Eigenbau: Ölwechselintervalle mit hochwertigem öl verlängern?

  • Guten Abend zusammen,


    da mein S1100 nun endlich wieder läuft *freu* und auch der Kondensatablauf funktioniert *ganz großes freu* ,geht es nun richtig vorwärts. Ich bin jetzt beim ersten Ölwechsel und da ich sowieso einiges an Öl brauche dachte ich mir, gleich ein 60L Fass zu kaufen. Ich bekomme, bei entsprechender Abnahme, von einem Kollegen recht günstig Vollsynthetisches 5W30 Longlife von Agip. Das zeug dürfte hochwertiger sein als das standardöl aus dem Autozubehörhandel. Meine frage, kann ich die Ölwechselintervalle von eigentlich 200 Stunden durch verwendung dieses Öl´s verlängern?


    MfG

  • Abend,


    ganz unabhängig von der Sorte die du genannt hast habe ich kein Problem mit modernem Öl den Wechselintervall des Chinadiesel zu verlängern. Ich bin mir sicher die Wartungsvorschriften sind noch aus grauer Vorzeit. Heute sind die Öle deutlich langezeitstabiler und bei uns auch überall in gleichbleibender Qualität aufzutreiben.


    Grundsätzlich würde ich mir auch einen größeren Vorrat anlegen (bzw. werds bald machen ;) ), auch wenn man die Betriebsstunden zieht ist es doch ganz ordentlich was der kleine Motor im Jahr an Motoröl durchzieht. Da sollte das "Verfallsdatum" des Öls kein Problem darstellen.



    mfg JAU


    P.S. natürlich auf dein Risiko .||.

  • Mahlzeit,


    zu der Auswahl des Öls möchte ich trotzdem noch was anmerken was mir leider erst jetzt aufgefallen ist als ich selbst nach geeignetem Schmierstoff gesucht habe.


    Für ein BHKW braucht man kein Mehrbereichsöl, es kühlt (normalerweise) nie soweit aus das im Startmoment die besonderen Eigenschaften eines Winteröls erforderlich wären.
    Eigentlich tritt sogar der gegenteilige Fall auf: ein Mehrbereichsöl ist ein dünnflüssiges Grundöl das seine Zähigkeit im Hochtemperaturbereich nachträglich verliehen bekommt. Mit dem Nachteil das diese schneller verloren geht als bei einem Einbereichsöl, das eine "garantierte" Viskosität hält.
    Besonders Fatal wenn man bedenkt das eine zu geringe Viskosität zu lasten der Gleitlager geht.


    Mit einem Longlife-Öl wird dieser Effekt zwar verzögert, aber besser wärs man hätte ihn gar nicht. :whistling:
    Wobei ich natürlich nicht unerwähnt lassen möchte das ich nicht weiß was eher eintritt: Das die Hochtemperaturviskosität nachlässt oder das Öl durch Ruß, Brennstoffeintrag und Abrieb seine Funktion einbüßt...



    mfg JAU

  • Hallo,


    mit solchen synthetischen Hochleistung Ölen wäre ich sehr vorsichtig. :!:
    Diese technologisch alten Motoren vertragen so etwas nicht besonders gut und da kann der Motor sogar kaputt gehen.
    Diese Öle sind für moderne Hochleistungsmotoren entwickelt und dort gut.
    Bei den China Motoren sind die eher schädlich. Es wäre nicht der erste Motor der dadurch kaputt ging ;(
    Besonders Gutes ist nicht immer gut. Normales Einbereichs-Öl verwenden ist besser.


    Spornrad

    -- Die Sonne ist die Quelle unserer Energie, die es richtig anzuzapfen gilt ! ---
    „Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein

  • Abend,


    ich geb Spornrad grundsätzlich recht, gerade das Pleulager ist nicht gerade das was man als Stand der Technik bezeichnet. :whistling:
    Bei der Kolben-Zylinder Paarung wirds wohl ähnlich sein.


    Und gerade die Pegasus Öle sind für Gasmotoren - im Chinesen vergebene Liebesmühe. |__|:-)


    Hab für Morgen geplant mal einen Profi zu fragen, mal sehen was der mir verkaufen will...
    Ich schätze mal ein SAE30, API CF.



    mfg JAU

  • Abend,


    hab jetzt 20l Emka Cargo SAE 10W40 stehen. Ein Langzeitöl für ungeladene Diesel.


