Heizkesseldimensionierung

  • Hallo,


    ich habe gerade bei einem Beispiel- Projekt gelesen, dass für ein 4 MW- BHKW (2 mal 2 MWel) ein Spitzenlastkessel in der Größe von 10 MWth geplant wird. Gibt es hierzu gewisse "pi- mal- daumen"- Regelungen wie man den Spitzenlastkessel für ein geplantes BHKW dimensionieren sollte? Ich bin reine Theoretikerin und versuche mich gerade in die "BHKW- Welt" einzulesen. Wäre für Antworten sehr dankbar.


    Gruß

  • Hallo,


    ....was ist das für ein Wärmeverbraucher, gibt es einen Pufferspeicher etc.


    Normalerweise würde ich den Spitzenlastkessel bei einem BHKW-Modul so auslegen, das er im Havariefall die Komplette Last übernehmen kann, bei zwei Modulen dann halt evtl abzüglich der th Leistung von einem BHKW Modul.


    Kommt sich halt auch darauf an, habe ich bei Ausfall der Anlage "nur" einen Produktionsstillstand, oder geht es zb. bei einem Krankenhaus um Leben und Tod :glaskugel:


    Ein 10MW Kessel ist ja nicht ganz klein, evtl. sollte er jeh nach Abnehmer auch nochmal gesplittet werden, erstens als zusätzliche Sicherheit, zweitens weil auch ein modulierender Brenner eine gewisse Mindestleistung hat, die bei so einem großen Kessel nicht so ganz klein ist.


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Wenn man für ein vorhandenes Wohngebäude den Jahresverbrauch hat, rechnet man 30% des Jahresverbrauches geteilt duch 744 h (Januar) und man erhält die Gesamtwärmeleistung.
    Beispiel: Jahreswärmeverbrauch 100.000 kWh ergibt 100.000 x 0,3 / 744 = 40 kW Wärmeleistung.
    Die thermische BHKW-Leistung sollte bei 100.000 kWh 15 kW nicht überschreiten damit das BHKW wirtschaftlich ist.
    Beispiel: 100.000 kWh / 6500 h = 15,4 kW
    Ob man nun den Spitzenlastkessel für die gesamte oder einen Teil der Wärmeleistung auslegt ist Ansichtssache. Auf Grund meiner Erfahrung bin ich der Meinung, dass der SLK nur für die Differenz ausgelegt werden muss, denn wenn der SLK ausfällt kann das BHKW auch nicht bei den niedrigsten Aussentemperaturen die volle Versorgung übernehmen. Wenn man nur einen Heizkessel hat und der fällt aus hat man gar nichts mehr. Oder bei größeren Anlagen mit Doppelkessel hat man beim Ausfall eines Kessels auch nur die Hälfte.


    Beim Neubau nimmt man den errechneten Wärmebedarf. Der kann aber von tatsächlichen erheblich abweichen.


    Bei gewerblichen Objekten muss man den Wärmelastgang berücksichtigen. Da kann man nur sehr schwer eine pauschale Berechnung durchführen.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Hallo planetlubi


    bei o "dicken Dingern" wird es schwer einfach mit Faustformel zu arbeiten.
    Man braucht schon gute Kenntnisse über den thermischen UND elektrischen Verlauf (<-falls da noch was mit Eigennutzung ist)


    ansosnten kann ich ecopowerprofis's Faustformel schon was abgewinnen,
    denn man liest öfters was von "Auslegen= 10% von Spitzenlast" oder sowas
    ...ist in meinen Augen nicht zielführend, da die Spitzenlastberechnungen doch sehr unterschiedlich sind.
    Ich finde die "pixDaume"-Abschätzung über den Jahresverrbauch auch sehr gut, und nehm selber folgende Forme
    thermische Leistung BHKW [in kW]=Jahreswärmebedarf[in kwh] / 6000[h]
    ...damit kommt man bei typ. Objekten auf grob 5.000h
    (Bei geringen WW-Anteilen eher weniger)


    Das ist nur eine ganz grobe Kiste,
    falls man so "uff der Straße" ne grobe Schätzung geben soll
    Für ne echte Auslegung, kommt man um eine Rechnung nicht drum rum

  • Für ne echte Auslegung, kommt man um eine Rechnung nicht drum rum


    Blöd nur das selbst die Wetterfrösche das Wetter nur für 3 - 5 Tage im voraus vorhersagen können. Beim kalten Winter kann das BHKW (im WH-Bereich) größer sein und bei warmen muss es kleiner sein.
    Ich hatte im Studium ein Dozent, der für standartisierte Fälle (EFH und MFH sind solche) uns beigebracht hat, dass in der Formelvereinfachung zu berücksichtigen. Bisher habe ich immer versucht genau zu rechnen. Stelle aber immer wieder fest, das man bei gleichen Vorgaben auf proportionale Ergebnisse kommt. Bei EFH und kleinen MFHern ermittle ich die Heizleistungen nach der Faustformel. Nur wenn der Kunde es benötigt oder haben will schmeiss ich den Rechner an. Komm dann aber auf Ergebnisse, die nur geringfügig abweichen. Dann muss man sich auch wieder Fragen ob man alle Eingangsparameter richtig angesetzt hat.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
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