Eigenbau: Kondensat und Schalldämpfer - Wie habt Ihr es gemacht?

  • Hallo Zusammen,
    mein Selbstbau BHKW hat nun fast 1000 Stunden auf dem Buckel. Alles funktioniert inzwischen nahezu perfekt. Die einzigen Probleme die ich derzeit nicht so richtig in den Griff bekomme ist das Kondensatwasser. Der Dreck, also Ruß und Wasser wurde anfangs am Abgasrohr ausgeworfen. Das war eine heftige Schweinerei. Aber man entwickelt sich ja so langsam weiter. Inzwischen habe ich verschiedene Konstruktionen gebaut die auch funktionieren, sich aber immer wieder mit Rußschlamm zusetzen, gerade im Winter. Der Reinigungsaufwand ist relativ groß. Wie habt Ihr das gelöst und habt Ihr da ein paar Tipps für mich ?


    Meine 2. Frage betrifft rein informativ den Schalldämpfer. Zuerst habe ich den Originaldämpfer genommen. Das funktionierte, aber die Anlage war draußen über das Abgasrohr zu hören. Dann habe ich einen 2. Schalldämpfer dahinter gebaut. Der Schall wurde gut gedämpft, aber der Abgasgegendruck wurde deutlich höher. Ist auch logisch. Die Schalldämpfer setzten sich auch langsam zu. Das war keine dauerhafte Lösung.
    Ungefähr ein halbes Jahr habe ich gebraucht um einen Abgaswärmetauscher zu bauen der auch gleichzeitig ein 5-Kammer-Schalldämpfer ist. Erst damit habe ich die Außengeräusche komplett in den Griff bekommen. Ist es bei Euch ähnlich ? Welche Konstruktionen verwendet Ihr ? Hört man Eure BHKW´s draußen ?


    BHKW:
    1,6 L Ford Fiesta Diesel
    7,5 Kw/h Synchron Generator mit SMA Wechselrichter (Dauerlast 4,5 Kw/h)
    Übersetzung 1:1 über Kreuzgelenk


    Danke für die Hilfe !


    Gruß Grafenwald

  • Moin Grafenwald,


    Was für Abgastemperaturen hast du denn noch nach dem Abgaswärmetauscher ?


    Wenn du das Abgas bis in den Brennwert = Taupunkt abkühlst wird dir dein Problem erhalten bleiben.


    Ich weis es nicht mehr ganz genau aber unter 150°C Abgastemperatur solltest du nicht gehn sonst fällt vermwhrt Russ aus der dich dann öfters beschäftigt.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Hallo GB1530,
    danke für die Info. Ich denke das hilft mir weiter. Genau da wird mein Problem tatsächlich liegen. Die Abgastemperatur habe ich nie gemessen, aber 150 Grad sind es definitiv nicht. Erstmal habe ich nicht die Drehzahl beim Diesel um Extremwärme zu erzeugen und dann läuft die Abgasleitung auch noch draußen etwas am Haus entlang. Im Winter kühlt das Abgas hier trotz dicker Isolierung vermutlich auch noch ab. Daran werde ich arbeiten müssen ...
    Gruß Grafenwald

  • Werter GB 1530 aus dem Teufelsmoor,
    (Welchem ich viele nützliche Hinweise verdanke!)
    Wo soll der Ruß denn bleiben/bzw. hin - (inkl. der karzerogenen Feinstaubpartikel!) - in der BHKW-Anlage oder in die "freie Atemluft".
    Sollte BHKW-Technik eigentlich umweltfreundlich oder umweltschädlich sein?
    Wenn wir (notgedrungen) auch Dreck produzieren, sollten wir ihn auch selbst entsorgen.
    mfg
    Valerian



  • Wo soll der Ruß denn bleiben/bzw. hin - (inkl. der karzerogenen Feinstaubpartikel!) - in der BHKW-Anlage oder in die "freie Atemluft".


    Ja, ja


    das liest sich wie meine Lieblingsseiten aus Austria


    http://www.kein-diesel.at/


    Eine Seite die kein Klischee ausläßt um Recht zu haben, tja und die Zensur im Forum
    ist Gnadenloser als zu Franz Josefs Zeiten, also der Franz Josef der mit der Sissi verheiratet war


    Ein BHKW ist selten ein TDI oder CDI denn bei den Motoren macht man dann
    ( leider was schwachsinn ist weil erheblich an Wirkungsgrad verloren geht ) eine AGR
    ( Abgasrückführung ) die hat aber die Eigenschaft den Feinstaubanteil deutlich zu erhöhen.


