Betrieb mehrerer BHKW´s und Wirtschaftlichkeit

  • Hallo Leute,


    ein wirklich Super Forum hier!


    Zu meiner Sache:


    nachdem ich mich seit ein paar Monaten mit dem Thema KWK beschäftigt habe, gedenke mir folgendes zu unternehmen.


    ich möchte in einigen Mehrfamilienhäusern jedes um 2000m² einen BHKW mit 30 kWel und 58kWth installieren zu lassen, um dann die Wärme und den Strom an Mieter/Eigentümer zu verkaufen und den Überschuß ins Netz einzuspeisen.


    Laut meinen Berechnungen ist folgendes realisierbar:



    BHKW mit dem DEUTZ Motor Verbrauch um 0,260 g/kW


    1. Stromverkauf zu 10,51 ct/kW möglich = Baseload 4,80ct+Netzentgelt 0,60ct+KWKZuschlag 5,11ct


    2. Strom an Mieter/Eigentümer zu 18,00ct


    3. Wärme zu 5,50ct


    Wenn ich jetz annehme, dass Aggregat ca. 7000 Std/p.a läuft:


    Stromprodukt.=210.000 kW/p.a


    Wärme =406.000 kW/p.a


    Heizölkosten = 35.490 € (Ölpreis 0,65ct. x 30kW x Verbrauch 0,260g x Std 7000)


    MInus MwSt. = 5.666 €(54.600l x 0,65€ : 119x 19)


    Minus M.Steuer= 3.350 € (54.600l x 0,06135€)


    Ölkosten Netto= 26.474 €


    Und wenn ich annehme, dass im Haus ein Wärmebedarf besteht:


    2000m²x80kW/m²=160.000 kW Heizung


    160.000kWx30% = 48.000 kW Brauchwasser


    komme ich auf =208.000 kW zusammen Bedarf



    Ist meine Rechnung einigermaßen oK? oder hab ich da ´was vergessen?


    Welche Kosten für Wartung kämen auf mich zu? Ich habe mal gelesen zw 2-4ct. pro erzeugt. kW




    Ich bedanke mich bei Euch im Voraus für Eure Hilfestellung.

  • Hallo kwjäger


    und Herzlich Willkommen im Forum.




    Nein,
    so ganz okay ist es noch nicht,
    denn ich würde gleich am Anfang die Randbedingungen stark hinterfragen.


    da hätten wir

    Zitat

    Mehrfamilienhäusern jedes um 2000m² einen BHKW mit 30 kWel und 58kWth


    und

    Zitat

    Wenn ich jetz annehme, dass Aggregat ca. 7000 Std/p.a läuft:


    Woher begründet Deine Annahme?



    Jetzt wirds noch besser

    Zitat

    Wenn ich jetz annehme, dass Aggregat ca. 7000 Std/p.a läuft:


    Stromprodukt.=210.000 kW/p.a


    Wärme =406.000 kW/p.a


    aber



    Wie Du siehst,
    würdest Du bei Deinen Annahmen doppelt soviel Wärme produzieren, als das Objekt benötigt.
    Wo willst Du mit dem Rest der Wärme hin? Wegschmeissen fällt aus...das dürfen nur die fantastischen 4
    Selbst, wenn Du es genau passend stricken würdest...also Jahreserzeugung = Jahresbedarf,
    haut die Rechnung nicht hin, da dann das Teil nur rund 2.000 h laufen würde (grober Richtwert für Vollaststunden einer Heizung bei dt. Klmaverhältnissen)



    Sorry,
    die Grundvorraussetzungen stimmen überhaupt nicht, so dass ich die Wirtschaftlichkeitsrechnung mir noch gar nicht anseh


    -----------


    Es wäre schon wichtig zu wissen,
    wie die Objekte aussehen ...besonders energetischer Zustand...sind Deine 80kwh/m²a realistisch ? (wäre schon recht sehr gut)


    In der Größenordnung würden Geräte mit grob geschätzten 30kw thermischer SPitzenleistung halbwegs passen
    ...da gibts schon eine recht nette Auswahl


    Warum überhaupt Öl?
    Ist teurer sowohl beim Brennstoff, als auch in der Wartung...wenn irgendwie möglich würde ich Gasbetriebene Varianten bevorzugen.

