BHKW in einem Energieeffizienthaus KfW 70 EnEV 2009

  • Hallo zusammen,


    erstmal großes Lob an das gesamte Forum. Die Berichte sind sehr interessant und ich habe auch schon eine Menge gelesen.


    Was mich jetzt noch interessiert und noch nicht hier gefunden habe ist folgendes:


    Ich plane ein Energieeffizienzhaus KfW 70 nach der EnEV 2009 zu bauen. Jetzt würde ich da gerne ein BHKW von Whispergen einbauen.


    Ist meines Wissens das einzige so kleine Kraftwerk mit "nur" 7,5 KW thermische Leistung.


    Hat irgendjemand von euch auch schon ein BHKW in ein Energieeffizienzhaus eingebaut und auch schon in Betrieb um mir da ein bischen


    Erfahrungen mitteilen zu können. Wie sieht es zum Beispiel mit den Betriebsstunden aus? Klar hängen die auch vom Warmwasserverbrauch ab,


    aber kann man dann realistisch 2000 Vbh oder gar 2500 Vbh ansetzen?


    Die andere Frage bezieht sich hauptsächlich auf den Vorsteuerabzug, hat es da schonmal Probleme wegen zu geringer eingespeister Strommenge gegeben?


    Hoffe auf viele gute Antworten


    Danke


    Andreas

  • Hallo bandit400,


    und herzlich willkommen im Forum!
    Das sind einige ganz verschiedene Fragen. - Wenn Du schon eine Menge gelesen hast, müsstest Du auch wissen, dass mit Deinen Angaben die Fragen unbeantwortbar sind!
    Mit den Angaben "Energieeffizienzhaus KfW 70" sollte es wohl max. ein Zweifamilienhaus werden aber ob nun 100 oder vllt. 700m² Wohnfläche ist nicht zu erkennen. Eine ziemlich umfassende Gebäudedatenangabe findest Du in dem Thread "Mini BHKW zur Unterstützung eines Brennwertkessels sinnvoll?" Dort fehlen eigentlich nur Angaben zur Bewohnerzahl und Stromverbrauch. Entscheidend ist aber insbesondere der Jahreswärmeverbrauch für Heizung und Warmwasserbereitung.
    Einen echten Erfahrungsbericht findest Du hier: Whispergen bestellt


    Aber ich möchte noch auf ein anderes Micro-BHKW hinweisen und die Daten gegenüberstellen:


    Whispergen aus Mondragón (Spanien) Wirkungsgrad el 11% Gesamt 107% lt. Hersteller - aktuelles Datenblatt aber nur 92,1% (Anteil Stromerzeugung Feldtest England 7,1..8,5% / MVV-Feldtest 12% (?))
    Preis 9950 EUR netto (nur in Niederlanden) - Deutschland als Paket incl. Abgasltg., Puffer, Regelung ca. 13000 EUR netto
    th Leistung 7,5 kW max. 12kW (mit Zusatzbrenner)
    Standgerät 148kg BxTxH 49,1 x 56,3 x 83,8 cm
    Lautstärke 46 dB(A) 1m


    Remaha eVita HRe aus den Niederlanden Wirkungsgrad el 17% Gesamt bis zu 107% (TÜV-Zertifizierung läuft)
    Preis 12..13000 EUR brutto
    th Leistung modulierend (50/30°C) 3,2 - 26,3 kW eta 107% (bei 60/80°C 3,0 - 23,7kW eta 79,6%)
    Wandgerät 110kg BxTxH 49 x 47,1 x 91 cm
    auch ohne Pufferspeicher mgl. mit integr. WW-Bereitung (max. 11,4l/min bei 45°C)
    aus Praxistests für Objekte mit ca. 1600m³ Erdgas-Jahresverbrauch geeignet
    ergab 2200kWh Stromerzeugung (ca. 12% durchschnittlich)


    Dieses Mikro-BHKW hat auch den Microgen Stirling Motor, wird aber als (wandhängender) Brennwert-Kessel vermarktet.
    Ab Mitte dieses Jahres werden die ersten Geräte von besonders geschulten De Dietrich Vertriebspartnern eingebaut. Wer Interesse hat, sollte sich frühzeitig kümmern!


    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/100410/jv2k8fvh.jpg]



    Denkmaler

  • Hast Recht, ein paar Daten zum Haus können nur nützlich sein, wenn man Hilfe möchte.



    Objekt: freistehendes, voll unterkellertes, I-geschossiges Einfamilienhaus mit ausgebautem Dachgeschoss


    Wohnfläche: EG-DG: 150 m² KG: 40 m² beheizte Fläche


    Wärmeabgabe: KG-DG: Fußbodenheizung


    Bodenbelag: Fliesen
    Lage: Innerorts Neubaugebiet
    Ausrichtung: Giebel parallel zur Straße; Straße Südost, Garten Nordwest



    aus dem Wärmeschutznachweis:


    Hüllenfläche: 573 m²
    Wärmeverluste der thermischen Gebäudehülle: 172 W/K
    Beheiztes Gebäude- und Luftvolumen: 1000 m³
    Jahres-Heizwärmebedarf: Qh = 14.563 kWh/a
    Wärmebedarf für Warmwasserbereitung: Qtw = 4.001 kWh/a


    Höchstwert des grundflächenbezogenen Jahres-Primärenergiebedarfs: 46,6 kWh/m²a



    Hoffe ich habe die wichtigsten Daten erfasst, falls noch etwas fehlt um meine Fragen zu beantworten bitte Bescheid geben.


    Danke,


    Gruß


    Andreas

  • Hallo bandit400,


    mit Deinen Angaben (Jahreswärmebedarf 18,6MWh) komme ich auf 1833 Norm-Heizstunden und eine maximale Heizlast von 10kW.


