BHKW mit Photovoltaikanlage kombinieren -> Schaltung Zähler?

  • Hi doc,


    was denkst Du was dem EVU der PV-Strom wirklich wert ist? Sind es ca. 4cent/kWh? Das Gros zahlt das Volk, also wir, durch Fianzierung der übermässigen Subventionen der PV. Dabei ist mir eigentlich fast egal, ob der PV-Betreiber selber klaut oder tatsächlich einspeist. CO2-spart er allemal, falls er dabei sein Gewohnheiten nicht ändert. Brainstorming beiseite, wir handeln natürlich korrekt, ich denke dass unser Elektriker alicante weiß von er spricht wie man einen Verteilerkasten verplompt, damit das nicht passieren kann.


    Gruss, KWK


    PS: alicante hat zwischendurch etwas editiert, wundert euch bitte nicht wenn Ihr meine Bezüge im Text von ihm nicht findet. Wir sind aber d'accord. Das Nächstemal nehme ich die Zitierfunktion, die "klaut" er mir nicht ;)


  • was denkst Du was dem EVU der PV-Strom wirklich wert ist?


    PV-Strom ist dem EVU das wert, was es ansonsten dafür an der Börse bezahlen müsste. Damit ist es der Börsenpreis, multipliziert um einen sogenannten Profilfaktor, der bei der PV bei 120% liegt. Dieser Faktor soll dem Rechnung tragen, dass PV immer bevorzugt zur Mittagszeit einspeist und da auch die Strompreise höher liegen. Siehe bspw. auch bei der EEG-Umlage-Beschreibung, S. 6. Wenn also der EEX-Base-Preis bei 5 ct/kWh liegt, dann ist PV-Strom 6 ct/kWh als erste Näherung wert.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Gunnar, danke für Dein update. Ich hatte mir schon gedacht, dass wir mittlerweile auch etwas höher liegen könnten. Den Profilfaktor kannte ich noch nicht, bringt mich auf ein anderes Thema.


    Habt Ihr hier schon mal das Thema "Regelstrom" diskutiert. Unsere BHKWS sind doch sehr schnell am Netz. Kennst Du die Regelstrom-Preise? Wo könnte man sich am Besten engagieren, um eine umgekehrtes Nachspeicherkonzept (also vergleichbar HT/NT-Zweitarif) durchzusetzen? Sicherlich sind die bisher installierten BHKWs nur wenig Kleinvieh und die meisten Bedenkenträger sagen, das lohnt sich nie. Aber wenn der Privatmann Regelstrom ohne dritte Trittbrettfahrer (vergl. Lichtblick AG) verkaufen könnte, wäre das sicherlich einer der größten denkbaren Motivatoren für die KWK-Durchsetzung auch im Privatbereich.


    Gruss, KWK

  • Jo, AxelF, das meinte ich. Leider fühlt man sich wie beim Metzger "darf es ein bishchen mehr sein?" Das brauchen wir, alllerdings mit kW statt MW. Nachtspeicherheizungen funktionieren doch auch mit kW....


    Gruss, KWK

  • Den Profilfaktor kannte ich noch nicht, bringt mich auf ein anderes Thema.[..]
    Habt Ihr hier schon mal das Thema "Regelstrom" diskutiert. Unsere BHKWS sind doch sehr schnell am Netz. Kennst Du die Regelstrom-Preise?


    Primärregelleistung bringt rund 100 Euro/kW und Jahr. Primärregelleistung heisst, dass man in Abhängigkeit von der Netzfrequenz 50 Hz +- 200mHz Generatoren, aber auch Verbraucher zu- bzw. abschaltet.


    Der Profilfaktor für Photovoltaik geht übrigens mit zunehmenden Ausbau der PV in den Keller. Momentan haben wir Lastspitzen Mittags und am frühen Abend, wenn die PV in 10 Jahren bei 10 GW+ 10*3GW = 40 GW steht, ist die Lastspitze während des Sommers in der Nacht. Dann ist die PV mit einem Profilfaktor unter 100% anzusetzen. Dem BHKW macht das nichts aus, ob es nun tagsüber oder nachts den Wärmespeicher voll machen soll;-) Deswegen finde ich das Forum hier auch so spannend ;-))


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo KWK ,

    ich denke dass unser Elektriker alicante weiß von er spricht wie man einen Verteilerkasten verplompt, damit das nicht passieren kann.


    das würde ich doch auch gar nicht bezweifeln wollen. Es ging mir doch auch nicht um ein 'Abzapfen' von Strom aus illegal geöffneten und verplombten Bereichen, sondern einfach um ein Anschließen von Verbrauchern an den Anschlußklemmen des BHKW . Und der Steuerelektronik-Kasten des BHKWs ist ja schließlich nicht verplombt - oder?


