Anschaffung BHKW sinnvoll, welches?

  • Na gut, dann melde ich mich mal zu Wort!


    Ich habe 2 EC-Power am Laufen und die machen ihre Arbeit recht ordentlich. Von den Verbrauchswerten decken sich die Angaben im Prospekt mit den realen. Die Modulation funktioniert problemlos und ist ist bis ca. 6kWel herunter einstellbar.
    Das Betriebsgeräusch ist in Ordnung, im Vergleich zum Dachs hört man wirklich wenig.


    Ein Punkt der bei der Wirtschaftlichkeit beachtet werden sollte ist der Wartungsintervall: 8.500 Stunden mit einem Ölwechsel und einem Satz Zündkerzen sind bemerkenswert. Die Wartung liegt dann um die 750,- netto.


    Für mich wird sich in den entsprechenden Objekten eine vorraussichtliche Amortisationszeit der Investition von ca. 3 und etwa 4,5 Jahren einstellen.
    Objekt 1: Ausgangsverbrauch mit Kessel Bj 2002 320.000 kWh
    Objekt 2: Ausgangaverbrauch mit den Alt-Kessel aus 1984 340.000 kWh


    Die Betriebsdaten von Objekt 1 findet ihr in der rechten Forumsleiste unter DDC EC-Power.


    Für mich war es auf jeden Fall der richtige Schritt mit diesem Hersteller.

    Gruß
    Michael


    Alle sagten: Das ist unmöglich! Dann kam einer der dies nicht wusste und tat es einfach.

  • Hallo WGbisch,


    wie fire schon schrieb, da kommen wir in interessantere Regionen.


    Hier noch ein paar Zahlen für drei ähnliche Häuser mit zus. 400MWh/a th. + 200MWh/a el.:
    (ohne Berücksichtigung ev. Übertragungs- / Speicherverluste oder der Wirkungsgrade der aktuellen Wärmeerzeuger)


    Powertherm G - ca. 6100 VBh (Abdeckung 68%) + ca. 110kW (45 TEUR)
    Mephisto G 26 - ca. 5600 VBh (Abdeckung 80%) + ca. 95kW (55 TEUR)
    Capstone C 30 - ca. 5100 VBh (Abdeckung 90%) + ca. 80kW (66 TEUR)
    Mephisto G 34 - ca. 4700 VBh (Abdeckung 94%) + ca. 70kW (63 TEUR)


    Die ..kW sind jeweils für den Spitzenlastkessel (auch wandhängend mgl.) und die Preise aus 2009 sind nur für das BHKW (brutto).
    Aber da Du ja noch zwei intakte Wärmeerzeuger hast, kann man die mit einbeziehen ohne dafür neues Geld auszugeben.


    Der Contractor (Lichtblick ?) will für die 20/40kW-Anlage incl. Spitzenlastkessel wohl etwas zuviel investieren (auf dem Papier). War da schon jemand von denen vor Ort?
    Ich rate dringend zu einer ordentlichen Planung. Die kostet zwar auch Geld, aber das ist in dieser Größenordnung für den eigenen ruhigen Schlaf wohl besser. - Es gibt da in Thüringen und Niederbayern einige Planungs-Firmen, auch mit ordentlichem Internetportal.
    So ein KFW-Kredit ist doch u.U. besser als Bargeld. - Dazu sollte ein guter Planer auch auskunftsfähig sein. Aber bei Amortisationszeiten in der Größenordnung von 5 Jahren ist wohl auch ein normaler Kredit nicht das Problem.
    Vllt. holt man sich einen Planer ins Haus um die Voraussetzungen zu analysieren und den Umfang der Planung festzulegen. Dann soll der ein Planungs-Angebot dazu machen und damit (ohne Namen und Zahlen) kann man noch Vergleichsangebote einholen.
    Vorab sollte (sicherheitshalber) und möglichst schnell (noch im Februar) die Impulsförderung bei der BAFA beantragt werden. Dabei ist der BHKW-Hersteller gerne behilflich.


    Ich würde eins der beiden Mephisto-BHKWs mit Vollwartungsvertrag nehmen. Die haben serienmäßig einen Brennwertwärmetauscher (= höherer Wirkungsgrad) und auch kein Lüftungsproblem zur Abführung ev.Strahlungsverluste. Schalltechnisch sind die auch besser beherschbar (aber auch nicht ohne: 65 dB(A)) als die Gasturbine (bzw. kostet extra). Ein anderes Problem könnte die Einbringung in den Heizungskeller werden ??


    Es muß nicht unbedingt nur ein BHKW werden, aber max. zwei (und in einem Haus). Man könnte klein anfangen (Sommerbedarf der drei Häuser) und wenn das Nahwärmenetz fertig und wieder Geld verfügbar ist, ordentlich 'nachlegen'. Teurer als ein BHKW ist das aber in jedem Fall (auch in den Betriebskosten wg. doppelter Wartung etc.).


    Wenn Du anfängst zu buddeln, sollten die Rahmenbedingungen klar sein, damit die passenden Nahwärmeleitungen (ab 30 EUR/m) zusammen mit 1-3 Leerrohren für Strom, Steuerleitungen, ev. Wasser oä. an der richtigen Stelle eingegraben werden können.



    @ peepshmeer
    Wieviel Vollbenutzungsstunden (oder Betriebsstunden) sind denn die beiden EC Power im ersten Jahr nach der Inbetriebnahme gelaufen? Entspricht das der Prognose?



