Energetische Vorteile: KWK bringt doch was.

  • Schloßgespräch: Praxis spricht für KWK


    Kategorie: Branchen-News | Quelle/Autor: powernews.org | Datum: 09. 08. 2010


    Eine Runde aus Wissenschaft und Praxis diskutierte über Referenzsysteme der KWK-Erzeugung, die Fördereffizienz und die Auswirkungen der Laufzeitverlängerung.


    Es ist sehr heiß an diesem 12. Juli. Auch die geschlossenen Fensterläden und die dicken Mauern schützen nicht vor der Hitze. Albrecht V., der 1560 das Schloß Mühlfeld erbauen ließ, habe es versäumt, eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage einzubauen, scherzt E&M-Chefredakteur Helmut Sendner. Die tropischen Temperaturen bremsen aber nicht die Diskussionsfreude der zwölf Teilnehmer, die sich auf Einladung von Energie & Management, der Stadtwerke München, der Stadtwerke Schwäbisch Hall und der Vattenfall Europe Wärme in Herrsching versammelt haben.


    Helmut Sendner: „Wird Kraft-Wärme-Kopplung wieder schlecht geschrieben?"


    Der Anlass für das Schloßgespräch ist die im März 2010 am Fachgebiet Energiesysteme der TU Berlin von Professor Georg Erdmann und seinem Mitarbeiter Lars Dittmar im Auftrag des RWE erstellte Studie „Technologische und energiepolitische Bewertung der Perspektiven von Kraft-Wärme-Kopplung in Deutschland", erläutert Sendner. Er erinnert an die heftige Diskussion, die 1994 das Eduard Pestel Institut mit einer ähnlichen, von der damaligen PreussenElektra finanzierten Studie auslöste. Die These, Wärmeerzeugung mit Brennwertkesseln und Stromerzeugung in GuD-Kraftwerken seien in der Summe effizienter als die KWK, bestand die Fachdiskussion nicht, geisterte aber noch lange durch Politikerköpfe. „Wird Kraft-Wärme-Kopplung wieder schlecht geschrieben?", fragt Sendner.


    „Führt die gekoppelte Erzeugung zu einer effizienten CO2-Vermeidung?"


    Georg Erdmann: „Ich möchte nicht jede CO2-Emission vermeiden, sondern nur die, die möglichst billig zu haben ist"


    „Ich bin kein Feind der KWK, aber ein Gegner von Subventionen und Fördermaßnahmen, die nicht notwendig sind", wehrt sich Studienautor Erdmann: „Es gibt sicher viele Gründe, die für KWK sprechen. Uns ging es darum zu prüfen, ob die gekoppelte Erzeugung tatsächlich zu einer effizientenCO2-Vermeidung führt." Für den Berliner Professor steht fest: „Die Jahrhundertaufgabe Klimaschutz müssen wir auf eine ökonomisch effiziente Art und Weise lösen, wenn wir wirtschaftliche Katastrophen verhindern wollen." Deshalb widerspricht er einem BDEW-Positionspapier, in dem es heißt: „In Bezug auf den Klimawandel ist es unstrittig, dass jede vermiedene CO2-Emission wichtig ist".


    „Die Energie- und Klimapolitik in Deutschland kostet heute den Energiekunden, wenn man alles von der Ökosteuer über die CO2-Zertifikate bis zum EEG zusammenrechnet, rund 30 Milliarden Euro pro Jahr. Es gibt Untersuchungen, wonach mit 30 Euro pro Tonne fast jedeCO2-Emission vermieden werden kann. Das heißt, mit diesen 30 Milliarden könnten wir in Deutschland unsere gesamten CO2-Ausstoß los werden - wenn wir es effizient machen würden", argumentiert Erdmann.


    „Unsere Studie zeigt anhand einer differenzierten Betrachtung verschiedener Typen der KWK, dass diese Technologie nicht generell der richtige Weg ist, um Klimaeffizienz herbeizuführen", stellt er fest. Bei dem Vergleich einer KWK-Anlage mit getrennter Wärme- und Stromerzeugung müsse zunächst die durch den Brennstoffwechsel bedingte CO2-Minderung herausgerechnet werden. Danach sei auch bei der ungekoppelten Erzeugung der Modernisierungseffekt zu berücksichtigen. „Die Kopplung alleine bringt nur einen relativ kleinen Teil der Primärenergieersparnis", sagt Erdmann: „Vergleicht man erdgasbetriebene KWK-Anlagen mit einem GuD-Kraftwerk, ist der klimapolitische Vorteil in vielen Fällen nicht mehr so wirklich überzeugend erkennbar."


    Das Echo auf seine „eigentlich nicht fürchterlich innovative" Studie habe ihn überrascht, denn diese folge der Systematik der EU-Richtlinie zur Bestimmung von hocheffizienten KWK-Anlagen. An der Richtlinie kritisiert Erdmann allerdings die zu niedrigen Anforderungen: Kleinanlagen dürfen genauso viel Primärenergie wie die ungekoppelte Erzeugung verbrauchen, für größere Anlagen reicht eine Einsparung von 10 Prozent. Außerdem sei der GuD-Stromwirkungsgrad mit 53 Prozent zu niedrig angesetzt, denn für Emissionshandel gelten in Deutschland 55 Prozent als Benchmark und in der Praxis seien deutlich höhere Werte erreicht.


    Mit dem schnell wachsenden Anteil der regenerativen Stromerzeugung werde sich die Bewertung der CO2-Effizienz zuungunsten der KWK nochmals verändern. Außerdem würden KWK-Anlagen immer öfter durch Überangebot an Windkraft und Solarstrom verdrängt, wagt der Professor den Blick in die Zukunft.


    „Wenn wir das Ziel eines KWK-Anteils von 25 Prozent der Stromerzeugung verfehlen, weil wird den Umbau des Energiesystems auf erneuerbare Energien schneller schaffen, gibt es keinen Grund, nach zusätzlichen KWK-Fördertöpfen zu rufen", lautet Erdmanns Fazit.