    Und die hier angeschlossenen Verbraucher würden dann ja den über Z4 und Z5 als eingespeist gezählten Strom verbrauchen. Die Einspeisung wird vergütet und der gleichzeitig an den Klemmen des stehenden BHKW verbrauchte Strom (Steuerelektronik des BHKW + ggf. zusätzlich angeschlossene Verbraucher...) wird nicht erfasst.


    Oder habe ich hier einen Denkfehler?


    André

  • Hallo André,


    mit entsprechender krimineller Energie kann man fast alles anzapfen. Von daher liegst Du schon richtig. Wenn Du an am BHKW-Anschluss PV-Strom zapfen würdest, verschiebst Du m.E. rechnungstechnisch BHKW-Strom von der "EVU-Spende" in die Eigennutzung. Schoipi der Erfinder des Schemas überblickt es bestimmt noch besser. Eigentlich eine nette Sache. Wäre m.E. sogar in den Niederlanden oder Skandinavien mit dem Nettozähl-Konzept völlig legal.


    In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen: meine PV hängt über einen eHZ Lieferzähler direkt am EVU . Da mein WR sicherlich nicht verplomt wurde, müsste hier eine noch interessante Zapfstelle für Kleptomanen liegen.


    Hallo Gunnar,


    100 Euro/kW und Jahr entspricht 100€/kW8760h = 1,14 cent/kWh???? was meinst Du damit?


    Gruss, KWK


  • 100 Euro/kW und Jahr entspricht 100€/kW8760h = 1,14 cent/kWh???? was meinst Du damit?


    Das sind 100 Euro pro kW vorgehaltene Regelenergieleistung (Bandbreite). Wenn Du also ein Kraftwerk nicht bei maximaler Leistung von z.B. 200 MW fährst, sondern dauerhaft bei 180 +-20MW dann erhältst Du dafür +-20 MW bzw. 40 MW mal 100 Euro = 4 Mio Euro pro Jahr. Das sind in der Tat in etwa ein ct pro Stunde und kW. Man sieht an dieser Bierdeckelrechnung dass die Regelleistung ein nettes Zubrot ist, aber es ökonomisch viel wichtiger ist, den Strom im Eigenverbrauch zu verwerten. Der monetäre Anreiz ist eine Größenordnung (~10 ct) gewaltiger.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • ökonomisch viel wichtiger ist, den Strom im Eigenverbrauch zu verwerten


    ... klar aber leider sind die KW von meinem Dachs Faktor 5...10 zuviel für meine Familie und MW kann ich natürlich als Regelleistung nicht anbieten. Das wusste ich zwar schon vorher, aber man hofft ja immernoch, dass sich gute Ideen irgendwann durchsetzen. Ich meine die Beteiligung von kleinen Privat-BHKW am Regelstrom mit attrativer Einspeisevergütung .


    Gunnar, kennst du die derzeitige Einspeisevergütung cent/kWh für a) Sekundärreserve b) Minutenreserve oder kann man dies nicht so einfach runterbrechen?


    Gruss, KWK

  • ... nach meiner Überlegung müsste diese Beschaltung realistisch umsetzbar sein. Auch der Netzbetreiber müsste die Differenzmessung (Lieferung Z1 - Lieferung Z2) der beiden Zweirichtungszähler erfassen und abrechnen können. Dieser Punkt muss noch geklärt werden.


    Viele Grüße Reinhold




  • Hallo Reinhold,


    mit ist nicht klar wofür du den Z2 als 2R-Zähler auslegst. Dieser Ast dient doch letztendlich nur zur Unterscheidung ob du PV einspeist oder nicht. Das müsste m.E. wie von Schoipi vorgeschlagen mit einem einfachen Lieferzähler mit Rücklaufsperre machbar sein.


    Gruss, KWW

  • Moin Mädelz,


    Ihr könnt so viele Treads dazu aufmachen wie Ihr wollt - es wird dadurch nicht richtiger (und ich fin Euche eh und verderbe den Spaß )


    Diese Schaltung funktioniert so nicht weil : über Z3 ein Bezug stattfindet/stattfinden könnte und dieser Strom weder Z1 Bezug noch Z2 Lieferung eindeutig zugeordnet werden kann, und damit die Möglichkeit besteht das teuer vergüteter EEG Strom aus Z2 niemals das Netz erreicht sondern im BHKW als standby Strom verbraucht wird!!


    Es wäre theoretisch möglich Z3 zur Sicherheit als 2R Zähler auszuführen dessen Bezugszählwerk aber niemals einen Strom zählen darf
    das geht nur unter der Voraussetzung das der BHKW standby Strom nicht über diesen Stich sondern von extern (Hausverteilung) kommt.


    mfg |__|:-)