Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 5 Wohneinheiten

  • Genau deswegen ist ja die Planung und trockene Rechnerei so wichtig. Wenn nur Schätzungen vorliegen wird die Sache schnell zur Geldvernichtungsmaschine.


    Dashalb mein Rat - lass Dir noch einen Whispergen und RMB anbieten und wenn nichts passt dann nicht erzwingen. Zwar wird es in Zukunft noch weitere (bessere?) micro BHKW geben aber du willst ja irgendwann mal anfangen zu heizen.


    mfg

  • Welches BHKW ist zu empfehlen:


    **reines mietobjekt, neubau ohne eigennutzung des stromes
    **550m2 wohnfläche
    **ca 32 000kW thermische Leistuung im Jahr benötigt
    **ca 20 000KW elektrische Leistung der Mieter benötigt


    --> ich kenne mich selber mit der technik nicht aus, was bedeutet das BHKW sollte fertig montiert und mit wartung geplegt werden. Kann mich selber nicht darum kümmern (somit schließen sich ja einige produkte wie RMB aus)


    Angebot von Dachs SE Plus und Ecopower3.0 lieger bei mir vor, kosten annähernd das selbe.
    --> beide anbieter liegen in 10 km umgebung, was für mich bei störungen sehr wichtig ist, da mietobjekt
    --> wer kann mir sagen, welches dieser beiden BHKW's besser bzw optimaler ist?

  • Strom muss selbst genutzt werden, durch Verkauf an die Mieter. Sonst rechnet sich ein BHKW nie!


    Kleine Abhandlung zur Stromseite


    Und weil es wichtig ist, dass viel Strom selbst genutzt wird, ist es wichtig, dass das BHKW auch viel Zeit im Jahr läuft. Somit würde ich dir zum Ecopower raten, mit Spitzenlastkessel, der das Haus bei Ausfall auch allein beheizen kann.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • ja klar, ich meinte nur dass ich selbst den strom nicht nutzen werde, da ich in keiner der wohnungen wohnen werde.


    klar werde ich den strom an die mieter verkaufen!

  • ein Dachs soll es werden!!!


    ausschlagebender punkt ist für mich:
    **Dachs scheint mir insgesammt ein zuverlässigeres BHKW zu sein, wartungsvertrag ist nur halb so teuer (da er bei vaillant so teuer ist gehe ich davon aus, dass innerhalb der 10 jahre der motor einmal ausgetauscht werden muss)
    **ich kann an dieses gerät evtl irgandwann noch einen nachbar mit anschließen, da der dachs größer als der ecopower 3.0 ist



    aber mal ehrlich, die modullation beim vaillant hat vor- und nachteile...kein plan was da letztendlich das bessere ist.


    insgesammt nehmen sich die 2 geräte anscheinend nicht viel, also ist es eigentlich fast egal für was man sich entscheidet

  • Hallo Marc,


    wichtig bei Entscheidungen wie bei Deinem Gebäude ist, wie weiter oben schon geschrieben, der eigen genutzte Strom. Pro WE kannst Du eine Grundlast von ca. 150W kalkulieren. Am Abend bis zu 1 kW für etwa 2 Stunden. Bei 5 WE wird inkl. Allgemeinstrom etwa eine Grundlast von ca. 800W bis 1 kW auftreten. Am Abend im Winter dann etwa 5 kW für etwa 2 Stunden pro Tag.


    Wichtig ist nun, dass bei Deinem geringen Wärmebedarf trotzdem lange Laufzeiten erreicht werden. Dafür ist dann die thermische Modulation sehr stark ausschlaggebend. Die Faustformel gilt: je geringer der Wärmebedarf, desto stärker sollte eine Anlage thermisch modulieren können. Umso höher ist dann automatisch der eigen genutzte Strom.


    Daher wirst Du beim Dachs in Deinem Gebäude etwa 25 % eigengenutzten Strom haben, bei Ecopower 3.0 etwa 75%.


    Viele Grüße,


    G109

  • ch habe die 2 Energieeinsparprognosen vor mir liegen,


    beim Dachs steht in der Berechnung eine 50%ige Eigennutzung des stromes


    beim Ecopower steht in der Berechnung eine 100%ige Eigennutzung des stromes


    --> beides nicht zutreffend, war der Meinung dass ich durch Zeitliche Regelung wann der Dachs einschalten darf annähernd an die 50% ran kommen werde


    ich weiß auch nicht, rechne hin und her, irgendwo finde ich immer einen grund der zum einen und dann wieder einen der zum anderen bhkw tendiert.


    die Berechnung für den Ecopower ergeben eine Einsparung von 800€ und die vom Dachs 1800€ im jahr --> im vergleich zu einer normalen brennwerttherme
    wenn ich mir dann die berechnungen genauer anschaue gibt es bei beiden produkten gleiche pros und contras, was sich die wiege gibt. somit sehe ich dann die 800€ differenz, was mich eigentlich zum dachs tendieren lässt.


