Eigenbau: Mikro-BHKW mit 125ccm Rollermotor und Flüssiggas

  • Guten Tag.


    Ich plane momentan ein mini BHKW mit einem 4t 125ccm Rollermotor zu realisieren.
    Geplant ist eine max. elektrische Leistung von 2kW.
    Der Asynchrongenerator wird direkt angeflanscht und speist über einen Frequenzumrichter ins Netz.
    Dadurch kann mit verschiedenen Drehzahlen gefahren werden und der Anlasser fällt weg.
    Die Wärme wird in einen 10'000 Liter Speicher eingespeist.
    Daran angeschlossen ist ein Nahwärmenetz mit 4 Häuser (2 Einfamilienhäuser und 2 Häuser mit 4 Wohnungen).
    Momentan verbrauchen wir 50-60 Ster Holz (entspricht etwa 11^000l Heizoel) in einem 60kW Holzvergaserkessel.
    Das Holz kommt aus unserem Wald.
    Der Flüssiggastank stellt der Gaslieferant zur Verfügung. Zusätzlich zahlt er uns 1500.- CHFr bei Abschluss eines 5 Jahresvertrag.
    Jetzt verlegen wir gerade Stromkabel um nur noch einmal die Grundgebühr des EW zu bezahlen. Den Strom des BHKW könnten wir so grösstenteils selber verbrauchen.


    Jetzt mache ich mir nur über die Lebensdauer des Rollermotors gedanken.
    Ich würde ihn zusammen mit einem Motorradmechaniker optimieren (grössere Oelwanne mit Filter, stärkere Oelpumpe und andere Ventile).
    Er meint, so müssten etwa 10-15 tausend Betriebsstunden machbar sein.


    Ach ja, ich habe Elektroniker Richtung Regelungstechnik und Leistungselektroniker gelernt und absolviere momentan noch ein Elektrotechnikstudium.
    Auf der technischen Seite habe ich keine Bedenken bezüglich Realisierbarkeit.
    Nebenbei arbeite ich auf dem Gebiet Traktionsstromrichter.


    Ja, die Suche habe ich benützt.


    Hat jemand Erfahrungen mit so einem Projekt?


    Gruss Lukas

  • Hallo Lukas,


    meines Wissens widersprechen sich diese Aussagen:

    Der Asynchrongenerator wird direkt angeflanscht und speist über einen Frequenzumrichter ins Netz.
    Dadurch kann mit verschiedenen Drehzahlen gefahren werden und der Anlasser fällt weg.

    , wenn es um wirklich verschiedene Drehzahlen geht. Umfasst die Drehzahlschwankung mehr als 6% der Nenndrehzahl des Generators? Oder meintest Du eigentlich Synchrongenerator mit (Um-)Wechselrichter?


    Nein, ich habe soetwas noch nicht gemacht und auch nicht vor. Aber ich bin sehr gespannt auf die Details und die Laufzeiten. Mach und berichte. :thumbup:
    Viel Erfolg!


    Grüße
    Lars

  • Morgen,


    ich weiß das MZ geplant hatte ihre 125er als Stationnärmotoren zu verkaufen um ein zweites Standbein zu haben. Ob das was wird ist fraglich, außer einem Nein gabs von den Banken noch nicht viel...


    Aber überleg mal: 10.000 Betriebsstd. x angenommenen 60 KM/h - das wären über 600.000 Km Fahrleistung.
    Mit einem Rollermotor? Kann ich mir nicht vorstellen.



    mfg JAU

  • Also Umbau wird bestimmt mit viel Bastelei gehen,
    es gibt hier ja im Forum auch ein Foren-BHKW incl. Wiki.
    Dort werden schon viele der Probleme besprochen.
    Du solltest auf jeden Fall dafür sorgen das der Motor schnell auswechselbar ist.
    Den bei deiner geplanten Leistung von 2 KWh-el. und ca 4KWh-th. wirst du bei der angeschlossenen Abnahmevolumen auf einen Dauerbetrieb kommen.
    Der Puffer ist dafür schon zu groß, alleine dessen Verluste + die Nahwärmeleitung werden dein BHKW schon auf Trab halten.
    Das heißt für dich jedes Jahr einen Motor einplanen, damit das ohne große Stillstandszeiten passieren kann,
    also ein Wechselmotor daneben legen, und den abgelaufenen dann in Ruhe überholen.


    Ich finde deine Idee soweit recht gut, über die elektrische Leistung würde ich mir nochmal Gedanken machen, evtl. ist die bei der Anschlussmenge zu gering.
    Wolltest du den Motor nehmen weil der irgendwo übrig geblieben ist?
    Ansonsten würde ich mich eher im Bereich Stationärmotor ein bischen umsehen.


    Zum Thema Flüssiggas, einen Tank zu mieten von einem Gaslieferanten macht abhängig!
    Zu dem Thema gibt es genügend Berichte im Internet.
    Die daraus resultierend Preise für Gas, die man durch den Vertrag dann nur von dem Lieferanten beziehen kann sind meistens stark überhöht zum Marktpreis.
    Einen Kauftank zu nutzen und nach bestem Preis sein Gas zu bestellen, spart über die Betriebszeit einiges an €!!!
    Siehe Bund der Energieverbraucher, dort gibt es genügend Berichte und Urteile zu dem Thema Flüssiggas.


    Berichte weiter!