    Tja aber das ist der Seiten * Alle Dieselfahrer sind Mörder * ziemlich wurscht, da es nicht
    um Verbesserungen geht, sonder der bessere Mensch zu sein und der andere ist ein Paarhufer
    der vornehmlich der Fleischproduktion dient.


    Die Schadstoff Gestaltung ist von sehr vielen faktoren abhängig ( inklusive der Temperatur der
    ansaugluft ) und Pauschalwiesheiten auf Stammtischniveauau ( BHKW Stammtisch in den Fall
    ausgenommen ) ist wenig dienlich, die Zukunft Schadstofffrei zu halten, den bisher bewegt sich
    die Schadstoffproduktion eben als Kompromis zwischen NOx und Ruß


    http://edoc.bibliothek.uni-hal…31DFBAB4C325B3245C413941B


    Seite 18 Abbildung 2.1: Entstehung von Ruß und NOx Emissionen abhängig ...



    bis man bereit ist neue Wege zu gehen die es als Synergieeffekt zu verstehen :pfeifen:
    was aber an der Seite * Alle Dieselfahrer sind Mörder * nicht aber auch rein garnichts
    Ändern würde :schimpf:



    Gottseidank sind nicht alle Seiten aus Rot/Weiß/Rot so


    http://vkm-thd.tugraz.at/lehre/Thd_d_VM_2010/Block4.pdf


    so ab Seite 33 sieht man wie es bisher ist, leider noch nicht wie es sein könnt
    aber was ist kann ja noch werden ;)

  • Die Fragestellung ist doch eine gänzlich andere!
    Wenn wir (notgedrungen), je nach Motorbauweise und Betriebsart mehr oder weniger Ruß produzieren, sollten wir dann:
    a) mit der Abgastemperatur unter den Taupunkt gehen, den Brennwert nutzen und die erzielbare Rußabscheidung als Positivum ansehen,
    oder
    b) über dem Taupunkt bleiben, auf die Brennwertnutzung verzichten und den Ruß zur Gänze in die Gegend blasen?
    mfg
    Valerian

  • Moin Valerian,


    In dem Dachs Heiöl betrieben ist ein Russfilter verbaut.
    Bei einem Selbstbau ist ein Russfilter auch bestimmt aus deiner Sichtweise ein guter Weg.


    Aber wenn unser Gesetzgeber das nicht zwingend vorschreibt werden die Filter auch nicht verbaut.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • a) mit der Abgastemperatur unter den Taupunkt gehen, den Brennwert nutzen und die erzielbare Rußabscheidung als Positivum ansehen


    Wen der Abgaswärmetauscher sich mit Ruß zulegt
    ( mein alter Herforder hat schon 1986 einen Rußfilter bekommen, nur kam
    garnicht soviel Ruß, war aber ( und ist jetzt in der neuen Anlage) ein hervorragender
    Schalldämpfer ) weil aus kondensiert wird, so gibt es einen Abgasgegendruck
    der wirkt wie eine AGR ( aber ohne Kühlung ) was erheblich die Rußproduktion
    fördert und so erst Recht schlecht ist. Ein gleichmäßig gut eingestellter Diesel
    ist wesentlich besser als sein Ruf und Feinstaub gibts auch wo anders



    http://www.tlz.de/startseite/d…en-zu-Silvester-687497228


    oder


    http://www.ad-hoc-news.de/silv…spuren--/de/News/21824838


    Zitat daraus


    Zitat

    Nach Angaben der Sprecherin stieg in der ersten Stunde nach Mitternacht die Belastung kurzzeitig
    und lokal begrenzt auf knapp 1.400 Mikrogramm pro Kubikmeter. Nach wenigen Stunden seien die
    Werte aber wieder gesunken. Bereits am 2. Januar habe es bayernweit keine Grenzüberschreitungen
    mehr gegeben.


    Kondenser anbauen oder gleich verbieten ( wär mir eigentlich egal ) :glaskugel:

  • Werter GB 1530 im Teufelsmoor,
    dank dieses Forums ist mir die Konstruktionsweise der Dachs Abgasführung bekannt - inklusive der Ratschläge zum Auskochen des Rußfilters.
    Dein Verweis auf die Rechtslage in der BRD ist sicherlich richtig, hier bei mir sieht die (in einem Punkt leider diffuse) Rechtslage anders aus.
    Micro-BHKWs mit einer el. Engpassleistung unter 5 kW sind hier weder genehmigungspflichtig noch meldepflichtig, auch die im 2. Hauptteil unseres lokalen Gesetzes normierten Technischen Anforderungen an BHKWs müssen nicht eingehalten werden; allerdings mit einer Ausnahme: die Abgasemissionen müssen "dem Stand der Technik" entsprechen, wobei die deutsche TA Luft nicht anwendbar ist.
    Es gibt zwar eine -leider nicht bindende- ministeriale Empfehlung über die Emissionen von Stationärmotoren, im Ernstfall ist man deshalb den nicht immer nachvollziehbaren Ansichten eines Sachverständigen ausgesetzt.