    „Systematisch falsche Auswahl der betrachteten Fälle und deren Datenbasis"


    Klaus Traube: „Verdrängter Kondensationsstrom wurde massiv zuungunsten der KWK bewertet"


    Die erste Konter kommt von Professor Klaus Traube, dem energiepoltischen Sprecher des Bundesverbandes Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK). Als der damalige Leiter des Bremer Energie-Instituts hatte er zusammen mit seinem Mitarbeiter Wolfgang Schulz schon vor 15 Jahren die von Sendner erwähnte Pestel-Studie auseinander genommen. „Sie schreiben, dass die generelle Bewertung von KWK als wirksames und kosteneffizientes Instrument zum Klimaschutz unzutreffend ist", wendet sich Traube an Erdmann, „nur wer bewertet oder fördert die KWK denn eigentlich so pauschal?"


    Die in der Erdmann-Studie ermittelten geringen und zum Teil negative Primärenergie-und CO2-Einsparungen der KWK seien das Ergebnis eines systematisch falschen Vorgehens, kritisiert Traube. Dieses fange bei der Auswahl der sieben betrachteten Fälle und deren Datenbasis an: „Die beiden GuD-Anlagen mit 200 und 20 MW elektrischer Leistung und einem Stromwirkungsgrad von 46,6 beziehungsweise 42,5 Prozent sind in Ordnung, das 1-kW-Stirling-BHKW können wir außer Acht lassen, weil es noch nicht richtig auf dem Markt ist", zählt Traube auf. Verbleiben vier Motoren-BHKW zwischen 20 und 400 kW elektrischer Leistung mit einem Stromwirkungsgrad von 30 bis 34 Prozent. „Die Zahlen stammen aus einer Übersicht der ASUE von 2005 und geben den Mittelwert der marktgängigen Anlagen wieder, keineswegs der Bestanlagen, wie sie bei der getrennten Erzeugung betrachtet wurden", bemängelt der KWK-Veteran. Noch schwerwiegender sei, dass Erdmann zwischen 400 kW und 20 MW eine Lücke lässt: „Gasmotoren-BHKW sowie Gasturbinen in diesem Leistungsbereich haben einen hohen Anteil an der KWK-Erzeugung. Besonders effizient sind BHKW zwischen 1 und 4 MW mit einem elektrischen Wirkungsgrad bis zu 46 Prozent, die in der RWE-Studie nicht vorkommen."


    Auch das Gewicht der betrachteten Fälle für die KWK-Förderung rückt Traube zurecht: „Das meiste Geld, nämlich 4,1 Milliarden Euro für eine jährliche KWK-Stromeinspeisung von maximal 52 TWh, haben aus dem KWK-Gesetz die KWK-Anlagen bekommen, die schon vor April 2002 bestanden haben. Bis Ende 2005 modernisierte KWK-Anlagen haben bisher bei einer Netzeinspeisung von jährlich 16 TWh eine Förderung von 1,4 Milliarden Euro erhalten. Für BHKW zwischen 50 und 2 000 kW sind bei einer Netzeinspeisung von 0,88 TWh im Jahr 0,10 Milliarden Euro ausgegeben worden, wovon auf die betrachteten BHKW bis 400 kW der geringere Teil entfallen dürfte. Mini-BHKW bis 50 kW wurden bei einer Netzeispeisung von 0,38 TWh im Jahr mit 0,18 Milliarden Euro gefördert."


    Die 2002 beschlossene KWK-Förderung kritisiert allerdings auch Traube: „Die gesetzten Ziele wurden massiv verfehlt, weil zu viel Geld in Bestandsanlagen geflossen ist, weil die Eigenerzeugung von der Förderung ausgeschlossen wurde, weil die Modernisierung bis Ende 2005 abgeschlossen sein musste und weil keine neuen KWK-Anlagen über 2 MW gefördert wurden." Effizienter wäre das vom B.KWK unterstützte KWK-Quotenmodell mit handelbaren Zertifikaten gewesen, das auch 1999 vom damaligen rot-grünen Bundeskabinett beschlossen wurde. „Doch dagegen ist die Lobby der Verbundunternehmen Sturm gelaufen, unterstützt vom damaligen Bundeswirtschaftsminister Werner Müller, der ebenfalls aus einem Verbundunternehmen kam", erinnert sich Traube, um gleich wieder zurück zur RWE-Studie zu kommen.


    Wolfgang Mauch: „Eine KWK-Anlage fährt nicht gegen ein GuD-Kraftwerk, sondern es wird immer zunächst das teuerste Kraftwerk abgeschaltet"


    Sein nächster Einwand zielt auf die „massiv zuungunsten der KWK" gewählte Bewertung des verdrängten Kondensationsstroms, für den Erdmann zunächst den gesamten Strom-Mix von 2008 ansetzt und in einem bis 2050 reichenden Szenario zunehmende Anteile der erneuerbaren Energien berücksichtigt. Dem hält Traube die Berechnungen der Münchner Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) entgegen. Diese habe mit einer stundenscharfen Ermittlung auf der Basis der Grenzkostenkraftwerke für 1998 festgestellt, dass KWK-Strom zu zwei Dritteln Steinkohle, zu 21 Prozent Erdgas, rund drei Prozent Kernenergie und überhaupt keine Erneuerbaren verdrängt.


    Abschließend relativiert Traube noch die laut Erdmann zunehmende Verdrängung der KWK durch regenerativen Strom. „Wenn erneuerbare Energien zeitweise vollständig den Strombedarf decken, gibt es mit jeder anderer Art der Stromerzeugung einen Systemkonflikt", räumt der KWK-Experte ein. „Mit Erdgas betriebene Kraftwerke können weit schneller als jedes andere Kraftwerk an- und abgefahren werden und so die Schwankungen der erneuerbaren Stromerzeugung ausgleichen. Dies gilt auch für moderne KWK-Anlagen, die regelmäßig mit Wärmespeichern errichtet werden und so die Strom- und Wärmeerzeugung zeitweise entkoppeln können", stellt Traube fest.


