Bezugszähler für Mehrfamilienhaus

  • Wir werden demnächst in unserem Mehrfamilienhaus (18 Parteien) 2 Dachse einbauen. Wollen natürlich den produzierten Strom so weit es geht selbst verbrauchen. D.h. alle Parteien werden sich von ihrem EVU abmelden und es soll nur noch ein Bezugszähler für alle geben. Jetzt hat mir der Elektriker mitgeteilt, dass es mit einem "einfachen" Bezugszähler nicht getan ist. Er erzählte mir etwas von einem Wandelzähler. Hat jemand hierzu Erfahrung?

  • Der Zähler wird ja vom EVU gestellt, daher denke ich die werden dir schon den richtigen Einbauen.
    Wandelzähler sind ab 60 A zu verwenden. Im Grunde kann es dir ja egal sein wie die heißen, hauptsache die zählen richtig :rolleyes:


    Auf der Einspeiseseite brauchst du den gleichen noch einmal, entweder selber kaufen oder vom EVU teuer mieten.


    Für den Innenverkauf solltest du dann Lieferverträge mit den Mietern abschließen. Zähler bekommst du günstig hier im Shop. Oder bei deinem Installateur.


    Einziges Problem bei der Bezugsgröße, bei 18 Wohnungen, wird immer Strom aus dem EVU Netz bezogen, egal ob der Dachs läuft oder nicht. Da könnte es Probleme geben, einige EVUs sehen das gar nicht gerne das jemand anderes noch an ihrem Strom mitverdient.
    Kam jetzt grade noch im Fernsehen das dort jemand im Moment richtig Probleme hat.
    Denn du wirst bei den Bezugsmengen bestimmt in einen Sondertarif kommen der günstiger ist, als die Grundverbräuche der einzelnen Mieter.
    Da du aber den Strom ja wieder an die Mieter zu den Konditionen des EVUs verkaufen wirst, oder evtl. etwas günstiger, wird bestimmt eine Differenz übrigbleiben. Dazu kommen noch die Zählermieten die dem EVU entgehen.
    Da kommt einiges zusammen, auch ohne Dachs!


    So und jetzt kommen noch die richtigen Elektiker zu Wort....

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd der Dachsausbeuter ()

  • Soweit es Bernd geschrieben hat, ist das schon richtig. Der Bezugszähler als Wandler-Zähler wird bei der Strommenge sicher sinnvoll sein. Ob der Lieferzähler auch wandeln muss halte ich eher für nicht notwendig, hauptsache er ist genauso Stromfest wie der Wandlerzähler, zählen muss er ja nur maximal den Strom von 2 Dachsen, also 11KW. Kann aber sein, dass es keinen Stromfesten Zähler gibt, der die Menge an Bezug aushält ohne ein Wandlerzähler zu sein.


    Was die rechtliche Seite angeht, hat sich seit der Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes einiges getan. Nach dem neuen Gesetz ist es immerhin etwas wahrscheinlicher, dass der Verkauf an Mieter möglich ist, bei der alten Version war das kaum denkbar, da man dort quasi automatisch zum Energieversorger wurde, mit allen Konsequenzen, und das lohnt dann auch für ein 18-Familienhaus nicht. In jedem Fall kundig machen, wo weis ich nicht, wenn Du Dein EVU fragst, werden die sagen dass das nicht geht. Vielleicht beim Bund der Energieverbraucher?


    Was die Tarife angeht, sieht das bei unserem Versorger umgekehrt aus. Der Gewerbetarif ist etwas teuerer als der Haushaltstarif. Damit wird der Bezug des Stromes teuerer, und nicht billiger! Bei mir ist das leider so, obwohl ich den Strom an Studenten weiterleite zu genau den Tarifen der Stadtwerke, muss ich Gewerbetarif bezahlen :(
    Mengenrabatt gibt es erst ab utopisch viel Abnahme (Sondervertrag)


    Grüße


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
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  • Hallo Michael 99,


    der Elektriker hat natürlich Recht, sowohl Lieferungs als auch Verbrauchzähler sind beides Wandlerzähler aufgrund der hohen Leistungen.