    Ganz abgesehen davon, sollte man sich doch überlegen, ob es das Konstruktionsziel einer BHKW Abgasanlage sein sollte, den produzierten Ruß rückstandsfrei (was Ablagerungen im Abgassystem betrifft) in die Umwelt zu blasen oder den Aufwand für Reinigung und Entsorgung zu übernehmen.
    Irgendwie erinnert mich das entfernt an gewisse Mitbürger die ihren Müll am Straßenrand ablagern, um sich die Müllgebühren zu ersparen.


    Muß es eigentlich immer ein keramischer Rußfilter sein - den CRT Effekt kann man auch (bei einem nicht modulierenden Diesel BHKW) ohne größeren regeltechnischen Aufwand über eine Kombination von Metall-Kats mit entsprechender Temperaturführung erreichen - bei konstanter Drehzahl, Last, Volumensstrom und nach unten fast unbeschränkter Raumgeschwindigkeitszahl sind die Voraussetzungen doch ideal - im Gegensatz zum KfZ, weshalb dieser Weg dort nicht weiter verfolgt wurde.


    Dass die nachträgliche Rußabscheidung in der Kondensationsphase sehr effektiv ist, zeigt sich doch am Gejammer gewisser Spezialisten über die Folgen.
    Vermutlich gibt es noch einen dritten Weg, der Wartungsfreundlichkeit und die Vermeidung unnotwendige Rußemissionen unter ein Dach bringt.


    Hierzu folgendes:
    2003 hat mir „Meister Kaminski“ (hiesige Variante des „Schornis“) zu Recht die Rote Karte gezeigt, mein Zentralheizungskessel (WSB Modell 1962 BJ 1967) sei abgasmäßig eine „grausige“ Angelegenheit.
    Es folgten der Umbau des HEL Brenners, Modifikationen in der Brennkammer sowie der Rauchgasführung und Ersatz des 2,8 m langen Schwarzblech Abgasrohres zum Kamin durch ein V4A Rohr.
    Dieses habe ich dann gleich als Wärmetauscher nach dem Heller-Verfahren und für raumluftunabhängigen Betrieb ausgeführt.
    Bei Hs (brennwertbezogenem) Wirkungsgrad von 99,2%, CO unter der Messgrenze des Brigovision und keiner feststellbaren Trübung nach Bacharach, war „Meister Kaminski“ dann mehr als verwundert und hat mich fürderhin in Ruhe gelassen: nicht kehrpflichtige Brennwertanlage. Über meine BHKW Experimente habe ich ihn informiert, er hat nichts dagegen, solange ich das Abgas nicht in den Kamin leite.


    Bei den Messungen zur Optimierung der Zerstäubung habe ich damals versuchsweise (nur zur Reduzierung der Oberflächenspannung des Kondensats) eine kleine Menge eines Industriereinigers in den Kondensatzwischensammler zugesetzt.
    Der Nebeneffekt war verblüffend - der Wärmetauschers wurde insgesamt selbstreinigend. Lediglich die 6 kleinen transparenten Kondensatfilter vor der Einspritzpumpe müssen 1 –2 Mal im Jahr ausgewechselt und der Kondensatzwischensammler 1 Mal jährlich gereinigt werden (dicke Schlammschichte sehr feiner Konsistenz am Boden).
    Dass man diese Konstruktion nicht 1:1 auf ein Micro-BHKW übertragen kann, ist mir klar – schon wegen der u. U. wesentlich höheren Rußmengen.
    Das Prinzip ist aber – mutatis mutandis – auch beim BHKW anwendbar.
    Der Abgasgegendruck sollte bei dieser Bauweise kaum steigen, am Prüfhahn zwischen Kessel und Wärmetauscher wird die Flamme eines Gasfeuerzeuges eingesaugt und verlischt, der natürliche Kaminzug (h~7,5m) wird also nicht wesentlich beeinträchtigt.
    Z.Z. überlege ich mir eine Variante für meinen BHKW Betrieb (VK Kleindiesel, HEL, - später vielleicht HEL/APÖL 50/50, wenn die Ölpreise wieder weiter steigen sollten); einen Versuch ist mir die Sache jedenfalls wert – wie damals der Wärmetauscher nach dem Heizkessel.


    mfg
    Valerian