Anlage für Inselbetrieb

  • Hallo und ein frohes neues Jahr,
    ich bin ganz frisch hier im Forum angemeldet und bin durch momentanen Stromausfall von über einer Woche auf dieses
    Forum gekommen. Ich behelfe mich zur Zeit mit Notstromaggregraten, sehe dies aber nicht als Dauerlösung an.


    Mir schwebt auf lange Sicht eine Kombination aus Diesel/Benzin/Gas-Generator, Ladegerät, Batteriebank und Wechselrichter vor.
    Die Batterien sollen nur geladen werden wenn eine bestimmte Batterieladung unterschritten wird, d.h. kein Dauerbetrieb des Generators
    notwendig. Als Batterien würde ich AGM Batterien mit einer Gesamtkapazität von ca. 200-300 Ah nehmen, z.B so etwas


    http://www.svb.de/index.php?si…ls&cnid=12939&anid=116160


    Beim Wechselrichter bin ich mir nicht wirklich sicher. Eine Netzeinspeisung ist für mich uninteressant, aber ich denke, dass ich
    einen Wechselrichter mit mindestens 7-10kW benötigen werde. Es gibt da z.B. welche von SMA Solar


    http://www.sma.de/de/produkte/solar-wechselrichter.html
    http://www.sma.de/de/produkte/insel-wechselrichter.html
    Hierbei verstehe ich den Unterschied nicht so ganz. Kann man die Solar Wechselrichter auch für Inselbetrieb nutzen ?


    Ich weiss, dass meine Vorstellungen nur sehr grob umrissen sind...bin halt am planen. Hat hier vielleicht schon jemand etwas ähnliches
    versucht oder seht ihr Probleme die ich noch garnicht bedacht habe ?


    Bin für jede Hilfe dankbar.


    Schöne Grüsse
    dreadlox

  • Abend,


    momentanen Stromausfall von über einer Woche


    Warum war der Strom weg? Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das sich das wiederholt?


    Hierbei verstehe ich den Unterschied nicht so ganz. Kann man die Solar Wechselrichter auch für Inselbetrieb nutzen ?


    Ich denke nicht. Eine wichtige Funktion der Umrichter für Netzeinspeisung ist das bei Netzausfall von selbigem komplett getrennt wird. Zum einen weil der "kleine" Umrichter keinen ganzen Straßenblock versorgen kann, zum anderen auch dass (wenn keine manuelle Trennstelle vorhanden ist) die Monteure vom Netzbetreiber nicht gefährdet werden.


    Gesamtkapazität von ca. 200-300 Ah


    Bei welcher Spannung? 12V?
    Normal werden mehrere Akkus in Reihe geschaltet, je höher die Spannung umso kleiner die Leitungsverluste. Macht man aber nicht unbegrenzt, denn ein einzelner defekter Akku zieht die ganze Reihe runter.

    mindestens 7-10kW


    Dann wären die Akkus nach 1/2h leergesaugt. Brauchst die die Leistung wirklich? Oder ist nur die PV so groß geplant? Dann passt nämlich das hier nicht so ganz:

    Netzeinspeisung ist für mich uninteressant



    Das wichtigste wär erstmal festzustellen welchen Strombedarf du ernsthaft decken willst. Das sollte so gering wie möglich gehalten werden, nur Heizung und Licht. Kochen mit Flüssiggas, Kühlen ist auch mit Gas möglich. Wäsche und SpüMa mit Warmwasser.



    mfg JAU

  • Eine Netzeinspeisung ist für mich uninteressant,

    Ich bin ja nun ein erklärter Skeptiker, was die PV - Politik betrifft, aber diese Aussage erscheint mir in dieser Form eher "subjektiv". Welche Logik steckt denn da dahinter ?

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Gesundes Neues für Alle!
    Mache Nägel mit Köpfen,bau Dir eins oder kauf Dir ein BHKW, und zeige auch für die Zukunft solchen Problemen(Stromausfall)und den Stromversorgen
    den Daumen.Wie JAU schon geschrieben hat, eigenen Verbrauch und Geräte analysieren(Warmwasserbetrieb der meisten Haushaltsgeräte kein Problem),und Du wirst
    erstaunt sein, mit wie wenig el.Leistung Dein Haus oder Haushalt versorgt werden kann.Also gehs an,Hilfe bekommst Du hier immer.


    Mit besten Grüßen;Tauchkölbchen :thumbup:

  • Hallo,
    vielen Dank erstmal für die schnelle Antworten.


    Tjaaa, warum ist der Strom weg... es handelt sich hierbei um ein Haus in einem Wochenendgebiet. Die Stromversorgung erfolgt
    über Freilandleitungen, die über Jahre nicht von Baumbewuchs freigehalten wurden. Bedingt durch Schneefall/Eisregen sind viele
    Äste abgebrochen und haben die Freilandleitungen beschädigt. Daraufhin hat das EVU für das Gebiet (ca. 100-120 Parzellen) den Strom
    am 23.12 abgestellt. Einige Parzellen sind jetzt wieder am Netz, aber wie lange dieser Zustand für mich noch anhält ist unklar.


