Dachs im Doppelhaus

  • Hallo Zusammen,


    ich habe mehrere Fragen und bin mir nach längerem mitlesen sicher, dass mir hier der ein oder andere helfen kann.


    Wir sind daran interessiert uns in einem Doppelhaus mit meinen Eltern zusammen einen Dachs anzuschaffen. Im Moment haben wir eine normale Ölheizung, die beide Haushälften gemeinsam beheizt und das Öl wird gemeinsam gekauft.
    Die Stromzähler laufen getrennt.


    Wir wollen den Dachs gemeinsam kaufen und auch weiterhin wie geschildert vorgehen. Die Vergütung für eingespeisten Strom soll geteilt werden. Die erste Frage ist nun, ist das alles so möglich, oder stellen wir uns das zu einfach vor. ?(


    Die zweite Frage wäre, ob wir bei Öl bleiben sollten oder ob ein Wechsel auf Gas sinnvoll wäre. (Ich weiss nicht, ob das evtl. von Gasanbietern gefördert wird. Kennt sich da jemand aus?)


    Als drittes wäre noch die wichtigste Frage. Lohnt sich ein Dachs bei uns überhaupt? Dazu kann ich folgende Angaben über das Haus und seine Bewohner liefern:


    Doppelhaus Baujahr ca. 1975 (für damalige Verhältnisse sehr gut isoliert) mit 2x150 m² und voll unterkellert. Keller teilweise mitbeheizt.
    Eine Hälfte wird von 2 Erwachsenen und einem Kleinkind bewohnt, 2. Kind ist geplant.
    Die andere Hälfte wird von 2 Erwachsenen bewohnt.
    Der bisherige Ölverbrauch liegt gemeinsam bei ca. 4000 Litern. Zum Stromverbrauch kann ich leider noch nichts sagen. Wir sind gerade erst eingezogen.


    Ein Punkt noch, der Ölverbrauch wird sich sicher noch ändern, da eine Seite bisher nur am Wochenende bewohnt wurde (daher kaum Warmwasser verbrauch), wird aber ab Ende des Jahres Komplett bewohnt sein.


    Ich hoffe ich habe an alles gedacht.
    Es wäre toll, wenn ihr mir weiterhelfen könnt und evtl. sogar einen guten Händler in der nähe von Wolfsburg kennt.


    Vielen Dank schonmal im voraus.
    Jürgen

  • Klar sollte hier eine KWK Anlage eingesetzt werden.


    In Frage kommt z.b. der HR Dachs oder der G Dachs wenn auf Gas umgestellt wird. In Zukunft gibt es nur noch einen Zähler zum Stromnetzbetreiber, Unterzähler soviel man will. ;)

  • Bei dir würde ein Dachs sicherlich Sinn machen. Ich schätze der Dachs würde etwa 3000 Stunden/Jahr laufen.
    Öl oder Gas? Ich als Öko-Dachser rate dir bei diesen beiden Varianten natürlich zu Gas,da umweltfreundlich, keine Heizöltanks und die Wartungsintervalle des Gas-Dachs sind größer. Ob es Unterschiede im Kaufpreis gibt, weiß ich nicht. Aber auch Vorsicht ist geboten, weil die Gasversorger diktieren den Preis!
    Bei beiden ist es wichtig, den Dachs möglichst laufen zu lassen, wenn im Haushalt am meisten Strom verbraucht wird.

  • Hallo Jürgen,


    wenn man Deine Angaben grob überschlägt kommt man bei 4000l Heizöl auf ca 36000 kwh Wärmebedarf (90% Wirkungsgrad der Ölheizung) Wenn der Dachs mit Kondenser diese Wärmemenge erzeugen soll, läuft er, wie Dachser richtig erwähnt, ca 3000 Std im Jahr. Dabei must Du bedenken , das der Dachs in 3000 Std ca 5400l Öl verfeuert :(, dafür aber auch 15900kwh Strom produziert :) den Du, geschätzt, zu 20- bis 30 % selbst nutzen kannst und den Rest an Dein EVU verkaufst.
    Mit diesen Angaben kannst du ja mal selbst eine grobe Rechnung aufmachen und diese mit einer Wirtschaflichkeitsberechnung des Dachscenters Deines Vertrauens vergleichen!
    Liebe Grüße


    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hallo Zusammen,


    danke erstmal für die schnellen und hilfreichen Antworten.


    Ich werde mal anfangen mit den Angaben zu rechnen.


    Die Entscheidung Öl oder Gas wird sicher nicht so einfach. Öltanks sind ja schon vorhanden. Ich weiss nicht, was da günstiger kommt.


    Ab welcher Laufleistung lohnt sich ein Dachs denn überhaupt? Kann man das so pauschal sagen?


    Und sollte man den alten Brenner bestehen lassen (natürlich nur wenn die Entscheidung zugunsten Öl ausgeht) oder wird der Dachs auch in sehr kalten Wintern ausreichen? (Es stehen auch noch 2 offene Kamine im Extremfall zur Verfügung).


    Danke und Gruss
    Jürgen

  • Hallo, bei 4.000 l also ca. 39.000 kWh Ho hattest Du bei eines durchschnittliches Kesselwirkungsgrad von 75 % ca. 30.000 kWh Wärmebedarf .


    Der Dachs mit 750 l Pufferspeicher und E-Stab ( 5,5 - 6 kW ) schafft das alleine. Kessel also nicht mehr notwendig.