    „KWK substituiert einen CO2-Ausstoß von 821 g/kWh"


    Erdmanns Annahmen zum Referenzsystem der getrennten Erzeugung widerspricht auch FfE-Geschäftsführer Professor Wolfgang Mauch, und zwar gleich doppelt. Der erste Einwand: „Unsere messtechnischen Analysen zeigen für Brennwertkessel nur dann einen Nutzungsgrad von bestenfalls 95 Prozent, wenn sie zusammen mit einer KWK-Anlage eingesetzt werden und diese die Wärmebereitstellung für die Grundlast übernimmt. Im Sommer arbeiten die Kessel nämlich besonders schlecht." Der zweite Einwand: „Eine KWK-Anlage fährt nicht gegen ein GuD-Kraftwerk, sondern es wird immer zunächst das teuerste Kraftwerk abgeschaltet." Die von Traube erwähnte Berechnung habe die Forschungsstelle inzwischen aktualisiert. Der mit Stundenwerten der Stromerzeugung von 2005 modellierte Kraftwerkseinsatz führe nun zu einem KWK-Verdrängungsmix, der zu 86,5 Prozent aus Steinkohle, zu 11,4 Prozent aus Erdgas, zu 1,4 Prozent aus Braunkohle und zu 0,7 Prozent aus Heizöl erzeugt wurde. „Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 821 g/kWh, den die KWK substituiert", sagt Mauch.


    Jan Mühlstein: „Selbst bei kleinen Erdgas-BHKW eine Stromeffizienz von mehr als 80 Prozent"


    „Aus unseren Marktstudien wissen wir, dass der Einbau einer KWK-Anlage regelmäßig zur Optimierung der Wärmeverteilung führt, weil sich Motoren-BHKW bei zu hohen Rücklauftemperaturen abschalten", berichtet Dr. Jan Mühlstein, stellvertretender Chefredakteur von E&M. „Bei entsprechender Rücklauftemperatur ist dann auch mit einem BHKW die Brennwertnutzung möglich." Zieht man von dem Verbrauch einer KWK-Anlage die Brennstoffmenge ab, die zur Wärmeerzeugung in einem vergleichbaren Kessel nötig wäre, erhält man die zur KWK-Stromerzeugung verbrauchte Primärenergie, rechnet Mühlstein vor. Dies führe selbst bei kleinen Erdgas-BHKW zu einer Stromeffizienz von mehr als 80 Prozent und zu einem spezifischen CO2-Ausstoß des KWK-Stroms zwischen 250 und 300 g/kWh.


    Johannes van Bergen: „KWK und Erneuerbare passen wunderschön zusammen"


    „Herr Erdmann hat sich gegen unnötige Subventionen ausgesprochen, aber vergessen zu erwähnen, dass die Kernenergie mit Abstand die größten Subventionen in der gesamten Energiewirtschaft erhält", moniert Johannes van Bergen, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwäbisch Hall. „Ich kann für KWK-Anlagen keine Rückstellungen für die Entsorgung bilden, aber für die Kernkraftwerke sind 60 Milliarden Euro zurückgestellt, was den Verbundunternehmen jährlich Milliarden an Steuervorteilen bringt. Ich muss für das volle Risiko der KWK-Anlagen Haftpflichtversicherung abschließen; für Kernkraftwerke begrenzt das Gesetz die Haftung auf 5 Milliarden Euro, den Rest zahlt der Staat", zählt van Bergen auf. „Wir bräuchten keinen KWK-Bonus, wenn es einen Malus für Ineffizienz gäbe", meint er. Einen Grund für die Notwendigkeit einer KWK-Förderung sieht er in der durch die Liberalisierung zementierte Struktur der Stromerzeugung: „Gegen Kondensationskraftwerke, die vor 1998 im Monopol ohne jegliches Risiko ihre Kapitalkosten erwirtschaftet haben, kann selbst die effizienteste KWK-Anlage nicht antreten."


    „Ich kann ganz schnell auf 100 Prozent Eigenstromerzeugung übergehen und kann die KWK-Anlagen mit regenerativen Primärenergieträgern betreiben. Ich binde die KWK in ein Lastmanagement ein, indem ich die Wärme speichere und damit die gekoppelte Stromerzeugung steuerbar mache. Also all das, was wir zukünftig für den steigenden Anteil der erneuerbaren Energien brauchen werden, kann die KWK leisten", stellt van Bergen fest. „KWK und Erneuerbare passen wunderschön zusammen."


    Vera Brenzel: „Große EVU gegen KWK, das stimmt doch nicht mehr"


    „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht die Schlachten noch einmal schlagen, die vielleicht vor zehn oder fünf Jahren adäquat waren", warnt Vera Brenzel, Abteilungsleiterin Wirtschaftspolitik der Eon AG. „Große EVU gegen KWK, das stimmt doch nicht mehr. Inzwischen stehen wir alle im Verdrängungswettbewerb und auch wir müssen die Kapitalkosten für unsere neuen Kraftwerke im Markt verdienen."


    Obwohl Anfang 2009 das KWK-Gesetz deutlich verbessert wurde, sei es eine Tatsache, dass die KWK nicht richtig zündet, konstatiert Brenzel. „Der Kunde denkt zunächst mal gar nicht an die KWK, sondern überlegt, was für seine Zwecke das Beste ist. Daher müssen wir ihn überzeugen, welche Vorteile ihm die KWK bietet, egal ob im großen oder im kleinen Leistungsbereich."


    Götz Brühl: „Es kommt auf die energiewirtschaftliche Optimierung der KWK-Anlagen an"


    Als nächster Praktiker meldet sich Dr. Götz Brühl, Geschäftsführer der Stadtwerke Rosenheim, zu Wort: „Es kommt auf die energiewirtschaftliche Optimierung der KWK-Anlagen an. Mit Wärmespeichern, die schon mehrfach angesprochen wurden, habe ich die Möglichkeit, genau zu den Stunden des Tages mit den höchsten Strompreisen die KWK-Anlagen laufen zu lassen. Damit erreiche ich eine hohe Wertschöpfung und stabilisiere gleichzeitig das gesamte Stromsystem." Auch die steigende erneuerbare Stromerzeugung schreckt Brühl nicht: „In der für uns interessanten Übergangszeit haben wir KWK-Laufzeiten von vier bis zwölf Stunden am Tag und füllen damit genau die Lücke, die der Wind lässt. Einen Wärmespeicher als Stromspeicher zu nutzen ist nämlich die billigste Lösung." Hinzu komme, dass sich Motoren-BHKW äußerst schnell regeln lassen: „Unsere 3-MW-Maschinen sind aus dem Stand innerhalb von 90 Sekunden mit Volllast am Netz und können in noch kürzerer Zeit wieder abgeschaltet werden."