    Wie wahrscheinlich ist es, dass so etwas wieder vorkommt ? Ich befürchte die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch, da unklar ist wer in Zukunft
    die Freilandleitungen von Baumbewuchs freihält.


    Netzeinspeisung ist deshalb für mich nicht interessant, da für mich aus Kostengründen nur ein (wenn überhaupt) Selbstbau-BHKW in Frage kommt.
    Ich glaube, dass bei der Aktion mein EVU nicht mitspielen wird.


    Die Batteriebank mit 200-300 Ah ist viel zu schwach ausgelegt; das ist mir jetzt auch klar. Ich sollte wirklich erstmal prüfen wie hoch mein
    Leistungsbedarf ist. Betrieben werden sollen auf jedenfall Licht, Fernseher, Receiver, DVD, Computer, Spülmaschine, Waschmaschine und eine Wasserpumpe. Ich habe momentan noch einen Elektroherd, den ich aber in näherer Zukunft durch einen Gasherd erstezen möchte. Geheizt wird momentan über eine Gastherme, die auch schon ihre besten Zeiten hinter sich hat. Beheizt wird hierbei eine Fläche von ca. 100m2.
    Ich habe zwar momentan einen Drehstromanschluss zur Verfügung, aber ausser dem Herd kein anderes Drehstromgerät angeschlossen.


    Gibt es hierzu vielleicht Richtwerte mit was für einem Strombedarf man hier rechnen kann ?


    Vielen Dank schon mal für eure Hilfe
    dreadlox


    P.S.: Photovoltaik ist für mich auch keine Option, da zuviele Bäume.

  • Morgen,


    es handelt sich hierbei um ein Haus in einem Wochenendgebiet. Die Stromversorgung erfolgt
    über Freilandleitungen


    Ich denk des Pudels Kern wirst du selbst schon gefunden haben. Da es sich um ein Wochenendgebiet handelt geht der EVU davon aus das du noch einen weiteren Wohnsitz hast und dreht dir "mal eben" für längere Zeit den Saft ab.


    Wir haben hier auch noch Oberleitungen am Haus, die Ständer sind total vergammelt und die Isolatoren sind auch nimmer die besten. Dementsprechend fällt hier auch gern mal der Strom aus. Wird aber noch am selben Tag gerichtet!
    Gleiches Spiel bei Verwandtschaft am 1. Weihnachtsfeiertag um 11 Uhr, Strom kam wieder um 2 Mittags. Gabs die Gans dann halt zur Kuchenzeit. :D


    Ich denke du verstehst worauf ich hinaus will...



    Gibt es hierzu vielleicht Richtwerte mit was für einem Strombedarf man hier rechnen kann ?


    Poste mal dien Jahresverbauch, dann können die Jungs hier mal schätzen.
    Genauer wirds wenn du mit einem Energiemessgerät zum Zwischenstecken selbst mal nachmisst wieviel Strom die Verbaucher nacheinander ziehen. Bzw. kannst auch übern Zähler den Bedarf ermitteln.


    Wasserpumpe


    Brunnen? Sickerwassser? Teich?


    Spülmaschine, Waschmaschine


    Das sind Spitzenlastgeräte und machen sich sehr unangenehm bemerkbar.


    Gastherme, die auch schon ihre besten Zeiten hinter sich hat. Beheizt wird hierbei eine Fläche von ca. 100m2.


    Erd- oder Flüssiggas? Und wie hoch ist der Verbrauch im Jahr?
    Wie groß ist dein Warmwasserspeicher und hast du ev. einen Puffer? (wahrscheinlich nicht, aber fragen kost nix. ;) )



    mfg JAU

  • Zitat von »dreadlox«
    Spülmaschine, Waschmaschine



    Das sind Spitzenlastgeräte und machen sich sehr unangenehm bemerkbar.

    Könnte man aber mit WW-Zufuhr die Spitze etwas kappen und bei BHKW sollte WW ja kein Thema sein.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Hallo,
    zum Jahresstrombedarf kann ich noch nicht viel sagen, da ich das Wochenendhaus erst seit einem halben Jahr besitze.


    Die Wasserpumpe benötige ich für einen Brunnen, ist also unerlässlich.


    Bei dem Gas handelt es sich um Flüssiggas (Propan); zum Verbrauch kann ich auch noch nicht soviel sagen, aber ich tippe mal auf
    mindestens 2000l pro Jahr. Ach ja, Warmwasserspeicher sowie Puffer sind nicht vorhanden.


