Eigenbau: Kondenswasser im Abgas

  • So, nun ist es geschafft. Seit letzten Freitag ist mein BHKW nun in Betrieb. Jetzt fangen aber schon die nächsten Probleme an.


    Kondenswasser blubbert aus dem Schornstein!


    Ich habe schon mal im Forum herumgesucht, aber nichts passendes gefunden.


    Der Schornstein ist 17 m hoch und aus 75er HT-Rohr. Obendrauf habe ich einen PKW-Schalldämpfer. Die Abgastemperatur am eingang liegt so zwischen 80 und 120°C. Ich habe auch einen Kondensatablauf unten mit angebaut, da kommt auch einiges raus.


    Hat Irgenteiner ne Ahnung was man da machen kann?

  • Moin Ökostromer,


    glückwunsch zur Inbetriebname :thumbup: .


    Du hast den Schalldämpfer auf dem Schornstein?? Dann kühlt das Abgas in den Kammern unter den kritischen Punkt ab und durch den Druck blubbert die Brühe obenraus.
    War es nicht möglich den Dämpfer unten zu setzen??


    mfg

  • Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort.


    Ja, unten habe ich auch schon einen Schalldämpfer dran. Wenn ich den oben aber weglasse könnte man meinen das ein Hubschrauber kommt. Vielleicht sollte der Schalldämpfer oben den Querschnitt nicht verjüngen, aber woher sowas zum probieren herbekommen.

  • Ein ähnliche Problem hatte ich zuanfang auch mal.
    Da hat Dreck vom Schornsteineinziehen den Ablauf im Kondenser verstopft.

    Nur das was man sieht kann man auch Optimieren ;)

  • Wenn es oben rausspritzt heist das ja wie alikante schon schrieb,
    das in letzten teil noch einiges an Energie vom Gasförmigen in den Flüssigen Zustand geht.


    Eine Lösung wäre am anfang des Schornsteins bereits möglichst viel Energie zu entziehen um die Kondensation dort zu vertärken,
    dann würde oben am Ende nicht mehr soviel anfallen.


    Der Endschalldämpfer ist einer von der Autoresteverwertung?
    Die sind evtl. nicht passend aufgebaut um das entstehende Kondenswasser wieder zurück in den Schornstein laufen zu lassen.
    Entweder in dem Schalldämpfer einen Weg für das Wasser schaffen damit es nach unten abfließen kann,
    oder einen Eigenbauexpansionsdämpfer machen der mit einem großen Volumen die Druckstöße mindert (Hubschrauber)
    und dem Kondensat eine große Fläche zum Ablauf schafft.


    Wobei mir die Lösung des Energieabzugs am Anfang der Abgasstrecke besser gefällt,
    da diese zusätzliche Energie auch Geld bringt.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Gute Idee Bernd, aber wie kann man so einen Schalldämpfer selber bauen, gibts da irgendwo Pläne oder Zeichnungen wie sowas aussieht? Ich meine dass mann auch die richtigen Frequenzen wegkriegt. :musik:

  • mit einem großen Volumen die Druckstöße mindert

    Hallo Bernd - du bringst mich da zum weiteren Nachdenken :-)_:-)
    Eine Schallmessung im Auftrag der Fa. Kutzner & Weber bei mir ergab, das eigentlich (fast) alle wesentlichen Anforderungen für eine hinreichende Schallabsorption gegeben seien. "Lediglich" im ca. 200 Hz-Bereich ist noch das (nach außen dringend und nachts) störende "Tuckern" - nur bei Volllast/max. Drehzahl 3.600 - zu vernehmen. Dafür ist jedoch z.Zt. keine wirtschaftlich vertretbare Lösung in Sicht... :diablo:
    Dein Vorschlag - s.o. - leuchtet mir vollkommen ein. Jedoch wie könnte man in ein (druckdichtes) Abgasrohr DN 70 - in meinem Fall ca. 8 m waagerecht, dann ca. 22 m senkrecht in einem Schornsteinzug - nach meinen Kenntnissen für diese Frequenzen ziemlich langes (und weit größeren Durchmessers) "Dämpfungsobjekt" einbringen ? :wissenschaftler:
    Die Temperatur sollte nicht das Problem sein (>90°C). Aber viel Probieren ist da nicht und etwas "reisgünstiges" auf dem Markt ist nicht findbar, da geht`s ab 1.000 € los...
    Ich versuch jetzt noch mal bei Trox und Westaflex was zu finden, das solle jedoch eher lüftungstechnisch, d.h FL-Leitung zutreffen. @:pille
    Hättest du - oder ggfls. jemand anders - noch Tipps ??? ||_
    Gruß, pamiru48

  • Ich will dich ja nicht auf den illegalen Weg bringen, aber zum ausprobieren nimm mal ein paar HT Rohre.
    Aber erst auf dem passenden Temperaturniveau!!!!
    Die gibt es im Baumarkt in allen Dimensionen für ein paar Euro.
    Der Weg ist dünnes Innenrohr löchern, darüber ein dickeres Rohr was die gebremsten Abgase wieder sammelt.
    Du wirst für die tiefen Frequenzen mit den Lochgrößen und deren Abständen spielen müssen.
    Evtl. noch ein paar "Umleitungen" einfügen.
    Es sollen sich die Druckstösse gegenseitig todlaufen, bzw. wenns geht aufheben.
    Ums äussere Rohr evtl. noch ein bischen Dämmung um Resonanzen der Rohroberfläche zu unterbinden.
    Der Rest ist ausprobieren, es gibt dafür Berechnungsunterlagen, aber wir machen das bei unseren Oldtimern auch immer so.
    Erst alten zersägen, nachsehen was drin ist und dann Try and Error.
    Meistens klappt es, aber leider nicht immer, wir sind ja keine Ingenieure....