    Brühl erinnert daran, dass Wärme im Augenblick die Hälfte des deutschen Energiehaushalts ausmacht. „Diesen Bedarf könnten wir vollständig mit der Abwärme der deutschen Kraftwerke decken und damit die Hälfte des CO2-Ausstoßes vermeiden, wenn wir die Wärme verteilen könnten." Der Schlüssel dazu seien Wärmenetze. Daher sei es sinnvoll, dass deren Ausbau gefördert werde, denn „die Wirtschaftlichkeit der Wärmenetze mit Nutzungsdauern von 30, 40 Jahren passt überhaupt nicht in unser Wirtschaftssystem", sagt der Rosenheimer Stadtwerkechef. „Die Fernwärmeversorgung hat einen Marktanteil von 10, 12 Prozent, da ist noch jede Mange Platz für einen verdichteten Zubau", folgert Brühl, „aber Unternehmen, die nur auf den Börsenpreis von morgen oder das nächste Quartalsergebnis sehen, sind nicht in der Lage, Investitionen mit einer Abschreibungsfrist von 30 Jahren zu tätigen."


    „Wie können wir jeden Euro am effizientesten investieren?"


    Bernd-Michael Zinow: „Zum Ausbau der KWK stellt sich die Frage, ob sich dieser nicht mehr an Wärmesenken als am Strommarkt orientieren muss"


    „Im Wettbewerb der letzten zehn Jahre haben sich auch die Zahlen der kleinen Unternehmen erfreulich entwickelt, und das haben sie auch verdient", kommentiert Dr. Bernd-Michael Zinow, Leiter Politik der EnBW AG, die bisherige Diskussion. Zum Ausbau der KWK stelle sich für ihn die Frage, ob sich dieser nicht mehr an Wärmesenken als am Strommarkt orientieren müsse. „Nach der AGFW-Statistik haben wir als EnBW einen Anteil von 8,5 Prozent am Wärmemarkt, der aber in Stuttgart ganz anders ist als irgendwo im tiefen Schwarzwald." Neue Kraftwerke können mit einer Wärmeauskopplung wirtschaftlich, ohne diese aber unwirtschaftlich sein. „Bei unseren letzten Investitionsentscheidungen war das immer ein ganz entscheidender Punkt."


    Alexander Nolden: „Wir gehören mit der Wärmeauskopplung aus unseren Kondensationskraftwerken zu den Top Five im deutschen Wärmemarkt"


    „Wir haben die Studie bei der TU Berlin nicht in Auftrag gegeben, um die KWK schlecht zu schreiben. Wie bei allen unseren Studien zu energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Themen wollen wir vor allem klüger werden", bekommt endlich Alexander Nolden aus der Abteilung Politik der RWE AG die Gelegenheit, auf die Eingangsfrage des Moderators einzugehen. „Gerade beim Thema KWK gibt es in einem großen Unternehmen wie RWE unterschiedliche Ansichten und unterschiedliche Interessen. Deshalb hat auch die KWK-Studie intern zu einem konstruktiven Diskurs geführt", räumt Nolden ein. „Wir haben im Konzern mannigfaltige KWK-Aktivitäten, wir gehören mit der Wärmeauskopplung aus unseren Kondensationskraftwerken zu den Top Five im deutschen Wärmemarkt. Wir zählen bei Biomasse-KWK zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen in Deutschland. Das sind Geschäftsfelder, mit denen wir Geld verdienen", stellt Nolden klar. „Die deutsche Volkswirtschaft steht vor der Jahrhundertaufgabe, bis 2050 den CO2-Ausstoß um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Die Motivation für die Förderung der KWK kommt vor allem von diesen Klimaschutzzielen. Die Minderungsziele werden dazu führen, dass wir den energiewirtschaftlichen Kapitalstock in 20 Jahren einmal umdrehen müssen. Wenn wir so viel Geld ausgeben, das schlussendlich die Kunden aufbringen müssen, muss man sich die Frage stellen, wie können wir jeden Euro am effizientesten investieren. Die Studie von Herrn Erdmann hat gezeigt, dass KWK per se nicht die richtige Antwort ist; in bestimmten Einsatzgebieten schon, aber nicht generell."


    „Wir haben ein vom Staat gesteuertes Energiesystem", hält Stephan Schwarz, Geschäftsführer der Stadtwerke München und Präsident des AGFW Energieeffizienzverbandes für Wärme, Kälte und KWK, fest. „In dem Korridor des staatlichen Rahmens hat sich ein Energiesystem gebildet, bei dem der volkswirtschaftliche Gedanke eine sehr kleine Rolle spielt und die Grundgesetze der Thermodynamik missachtet werden. Als Ingenieur lernt man, dass es eine Wertigkeit der Energie gibt, die Exergie, und dass man alle Energiewandlungsprozesse exergetisch optimal gestalten muss. Die regenerative Energieerzeugung hat die oberste Wertigkeit, aber dann kommt schon die Kraft-Wärme-Kopplung." Schwarz fordert einen gesetzlichen Rahmen, der den Marktmechanismus so beeinflusst, damit Anreize für Neuinvestitionen in energieoptimale Systeme entstehen. Dazu müsse der Gesetzgeber noch mal intensiver den Wärmemarkt betrachten.


    „Wir wollen alle die vollständige regenerative Stromerzeugung, doch noch lange Zeit muss deren Volatilität fossil gestützt werden." Der Gesetzgeber müsse dafür sorgen, dass die nötige Regelenergie aus hocheffizienten KWK-Anlagen und nicht aus alten Kraftwerken mit nur 30 Prozent Wirkungsgrad kommt, mahnt Schwarz.


