der elektr. Anschluss wurde dann vom Elektriker gemacht und damit hatte sich die ganze Sache.
    Schneelast von einem guten Meter hält sie auch aus ... wurde diese Wintersaison ja schon getestet. :thumbup:

    Viele Grüße Kay ------- Konrad Weigel / KWE 7,5G-3 AP :imsohappy:

  • ich wollte nur kurz sagen, man kann die Anlage auch selbst installieren . Am besten mit ein paar Freunden . ( Ausser Sie ist 20 kw gross )


    Hab das 2 mal mitgemacht (mit o.g. Lieferanten).
    Die sorgen dabei fürs komplette Material, mechanisch und elektrisch. Es muss dann halt alles mechanische installiert werden: Halterungen, Module (die werden bei der Montage natürlich gleich mit verdrahtet), alle Kabel ziehen, Umrichter montieren, ev. Zählerkasten mechanisch montieren. Nach erfolgter Montage kommt der Elektriker, vertütelt die Umrichter und setzt den Zähler. Gerüst ist dann sowieso Kundenseitig gestellt.
    Sie liefern auch standardmäßig ein paar Module mehr aus als nötig für den Fall das die HiWis nix taugen und die Dinger vom Dach schmeißen. :whistling:
    DC-Kabel direkt von der Rolle, wird auch nicht meterweise berechnet sondern ist pauschal im Preis drin.


    Projekt 1 weiß ich die Leistung nicht, warn aber > 50 Panels. 2 Mann haben Halter gesetzt, 2 die Elektroinstallation vorbereitet, 4 Mann fürs Decken (Lift vorhanden). Montage der Aluschienen lief nebenher. Die eigentliche Modulmontage dann nur noch zu viert.
    Ich glaub um 8 morgens gings los, Abends um 10 (da musste schon der Baustrahler die "Abendsonne" unterstützen) das letzte Modul befestigt.
    Die zweite war größer (glaub 14 oder 15kWp), da haben wir uns dann 2 Tage Zeit gelassen... :rolleyes:


    Wer mich fragt ob ich dabei nochmal helfe muss schon ein guter Freund sein, ich kann strippenziehen schon nicht ausstehen - dabei war das noch das spassigste bei dem Geschäft. :wacko:



    mfg JAU


    P.S. Hatte heut das Angebot wieder in Händen: im Mai diesen Jahres waren es 2600€/kWp ohne Montage und Steuer.


  • ich spiele mit dem Gedanken, den Teil meines Strombedarfs durch Solarenergie zu decken.


    Bei einer Auslegung auf Eigenstromnutzung sollte die PV-Anlage nicht zu groß sein. Die Dimensionierung wäre also nicht (nur) auf die Dachfläche abzustimmen, sondern auch auf den Mittagsstrombedarf im Sommer, z.B. 1-2 kWp pro Wohneinheit.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Vielleicht kann auch dies hilfreich sein :
    Ich hab meine PV auf das BHKW abgestimmt. Das hat 4,7 kW - PV demzufolge 24 x 230 W Schottmodule mit einem SolarMax600 und diese absichtlich nur mit 12° Aufstellwinkel auf das Flachdach des 12-WE-MFH installiert. Die paar kWh im Winter kannst eh vergessen (hab seit 24.09.2010 gerade mal 533 kWh "geerntet" für die 5,56 kWp-Anlage) - da bringt auch ein 35°-Winkel nicht wesentlich mehr, hab auch Süd-Ausrichtung. Im Sommer aber dann max. Einstrahlung = max. Leistung - so hoffe ich zumindest... :applaus:

  • Pamiru hat absolut recht. Bei BHKW+PV sollte die PV auf Sommerbetrieb optimiert sein um die max. mögliche Stromerzeugung in die Monate mit geringster BHKW Laufleistung zu legen. Also Juli und August.