  • Danke zu aller erst für den Willkommengruß und schnelle Antwort!
    Also, wenn ich die Hälfte der Leistung 15kWel und 30kWth nehme, dann müßte es gehen! Denn dann kann ich die Wärme zu ca.98% und Strom zu ca. 80% im Haushalt unterbringen. Dann gehe die Rechnung einigermaßen auf, oder?
    Wie sieht es mit den Wartungskosten bei Gas- ÖlBHKW aus? Ich habe hier im Forum gelesen, dass man selbst durch einen Externen es machen lassen kann, und spart damit etwas. Ich habe keine Lust 4ct/kW für Wartung zu bezahlen.
    Viel Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von kwjäger ()

  • Hallo kwjäger, in Deinen Fall ist sie nur gesichert mit einem Areal - Versorgungs - Netz im Inselbetrieb. Nur so ist das Problem zu lösen alle bisherigen Angaben und Anfragen sind nicht verwertbar.

  • Hallo Silberstrom,

    Hallo kwjäger, in Deinen Fall ist sie nur gesichert mit einem Areal - Versorgungs - Netz im Inselbetrieb. Nur so ist das Problem zu lösen alle bisherigen Angaben und Anfragen sind nicht verwertbar.


    Könntest du das mal ein wenig erklären, wieso das so sein soll? ?(


    Ich, und ich denke nicht wenige andere hier sehen das anders! |__|:-)


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo Dachsgärtner und Moterator, in meinen Garten sieht es wirklich anders aus, Zur Areal - Versorgung gehört ein Elektro- und Wärmenetz und nur ein Aggregat mit Wartung. Keine Schornsteinfegemeister und Gas - Thermen - Kontroll - Gebühren. Stromsteuer entfällt und Betriebsstoff - Steuer werden Rückvergütet. Etwas Kostengünstigeres gibt es nicht.

  • Moin Gerhard,


    Du hast recht mit der Arealversorgung, nur muß dann auch ein Areal gegeben sein. Der Fragesteller schreibt von Mehrfamilienhäusern, wie diese räumlich zueinander liegen ist unklar.


    Also KWK Jäger möchtest Du mehrere Häuser mit dem selben BHKW versorgen?? Wie weit liegen die Häuser auseinander und befindet sich öffentliches Land dazwischen??


    mfg

  • Hallo,

    Hallo Dachsgärtner und Moterator, in meinen Garten sieht es wirklich anders aus


    Ween du wüsstest, wie mein Garten zur Zeit aussieht! :thumbdown:

    Zur Areal - Versorgung gehört ein Elektro- und Wärmenetz und nur ein Aggregat mit Wartung.


    Deinen Fall ist sie nur gesichert mit einem Areal - Versorgungs - Netz im Inselbetrieb.


    Was denn nun, Arealnetz mit Strombezug aus dem Netz, also Netzparallel mit Eigenstromverkauf an dritte (Mieter) oder.....
    .....wirklicher Inselbetrieb mit komplettversorgung aus dem BHKW (halte ich zwar nicht ungedingt techn. unmöglich, ist aber Wirzschaftlicher Irrsinn |__|:-) )

    Keine Schornsteinfegemeister und Gas - Thermen - Kontroll - Gebühren. Stromsteuer entfällt und Betriebsstoff - Steuer werden Rückvergütet.


    Schornsteinfeger ist u.a. abhängig vom Bundesland, Spitzenlatkessel und Notheizung ist meist auch zwingend erforderlich.