    Sein Fazit: „Statt endlose wissenschaftliche Arbeiten über Systeme aufzuschreiben, die sich längst in der Praxis hundertfach bewährt haben, sollte man sich auf das Ziel einer effizienten Energieversorgung besinnen. Dann kann man Hinweise an die Politik geben, welche Randbedingungen geschaffen werden müssen, um dieser Vision am nächsten zu kommen."


    Das letzte Wort in der ersten Diskussionsrunde hat Dr. Andreas Schnauß, Leiter Grundlagen bei der Vattenfall Europe Wärme AG. Er konzentriert sich dabei auf den Klimaschutzeffekt und die Förderkosten der KWK. Auch er widerspricht der Annahme, dass KWK-Anlagen GuD-Kraftwerke mit CO2-Emissionen unter 400 g/kWh oder den Strom-Mix mit rund 600 g/kWh ersetzen. „Verdrängt werden in der Regel die Grenzkostenkraftwerke, das bestätigt nicht nur die FfE, sondern eine Vielzahl von Studien, mit denen wir uns sehr intensiv beschäftigt haben." Der spezifische CO2-Ausstoß der Grenzkostenkraftwerke werde in den Studien mit etwa 770 bis über 1 000 g/kWh beziffert.


    „Die Energiebranche hat gerade analysiert, wie es denn im Jahr 2020 und 2030 aussieht. Hierbei zeigen sich teilweise sehr interessante Effekte", berichtet Schnauß weiter. „Mit steigendem Anteil der erneuerbaren Erzeugung wird nicht automatisch das Grenzkostenwerk einen geringeren CO2-Ausstoß haben als heute, sondern es kann sein, dass im Jahr 2030 sogar verstärkt die Braunkohle zum Grenzkraftwerk wird, weil die Steinkohle deutlich zurückgefahren und weil Gas gar nicht dementsprechend zugebaut wurde."


    Vergleicht man auf dieser Basis die CO2-Entlastung mit dem KWK-Zuschlag von 1,5 Ct pro kWh, den ein GuD-Heizkraftwerk sechs Jahre lang bekommt, dann wird in diesem Zeitraum die vermiedene Tonne CO2 mit nicht ganz 10 Euro gefördert. „Für BHKW mit höherem Zuschlag und zum Teil längerer Förderdauer liegen die Förderkosten zwischen 40 und 60 Euro pro vermiedene Tonne CO2. Bei dem vom KWK-Gesetz geförderten Ausbau der Fernwärmenetze liegt man in der Größenordnung von gerade mal 8 Euro. Nur bei Kleinstanlagen mit niedrigem Stromwirkungsgrad, deren Anteil am KWK-Strom kaum eine Rolle spielt, sind die Werte schlechter", referiert Schnauß. „Die spezifischen Förderkosten der CO2-Einsparungen durch KWK zählen damit zu den günstigsten überhaupt. Sie liegen sogar niedriger als bei Onshore-Wind und sind natürlich deutlich günstiger als die der Photovoltaik. Volkswirtschaftlich ist die KWK-Förderung äußerst preiswert und damit sehr gut vertretbar."


    „Wer zusätzliche KWK-Förderung wünscht, sollte sich nicht auf einen Kernkrafttopf kaprizieren"


    Die zweite Frage, die Moderator Sendner stellt, betrifft die Abschöpfung der Zusatzgewinne aus der Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke: „Sollen daraus, neben erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, auch KWK-Anlagen gefördert werden?"


    Stephan Schwarz: „Die regenerative Energieerzeugung hat die oberste Wertigkeit, aber dann kommt schon die Kraft-Wärme-Kopplung"


    „Die Kernkraftwerksbetreiber haben sich dazu bereit erklärt, dass sie einen Teil ihrer Gewinne abgeben", bestätigt Brenzel, „wir denken bloß anders als die Politik. Die Politik braucht schnell Geld, um Gestaltungsspielräume zu haben. Wir hingegen müssen das Geld zunächst verdienen. Es wäre auch ein betriebswirtschaftlicher Nonsens, die gesamten Gewinne abschöpfen zu wollen, denn für unternehmerisches Handeln braucht man Anreize." Das jetzige KWK-Gesetz enthalte genügend positive Anreize, meint die Eon-Vertreterin, „weitere riesige Fördertöpfe müssen wir nicht aufmachen."


    „Wer zusätzliche KWK-Förderung wünscht, sollte sich nicht auf einen Kernkrafttopf kaprizieren", ergänzt Zinow. „Die Erfahrungen der letzten Wochen zeigen, wie groß die Finanznöte des Staates sind. Einen ganz wesentlichen Teil der Mittel wird er selber beanspruchen. Auch die künftigen Einnahmen aus der Vollversteigerung von Emissionszertifikaten sind schon längst im Haushalt verbucht."


    „Den volkswirtschaftlichen Vorteil der Laufzeitverlängerungen kann man je nach Dauer auf mehr als 200 Milliarden Euro beziffern", verweist Nolden auf Berechnungen, die R2B im Auftrag des BDI vorgenommen hat. „Davon geht der größte Teil direkt an die Kunden durch billigere Strompreise. Diejenigen, die KWK bauen, mögen darüber klagen, aber für die Volkswirtschaft und den Industriestandort Deutschland ist eine solche Kostenentlastung gut. Der Rest geht in unsere Bücher und führt über Gewerbe- und Körperschaftsteuern zu zusätzlichen staatlichen Einnahmen."


    Wie schon Brenzel meint auch Nolden: „Das Schlechteste, was man machen kann, wäre es, die Zusatzgewinne im Staatshaushalt versickern zu lassen, statt sie im System zu belassen. Die Unternehmen brauchen das Geld, um die notwendigen Investitionen - gerade in erneuerbare Energien - stemmen zu können."


