Hallo,
habe versucht, mich im Forum zu belesen, die Materie ist mir aber noch zu neu, so dass ich nicht sicher bin, alles so richtig zu verstehen.
Wir wohnen in einem Altbau, der als "Dreifachhausdrittel" angelegt ist, in einem der Randhäuser. Der Besitzer des Mittelhauses hat wohl eine marode Heizung und hat uns jetzt angesprochen: er würde sich überlegen, ob für ihn ein BHKW interessant sei, und es wäre dann wohl besonders interessant, wenn er Überschüsse an uns verkaufen könnte.
Bei uns läuft derzeit eine Gasheizung, ca. 15 Jahre alt, ohne Probleme funktionierend, mit Warmwasserspeicher daneben für eine zentrale Warmwasserversorgung.
Er würde sein BHKW wohl ebenfalls über Erdgas versorgen. Seine Idee scheint zu sein, dass er a) Stromüberschüsse und b) Warmwasser - oder Wärme zur Wasserspeichererwärmung(?) an uns verkaufen könnte.
Wie er es geschildert hat, würden wir weiterhin bei den Stadtwerken angeschlossen bleiben und quasi automatisch immer dann, wenn die von ihm kommende Stromversorgung nicht ausreiche, wie bisher von den Stadtwerken beziehen, und immer dann, wenn die Wärme-/Warmwasserversorgung nicht ausreiche, würde unsere Gasheizung einspringen.
Für uns sei dies lukrativer, weil er z.B. den Strom für "ein, zwei Cent weniger" als die Stadtwerke an uns verkaufen würde, und für ihn, weil er sonst nur zu "Leipziger Preisen" den Strom einspeisen könne.
Glaube, damit habe ich mich ausreichend als absoluter Laie geoutet. Die Fragen sind natürlich:
- Ist das alles so einfach, wie es sich anhört?
- Kann die Konstruktion so einen Sinn für uns machen?
- Ist das von Seiten der Stadtwerke völlig unproblematisch?
- Machen wir uns vom Nachbarn abhängig?
Was ich mir nicht recht vorstellen kann: wie man da sinnvoll abrechnen kann.
Wir zahlen heute für Gas + (Kalt)Wasser + Strom. Wie rechnet man da eine "Wärmelieferung" geeignet ab - man kann doch wohl kaum abschätzen, um wieviel der Gasverbrauch (der bei uns jährlich stark schwankt) dieser Lieferung wegen verringert wurde? Was ist mit Verlusten, wenn der Zähler auf seiner Seite sitzt?
Aus verschiedenen Diskussionen glaube ich entnommen zu haben, dass - aus welchen Gründen auch immer - man "richtigerweise" sich eigentlich komplett vom Nachbarn versorgen lassen müsse? Ist das von ihm beschriebene Konstrukt - parallel zwei Stromquellen (er und die Stadtwerke) und parallel zwei Wärmequellen (er und unsere Gasheizung), von denen die jeweils eine nur bei Bedarf einspringt, überhaupt realistisch?
Kann das Ganze interessant für uns sein? Investitionsspielraum haben wir im Augenblick Null - zu viele Kinder, die in Schule oder Ausbildung sind, und darüber auch kaum Nerven für große Bauarbeiten und Diskussionen. Wenn das Ganze sofort ein paar Hunderter im Jahr spart, mag das interessant sein, aber ein Nullsummenspiel oder ein geringer Gewinn im Austausch für viel möglichen Ärger wäre derzeit nicht das Richtige.
Bitte um Rat, und jetzt schon einmal vielen Dank
Andreas