    Denkmaler

  • Hallo Denkmaler,
    im ersten Objekt ist die Maschine per 15.9.2008 ans Netz gegangen. Ausgegangen sind wir von einer modulierenden Laufzeit von 6.300-6.700 Stunden im Jahr, je nach Berechnungsprogramm.
    Werte vom 15.9.08-15.9.09
    Gasverbrauch:30.749m³
    Stromproduktion: 84.899kWh entspricht bei 15,2kW Leistung etwa 5585 Vollbenutzungsstunden


    Werte vom 15.9.08 - 26.1.10 da habe ich auch die kompletten Betriebsstunden zur Hand:
    Gasverbrauch: 46.643m³
    Stromproduktion: 129.171kWh
    Betriebsstunden gesamt: 9.880 = 8.498 Vollbenutzungsstunden.


    Der Wärmeanteil wird 1:1 gemäß Heizkostenverordnung durchgereicht und der Strom zu etwa 63% innerhalb des Hauses verkauft Ab Februar sind noch zusätzliche 47.000kWh/a zahlende Verbraucher dazu gekommen - daher werde ich jetzt einen Altdachs jenseits der 10 Jahre für die Wintermonate einbauen, die 5,5 kW Grundlast habe ich endlich zusammen bekommen. :walklike:


    Das zweite Objekt ist erst seit Juli 09 am Netz
    1.7.09-26.1.10
    Gasverbrauch:12.879m³
    Stromproduktion 36.663kWh
    Betriebsstunden 2.820 15,2 kWh = 2.412 Vollbenutzungsstunden


    Geplant sind in diesem Objekt 5.200-5.400 Stunden im Jahr.


    Die Prognose ist schon sehr nah dran.

    Gruß
    Michael


    Alle sagten: Das ist unmöglich! Dann kam einer der dies nicht wusste und tat es einfach.

  • EInen Nachbarn habe ich zwar nicht zu bieten, aber zwei baugleiche Häuser die mir gehören und ohne öffentlichen Weg dazwischen in jeweils etwa 25 m Abstand stehen.
    ALso könnte man ein kleines Nahwärmenetz bauen für: ca. 400 MWH Gasbezug (nur Heizung und Warmwasser )
    der Stromverbrauch in allen 3 Häusern dürfte in Summe bei etwa 200 MWh liegen.


    Jackpot!


    Das Schwierigste ist nicht die technische Ausführung (BHKW um die Größenordnung von 20 kW gibt's ja zur Auswahl), sondern das ist m.E. die hieb- und stichfeste Vertragsgestaltung mit den Mietern. Damit meine ich, dass die Verträge auch einem Beschuss von außerhalb standhalten sollten - wenn z.B. das EVU vor Ort dem ganzen Vorhaben nicht wohlgesonnen ist. Schau mal auch unter Zusammenlegung von Anschlusspunkten (Summenzähler) nach.


    Zitat

    Also lieber je MFH ein BHKW oder lieber ein Nahwäremenetz - wegen Gleichzeitigkeitsfaktor usw.


    Nahwärmenetz plus Nahstromnetz. Dann werden 2 von 3 Hausanschlüssen stillgesetzt und es muss geprüft werden, ob der verbleibende Hausanschluss die Last von drei Häusern tragen kann. Erst mit der Stromvermarktung über die Kundenanlage (das ist ungleich dem Netz der allgemeinen Versorgung) wird daraus ein richtiges Renditeobjekt, da man sich Netznutzung, Konzessionsabgaben und Steuern spart.


    Was die Buddelei kostet und die jeweiligen Umbaumaßnahmen in den Heizungskellern kann ich nicht sagen, aber ein 20 KW Modul kommt auf max. 40.000 Euro, soviel muss man etwa für einen Powertherm hinlegen. Wichtig ist bei der Planung eine Steuerung mit Nullbezugsregelung (= Stromführung, mit Wärmedeckelung) zu ordern. Daher würde ich auf alle Fälle ein modulierbares Aggregat ordern. Beim Preisvergleich nicht nur auf den Einkaufspeis schauen, sondern gleich auch ein Angebot für einen Wartungsvertrag geben lassen. Und wie bei jeder energietechnischen Anlage immer auf den Wirkungsgrad schauen! Nicht nur elektrischen, sondern auch thermisch und auch das Teillastverhalten abchecken.


    Gruß,
    Gunnar


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • pepshmeer

    Zitat

    Ein Punkt der bei der Wirtschaftlichkeit beachtet werden sollte ist der Wartungsintervall: 8.500 Stunden mit einem Ölwechsel und einem Satz Zündkerzen sind bemerkenswert. Die Wartung liegt dann um die 750,- netto


    Ist das alles?
    Also der Monteur ist dabei auch bezahlt?
    Gibt es auch sowas wie eine "große Wartung" die dann teuerer ist?


    Weil das,
    wäre ja wirklich geradezu sensationell.


    Da liegen die ja selbst im modulierten Bereich (also sagen wir mal halbe Leistung) unter dem anderer Geräte
    ...da wäre ja fast ein monovalenter Betrieb denkbar...und das dann (glaub die fangen ja bei 6kw an zu modulieren) schon im Bereich der Dachsklasse.


    Naja,
    ich hab in Kürze ein Gespräch mit jemanden von EC-power
    ...mal sehn, was ich für Daten entlocken kann

  • Hallo fire,
    ich muss mich korrigieren: es waren brutto 801,47 Euro für die 8.500 Stunden Wartung. :D Der Pferdefuss wird aber der sein, dass die Maschine nach 40.000 Stunden eine Generalüberholung braucht oder EC-Power dann ein überholtes Austauschgerät anbietet.


    Wie teuer der Spass werden wird, habe ich bis heute nicht in Erfahrung bringen können....

    Gruß
    Michael


    Alle sagten: Das ist unmöglich! Dann kam einer der dies nicht wusste und tat es einfach.