    Grundsätzlicher Widerspruch kommt von Schwarz: „Ein verlängerter Weiterbetrieb der Kernkraftwerke würde die politisch gewollte Energiewende verzögern, die bisher überraschend schnell und intensiv vonstatten gegangen ist. Die Laufzeitverlängerung führt zu einem Überangebot an Strom, der den Ausbau der regenerativen Energien und der KWK behindern wird. Die Politik soll sehr genau überlegen, ob sie das Schwungrad, das sie in Bewegung gebracht hat, jetzt wieder ausbremsen will." Auch zu der Frage der Verwendung der Zusatzerlöse ist Schwarz anderer Meinung als Nolden: „Es gibt noch eine Welt außerhalb der Energiewirtschaft. Als Bürger verstehe ich die Nöte des Staates und bin dafür, dass dieser das Geld für seine Belange abschöpft."


    „Es gibt keinen Widerspruch zwischen Kernenergie und Erneuerbaren und keinen zwischen Kernenergie und KWK", wendet Zinow ein. „Ich sehe nicht, welche Investition in Erneuerbare wegen einer Laufzeitverlängerung nicht getätigt würde. Zum Beispiel wir als EnBW haben gerade vor wenigen Wochen eine Investitionsentscheidung von über einer Milliarde Euro für einen Offshore-Windpark gefällt. Erneuerbare Energien bewegen sich durch den Einspeisevorrang des EEG in einem regulierten Markt, während die Kernenergie den EEX-Markt beeinflusst, indem sie die Merit Order verschiebt. Man kann streiten, ob dieser Effekt zehn Euro die Megawattstunde oder 15 Euro ausmacht, aber die Laufzeitverlängerung wirkt eindeutig marktpreisdämpfend."


    „KWK-Zuschläge um rund 0,5 Cent pro kWh erhöhen"


    Andreas Schnauß: „Mit steigendem Anteil der erneuerbaren Erzeugung wird nicht automatisch das Grenzkostenwerk einen geringeren CO2-Ausstoß haben als heute"
    Bild: E&M Zinows Aussage schließt sich Schnauß an: „Die rund zehn Euro pro Megawatt treffen Erneuerbare überhaupt nicht, weil das EEG fixe Einspeisevergütungen vorsieht. KWK-Anlagen mit einer von der Marktlage abhängigen Vergütung werden aber bei einem niedrigeren EEX-Preis Probleme haben, Wirtschaftlichkeit zu erreichen." Schnauß hält es deshalb für sinnvoll, zum Ausgleich die KWK-Zuschläge zu erhöhen: „Es werden zusätzlich rund 0,5 Cent pro kWh nötig."


    „Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass es zu keiner Laufzeitverlängerung kommen wird", legt sich van Bergen fest. „Das wird spätestens vom Bundesverfassungsgericht bestätigt werden. Im Übrigen ist auch das Bundeskartellamt aus Wettbewerbsgründen strikt dagegen." Auch zu den Zusatzgewinnen hat er eine klare Meinung: „Wenn abgeschöpft werden sollte, dann nur Richtung Rentenversicherung oder sonst wo hin, nur nicht in die Energiewirtschaft. Das würde wieder zu einer weiteren Verfälschung des Wettbewerbs führen, weil das Geld wieder bei denselben landen würde, bei denen es abgeschöpft worden ist, das sollte man dann besser lassen."


    Ausschlaggebend ist für van Bergen der Punkt, den er eingangs schon erwähnt hat: „Wir haben eine Verfälschung der Strompreise durch den Übergang vom Monopol in den Wettbewerb. Diese wird schrittweise dadurch abgebaut, dass Kernkraftwerke vom Netz gehen sollen und dass CO2-Zertifikate versteigert werden müssen. Damit kommen Marktelemente zur Geltung, die der KWK entscheidend helfen. Die Laufzeitverlängerung wäre aber eine grandiose Wettbewerbsverzerrung, die man allein schon aus wettbewerblichen Gründen nicht machen dürfte."


    Jan Mühlstein

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • huhu,
    ich muss gestehen, dass ich um die Uhrzeit nicht alles gelesen hab
    ...aber bis hierhin kam ich noch

    Zitat

    Die Energie- und Klimapolitik in Deutschland kostet heute den Energiekunden, wenn man alles von der Ökosteuer über die CO2-Zertifikate bis zum EEG zusammenrechnet, rund 30 Milliarden Euro pro Jahr


    ahm,
    ist dem Studienverfasser auch bekannt, dass die Ökosteuer -so richtig wie sie in der Anwendung ist, aber auch so falsch in der Namensgebung- zur Entlastung der Rentenkasse eingeführt wurde???

  • ist dem Studienverfasser auch bekannt, dass die Ökosteuer -so richtig wie sie in der Anwendung ist, aber auch so falsch in der Namensgebung- zur Entlastung der Rentenkasse eingeführt wurde???

    Unter anderen, die Ökosteuer geht nicht voll in die Rentenkasse, außerdem
    http://www.zeit.de/wirtschaft/…steuer-kuerzung-ausnahmen


    ist wie EEG der normalo Stromkunde blecht die Stromfresser sich einen Grinsen


    Das EEG verteuert KWKstrom an freien Markt weil das EEG selbst Schieflasten hat,
    die unterschwellig der KWK zuzuschieben ist bedenklich.



    Auszug aus der Studie


    und


    Zitat

    Bernd-Michael Zinow: „Zum Ausbau der KWK stellt sich die Frage, ob sich
    dieser nicht mehr an Wärmesenken als am Strommarkt orientieren muss"

    hmmm, hmmmm


    ich als alter Handwerker der des seit Jahrzehten mach und obwohl des Moderne im Bayrischen
    sehr skeptisch gesehen, mich doch etwas mit erweiterten Möglichkeiten der Wärmenutzung
    befasse, seh und hör ich bei Funktionären ( oft haben die selber garkein BHKW ) meist nur
    altbakenes in Papier gewickelt geht.