    War etwas überrascht aber mir wurde gesagt das in Motoren heutzutage nur noch Mehrbereichsöle verwendet werden. Auch wenn der Temperaturbereich in dem die Maschine arbeitet nicht mehr so extrem ist so sind es doch die inneren Anforderungen die diese Öle besser abdecken können.
    Grundsätzlich sei es auch möglich die Laufzeit mit modernen Ölen zu strecken (eine %-Angabe war nicht zu bekommen). Möchte man aber die Wartungsintervall wirklich ernsthaft erhöhen hilft aber nur eins: Mehr Volumen.


    Ein Schnäppchen wars nicht unbedingt (3,55 Netto) aber da sich Senior-, Juniorchef und ein Angestellter gekümmert haben wars das wert. 8)



    mfg JAU

  • Hallo!


    Also meiner Meinung nach würde ich einem Chinesen dieser Bauart lieber das billigste käufliche Motorenöl gönnen, da selbst dies besser sein wird, als dieser Motor verlangt.
    Man sollte die Motoren immer mit den Ölen betreiben für die sie konstruiert wurden, da man ihnen sonst nichts gutes tut.
    Wenn man das z.B. mal mit den Käfermotoren vergleicht. Diese haben, bis die Mexikokäfer (54PS Einspritzer) Druckölfiltermotoren kamen, alle nur ein Ölsieb unter dem Ölablassdeckel. Die Motoren waren für unlegierte Einbereichsöle konstruiert, die eine Ölschlammbildung zugelassen haben. Dieser hat sich dann im Bereich unter dem Ölsieb gesammelt und konnte beim Öldienst mit entfernt werden. Das diese Motoren später dann legierte Öle beim Ölwechsel verpasst bekommen haben hat zu erhöhtem Verschleiß geführt, da diese Öle keine Schlammbildung zuließen, ja sogar natürlich dafür Additive besitzen Schwebstoffe und Metallabrieb in der Schwebe zu halten um während des Druckölkreislaufs durch den Filter zu gehen und dort abgeschieden zu werden. Ohne die Schlammbildung schmiergeln die Abriebstoffe immer und immer wieder mit dem Ölkreislauf (z.B. permanente Mischreibung an der Nockenwelle) im Motor umher.
    Wer heute noch einen alten Käfer mit Ölsieb(Siebmaschenweite ca 0,5mm !!!) fährt sollte natürlich nur unlegierte Einbereichs-Motoröle fahren (z.B. Castrol Classic) des Motors zuliebe oder einen Patronendruckölfilter in den Ölkreis einbinden.


    Beim S1100 Chinadeutzfarymanncunewaldernachbau :) würde ich, anstelle über verlängerte Wechselintervalle nachzudenken, eher die Ölmenge bei geeignetem Öl in der Ölwanne erhöhen.
    Dies läßt sich etwa durch das Prinzip der kommunizierenden Gefäße (ähnlich einer Schlauchwasserwage) realisieren. Einfach auf der Höhe der Ölwanne ein durch eine Verbindungsleitung(Ölablasschraubendoppelgewindestutzen) zweites Gefäß installieren. Der Ölstand im Zusatzöltank (mit Außenluftanschluß) entspricht dann dem in der Motorölwanne. Je nach verfügbarem Platz läßt sich da die Motorölmenge gut vergrößern.
    Denkbar wäre dann noch eine externe Feinölfilterung(kleine dosierte Menge etwa durch eine gebrauchte günstige Dosierölpumpe aus der Bucht) mit dem Rücklauf, nach dem Feinstfilter, in das Ölmeßstabrohr.
    Zudem könnte man sich verbrauchendes Motorenöl durch ein großzügig bemessbares Nachlaufvorratssystem (Zulaufrohr abschließend mit dem Niveau des MAX-Motorölstandes) ergänzen. Ähnlich einer Kleintiertränke, auch bei Käfig Vogeltränken wird das Prinzip angewandt, wird Öl ergänzt, sobald der Flüssigkeitsstand sinkt, Luft in den Behälter einläßt, bis der Nachlauf wieder durch das Ölstandsniveau verschlossen wird.


