Wirtschaftlichkeitsrechnung Dachs

  • Hallo Gemeinde,
    ich mache derzeit eine Wirtschaftlichkeitsrechnung für verschiedenen Heizsystemen (WP, Mini-BHKW, Pelletheizung u.a.).
    Meine Model ist folgendes:
    -Heizwärmebedarf in kWh/a 10.125
    -Strombedarf in kWh/a 4.000
    -durchschnittliche Wohnfläche 135 m²
    jetzt für Dachs (Gas) mit 5,5 kWel und 14,8 kWth finde ich, dass die Maschine ca. 947 h/a laufen soll, um meinen Heizwärmebedarf abdecken zu können. In dieser Zeit macht die Maschine ca. 5.208 kWel, wobei (vom Hersteller) zu empfehlen ist, dass (bei diesem Zahl von 947 Betriebsstuden) der Anteil an Eigenverbrauch 55% sein soll.
    Meine Frage sind:
    -wie kann ich wissen, ob das realistisch ist.
    -wie kann ich das mit einem Stromlastgang vergleichen?


    Danke! :hutab:

  • Hallo Montemajor,


    erstmal herzlich Willkommen!


    Bei den genannten Verbrauchswerten halte ich einen Dachs für nicht rentabel |__|:-)


    Von 8760 Stunden im Jahr läuft der Dachs prognostizierte 947 Stunden, (bei dem genannten Heizwärmebedarf eigentlich noch weniger, aber vermutlich ist noch Warmwasser eingerechnet) die restlichen7813 Stunden muß der Strom zugekauft werden!
    Wenn jetzt in den 947 Betriebstunden 2864,4 kw/h (=55% des produzierten Dachsstromes) selbst verbraucht werden soll, bleiben noch 1135,6 kw/h für die restlichen 7813 Stunden um auf den Jahresverbrauch von 4000kw/h zu kommen. Das sind 0,145 kw oder 145 Watt als Grundlast!


    Ich würde maximal von 15 bis 25% Eigenverbrauch ausgehen und da sollten die Dachslaufzeiten schon mit den Laufzeiten der größeren Stromverbraucher im Haushalt abgestimmt sein.


    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hallo Montemajor


    und herzlich Willkommen im Forum.


    In Deinem Fall kann ich es kurz, sehr kurz sogar machen.


    Es ist mir kein am Markt zur Zeit erhältliches Gerät bekannt,
    was bei Deinen Verbrauchswerten auf eine wirtschaftliche Lösung hinauslaufen könnte.


    Es gibt Anbieter, die künftig auch z.B. mit kleinen Brennstoffzellen auf den Markt kommen wollen.
    Wenn dies kommt, könnte es vielleicht interessant sein, aber die gibts m.W. noch nicht.


    Deine Verbräuche sind recht niedrig (Niedrigenergiehaus).
    Hast Du evt. überall Flächenheizung (Fussboden- bzw.Wandheizungen)?
    Dann könnte man evt. an eine Wärmepumpe denken, ansonsten halt ökologischere systeme in betracht ziehen (Pellt, Holz?)

  • Hallo, ich darf mich kurz vorstellen:


    Ich bin Besitzer eines Einfamilienhauses in Landshut mit einer Wohnfläche von ca. 150 qm. Das Haus ist Baujahr 1985 und mit einer Ölheizung (Niedertemperatur) und Fußbodenheizung ausgestattet. Seit 2 Jahren ist auch noch eine Solaranlage für Warmwasser (ca. 6 qm und 400 lt. Pufferspeicher) installiert.


    Das Haus verfügt über eine Dachaußenisolierung (Styrofoam o.ä. ca. 12 cm Dicke) die ich bereits beim Neubau installiert habe. Außerdem 50cm Ziegelbauweise und 3-fach Isolierglas.


    Durchschnittlich habe ich seit Einbau der WW-Solaranlage einen durchschnittlichen Heizölverbrauch von ca. jährlich 1800 Liter. Von Ende März bis Ende September ist die Ölheizanlage komplett ausgeschaltet, WW wird dann ausschließlich (auch ausreichend!) über Solar erzeugt.
    Der Stromverbrauch liegt bei der 4-köpfigen Familie bei ca. 4300 KWh jährlich.


    Nun zur Frage:
    Ich beabsichtige, die Heizanlage zu erneuern. Einen Gasanschluss habe ich bereits im Haus. Bis jetzt hatte ich die Absicht, die Ölheizung durch einen Gasbrennwertkessel zu ersetzen. Die Kosten für die Umrüstung belaufen sich komplett auf ca. 9000,-€.
    Nun war ich gestern bei einem Vortrag über BHKW .
    Kann ich bei meinem Haus mit so einer Anlage wirtschaftlich fahren? Mit welcher Amortisationszeit muss ich rechnen. Oder soll ich bei den derzeitigen technischen Möglichkeiten lieber die Finger von einer Anlage lassen und ggf. noch 1 bis 2 Jahre warten, bis z.B. VW das Mini-BKHW für einen Massenpreis auf den Markt bringt. Ist im Endeffekt die Umrüstung auf Gasbrennwertkessel bei einem Betriebszeitraum von ca. 15 Jahren wirtschaftlicher?