    Es gibt nicht nur Fernwärme sondern auch Fernkälte und in Karl-Marx-Stadt
    ( das ist Korrekte Schreibweise siehe http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20071215203701 )
    schon seit 1974, wurd aber in letzter Zeit modernisiert


    http://www.swc.de/DB/SWC2/swc_…erme_und_kaelte.html?Open


    Zitat daraus

    es ist schon bedenklich für mich das obere KWK Vertreter, nur altbackenes
    murmeln, aktive Verbesserungen von Wärmenutzung zu Strombedarfsvermeidung
    eher als Ähhbää betrachtet werden, weil Strom läst sich gut verkaufen.


    Intressenvertretter von KWK wie der BHKW-Verband in Berlin sollten nicht nur
    Sessel bei Tagungen platt sitzen sondern, in Umfeld Aktivitäten entwickeln, das mache
    Möglichkeiten genutzt werden und nicht Eingestellt.


    Kleines Beispiel


    [Blockierte Grafik: http://www.heiz-tipp.de/pic/ss_ht_gaswaeschetrockner_asue.png
    Quelle http://www.heiz-tipp.de/ratgeb…-gas_waeschetrockner.html


    Keine mir bekannte Deutsche Firma baut sowas mehr, kombiniert man das mit
    BHKWtechnik fällt im Gegensatz zu der Aufstellung in dem Link


    http://asue.de/cms/upload/inha…roschuere/Gastrockner.pdf


    Seite 5 wo der Erdgastrockner noch 4,7 kWh gegenüber den Elektrotrockner der 8,25 kWh
    benötigt nur noch ein Primärenergiebedarf von unter 1 kWh an. Welche Aktivitäten
    entwickeln da die Funktionäre der KWK ?


    In wie weit fühlt das der http://www.bkwk.de/aktuelles/archiv/ berufen Aktiv zu werden ?


    Ober verwertet man nur alte Folien auf Vorträgen um die zu Amortisieren


    http://www.bkwk.de/bkwk/aktuel…gswirtschaft_27072010.pdf


    ich seh da nur Sachen die ich schon vor 30 oder mehr Jahren gehört hab
    ( außer Biogas ins Erdgasnetz einspeißen um wie bei Ökostrom Alibizertifikate rumzuschieben )
    auch die Schloßtagung, glaubt wirklich jemand das selbiges Otto Normalverbraucher da
    draußen ließt ^^|__|


    Wenn aber Wohnungen 30% weniger Strom brauchen, bei gleichen oder gar
    höheren Wohnwert ( Klimatsierung der selbigen eventuell Kühlraum statt Kühlschrank )
    so ist das etwas wenn die Kosten für Wärme sogar niedriger sind ( meist kenn ich
    Fälle wo Wärme durch BHKW teurer wird ) so schaut die Sache anders aus, Wer Spart
    nicht gern wens nix Kostet, Neudeutsch Win-Win-Sitation also nicht nur Sessel platt
    drücken sondern Aktuelles anschieben, nicht Verschlafen |__|:-)


  • Das Rechenbeispiel habe ich nicht verstanden. Erdgastrockner kannst Du bei AZ Gastechnik bestellen, die sind dort weitaus günstiger als bei Miele.
    http://www.az-gastechnik.de/in…ess&func=display&ceid=118


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Das Rechenbeispiel habe ich nicht verstanden.

    Folgst Du den von Dir angegeben Link ( der zu den Englischen Gerät führt
    zuminderst sind die Bilder gleich ) so kommt man auf


    http://www.az-gruppe.de/pdfdat…ckner_sensorgesteuert.pdf


    Seite 2 anklicken, so steht dort * Wärmebedarf 3 kWh ( Gas ) *
    deckt man den Wärmebedarf aber durch Abwärme, so benötigt das Gerät
    nur noch weit unter 1 kWh Primärenergie um die Trommel und Steuerung
    zu Versorgen


    Bedeutet statt rund 6 KWh Strom aus den BHKW was ungefähr 12 kWh
    Wärme sind die einen Abnehmer suchen.


    3 kWh Verwendung für BHKW Wärme ( was rund 1,5 kWh Strom mehr
    in der Jahresproduktion bedeuten ) und noch etwa 400 Wh Strom
    bringen Flauschigere Wäsche als Herkömmliche Trockner


    Kommt einer der KWK Funktonäre in die Puschen könnt der Gasbrenner
    entfallen und der Trockner wär billiger als ein Herkömmlicher :pfeifen:



    Aber Verbandsfunktonäre und der Alltag der Beitragszahler sind nicht
    immer Kompatibel |__|:-)

  • Da haben wir uns völlig Mist verstanden, ich meinte eben nicht
    die sollten noch mehr Papier produzieren, sondern Vermeiden



    Als ich vor über 30 Jahren mein erstes BHKW betrieb
    reichte es von einen mobilen Notstromagregat die Räder zu entfernen
    und den Nullleiter ohne Stecker mit der Erde zu verbinden und
    man konnt Heizöl fahren ;(


    und heut :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm:


    moment noch etliche Vergessen :rtfm: :rtfm: :rtfm: :rtfm:


  • a) Ein Gasbrenner ist eine andere Geschichte wie ein Wärmetausche.
    b) Trocker mit Warmwasseranschluss habe ich nicht gesehen, dazu müsste man die WeisseWare-Hersteller begeistern.
    c) Die Prozesseigenschaften im Trocker ändern sich mit einem Wärmetauscher, das zaubert man nicht aus der Hosentasche.
    d) Das Ding benötigt 1/3 kWh Strom und 3 kWh Gaswärme. Das sind rund 4 kWh Primärenergie. Ein WP-Trockner benötigt rund 2 kWh Strom, also 6 kWh Primärenergie. Kommt die Wärme aus KWK (f=2/3) dann braucht der Warmwassertrocker 3 kWh Primärenergie. Die Gaskiste ist super-simpel und relativ billig. Besser 100.000 Stück von denen im Markt als die klassischen Elektrotrockner mit 4 kWh Strombedarf pro Ladung.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Da haben wir uns völlig Mist verstanden, ich meinte eben nicht
    die sollten noch mehr Papier produzieren, sondern Vermeiden


