Anfrage Auslegung BHKW

  • Hallo alle zusammen,


    für ein Studienprojekt prüfen meine Kommilitonen und ich ob sich der Einbau eines BHKWs in einem Zweifamilienhaus rechnet.


    Kurz die Eckdaten des Objekts:


    300 m² beheizbare Fläche
    Bisher Ölheizung mit 6000 l Verbrauch p.a.
    Baujahr 1990
    Wärmebedarf des Objekts 21KW
    Strombedarf in etwa 8000 KWh
    Das Objekt befindet sich in der Nähe von Nürnberg


    mir ist durchaus bewusst, dass diese Daten sicherlich nicht ausreichen um detaillierte Angaben zu machen. Aber ich würde mich freuen, wenn mir jemand Informationen dazu geben könnte wie das BHKW dimensioniert werden muss, wie viel Tage im Jahr ein Spitzenlastkessel benötigt und wie groß dieser dann ungefähr sein müsste.
    Leider bin ich kein Techniker. Daher sind die Fragen wahrscheinlich recht ungenau...aber vielleicht kann mir trotzdem jemand weiterhelfen.


    Vielen Dank im Voraus
    Treptower09

  • Für die Auslegung eines Hauskraftwerkes auch als BHKW bezeichnet, welches den Eigenstrombedarf liefert, ist nicht der Wärmebedarf sondern der des Stromverbrauchs zugrunde zulegen. Nur der günstige Strompreiß (5 Cent KWh ) bewirkt die Wirtschaftlichkeit einer derartigen Einrichtung. Da die Abwärme der Heizung zur Verügung steht ist ein Zusatzkessel erst nach völliger Nutzung auch des Stromes für Wärmezwecke erforderlich.

  • so wie ich das bisher verstanden hab müssen bhkws doch wärmegeführt sein, damit man die förderung durch die bafa erhält. da ist doch der strom "nur" nebenprodukt oder sehe ich das falsch? dann der strom natürlich der teil des bhkws ist mit dem geld verdient wird ist auch klar.


    ich würde mich wirklich freuen, wenn jemand noch ein paar infos bezüglich nutzungszeiten etc. für bhkws für mich hätte.


    danke schonmal...

  • Die Förderung ist Geschichte, aber unabhängig davon bedeutet "stromgeführt", dass die Wärme über einen Notkühler ins Freie abgeführt wird wenn sie nicht anderweitig sinnvoll abgenommen werden kann. Das ist nicht zulässig. Alles andere ist "wärmegeführt", auch wenn primär die Stromlastkurve abgefahren wird. Die Anlage würde bei Überhitzung (z.B. Puffer voll) trotzdem abschalten, auch wenn weiterhin Stromnachfrage besteht.
    Zur Berechnung findest du z.B. bei der Firma PowerPlus im Download-Bereich ein Excelsheet "ecocalc_pro_130", welches dir eine grobe Wirtschaftlichkeitsberechnung anhand von Verbrauchsdaten (Strom- und Wärmeverbrauch) ermöglicht:
    http://www.ecopower.de/service…nst/dokumentencenter.html


    Überschlägig würde ich sagen, dass ein ecopower 3.0 (3kw el. und 8kw thermisch) oder eine vergleichbare Maschine sich in deinem Fall lohnen würde.

  • Hallo treptower


    und Herzlich Willkommen im Forum.


    Ja,
    so in etwa kommts schon hin....wärmegeführt passt schon,
    aber es stimmt auch, dass nur der Stromertrag Punkte in der Wirtschafltichkeit bringt.


    Erstmal,
    soll es bei Öl bleiben, oder ginge auch Gas?
    Gas ist grundsätzlich besser, da weniger wartungsintensiv.


    dann von der Größe
    Die bisherigen 21kw sind schon recht gut bemessen. Gabs da nie Probleme? An ganz kalten Tagen dürfte der schon an der Grenze geknufft haben. Oder, gibt es noch andere Wärmeereuger, z.B. Kamin ?


    zu der Auslegung
    reiun von der thermischen seite würde ein eco3.0 z.B. auf knapp 5.500-6.000 VBHs kommen, ein ausgesprochen guter Wert. Ein Öldachs immernoch auf ca. 4.800...auch gut
    aber, nun gucken wir auf die elektrische Seite und hier würde das eco gut 18.000kwh Strom produzieren, der Dachs schon an die 25tsd.
    Das Objekt braucht aber nur 8.000 kwh, so dass eine geringe Stromeigennutzung schon von Anfang an zu erwarten wäre, was natürlich nicht so prickelnd ist.

  • Erstmal danke für die schnellen antworten...


    wir haben sowieso geplant die komplette anlage auf gas umzustellen. ob es bei der anlage konkrete probleme an kalten tagen gab kann ich leider nicht sagen, da ich das objekt nicht persönlich kenne. würde hier wie eingangs bereits gefragt eine sitzenlastabdeckung über gaskessel oder stromheizung sinn machen?


    wenn ich das richtig verstehe ist es also nicht wirklich lohnenswert strom ins netz einzuspeisen?! leider sehe ich noch nicht ganz den unterschied zw. eigenverbrauch und einspeisung ins netz. vielleicht könntet ihr dazu noch eins zwei sätze schreiben


    gruß
    treptower09

  • Zitat

    wenn ich das richtig verstehe ist es also nicht wirklich lohnenswert strom ins netz einzuspeisen?! leider sehe ich noch nicht ganz den unterschied zw. eigenverbrauch und einspeisung ins netz. vielleicht könntet ihr dazu noch eins zwei sätze schreiben


    gejht vielleicht in 2 Sätzen,
    geht aber auch etwas ausführlicher (da wird vielleicht noch mehr klar)
    Guck mal in den besagten "Beitrag 9"
    BHKW sinnvoll?


    Zitat

    würde hier wie eingangs bereits gefragt eine sitzenlastabdeckung über gaskessel oder stromheizung sinn machen?


    üer Strom dürfte das nichts werden, weil ein BHKW dort nur einen recht kleinen Teil zur thermischen Grundlast bereitstellen würde. Spitzenlast per Kaskessel ist somit ratsam.
    Ob nur als Spitzenlast (Spitzenlast des Objektes minus thermeische Lesitugn BHKW), oder auch direkt backup (Spitzenlast = Gaskessellast) ist Geschmackssache.