  • Hallo,


    ist es wirklich sinnvoll den erzeugten Dachsstrom mit einem Heizstab gleich wieder in Wärme umzuwandeln? Wenn ich nur Wärme brauche kann ich den alten Kessel gleich stehen lassen.
    Bei der Frage Öl oder Gas ist auch die Größe des vorhandenen Öltanks wichtig.
    Wenn nur einmal im Jahr getankt und der Tank zum Zeitpunkt der Auffüllung noch einige Reserve enthalten soll, sind 7- bis 8000 Liter sicherlich nicht verkehrt.


    Helmut

  • Hallo Helmut vom Grundsatz gebe ich dir mit dem Heizstab recht allerdings muß man überlegen ob es sich loht nur für die absolute Spitzenlast einen Heizkessel dort stehen zu haben der ja auch Geld kostet(Wartung usw)oder ob man dann nicht eben einen Heizstab einsetzt.Letztendlich muß man sehen wie oft er eingesetzt wird.

  • Hallo nochmal,


    Ich hatte oben in meinem Beitrag mit einem Kesselwirkungsgrad von 90% gerechnet, Dachsfan geht von durchschnittlichen 75% aus!
    Ich denke aber, daß auch der Dachs nicht immer unter Prüfstandbedingungen läuft und somit z.B. bei hohen Rücklauftemperaturen auch nicht an den optimalen Wirkungsgrad kommt, also den eingesetzen Brennstoff nicht optimal nutzt.
    Ich laß mich aber gerne eines Besseren belehren ;)


    AxelF

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    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Also ich bin nur Hobby-Dachser und kann hier nur meine Meinung zum Ausdruck bringen, Fachmänner können das ja berechnen, aber:
    Mein Pöl-Dachs hat 10 kW Heizleistung plus Kondenser. Ich habe im strengen Winter dieses Jahres den Dachs im höchsten Fall 9,5 Std./Tag laufen lassen, dann waren 130qm Wohnfläche und das Warmwasser (300 liter-Speicher) auf 52°C erhitzt und der Pufferspeicher war voll geladen, damit er sich Nachts entlädt. Ich denke für Smartiejak wäre der Öl-oder Gas-Dachs(die ja mehr Leistung haben, als der Pöl-Dachs) mit Kondenser ausreichend. Der Dachs würde an extrem kalten Tagen eben 20-24 Stunden laufen. Das ist doch o.k.
    Ich finde wie Helmut den Einbau des Heizstabes als unökologisch und wenn ich hier nun auch Buh-Rufe erhalte; wenn ich mir hier im Zweifel wäre, ob die Leistung des Dachs ausreicht(was m.E. nicht der Fall ist) würde ich ein größeres BHKW einbauen.
    Aber und das möchte ich Smartiejak auch gleich sagen, der Dachs ist wohl das solideste BHKW auf dem Markt.
    Außerdem ist doch der Heizstab auch nachträglich einbaubar, oder? Falls die Leistung wider Erwarten nicht ausreichen würde.
    Und tatsächlich gibt es doch nichts effektiveres als die Auslastung des Dachs.

  • Hallo zusammen,


    wenn eine qualifizierte Berechnung ergibt, dass nur in wenigen Tagen bei tiefsten Temperaturen die Leistung nicht ausreicht, wäre es sowohl energetisch, ökologisch und überhaupt am sinnvollsten, den Puffer entsprechend groß zu wählen. Das bringt dann nicht nur keinen Einspeiseverlust wenn sonst der Heizstab ran müsste, sondern zusätzliche Laufzeit!


    Was die Wahl ob Öl- oder Gasdachs angeht, würde ich in Anbetracht der Problemhäufigkeit des Öldachses die Gasvariante wählen.


    Grüße


    Bruno

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  • Nochmal vielen Dank für die Antworten.


    Die Tankgröße für Öl würde ausreichen (10.000 Liter). Das wäre also kein Problem.


    Ich denke der Dachs wird reichen und der alte Brenner fliegt raus.
    Sollte das im ersten Jahr nicht reichen, kann der Heizstab hoffentlich nachgerüstet werden. Solange müssen halt die beiden Kamine zur Not aushelfen (bringt zwar nicht viel, aber wird ja nur für wenige Tage im Jahr sein).


    Ihr habt mich jedenfalls erstmal bestätigt, dass der Dachs bei uns in den Keller gehört. Ob Gas oder Öl muss ich mir dann mal durchrechnen.

  • Hallo Dachser,
    danke für den tollen Beitrag, grundsätzlich ist der E-Stab keineswegs unökologisch.


    Wichtig ist das der E-Heizstab wirklich nur im Einsatz kommt, wenn`s irgendwo kneift.


    Das kann eine Außentemperatur von - 10 Grad sein, oder ein kurzzeitig ausgefallener Dachs.


    Die E- Patrone 6 kW kostet ca. 350 € und steht ja nur in Reserve, bestensfalls kommt Sie nie zum EInsatz. Durch den Thermostatschalter am E-Stab kan man das Ding selbst ein oder ausschalten, oder den Dachs das machen lassen. ;)

  • Hallo Zusammen,


    eine Frage ist mir noch eingefallen.


    Sind bei der Umstellung von Ölbrenner auf einen Dachs evtl. Veränderungen am Schornstein erforderlich oder kann mir dazu nur der Schornsteinfeger weiter helfen?


    Danke und Gruss
    Jürgen