  • Hallo starlight
    und Herzlich Willkommen im Forum


    auch bei Dir,
    fällt meine Einschätzung recht kurz aus
    ...bei den relativ geringen Verbrauchswerten wird sich ein BHKW kaum rechnen.


    aber,
    auch die Umrüstung auf den Gaskessel find ich nicht gerade preiswert....das sollte günstiger gehen (meine Meinung)
    bei der Preisdifferenz z.B. für den whispergen würde ja schon eine bhkw-Lösung fast vertretbar sein.
    aber nochmal zurück zum Gasangebot...mal ehrlich, da NT-Kessel vorhanden, dürfte ja der Schornstein schon Edelstahl haben...da nun den Kessel rausfeuern und z.B. eine elco thison reinpflanzen, sollte doch nicht die Welt kosten.


    evt. hilfts wirklich noch zu warten, denn das Honda-Gerät wird wohl ziemlich sicher kommen
    aber auch jetz, lässt sich vielleciht was optimiern...durch Solarbetrieb, wird ja Puffer und co. vorhanden sein. Hier dürfte der alte Ölkessel bei korrekter Einbindung schon im Rahmen seiner Möglichkeiten ordentlich laufe...oder?

  • [quote='starlight',index.php?page=Thread&postID=38189#post38189]Hallo, ich darf mich kurz vorstellen:


    Ich bin Besitzer eines Einfamilienhauses in Landshut mit einer Wohnfläche von ca. 150 qm. Das Haus ist Baujahr 1985 und mit einer Ölheizung (Niedertemperatur) und Fußbodenheizung ausgestattet. Seit 2 Jahren ist auch noch eine Solaranlage für Warmwasser (ca. 6 qm und 400 lt. Pufferspeicher) installiert.


    Durchschnittlich habe ich seit Einbau der WW-Solaranlage einen durchschnittlichen Heizölverbrauch von ca. jährlich 1800 Liter. Von Ende März bis Ende September ist die Ölheizanlage komplett ausgeschaltet, WW wird dann ausschließlich (auch ausreichend!) über Solar erzeugt.
    Der Stromverbrauch liegt bei der 4-köpfigen Familie bei ca. 4300 KWh jährlich.



    Herzlich Willkommen,
    die Solaranlage würde die ganze Laufleistung im Sommer lahm legen, auch ein BHKW würde von April bis September dann nicht laufen.Da würde es wahrscheinlich auch nichts nützen wenn ein Nachbar dabei ist.


    Gruß Christopherus_1975

    Denke positiv und sei offen für Neues @:pille
    Wer es noch nicht weiss, unser Dachs läuft, erste Lebenszeichen 10.02.2010 16:16
    verstorben bei 51.000 Betriebsstunden 11/2019

  • Hallo Starlight,
    wenn es mit der neuen Heizung nicht so dringend ist, hier ist mal eine Liste mit den kleinen Aggregaten, die verfügbar sind oder in kürze werden.
    Geräteübersicht
    Interessant wäre bei deinem geringen Verbräuchen ja eine der Brennstoffzellen in der Geräteübersicht (in der PDF-Datei scrollen) Zwei befinden sich lt. der Liste in der Testphase (mir gelbem Punkt markiert) und "könnten" in den nächsten ein/zwei Jahren auf den Markt kommen.


    Grüße
    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Zitat

    Interessant wäre bei deinem geringen Verbräuchen ja eine der Brennstoffzellen in der Geräteübersicht (in der PDF-Datei scrollen) Zwei befinden sich lt. der Liste in der Testphase (mir gelbem Punkt markiert) und "könnten" in den nächsten ein/zwei Jahren auf den Markt kommen


    naja,
    die klingen schon nett, aber meines Wissens ist Markteintritt nicht vor Ende 2012 geplant,
    also vor 2013 wird da nichts kommen... ;)

  • Hallo zusammen,


    danke für die schnellen Antworten;
    Für mich aufschlussreich, da ich selbst fast glaube, dass momentan die Umrüstung mit BKWH nicht wirtschaftlich erscheint.
    Werde morgen einen Vortrag der Stadtelektrizitätswerke über BKWH besuchen und dann weiter entscheiden.


    Nachdem die Ölheizung ja noch einwandfrei funktioniert, bin ich nicht in Zeitnot und kann theoretische die Angelegenheit noch 1 bis 2, vieleicht auch 3 Jahre verschieben. Bis dahin tut sich bestimmt einiges Neues auf dem Markt.


    mfg
    starlight

  • aber nochmal zurück zum Gasangebot...mal ehrlich, da NT-Kessel vorhanden, dürfte ja der Schornstein schon Edelstahl haben...da nun den Kessel rausfeuern und z.B. eine elco thison reinpflanzen, sollte doch nicht die Welt kosten.

    Das mit dem Schornstein aus Edelstahl hat für einen Brennwertkessel nur einen sekundären Vorteil. Eine neue Abgasleitung brauchst Du in jedem Fall, da diese einen wesentlich geringeren Querschnitt hat. Der einzige Vorteil bei einem vorhandenen Edelstahlkamin ist, dass die Reinigung des selben vor Einbringen der neuen Abgasleitung (und das ist dringend erforderlich bei Ölheizungen) bei raumluftunabhängiger Betriebsweise gründlicher erfolgen kann.
    9.000,- € scheint mir auf den ersten Blick auch nicht gerade der Schnäppchenpreis zu sein, allerdings hängt das natürlich auch stark davon ab, was in diesem Preis alles enthalten ist. Wenn da z.B. Tankdemontage und Abgasleitung mit drin sind, kann das der Realität schon sehr nahe kommen.
    In wieweit der Einsatz eines BHKW bei vorhandener Solaranlage wirtschaftlich ist, sein hier mal als Frage in den Raum gestellt. Bisher hatte ich diese Aspekte stets als widersprüchlich betrachtet, vor kurzem aber auf einer Messe mit einem Hersteller gesprochen, der meinte, beides liesse sich durchaus sinnvoll kombinieren. Da muss ich allerdings erst noch ein wenig nachbohren.


    Calumni