    Als ich vor über 30 Jahren mein erstes BHKW betrieb reichte es von einen mobilen Notstromagregat die Räder zu entfernen
    und den Nullleiter ohne Stecker mit der Erde zu verbinden und man konnt Heizöl fahren ;(


    Um die KWK nach vorne zu treiben, reicht es nicht nur die Bastler- und Öko-Fraktion davon zu begeistern. Der Mainstream springt erst auf, wenn man damit Geld verdienen kann - genauso wie bei der PV. Und die 5,11 ct/kWh stehen nun mal nicht nur auf dem Papier, sondern daran halten sich wirklich Leute insbesondere Netzbetreiber.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)


  • b) Trocker mit Warmwasseranschluss habe ich nicht gesehen, dazu müsste man die WeisseWare-Hersteller begeistern.

    und hat einer der Herrn in einer Schlaflosen Nacht daran schon mal gedacht,
    unter Tags geht nicht da müßen noch etliche neue ( was ist flüßiger als Wasser ) Papiere ausgearbeitet werden :blush2:


    Zitat

    c) Die Prozesseigenschaften im Trocker ändern sich mit einem Wärmetauscher, das zaubert man nicht aus der Hosentasche.

    Tja darum halt ich mich eigentlich recht gern in den neuen Bundesländern auf
    und das nach möglichkeit bei kleinen Firmen, da gibts nicht erst das geht nicht
    und aus welchen Fördertopf kann man da etliche Jahre die Entwicklung verzögern
    bis der Fördertopf leer.


    Nachteil die Jungs müßen das Geld mit andrer Arbeit verdienen
    http://www.rosseta.de/dluftiz.htm


    Lösung West


    http://www.efzn.de/index.php?i…che=1&tx_wiwiprojekte_pi2[showUid]=41


    möchte wetten die Ostjungs kriegen das schneller und günstiger gebacken |__|:-)



    Zitat

    d) Das Ding benötigt 1/3 kWh Strom und 3 kWh Gaswärme. Das sind rund 4 kWh Primärenergie.

    nach meinen Bauchgefühl ( ist aber nach dem Essen mehr auf Verdauung aus )
    könnte man also 75 % einsparen :wissenschaftler:

  • Um die KWK nach vorne zu treiben, reicht es nicht nur die Bastler- und Öko-Fraktion davon zu begeistern. Der Mainstream springt erst auf, wenn man damit Geld verdienen kann -

    Stimmt


    deshalb hab ich Anfang der 90 er meinen Chef der immer vorher meinte Er habe
    einen Spezel der ist Direktor in einen Atomkraftwerk und billiger gehts nicht
    ein 7 MW Feuerungsleistung BHKW hingebaut ( ohne Mithilfe der Grünen
    im Stadtrat :diablo: die Zwei Jahr darüber laberten und als ich meinte was ist zusammen
    * Öhh wir wollen ein Ökologisches Kraftwerk kein Öknomisches * und von da an
    dagegen waren.


    hinter meinte der Chef wer Atomstrom kauft ist selber Schuld.



    Nur anders rum, auch wenn inzwischen mit PV Geld verdient wird bedeutet
    das noch lange nicht das selbiges also so Öko ist.


    Aber da arbeiten die entsprechen Funktionäre daran das Geld und Glaube weiter
    paßt und wenns paßt machen die mit BHKWfunktonären ein Arbeitsessen
    und anschliesend ein Arbeitspapier das wieder bei einen Arbeitsessen besprochen
    wird, der KWKler der schon vor 10 Jahren ein Pionier war oder länger, kann so
    sicher Rechnen das sich in 10 oder 15 Jahren sein BHKW eventuell wieder Rechnet,
    wenn Er nicht gestorben ist bis dahin :whistling:

  • Zitat

    Tja darum halt ich mich eigentlich recht gern in den neuen Bundesländern auf
    und das nach möglichkeit bei kleinen Firmen, da gibts nicht erst das geht nicht
    und aus welchen Fördertopf kann man da etliche Jahre die Entwicklung verzögern
    bis der Fördertopf leer.


    Nachteil die Jungs müßen das Geld mit andrer Arbeit verdienen
    http://www.rosseta.de/dluftiz.htm


    Isotherme Dreieckprozesse mit Zweiphasen-Gemischen sind schick, ohne Frage:
    http://imperia.mi-verlag.de/im…icle/514_518_loeffler.pdf
    (Der Autor stammt übrigens aus der Pfalz und hat trotzdem was drauf.)


    [Blockierte Grafik: http://www.efzn.de/typo3temp/pics/ec3d853814.jpg]
    Die isobare Kompression und Expansion ist aber auch recht pfiffig, da spart man sich die Drosselverluste.


    Zitat


    > Das Ding benötigt 1/3 kWh Strom und 3 kWh Gaswärme. Das sind rund 4 kWh Primärenergie.


    nach meinen Bauchgefühl (ist aber nach dem Essen mehr auf Verdauung aus)
    könnte man also 75 % einsparen


    Erstens ist BHKW-Wärme nicht umsonst, sondern wenn man nach der Restwertmethode geht, noch immer mit dem Aufwand der Wärmeerzeugung aus dem Referenzkessel zu bewerten. Und wenn die Sonne im Sommer in den Tank scheint, dann ist Primärenergie nach wie vor Primärenergie - auch wenn Sie regenerativ und CO2-frei generiert wurde.


    Gruß,


    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

    Einmal editiert, zuletzt von gunnar.kaestle ()


  • Du kennst Dich ja aus...


    Ich für meinen Teil würde mir wünschen, dass es mehr Arbeitsessen zwischen KWKlern und PVlern gibt. In der PV-Branche werden Milliarden umgesetzt, und das überwiegend in kleinen bis mittelgroßen Anlagen im Niederspannungsnetz. Die Mini-KWKler dümpeln rum und sind froh wenn ein paar Tausend Einheiten pro Jahr unters Volk gebracht werden. Wenn es gelänge, einen Teil des Momentums aus dem Sonnenstrom in die Keller zu lenken und dort Licht neben dem Kessel aufgehen zu lassen, wäre mir persönlich das sehr recht.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)