    Muss mich hier leider kurz fassen, da ich momentan auf Arbeit bin.


    Gruss
    dreadlox

  • Ich habe mal 2 Zeichnungen für Insel-/Notstromanlage angehängt. Man kann es auch einphasig machen, was ich aus Kostengründen für ein Wochenendhaus bevorzugen würde. Das ecoIsland ist identisch mit dem SunnyIsland von SMA. Welche Komponenten dann eingebaut werden und was weg gelassen werden kann hängt von den Anforderungen ab.

  • Moin Moin,


    Ihr dürft mich gerne Berichtigen aber in anbetracht seiner Verbrauchsdaten (14000KWh Wärme p.a.) und der angedeutet klammen Kassenlage wäre ein BHKW wohl total falsch am Platz.


    Kuck hier das reicht sicher um ein paar Tage im Jahr zu überbrücken.


    http://www.efdetools.eu/produc…500-CL.html&refID=froogle

  • Hallo,
    vielen Dank erstmal für die ganze Unterstützung und die schnellen Antworten. So wie es aussieht scheint es bei meinen
    Verbrauchswerten wohl nicht interessant zu sein über ein BHKW nachzudenken. Ab wann kann man denn man von einem
    wirtschaflichen Betrieb eines BHKW sprechen ?


    ecopowerprofi: Deine Zeichnungen finde ich sehr interessant...vielen Dank hierfür. In dem ersten pdf ist das Elektroschema
    dargestellt. Was für Akkus und was für einen Wechselrichter würdest du hier empfehlen ?


    alikante: Danke für den Link, das ist sicherlich eine Alternative. Durch welchen Zusammenhang hast du meinen jährlichen Wärmebedarf berechnet ?


    Viele Grüsse
    dreadlox

  • Morgen,


    Was für Akkus und was für einen Wechselrichter würdest du hier empfehlen ?


    Das ecoIsland ist identisch mit dem SunnyIsland von SMA.


    Ich denk die Frage ist beantwortet?


    Durch welchen Zusammenhang hast du meinen jährlichen Wärmebedarf berechnet ?


    Aus deiner 2000l-Schätzung.


    Ab wann kann man denn man von einem wirtschaflichen Betrieb eines BHKW sprechen ?


    Ziel bei fossil betriebene BHKW sollte sein möglichst viel eigen produzierten Strom zu verbrauchen. Das Problem dabei ist einerseits die sehr geringe Grundlast im EFH und der recht geringe Wärmebedarf. Dazu wird hier im Forum immer wieder was geschrieben:
    BHKW sinnvoll im Einfamilienhaus?
    Was ist besser Flüssiggas oder Heizöl Mini BHKW für 2 Familienhaus


    da ich das Wochenendhaus erst seit einem halben Jahr besitze.


    Auf den Punkt möcht ich auch nochmal eingehen.


    Das ist doch nicht etwa dein Hauptwohnsitz? ?( Schau mal in der Baugenehmigung vom Vorbesitzer nach!
    Es stehen nämlich richterliche Entscheidungen wonach dich die Gemeinde zum Auszug zwingen darf wenn die Fläche als Feriensiedlung ausgewiesen ist und in der Genehmigung eine zeitliche Aufenthaltsbeschränkung festgehalten wurde. Und das selbst wenn du schon mehrere Jahre deinen Hauptwohnsitz dort gemeldet hast!



    mfg JAU

  • Hallo JAU,
    das ist natürlich nicht mein Hauptwohnsitz; das würde das Einwohnermeldeamt garnicht zulassen, dass man sich in diesem Gebiet
    fest anmeldet.
    Bezüglich des Wärmebedarfs...gibt es hier einen formelmässigen Zusammenhang wie man aus der angegebenen Propangasmenge den
    Wärmebedarf berechnen kann ?
    Dass das SunnyIsland ein Wechselrichter ist, hat ich garnicht gesehen...muss mal schauen, da der Batterietyp bei diesen Wechselrichtern vorgegeben
    ist.


    Gruss
    dreadlox

  • Bezüglich des Wärmebedarfs...gibt es hier einen formelmässigen Zusammenhang wie man aus der angegebenen Propangasmenge den Wärmebedarf berechnen kann ?


    Ja gibt es. Sowas frickelt man sich kurz selbst zusammen. Beim Kürzen musss halt die gewünschte Einheit übrig bleiben. ;)


    Menge * Dichte * Heizwert * Wirkungsgrad der Therme.
    2m³ * 540kg/m³ * 12,9kWh/kg * 1,00 = 13932kWh


    Wobei die Therme mit 100% schon modern gerechnet ist und das Ergebnis nur so genau sein kann wie deine Schätzung.
    Da du nicht das ganze Jahr dort wohnen kannst ergibt sich aber auch eine große Unsicherheit ob der Wert überhaupt hinkommt.



    mfg JAU