    Mit einem auf 7,5kW begrenzten Whispergen (Zusatzbrenner aus) komme ich auf knapp 2500 Vollbenutzungsstunden bei 700l Pufferspeicher. Durch diesen Puffer kannst Du aber 100% des Jahreswärmebedarfs mit nur 7,5kW Leistung abdecken. Gemäß dem Standard-Lastprofil Strom für Wohnnutzung wird nur eine ca. 50%ige Selbstnutzung angenommen. Es ergibt sich eine Energieaufwandszahl von 1,0565.


    Da zu dem Whispergen widersprüchliche Angaben insbesondere zum Wirkungsgrad kursieren sind die Ergebnisse fehlerbehaftet.
    Aus wirtschaftlicher Sicht kommt Dich eine konventionelle modulierende Therme (bspw. Elco Thision) auch auf Dauer gesehen wesentlich günstiger! Steck' das Geld lieber in eine thermische Solaranlage als in die Tasche der Whispergen-Händler.
    In wirtschaftlich interessante Bereiche kommt man bei Neubau nur über den Zusammenschluß mehrerer EFH zu einem Nahwärmeversorgungssystem mit BHKW .


    Bezüglich Vorsteuerabzug mußt Du Mal die Suchfunktion quälen oder bei Deinem FA schriftlich um eine verbindliche Auskunft ersuchen. Das kann sehr unterschiedlich gehandhabt werden.



    Denkmaler

  • Hallo,


    Leider kann ich mit einer herkömmlichen Gasbrennwert mit Solarunterstützung nicht die Anforderungen an das Kfw 70 Energieeffizienzhaus erfüllen, also muß ich eine alternative Heizungsanlage einbauen. Eine Wärmepumpe wäre eine Alternative nur sind diese in der Anschaffung wesentlich teurer (WP mit Tiefenbohrung) etwas teurer (WP mit Erdkollektor) ungefähr gleichteuer (Luft-WP). Nur bei eine Luft-WP sind die Stromkosten wesentlich höher. Also war ich auf der Suche nach einer Alternative und bin auf das Whispergen BHKW gekommen. Damit kann man wohl die Kfw-Vorgaben erfüllen und durch den Stromverbrauch bzw. die Einspeisung die Gaskosten so weit senken, das die wesentlich unter denen für Strom der WP liegen.


    Gruß


    Bandit400

  • Leider kann ich mit einer herkömmlichen Gasbrennwert mit Solarunterstützung nicht die Anforderungen an das Kfw 70 Energieeffizienzhaus erfüllen, also muß ich eine alternative Heizungsanlage einbauen.

    Moin,


    wie wäre es denn mit Therme + PV + Solarthermie ??? Mit der PV und Eigenverbrauch könntest Du den Netzbezug einigermaßen verdrängen das sollte sich positiv auf den Primärenergieverbrauch Deines Hauses auswirken und bringt auch was für den Geldbeutel.


    mfg

  • Das Mikro-BHKW von Whispergen scheint mir zur Zeit das mit der meisten Erfahrung und dem größten Verbreitungsgrad sowie der ausgreiftesten Technik. Die sonst genannten Anlagen befinden sich derzeit noch im Entwicklungsstadium bzw. werden erst in der zweiten Jahreshälfte in den Verkauf gehen. Heute Abend findet bei uns im Nachbarort eine Infoveranstaltung von Whispergen (2g-home) und einem Physiker (Dr. Rainer Möllenkamp) statt. Mal sehen, ob es da was Neues gibt.


    Auf jeden Fall bin ich für weitere Erfahrungen dankbar.


    Gruß


    Bandit400

  • @bandit400
    Gibt es interessante Informationen von der Veranstaltung?

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Hallo,


    wenn man sich hier im Forum ein paar Tage in die Materie eingelesen hat und selber auch im Internet recherchiert, dann hat man eigentlich mehr gewußt als auf der Veranstaltung gesagt wurde. Anwesent waren ein Physiker, der grundsätzlich was zur KWK gesagt hat und anschließend eine Excel-Tabelle zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit von BHKW's gezeigt hat. Dann kam ein Mitarbeiter der Firma 2g-home und hat den Whispergen vorgestellt und viele Fragen aus dem Publikum beantwortet. Interessant war dabei für mich, das der Whispergen auch tatsächlich schon in Kfw-70-Energieeffizienzhäuser eingebaut wurde, aber hauptsächlich für die Sanierung von Altbauten gedacht ist (von wegen Laufzeiten etc). Sehr gut war das anschließend noch ein Kunde eigene Erfahrungen abgegeben hat, der den Whispergen seit einiger Zeit in Betrieb hat. Da er auch eine Sanierung eines Altbaus gemacht hat, läuft bei ihm das BHKW so wie geplant mit bis zu 6 Stunden pro Tag im Winter.


    Naja, leider konnte die Veranstaltung jetzt letztendlich nicht meine entgültige Kaufentscheidung hervorrufen. Der Kaufpreis von rd. 13.500 € netto ist dann doch für eine Gas-Brennwerttherme die zufälligerweise auch Strom produziert sehr viel.


    Zur Zeit bastel ich an der Lösung, die alikante mir mal vorgeschlagen hat den Kfw-70-Standard mit einer Kombination aus Gas-Brennwerttherme + Solarunterstützung + PV-Anlage hinzubekommen. Leider bin ich aber in erster Instanz bei meinem Energieberater damit gescheitert, der konnte sich das nicht vorstellen. Werde versuchen da nochmal andere Quellen zu kontaktieren. Falls einer von euch mir da weiter helfen kann....


    Gruß


    bandit400