    kannst du was mit den berechnungen anfangen?
    ich hänge sie mal als datei an

  • Jaja, die hübschen Prospektberechnungen der Hersteller... mein Tipp: Taschenrechner oder Excel und selbst die Geräte unter den gleichen Prämissen vergleichen. Da stand bei mir das KW plötzlich wesentlich besser da als der Dachs - und das obwohl die Berechnungen der Hersteller genau andersherum waren. KW hatte halt sehr sehr vorsichtig gerechnet und der Dachsverkäufer das Blaue vom Himmel herbei gerechnet.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Hallo Marc,


    vielen Dank für Deine Berechnungen. Beide sind leider in einigen Punkten nicht korrekt. Beide rechnen mit einer 100%-igen Wärmeabdeckung durch das BHKW, obwohl die Heizlast mit 25 kW angegeben wird. Beim Dachs kommt hinzu, dass trotz einer 100-igen Deckung bei einem Vergleichskessel, der gar nicht reinkommt, mit einem Nutzungsgrad von 85% gegengerechnet wird :?: .


    Besser ist es, beide Geräte unter gleichen Voraussetzungen in einer Kalkulation nebeneinander zu vergleichen Äpfel mit Äpfel gemäß der DIN 2067. Dann kommt man auf folgende Ergebnisse.
    Dachs Ertrag pro Jahr ca. € 600,- und Ecopower ca. € 2.000,- beide Anlagen in Teilwartung, Spitzenlastkessel für etwa 15%. Eigennutzung Dachs ca. 20%, Ecopower 80%.
    Gem. DIN 2067 wird bei einer BHKW- Kalkulation grundsätzlich die Heizlast zu 100% durch einen Kessel vorgehalten.


    Warum Kosten die Geräte soviel?


    Viele Grüße,


    G109


  • Mit einem Teil des Gases erzeugst Du Strom, den verkaufst Du und hast Einnahmen. Mit dem anderen Teil erzeugst Du Wärme die Du ebenfalls verkaufst.
    Sollten die Einnahmen geringer sein als alle Ausgaben zusammen so ist Dein Objekt nicht für dieses BHKW geeignet.


    So ist es. Mit dem BHKW erzeugst Du Strom und Wärme:
    - die Wärme kannst Du an die Mieter zum Wärmepreis = Gaspreis / alternativer Kesselwirkungsgrad abrechnen
    - da das BHKW noch zusätzlich Strom erzeugt, brauch es etwas mehr Gas als ein Kessel. Dieses zusätzlich benötigte Gas wird allerdings mit fast vollständig (differentieller Wirkungsgrad ~90%) in Strom gewandelt
    - daher sind die variablen Stromerzeugungskosten Gaspreis/eta_diff + Wartungspreis, insgesamt bei 8-10 ct/kWh
    - es empfiehlt sich, den Strom nicht einzuspeisen (ca 5+5 ct/kWh) sondern im Gebäude selbst zu verbrauchen (ca 20+5ct/kWh)


    Dazu ist es hilfreich, ein modulierbares Aggregat einzusetzen, damit man den mittelfristigen Strombedarf nachfahren kann. Das ist die sogenannte Stromführung bzw. Nullbezugsregelung. Bei sehr kalter Witterung läuft das BHKW auf Volllast, aber im Teillastbetrieb wird halt der Strombedarf modulierend erzeugt, ohne dass viel zurückgespeist wird. Damit wird die Wärmesenke des Gebäudes überwiegend dafür genutzt, in KWK wertvollen "Heimstrom" zu generieren, anstatt mit "Netzstrom" Miese zu machen.


    Eine einfache Regel beruht auf der Tatsache, dass ein Haushalt(sprofil) im Durchschnitt 200 W Baseload hat und 1-1,5 kW Spitzenlast. Damit sollte ein BHKW - zur Optimierung der lokalen Stromverwertung in etwa soviel kWs haben wie Haushalte in dem Gebäude sind. Zusätzlich empfiehlt es sich, eine Modulationsspanne von 1:4 zu haben, damit man den Unterschied von Spitzen- zu Grundlast 1.000 W : 250 W gut abdecken kann.


    Ich würde Dir eher zu dem kleineren Aggregat von ecopower raten, auch wenn die Standzeiten vielleicht nicht den selben Ruf haben wie den des Dachses. Es bringt ökonomisch nichts, mit dem BHKW für 10 ct/kWh Strom zu erzeugen und es dann nachts bei geringem Eigenverbrauch zu 80% ins Netz zu speisen.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo Marc,


    ich kann die Datei nicht öffnen. Was ist das für ein Format?


    Viele Grüße,


    G109

  • hallo Marc,


    vielen dank für deine Berechnung. 50% Eigenstromnutzung vom Dachs halte ich für sehr hoch geplant. Ich würde im Neubau mal mit 20% rechnen.


    Viele Grüße,


    G109