    Um das Öl nicht überaltern zu lassen könnte man nun auch noch eine Art" Verlustschmierung" installieren und durch einen Abzweig von der externen Feinstölfilterung (periodisch öffnendes Magnetventil, je nach gewünschter Menge Zeit und durchflussgesteuert) in den Kraftstoffzulauf(vieleicht einen Kraftstoffcatchtank vorlegen, in den dann auch die Kraftstoffücklaufleitungen gehen, wegen der Durchmischung mit dem Haupttank) kontinuierlich Motorenöl dem Kraftstoff beimengen, wobei dies steuerrechtlich sicher nicht in Ordnung sein wird, da Motorenöl ja steuerbegünstigt ist ,... Das nur mal so hypotethisch durchgedacht. Ich glaube ein paar Amerikaner machen das vieleicht so, .. und die Inder, Chinesen, Kasachen,Letten,Pakistani,Mongolen,Libanesen....


    Also so ein Hochleistungsmotorenöl wie das 5W-30 gehört eigentlich nur in Motoren die es verlangen, ebenso wie die besseren anderen Ölsorten und Mehrbereichsöle.


    Das bekommt weder den Motoren noch dem Geldbeutel gut! ;)


    B.

  • Abend,


    wenn sich im Chinesendiesel aber Ölschlamm absetzt bekommst du das beim Service nur mitm Lappen und gekröpften Winkelfingern wieder raus, der hat nämlich keine abnehmbare Ölwanne. :S


    Bezüglich Verlustschmierung kann ich mich dunkel daran erinnern das manche Pöler da mit experimentiert haben: Vom Tank in Ölkreis (schön vorwärmen), vom Kreis zur ESP. Klar, Rapsöl hat im Vergleich zu Motoröl eine beschissene Standzeit aber bei <2l Volumen in der Wanne hieße das alle 1-2h Ölwechsel - vollautomatisch. 8)



    mfg JAU

  • Hallo JAU,

    wenn sich im Chinesendiesel aber Ölschlamm absetzt bekommst du das beim Service nur mitm Lappen und gekröpften Winkelfingern wieder raus, der hat nämlich keine abnehmbare Ölwanne. :S

    ja genau, nee, kein unlegiertes Öl im Chinadiesel fahren (nur im Käfer mit Ölsumpf), genausowenig wie das zu dünne 5W30, ein einfaches 15w40 wäre doch ausreichend.

    Bezüglich Verlustschmierung kann ich mich dunkel daran erinnern das manche Pöler da mit experimentiert haben: Vom Tank in Ölkreis (schön vorwärmen), vom Kreis zur ESP. Klar, Rapsöl hat im Vergleich zu Motoröl eine beschissene Standzeit aber bei <2l Volumen in der Wanne hieße das alle 1-2h Ölwechsel - vollautomatisch. 8)

    hmm, den Kraftstoff vorher als Schmierstoff verwenden und die Ölwanne als Tank sehen, interessante Sache,... hat das eigentlich funktioniert?
    Ja, 2 Liter ist nicht wirklich viel, aber so ein Ölwechsel ist doch auch schnell gemacht, vieleicht ja auch einen Schnellölwechselanschluß vom LKW anstelle der Ölablaßschraube an die Ölwanne geschraubt. Wenn man das ÖL nach 200 Stunden rauswirft hat es ja schon seinen Dienst getan normal!


  • hmm, den Kraftstoff vorher als Schmierstoff verwenden und die Ölwanne als Tank sehen, interessante Sache,... hat das eigentlich funktioniert?

    Man müßt nachfragen wie sich das entwickelt hat, mich hats nicht interessiert
    halt ich das mit den Motoröl für eine sehr Rückständige Sache, Kostet Geld
    und unerfahren können noch was Falsch machen, nein das hat keine Zukunft
    aber zurück zu Deiner Frage


    http://www.solaroilsystems.nl/…of.Dr.Markus_Brautsch.pdf



    Seite 56

  • Auf der HP ist nix davon zu finden... _()_
    BioKraftwerk


    Hab die Sache damals auch nicht verfolgt, aber da es langsam wärmer wird stell ich mir doch hin und wieder die frage wieviel Raps meinem TD wohl noch schmecken könnte. 8)



    mfg JAU

  • Auf der HP ist nix davon zu finden... _()_

    ohne genauer nachgehackt zu haben, die HP macht einen ziemlich ungepflegten Eindruck
    bin nicht sicher das der Aktive Teil der Firma noch am werken, mehr so


    http://www.oekotec.at/shop/index.htm


    Inventur Abverkauf das klingt irgendwie nach


    http://www.youtube.com/watch?v=0zFP3Fi2Hv8



    wobei sich der Udo inzwischen wundert das des mit Baucheinziehen als Rentner
    manchmal garnicht so leicht ist :blush2: