B.KWK fordert Festhalten am KWK-Verdopplungsziel ▪ KWK und Erneuerbare - die idealen Partner für das Energiekonzept der Zukunft
Berlin, 29. September 2010 Anlässlich seines 2. Branchen übergreifenden KWK-Kongresses appellierte der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) heute in Berlin noch einmal an die Bundesregierung, die KWK bei ihren Energieeffizienzzielen nicht außer Acht zu lassen.
Verbandspräsident Dr. Dieter Attig: „Wir brauchen keine Verlängerung der AKW-Laufzeiten als ‚Brücke‘ ins regenerative Zeitalter. Eine Laufzeitverlängerung verstopft den Strommarkt, entmutigt Investoren und entwertet bereits getätigte Investitionen in moderne Technologien für Erneuerbare und KWK in Industrie und Gewerbe. Den besseren Weg in das regenerative Zeitalter kann die Kraft-Wärme-Kopplung ebnen, und zwar nicht als temporäre Brücke, sondern als dauerhaft notwendiger Partner der ‚Erneuerbaren‘.“ Ohne KWK-Ausbau seien die Effizienzziele im Energiekonzept nicht erreichbar. Bei entsprechender Auslegung ließen sich KWK-Anlagen jeder Größenordnung flexibel betreiben und eigneten sich daher hervorragend zur Erzeugung von Reserveenergie, welche zum Ausgleich der wachsenden witterungsabhängigen Strommengen aus Wind und Sonne weiterhin benötigt werde. Unabhängig davon müsse jeglicher Brennstoff, der zur Energieerzeugung im Wärmebereich auch künftig gebraucht würde, so effizient wie möglich genutzt werden; ohne Energieverschwendung. „Diese“, so Attig, „können wir uns nicht länger leisten.“
Attig kritisierte, dass die enormen Möglichkeiten der KWK derzeit von der Bundesregierung vernachlässigt würden. Dabei werde bei der Energieumwandlung tagtäglich Energie in gigantischem Maße verschwendet, sei es in Kraftwerken oder auch in herkömmlichen Heizungssystemen. Durch die effiziente Ausnutzung des Brennstoffs – egal ob fossil oder erneuerbar – berge KWK ein hohes CO2-Einsparpotenzial. Die Abwärme, die in Kraftwerken ungenutzt verpuffe, entspreche rechnerisch dem gesamten Wärmebedarf im Gebäudebestand. „Die Politik muss den KWK-Ausbau als Notwendigkeit und gleichzeitig als große Chance begreifen“, forderte Attig mit Blick auf das Energiekonzept der Bundesregierung und die wachsenden Herausforderungen Klimaschutz und Ressourcenschonung.