Vergütung nach EEG wenn Bioerdgas genutzt wird?

  • Hi ich betreibe seit April einen Gasdachs.


    Bin leider nicht mehr in die Förderung gekommen und muss nun kucken, dass ich mein BHKW trotzdem schnell abbezahle und daher noch mehr augenschein auf die Wirtschaftlichkeit legen. Nun hab ich aktuell einen "Standard" Gas Anbieter, der mich mit Erdgas versorgt. Bekomme daher auch nur den KWK Bonus und den Strompreis nach Leipziger Börse.


    Nun hab ich gelesen, dass ein Regionaler Gasanbieter 100% Bioerdgas anbietet, welches er mit Zertifikat verkauft. Dadurch würde man doch unter die Regularien des EEG fallen und somit höher vergütet werden um nicht sogar unter den NAWARO Bonus zu kommen?


    Hat jemand von Euch schon Erfahrungen mit diesem System? Wem müsste ich mitteilen, dass ich diese Bonis bekomme oder wo könnte ich nachfragen, ob dies dann tatsächlich auch so abgerechnet und bezuschusst wird? Danke für die Hilfe.



    Gruß Tom

  • Bei Vergütung nach Biogas liegt der Preis für die Stromeispeißung 20
    Jahre fest. Der Preis des Biogases richtet sich nach dem Marktpreis und
    bei steigenden Energiepreise steig dieser auch.




    Der Energiepreis hat sich in den letzten 10 Jahre in etwa verdoppelt.
    Man kann davon ausgehen, dass das so weiter geht. In 5 bis 8 Jahre wird
    daher aus dem Plus ein Minus werden.




    Ich rate meinen Kunden davon ab, wegen den angeblich höheren Einnahmen Biogas zu nehmen.


    Wenn einer das aus Umweltgesichtspunkte tun will ist das was anderes.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Auch hier wieder einfache Frage einfache Antwort:


    Suche den kontakt zu Deinem VNB ( mit dem Du momentan die Stromlieferung abrechnest ) und frage welche Nachweise er für EEG Strom aus Biogas benötigt. Dann fragst Du ganz einfach den Biogas Anbieter ob er diese Nachweise erbringen kann. Punkt


    Aber bedenke das sich nur eine EEG Volleinspeisung lohnt, Du also u.U. Deinen Zählerschrank umbauen mußt. Der Einwand von Ecopowerprofi ist zwar richtig aber Du kannst ja wieder in KWKG Vergütung zurückwechseln wenns mal knapp wird.


    mfg

  • Der Hinweis von Alikante ist richtig, aber nach EEG (wegen der EnEV) ist auch der Eigenverbrauch möglich. Damit schiebt man den Punkt wo besser nach KWK einspeisst werden sollte zumindest weiter hinaus.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
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  • Ich rate meinen Kunden davon ab, wegen den angeblich höheren Einnahmen Biogas zu nehmen.


    Biomethan kostet rund 8 ct/kWh und ist damit knapp doppelt so teuer wie Biogas. Damit ist auch die Wärme aus dem BHKW recht teure Wärme, weil ein teurer Brennstoff verwendet wird. Biomethan-Verstromung ist dann lohnend, wenn das BHKW deutlich größer ist und sich die Stromkennzahl vergrößert. Dann wird mehr Strom aus dem teueren Biomethan erzeugt und vergütet, der Anteil der Biowärme - die gegengerechnet wird gegen die billige Wärme aus dem Brennwertkessel (Erdgas) - nimmt tendentiell ab.


    Wie schon gesagt, macht man sowas bei Mini-BHKWs nur, wenn noch sonstige Benefits locken (-> EnEV, KfW).


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Moin Moin,


    einige Beiträge weiter vorn kam der Gedanke das per EEG auch eine Überschusseinspeisung realisiert werden kann, das ist richtig.


    Jedoch für mini BHKW zb. im EFH nicht ratsam.


    Die Vergütung für EEG Strom aus Biomasse oder Biogas beträgt momentan (abhängig von versch.Boni ) noch knapp 19Cent + MwSt. Im ersten Moment also kein großer Unterschied mehr zum Strom Einkaufspreis von rund 20Cent.


    Aber die Probleme liegen im Detail, denn wenn der Anteil des verkauften Stromes sinkt wird auch der "betriebliche Anteil" des BHKW geringer.Dies zieht natürlich im hinblick auf Vorsteuer, ansetzbare Wartungskosten ,anteile an Brennstoffkosten etc. einen Rattenschwanz nach sich.


    Im Endeffekt wird die produzierte Wärme teurer was für den Betreiber , der ja selbst die Wärme abnimmt, negativ ist.


    Deshalb sollte die Volleinspeisung bei EEG BHKW gewählt werden wenn ökonomische Gedanken im Vordergrund stehen.


    mfg

  • Deshalb sollte die Volleinspeisung bei EEG BHKW gewählt werden wenn ökonomische Gedanken im Vordergrund stehen.


    ACK, da hat kann man es sich auch von der Anlagensteuerung am einfachsten machen und rein wärmegeführt fahren. Auf den von Alikante aufgeführten administrativen Rattenschwanz würde ich ganz klar verzichten.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)