    Du bist anschließend kein Tarifkunde mehr, sondern Sonderkunde.
    :rolleyes:

  • Hi Dachsfan und Michael99,


    ob man Sonderkunde ist, wird sicher von EVU zu EVU unterschiedlich bewertet. Bei meinem EVU ist man Sonderkunde, wenn man mehr als 50.000KWh Strom bezieht. Haushaltstarif bekommt man als Vermieter nicht, man ist egal wie viel man verbraucht Gewerbetarif.
    Bezgl. Sonderkunde könnte das bei 18-Fam evtl. knapp werden.
    Bei mir 40 Personen + kleine Pilsstube - 1 Dachs = ca. 25.000KWh/Jahr
    18-Familien = ca. 54 bis 72 Personen - 2 Dachse = ???


    Aber man kann ja bezüglich dem Strombezug den Versorger wählen :-))
    Einspeisen kann man nur beim örtlich ansässigen Versorger.


    Grüße


    Bruno

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  • Bei den Stadtwerken Bochum, gibt es für jeden ob Privat oder Firma die Möglichkeit den Bezug "Rewirpower" zu wählen.
    Der ist fast immer günstiger als der Allgemeine Stromtarif.
    Obwohl ich ja immer schimpfe auf meine Stadtwerke sind die dort wirklich ein prima Partner.
    Auch der Gewerbesondertarif den ich hier in meiner Firma habe orientiert sich in den Kosten an diesen Preisen, es sind nur einige Euro im Jahr unterschied.


    Hier hilft nur informieren und vergleichen.
    Bruno hat da recht, auch der wechsel des Stromanbieters kann helfen, wozu gibt es Preisrechner im Internet! Manchmal reicht auch nur das vorlegen der besseren Preise um den eigenen Versorger umzustimmen.


    Wenn wir nach 10 Jahren die 5,11 Ct nicht mehr bekommen, können wir unseren Strom ja untereinander durchleiten und verkaufen. Kommt halt nur darauf an ob bis dahin die Durchleitungskosten auf ein vernünfiges Maß gesunken sind.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Nun die Stadtwerke sind in der Tat gute Lieferanten, man muss aber dran denken, das man für den niedrigeren Strompreis einen höheren Grundpreis zahlt.


    Wenn wir in einigen Jahren die 5,11 ct nicht mehr kriegen, ist die Einspeisevergütung dann aber auch nicht niedriger als jetzt, da der Strompreis ständig steigt.


    Der KWK Zuschlag kann aber auch verlängert werden, aber leider ist die BAFA im Moment nicht willens, wie im Gesetz vorgesehen, zu erklären, das der Ausbau der KWK Anlagen nachhinkt.


    Dies müsste eigendlich mit zusätzlichen Förderungen kompensiert werden.

  • Tach


    >Soweit es Bernd geschrieben hat, ist das schon richtig. Der Bezugszähler als Wandler-Zähler wird bei der Strommenge sicher sinnvoll sein. Ob der Lieferzähler auch wandeln muss halte ich eher für nicht notwendig, hauptsache er ist genauso Stromfest wie der Wandlerzähler, zählen muss er ja nur maximal den Strom von 2 Dachsen, also 11KW. Kann aber sein, dass es keinen Stromfesten Zähler gibt, der die Menge an Bezug aushält ohne ein Wandlerzähler zu sein.



    beim Übergabepunkt Kunde-EVU kann man nicht einfach normale
    direktmessende und Wandlerzähler mischen.
    Bezugs- und Liefermessung werden dann als Wandlerzähler ausgeführt
    Das gibt es praktischerweise auch alles in einem Zähler
    Dann noch den Zähler über ein Fernzählgerät an eine Telefonnebenstelle anschließen und das EVU kann den Zähler sooft ablesen wie erforderlich


    MfG

  • Als Elektroinstallateurmeister und Industriemeister der Fachrichtung Elektrotechnik kann ich zum vorstehenden Beitrag nur sagen:


    6 - setzen!


    Wenn wie hier angedacht ein seperater Einspeisezähler gesetzt werden soll, werden beide Zähler mit Rücklaufsperre benötigt und elektrisch in Reihe geschaltet. Die Rücklaufsperren sind dabei gegeneinander geschaltet, d.h. je nach Energierichtung kann nur einer arbeiten ( zählen)


    Durch die Reihenschaltung fließt durch beide Zähler sowie der Einspeise- als auch der Bezugsstrom.


    Wenn ich ein mal annehme, das z.B. zu Weihnachten oder zu Silvester alle Parteien zuhause sind und jede Partei ca. 5 - 6 kW verbrauchen, ist das zwar extrem viel aber möglich.


    Das heißt wir reden von einem Strom von ca. 130 A pro Aussenleiter.


    Hier reden wir von Wandlerzählern, normale können das nicht.


    D.h. Einspeise und Verbrauchszähler sind Wandlerzähler !