    Trotzdem kann sich ein BHKW in einem größeren Objekt recht schnell amortisieren!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Danke an alle, die sich an diesem Beitrag beteiliegen!
    Die Planung sieht folgendenmassen aus:
    Mehrfamilienhäuser sind getrennt von einander und typische 70er Jahre Bunker mit 5 Etagen und jeweils 30-35 Whg., unterkellert und haben teilweise Öl- und Gasheizung. Ich habe vor Energieliefervertrag mit Eigentümer/Mietern zu machen. Ich schaue natürlich, nachdem ich mich hier eingelesen habe, dass die Wärme zu 95% in den Gebäuden selbst untergebracht wird. Netzbetrieb ist parallel. Die bestehende Heizung bleibt als BackUp drin. Es werden Geräte wärmegefüht eingebaut. Ich bin beim überlegen jetzt auch Gas BHKW´s in Betracht zu ziehen, da in einigen Objekten Gas bereits vorhanden ist.
    Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Haushalt um 3.500 kW/h Strom im Jahr verbraucht, kommen wir irgendwo auf 3.500 x 30=105.000kW/h; Wärme 90 kW/h x 2100m²=189.000kW/h, also gehe ich davon aus, dass ich ein Aggregat bei ca. 7000std/a mit ca. 30kWth und 15kWel brauche, und zwar in jedem Objekt einzeln.
    Zum Nahwärmenetz: in unserer Verwaltung haben wir strassenweise ältere Ei-, Zweifamilienhäuser mit Ölheizung. Ich könnte mir vorstellen, diese durch Rohrverlegung zu einem Netz zusammenzuschliessen, aber sehr aufwendig. Denkabar wäredabei kein öffentliches Land zu benutzen, sondern vielmehr an einer Strasseseite stehende Häuser mit den Rohren in ihren Gärten vernetzen und das Gerät dabei in dem grösseren Keller eines Hauses zu unterbringen.
    Gruß

  • Hallo,


    Du kommst mir immernoch recht -spring-ins-Feld mäßig vor


    eine Grundsache z.B.

    Zitat

    Wärme 90 kW/h x 2100m²=189.000kW/h


    nach deiner Rechnung würde was mit [(kw m²)/h] rauskommen


    nee nee,
    entweder Du meinst die sepzifische Heizlast, die mit kw/m² angegeben wird
    oder den Jahresverbrauch, den man mit kwh/m²a angeben könnte.


    Für 70er Jahre Bunkerbau, kämen mir die 90 zu wenig vor...viel zu wenig


    Vermutlich wären hier dann doch so um die 400.000 kwh pro Objekt realistischer.
    Dennoch, würde ich zu einem kleineren Gerät mit rund 30-40kw thermisch tendieren...das läuft länger, bringt eine gute Stromeigennutzung und dennoch werden um die 85% der Wärme vom BHKW gemacht (Rest Spitzenlastkessel)


    So dürfte es in etwas passen.


    Grundsätzlich würde ich Dir dennoch empfehlen tiefer in die Materie einzusteigen,
    insbesondere auch andere Aspekte wie Stromverkauf an Mieter, Einbau im Objekt, was nicht Dir gehört etc ect


    Von den Objekten her, passt ein BHKW natürlich sehr gut rein


    Gruß
    fire

  • Danke Fire, bin schon dabei...
    Ich wollte demnächst den guten Herrn Mayer von Energy Consalting kontakten, damit er den Part das Vertragswerk mit den Mietern und Eigentümern übernimmt. Und was die Installation angeht, dachte ich an ortansässige Heizungsbauer. Frage, wer aknn grundsätzlich Wartung machen, mit welcher Zulassung?
    Grüße

  • Zitat

    Ich wollte demnächst den guten Herrn Mayer von Energy Consalting kontakten, damit er den Part das Vertragswerk mit den Mietern und Eigentümern übernimmt


    Rechtliche Hilfe ist bei so einem Umfang sicherlich grundsätzlich nicht verkehrt


    Zitat

    Und was die Installation angeht, dachte ich an ortansässige Heizungsbauer. Frage, wer aknn grundsätzlich Wartung machen, mit welcher Zulassung?


    Ortsansääsig ist bestimmt gut,
    aber 95% der Heizungsbauer dürften nicht auf BHKWs (und erst recht nicht auf einzelne Typen) spezialisiert sein.
    Dies halte ich aber für unabdingbar.


    Entweder man findet einen, dessen Spezialgebiet das ist, oder
    man wird wohl eh bestimmte Hersteller in die engere Auswahl nehmen,
    vertraut deren Empfehlung...die dürften schon wissen, wer da fit ist und ggf. die Wartung machen kann.