Wärmeerzeugung mittels BHKW (z.B. GAS) in einem gr. Industrieunternehmen; Wärmepreis

  • Hallo hink7,


    um kurz auf Deine zweite Frage einzugehen: Du kannst davon ausgehen, daß nach dem BGH-Urteil kein Gasanbieter so dumm sein wird, eine für ungültig erklärte Formulierung in seinen Vertrag aufzunehmen oder beizubehalten. Im übrigen gab es kürzlich eine Pressemeldung, dass ein großer russischer Gaslieferant einen neuen Liefervertrag aufgrund des Ölpreisverfalls nicht mehr an den Rohölpreis gekoppelt hat.
    Bei funktionierendem Wettbewerb (und ausreichendem Angebot) steigen und sinken Preise je nach Nachfrage. Das erleben wir ja gerade bei den Gaspreisen aufgrund der Wirtschaftskrise. Spekulationen an den Börsen haben meist nur begrenzte Zeit Einfluß darauf.


    Wenn Du der Meinung bist, dass sich eine BGA bei Verstromung ohne Wärmenutzung trägt, dann nur zu! Eine BGA verschlingt je nach Art der Biomasse schon einen kleineren oder größeren Teil des erzeugten Biogases bzw. der BHKW-Wärme selbst. Und wenn Biogas so günstig zu erzeugen wäre, dann würde die kWh Bioerdgas wohl den Endkunden nicht ein Mehrfaches wie Erdgas kosten.


    Die Dampferzeugung mittels einer Mikrogasturbine ist kein Standardprodukt sondern immer eine Einzelplanung und demzufolge ohne detaillierte Angaben und Berechnungen nicht wirtschaftlich abschätzbar. Deswegen habe ich Dir für den 'Mindestwärmepreis' die konventionelle Dampferzeugung für die Abschätzung vorgeschlagen. Aber der Kontakt zu E-quad Power Systems könnte wohl auch erfolgreich sein, da sie ja entsprechende Planungen für ihre Produkte anbieten.


    Die Wirtschaftlichkeit eines BHKW ist nicht von sich aus garantiert. Es müssen die Rahmenbedingungen stimmen und es muß richtig dimensioniert werden. (Der Bonus gemäß KWKG wird übrigens auf den gesamt-verfügbaren Strom aus dem BHKW gewährt.) In den heißen Abgasen einer Mikrogasturbine stecken bspw. 70-80% der eingesetzten Energie. Die kann durch entsprechende externe Wärmetauscher (Abhitzekessel) auch zur Dampferzeugung genutzt werden. Mit den für Gebäude-Heizzwecke integrierten Wärmetauschern (mit Rekuperator) erreichen Gasturbinen meist nur Gesamtwirkungsgrade von um die 80% und Abgastemperaturen von bspw. 280°C. Da stecken dann aber nur noch weniger als 20% der Primärenergie drin.


    Ein Anwendungsbeispiel mit Dampferzeugung findest Du im Schlußbericht der Studie "Entscheidungs- und Planungshilfe für den Einsatz von Mikro-Gasturbinen in kmU" auf den Seiten 162-167 (und 183ff). Dazu gibt es auch ein Excel-Tool mit Berechnungsmöglichkeiten auch zur Wirtschaftlichkeit. Also so trivial wie Du das gerne haben möchtest, ist das beileibe nicht.



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