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Ich will einen rückspeisefähigen Umrichter verwenden. (Drehstrom - Gleichstrom - Drehstrom) Den bekomme ich relativ günstig und habe schon die Betriebsbewilligung vom EVU . Der Umrichter hat eine Nennleistung von 4kW und ist kurzzeitig Überlastbar. Somit sollte ein Anlassen über den Generator möglich sein. Diese Umrichter verbauen wir in Förderanlagen, die auch einmal länger bremsen müssen.


    Mit dem BHKW will ich nur die el. Grundlast abdecken, zusätzlich habe ich noch Wärme und entlaste so etwas den Holzvergaserkessel.
    Der Speicher wurde so gross gewählt, da wir alle auswärts arbeiten und so nicht jeden Tag feuern müssen. Zusätzlich prüfen wir noch, auch das Warmwasser über das Nahwärmenetz zu erzeugen. Dies würde jedoch bedingen, die Vorlauftemperatur in der Nahwärmeleitung einmal pro Tag deutlich zu erhöhen. Diese wird momentan je nach Leistungsbedarf geregelt (alle haben Bodenheizung).
    So bleiben die Verluste gering.


    Durch die geringe Leistung hoffe ich möglichst lange Dauerlauf fahren zu können.


    Die Steuerung und Regelung werde ich selber entwickeln und programieren. Ich werde sie an die Nahwärmesteuerung anbinden.
    So habe ich vom PC aus vollen Überblick über den Betriebszustand.

  • Hört sich ja schon sehr durchdacht an.
    Grade das bereits über Verluste und deren Vermeidung sowie einer vernünftigen Gesamtsteuerung nachgedacht wird.
    Dann halte uns mal auf dem laufenden und mach schön viele Bilder und Anleitungen,
    damit evtl. Nachahmer auch etwas davon haben!

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Den bekomme ich relativ günstig

    Kann zwar etwas in den Bereich Werbung gehen, aber bisher sind mir im Bereich
    100% Einspeisefähig wenig wirklich Preisgünstige Geräte untergekommen, zwar
    Such ich in einer etwas andern Leistungsklasse, und eventuell bin ich auch nur ein
    geizkragen aber verstehst Du unter günstig :hust:



    Tja Zweite Frage bisher waren mit 100% Einspeisung mir nur 2 Firmen bekannt
    ABB und Revcon was wär die Alternative dazu _()_

  • Also einen Dieselmotor als Zündstrahler laufen lassen ?
    Oder gleich mit Fremdzüntung? Also einen Direkteinspritzer mit Zündung ausrüsten.


    In dem von mir geforderten Leistungsbereich lassen sich sonst leider nur luftgekühlte Motoren finden.
    Einen Chinaböller als Zündstrahler möchte ich nicht, sonst kann ich gleich voll auf Heizoel fahren.


    Schlau wäre auch ein langhubiger Motor. Der Rollermotor läuft nämlich unter 2k Umdrehungen sicher nicht sauber (extremer Kurzhuber).
    Zusätzliche Schwungmasse ist sicher auch ein Muss. Sonst bekommt der Umrichter eventuell Regelprobleme und fängt an zu schwingen.


    Ein kleines BHKW mit Rasenmähermotor habe ich schon einmal gebaut. Damit wird manchmal eine Lagerhalle beheizt.
    Ein Lüfter bläst die Luft zuerst über den Motor und anschliessend noch durch den Abgaswärmetauscher.
    Wurde eigentlich nur zum Spass gebaut.


    Gruss aus dem verregneten Bern

  • Der Umrichter soll laut unserem Monteur neu etwa 1700-2000 CHFr. kosten.
    Da er schon gebraucht ist könnte ich ihn für etwa 500 CHFr. übernehmen.


    http://www.novitas.ch/Pdf/kim/DB_Transomik_U2.pdf
    http://www.kimo.de/index.php?f…html&menu=6&nav=1&lang=DE

  • Oder gleich mit Fremdzüntung? Also einen Direkteinspritzer mit Zündung ausrüsten.

    jepp so mein ich das,
    kuck doch mal wo es in Deiner Gegend nen großen Gartengerätehändler (Kleintraktoren) mit Servicepunkt gibt. Die Motoren (Iseki,Kubota,Yanmar etc.) nehmen sich in dieser Klasse nicht viel und halten tun die allemal länger als ein Rollermotor.


    mfg

  • Ich habe mich jetzt gerade einmal über Kubota Motoren schlau gemacht. In dieser Leistungsklasse handeltes sich meistens um Wirbelkammermotoren.
    Mir schwebt aber irgendwie im Kopf, ein Umbau sei nur bei Direkteinspritzer möglich.


    In der Schweiz ist Flüssiggas ausser in Flaschen leider nicht wirklich verbreitet. Zudem konnte mir keiner am Telefon einen ungefähren kWh Preis nennen. Angefragt habe ich bei Pan Gas und Vitogaz. Esso liefert nur an Grossabnehmer.
    Leider haben wir in der ganzen Gemeinde kein Erdgas.
    Ja, Flüssiggas wäre schön, da ich so eine saubere Verbrennung hätte und die Abgase sogar noch kondensieren könnte (Brennwerttechnik).
    Bei Heizoel habe ich vor den Partikel angst. Bei kleinen Lasten verbrennen diese Motoren sicher nicht mehr sauber. Zudem will ich nicht jede Woche den Wärmetauscher säubern.


    Gruss Lukas