    Ob eine Fernauslesung realisiert wird, die über Funk, über das Stromnetz oder wie dargestellt über das Telefonnetz erfolgt, davon haben wir bisher noch nicht gesprochen und hat nichts mit der Leistung zu tun.

    Einmal editiert, zuletzt von Dachsfan ()

  • Tach

    Zitat

    Original von Dachsfan


    Hier reden wir von Wandlerzählern, normale können das nicht.


    D.h. Einspeise und Verbrauchszähler sind Wandlerzähler !


    Falls mein Beitrag gemeint ist:


    Was anderes habe ich auch nicht geschrieben und das man direkt- und
    Wandlerzähler nicht mischen kann
    Eine Reihenschaltung zweier Zähler ist auch nicht mehr üblich, da
    es 1-Zählerlösungen für Bezug und Einspeiserichtung gibt,
    man spart ein Zählerplatz
    Und ein Fernzählung ist auch nichts ungewöhnliches, wegen den Quartalspreisen und der monatlichen EEG/KWK-Umlageabrechnung der EVUs untereinander


    MfG

  • Es wurde behauptet: Ob der Lieferzähler auch wandeln muss halte ich eher für nicht notwendig, hauptsache er ist genauso Stromfest wie der Wandlerzähler, zählen muss er ja nur maximal den Strom von 2 Dachsen, also 11KW.


    Dies ist absolut falsch und verunsichert nur die Leser.


    Es gibt je nach Netzbetreiber Zweirichtungszähler ( siehe http://www.kwk-infozentrum.info/html/zahler.html ) oder aus Kostengründen oder weil der Kunde will, oder weil der Netzbetreiber will.... zwei seperate Zähler.


    Da normalerweise ( nach TAB ) immer ein Reservezählerplatz vorhanden sein muss, ist auch "spart einen Zählerplatz" kein Problem.


    Fernauslesung ist derzeit nicht die Regel, sondern nur die Ausnahme.

    Einmal editiert, zuletzt von Dachsfan ()

  • Tach

    Zitat

    Original von Dachsfan


    Da normalerweise ( nach TAB ) immer ein Reservezählerplatz vorhanden sein muss, ist auch "spart einen Zählerplatz" kein Problem.


    Fernauslesung ist derzeit nicht die Regel, sondern nur die Ausnahme.



    im Musterwortlaut der TAB 2000 werden keine Reservezählerplätze mehr gefordert, bei vielen EVUs reicht es aus, wenn für zukünftige Erweiterungen auf der Wand der entsprechende Platz freigehalten wird
    Also ist es eine Kostenfrage, entweder ein Erweiterungsschrank um den zweiten Zähler darin unterzubringen oder ein Zweirichtungszähler
    Und ein ggfs vorhandenes Schaltuhren- bzw TSG-Feld ist kleiner als ein
    Zählerplatz


    Und so selten ist ein Datenfernzählung heute nicht, bei Gewerbebetriebe Marke Hotel,Seniorenheim usw wird schon wegen der Abrechnung der Netznutzung häufig ein gemessenes Lastprofil verwendet
    Wenn da denn ein BHKW installiert wird lässt man die Fernzählung drin


    MfG

  • Michael schrieb: Wir werden demnächst in unserem Mehrfamilienhaus (18 Parteien) 2 Dachse einbauen


    Wetten das da noch ein freier Zählerplatz ist......



    Die TAB 2000 gilt seit dem Jahr 2000, die Häuser im Bestand, nur die sind für Klein KWK Anlagen interessant sind vor 2000 erstellt und haben in der Regel nach der alten TAB noch einen Reserveplatz.


    Auch im 18 Familienhaus wird in der Regel nicht fernausgelesen. :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Dachsfan ()

  • Hallo Kollegen,


    zunächst einmal danke schön für die vielen Anmerkungen und Vorschläge. Soweit ich nun meinen Elektriker verstanden habe, wird vor den Lasttrennern ein Wandlerzähler eingebaut. Eigentlich ist das Teil nicht wirklich teuer. Vattenfall hat aber gewisse Bestimmungen und es muss von einem Spezialisten eingebaut werden, so mein Elektriker. Die Sache soll so um die 1.500 € kosten. Alle anderen Zähler sind "normale" Zähler. Der Einspeisezähler ebenfalls.
    Werde Euch über den weiteren Stand auf dem laufenden halten und bin weiterhin für jede Anregung dankbar.


    Schöne Grüße
    Michael 99