    Pech nur, dass bei meinen Aufzeichnungen aus den Jahren 2000 - 2004 es im Sommer immer eine Schlechtwetterzeit mit geringen Erträge gab. Im Juli und August mag es zwar am wärmsten sein aber da gibt es nicht den höchsten Ertrag. Die Solarzeit beginnt Anfang März und endet Ende September. Am 21 Juni steht die Sonne am höchsten. Hab schon seit längerer Zeit vor mal eine Simulation zu erstellen, die ermittelt unter welchen Bedingungen der höchste Ertrag zu erwarten ist. Mir fehlt bisher die Zeit dazu. Sobald ich die gemacht habe werde ich sie ins Netz stellen. *lesen*


    Aber eins kann ich jetzt schon sagen: der höchste Ertrag bedeutet nicht die beste Eigenstromversorgung. :schimpf:

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Aber eins kann ich jetzt schon sagen: der höchste Ertrag bedeutet nicht die beste Eigenstromversorgung. :schimpf:


    Wer ab Gunnars Beitrag mit liest und mitdenkt, dem fällt auf das Pauschale Binsenweisheiten der
    bisherigen ( dem Normalen Stromverbraucher sehr teuer kommend ) Photovoltaik nicht mehr gelten,
    eben deshalb hat Gunnar ja geschrieben


    Zitat

    Bei einer Auslegung auf Eigenstromnutzung sollte die PV-Anlage nicht zu groß sein. Die Dimensionierung wäre also nicht (nur) auf die Dachfläche abzustimmen, sondern auch auf den Mittagsstrombedarf im Sommer, z.B. 1-2 kWp pro Wohneinheit.


    ;-)_)

  • Jo - der letzte Satz ist der, auf dessen Beantwortung ich im Zeitraum April - September am meisten gespannt bin bei meiner "Hybrid-Kombi-Anlage"...


    Was die Erträge betrifft, so kann ich aus jetziger Sicht folgendes gegenüber stellen (rein stromseitig):


    Betr.-Std. kWh-Erz. Fremdbezug PV-Prognose

    April 652 1.813 763 538

    Mai 528 1.205 1.155 696

    Juni 359 730 1.224 643

    Juli 284 566 1.534 676

    August 307 641 1.077 600

    September 512 1.080 857 411

    Sommer 2.642 6.035 6.610 3.564



    Mit der davon eingespeisten Strommengen von 1.425 kWh ergibt sich ein Gebäudeverbrauch von 11.220 kWh. Da bekanntlich der Wunsch der Vater des Gedanken ist, setze ich mal 50% Eigenverbrauch der PV = 1.780 kWh an. Setzt man diese beim Fremdbezug als eingespart voraus, müßte sich dann (BHKW 6.035 + FB 4.830 + PV EV 1.780) wieder die gleiche Einspeisung ergeben können - Milchmädchenrechnung ohne jegliche Lastgangberückischtigung. Das ist jedoch vorausschauend durch die Masse von Einflussfaktoren nicht bestimmbar und muß die Praxis erst noch beweisen...
    Rein finanziell würden sich dadurch jedoch erhebliche Erlösverschiebungen in Richtung Überschuss ergeben, auch durch die unterschiedlichen Vergütungen... Es sollte sich also zeigen, das nur Juli/August betrachtet zu eng gesehen ist.
    Die BHKW-Werte sind aus 2010, die PV-Prognose von GVIS - solle die "Seriöseste" sein...
    Gruß, pamiru48


    Sorry für's Zusammenschieben der Zahlen, wer's besser hinbekommt - bitte editieren, hab's deshalb "ein bischen bunt" gemacht ))))

  • Ups - Manfred war schneller:
    Meine (Flach-) Dachfläche von rd. 150 qm hab ich mit der Modulfläche von rd. 34 qm "ausgelastet" ----> 5,5 kWp, hätte locker 12 kWp draufbekommen aber Kosten-/Nutzenverhältnis...

  • dem fällt auf das Pauschale Binsenweisheiten der
    bisherigen ( dem Normalen Stromverbraucher sehr teuer kommend ) Photovoltaik nicht mehr gelten


    Ganz so war es nicht gemeint. Sondern es bezog sich auf den Anstellwinkel. Wie muss der Anstellwinkel sein für einen max. Ertrag und wie für eine max.Eigenstromnutzung. Bei der max. Eigenstromnutzung ist der mit Sicherheit ein anderer als beim max. Ertrag.


    Erschert wird das Ganze mit der Eigenstromnutzung, wenn noch ein BHKW im Einsatz ist. :S_()_:cursing:

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)