Lohnt sich ein BHKW für mein Zweifamilienhaus

  • Hallo,


    könnt ihr mir sagen, ob sich bei mir ein BHKW lohnt, wenn ja welchen Typ Hersteller würdet ihr nehmen?


    Meine Verbrauchswerte: ca. 75000kWH Erdgas für Wärme & Warmwasser, ca. 18000kHW Stromverbrauch
    Wir leben mit Zehn Personen auf drei Etagen mit ca. 360qm Wohnfläche, davon ca. 260qm mit Fußbodenheizung.


    Für eure Meinung schon mal im voraus vieln Dank.


    Gruß Dennis


  • 75000 kWH Erdgas
    18000 kHW Stromverbrauch


    Ja, lohnt sich - aber im Detail kommt es darauf an, wie stark es sich lohnt.
    Pro kWh selbstverbrauchten KWK-Strom macht man etwa 10 ct Überschuss.
    Ist die Warmwasserversorgung zentral oder dezentral mit Gas-Durchlauferhitzer?


    Hast Du dir schon mal ein Angebot von Dachs und Ecopower (wahrscheinlich reicht ein 3.0) geben lassen?


    Wie sieht der Stromverbrauch über den Tag bzw Woche aus?


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo Dennis
    und Herzlich Willkommen im Forum


    bei den Verbrauchswerten, sollte sich ein BHKW wirtschaftlich betrieben lassen


    aber erstmal
    - Gasverbräuche sind halbwegs plausibel ca. 200kwh/m²a
    Das Haus ist ohne Dämmung, ja?
    - Stromverbräuche
    erscheinen recht üppig für ein 2 Familien-Haus
    Gibt es hier irgendwelche großen Stromabnehmer?
    evt. mal nach Stromfressern ausschau halten (billig Baumakrt Strommessgerät)


    von der thermischen Seite, sollte etwas in Dachs-Klasse passen
    ...also so 10-15kw, z.B. Dachs, ecopower, aber auch lion, green-energy und was es sonst so gibt


    aber die elektrische Seite ist auch wichtig....gute Eigenstromnutzung
    Hier könnten die Geräte vielleicht schon zuviel machen...evt. ne Nummer kleine wie das kleinere ecopower3.0

  • Vielen Dank für die Antworten.
    Nein Ich habe mir noch kein Angebot machen lassen. Wir haben bisher eigendlich mehr in die Richtung Sonnenunterstützung gedacht, sind dabei aber auch immer wieder auf BHKW getroffen. Der Ecopower wäre so von den Daten her schon interessant.
    Unser hocher Stromverbrauch liegt unter anderen an diversen "Kleinigkeiten" zB. Pumpe für aufblasbaren 10qm Pool, Gartenpumpe für 1000qm Rasen. Wir haben im Haus 4 Küchen mit Kühlschranken und Geschirrspülern, dasselbe im Gartenhaus. Allerdings teilweise auch ältere Geräte.
    Ich habe auch schon mit der Firma Ecopower telefoniert, hört sich so erstmal alles recht gut an, aber auch nicht ganz einfach zuüberblicken. Man muß schon sehr viel beachten. Ist nicht ganz einfach da denn Überblich zubekommen. Laut Rechner wäre ein Einsparpotenzial von ca. 3000,- abzüglich der Wartungskosten drinn. Hört sich schon gut an, aber stimmt das auch.
    Gibt es im Raum Osnabrück jemanden, das man sich mal eine Anlage im Betrieb anschauen kann?
    Ein Erfahrungsaustauch wäre mit sicherheit hilfreich.


    Gruß Dennis


  • Gibt es im Raum Osnabrück jemanden, das man sich mal eine Anlage im Betrieb anschauen kann?
    Ein Erfahrungsaustauch wäre mit sicherheit hilfreich.


    Frag mal bei Hololy nach. Der hat zwar keine Ecopower, ist aber engagierter Dachs-Betreiber. Das Prinzip der Modulation ist aber vorteilhaft, weil man die Wärme dann besser dosiert produziert, wenn man auch den Strom selbst verwerten kann.


    Jede kWh eigenverbrauchter KWK-Strom macht rund 10 ct plus, bei Einspeisung ist es +-0. Dazu gibt es noch die 5 ct der KWK-Förderung aus dem KWK-G für die ersten 10 Jahre.


    Wenn Du es schaffst 12.000 kWh pro Jahr selbst zu verbrauchen, machst Du also 1200 Euro jedes Jahr plus. Dazu kommt noch die Steuererstattung auf den Brennstoff sowie die 10*12.000*5ct = 6.000 Euro Förderung durch das KWK-G.

    Noch etwas zur Solarthermie:
    Im Durchschnitt sind 3/4 des Energieverbrauches im Haus zum Heizen gedacht. Vom restlichen Viertel ist die eine Hälfte Warmwasser und der Rest ist Strom. Vom Warmwasser kann man durch eine Solarthermische Anlage etwa 60% Sparen. Das sind also 60% von einem Achtel. Also summasumarum sind das 5-10% Einsparung.


    Eine gut Brennwerttherme hat einen Nutzungsgrad von 90%, daher resultiert der Primärenergiefaktor der Wärmeversorgung von f=1,1 (für eine Kilowattstunde Wärme im Haus muss man 1,1 kWh dazugeben). Mit Solarthermie spart man 10%, also kommt man auf einen besseren Faktor von f=1. Mini-BHKWs haben aufgrund der Stromgutschrift einen Faktor von 0,6 (Dachs und Ecopower liegen sogar noch leicht darunter).


    Ich würde mir bei einer Dachsanierung zwar auch ein paar Lehrrohre hochziehen, aber noch keine Kollektoren kaufen, sondern erst mal ein BHKW in den Keller stellen (wenn's denn passt) und erst später die Kollektoren nachrüsten.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • joar,
    so in der Größenordnung könnte es hinkommen (ich würde so 2.600 erwarten)


    ABER
    - wartungskosten sind nciht ohne....aber immernoch dicke im Plus


    UND
    was man gerne ausser acht lässt (bzw auch andere Systeme -wie WP, oder solarunterstützung- nie die Vertriebler ansprechen)
    sowas ist ja auch nicht gerade billig.
    Den Großteil des Gewinns bekommt die Bank....ist wohl irgendwie immer so