    Wenn du eine Lösung hast dann in zugelassene Rohre umsetzen.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Soso - ich solle also "illegaler Bastler" werden :walklike:


    Scherz bei Seite : Ich hab schon zugelassenes HT-Rohr für die Abgasleitung drin. Der BSM hat zwar heute bei der Ankündigung für den "Abnahme-Termin" am Donnerstag etwas argwöhnisch draufgeschaut - jedoch keinen Ton verlauten lassen... Wir kommen gut miteinander seit vielen, vielen Jahren :-)@@(-:
    Was nun das Werkeln selbst betrifft - oje, das braucht bestimmt viel Zeit, bis man "die Baß-Töne zum Schweigen bringt" oder glückliches Händchen :pfeifen:
    Aber ich kann's ja mal versuchen, mich ranzuwagen - so viel kann man da ja wohl nicht falsch machen und heiß ist's auch nicht. Schon direkt am BHKW-Ausgang kann man das Rohr problemlos anfassen- werden max. 40...45°C sein schätze ich. Mir gibt höchstens die erforderliche Druckdichtheit ein bisserl zu denken - oder bin ich da zu vorsichtig ???
    Muß ich ohnehin etwas rausschieben - jetzt muß ich erst mal "mit Papier Geld machen ----> Rechnungen etc.pp". :sehrgut:


    Gruß, pamiru

  • Mit der HT-Leitung wird der Bezirksschornsteinfegermstr. nicht einverstanden sein. Vorschrift ist Uniplus-Rohr DN 80. HT Ist bei 100 bis 12o grad völlig überfordert. Auch ist bei der Rohrstärke die Abgasmenge und vor allem die Leitungslänge mit der Anzahl der Winkel zu berücksichtigen. Metallische Schalldämpfer gehören in den Temperaturbereich, in dem noch keine Sättigung, d.h. Kondensatbildung stattfinden kann, es sei denn,er besteht aus Edelstahl V4a. Das Kondensat fällt bis auf den letzten Meter an, überall muß Gefälle sein. Der Temperaturaus-
    gang am Kondenser ist viel zu hoch. Mehr als 40 grad sollten es nicht sein.
    Mein erster BHKW , ein Chinamann, war auch in den Geräuschen nicht zu dämpfen. Ein Fabrikat mit garantierter Phonzahl war die Lösung.


    Ich schreibe dies, weil ich nach eigener Erfahrung immer empfehle, den Schornsteinfeger vorher zu fragen. Er hat Hoheitsrechte!
    Noch etwas; stark herunter gekühlte Motorenabgase sind gefährlich, sie sind schwerer als Luft, da der Partialdruck Wasser sehr gering ist,
    und der der Kohlensäure hoch ist. Deswegen harte Bedingen!

  • Moin,


    also mein Motor ist ein Kubota D905 und der läuft mit Drehzahlen von 1500 oder 3000 Umdrehungen.


    Die Idee von Bernd mit dem Löcherbohren hatte ich auch schon mal beim Probelauf probiert. Hat aber als Schalldämpfung überhaupt nichts gebracht. Aber ich werde das doch noch mal testen und noch ein paar Rohre löchern. Da kann man ja auch gleich einen Kondensatablauf mit einbauen.

  • Moin,


    also ein Dreizylinder 900ccm ?? _()_ _()_ _()_ Für nen Einzylinder hätte ich den bekannten Dämpfer aus dem Mercedes Sprinter empfohlen - der macht meinen Rptor flüsterleise. Aber bei 3 Zylindern kann es schon wieder anders aussehen.


    mfg

  • Ey!!
    HT nur zum Ausprobieren!
    Danach muss das Ding aus zugelassenen Rohren nachgebaut werden.
    Sonst wird der Schorni, selbst wenn er dein Freund ist, schnell zum :strafe: werden.


    Es gibt einen Bericht der einen Tiefschalldämpfer da siehst du das Tiefe Frequenzen sich nur durch Volumen bekämpfen lassen.
    Also gibt den Druckstößen genügend Raum um sich auszudehnen, danach muss halt dafür gesorgt werden das aus diesen Druckstößen ein gleichmäßiger Strom wird.
    Genau das ist das Problem, das hin zu bekommen ist schon eine hohe Ingenieursleistung.
    Für uns Bastler ist es eher ein Glücksfall genau die passende Konfig zu treffen.
    Aber das es geht zeigen unsere Oldies....


    Oder du rufst die Jungs aus dem Bericht an und lässt dir ein Angebot machen.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang