Plane Hauskauf und suche Informationen zu alternativen Heiz-/Energiequelle

  • Hallo ans gesamte Forum. Auch wenn es wieder einmal ein weiterer Beitrag von vielen ist, so muss ich ihn doch setzen, da ich für meine Frage leider nicht direkt etwas gefunden habe.
    Ich plane ein EFH zu kaufen, welches mit einer Ölzentralheizung befeuert wird. Es funktioniert alles, aber ich möchte mich doch nach einer (besseren) Alternative bereits im Vorfeld informieren, da ich eigentlich keinen guten Draht zu einfachen Ölheizungen (mehr) habe.


    Die Eckdaten des Hauses:


    - 273m² Wohnfläche
    - ca. 80m² Keller
    - Baujahr 2004 nach EnEV mit 36er Ziegeln
    - Unser Jahresstromverbrauch liegt bei ca. 5000KWh
    - der Wärmebedarf des Gebäudes ist mir leider nicht bekannt, aber geschätzt wird er bei dem Gebäude bei ca. 45000KWh/Jahr liegen


    Die Heizanlage ist somit nicht wirklich alt und funktioniert natürlich auch.


    Vor-Ort verfügbar wäre zusätzlich:


    - Gas liegt bereits in der Straße vorm Haus; ein Anschluss wäre also günstig realisierbar



    Könnt ihr mir hier sagen, ob sich grundsärtzlich ein BHKW (nicht nur aus ökologischer Sicht) hier rechnen könnte und wenn ja, welche Technik? Vorratslager für Brennmaterial ist mehr als ausreichend verfügbar.

  • Bei 45.000kWh Wärmebedarf würde ein Dachs nur ca. 3000 Stunden laufen - was bedeutet Du erreichst auch nur ca. 1/3 Einsparung des Stromverbrauches... vielleicht passt ein kleineres BHKW , ein WhisperGen z.B.?! Zu klären wäre auch wie effizient Deine jetzige Heizung ist, da diese ja noch recht neu ist. Sinnvoll wäre es, Deine Nachbarn von links und/oder rechts zu fragen, ob man sich nicht zusammenschließen möchte. Dann könnte man die kritische Energiemenge gut erreichen und ein BHKW würde sich auf jeden Fall lohnen.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Hallo dodo


    und Herzlich Willkommen im Forum



    Nun ja,
    bei "geschätzte" Werten ist das immer so eine Sache


    Kann man denn nicht ggf. dem Vorbesitzer (auch wenn das ungenau ist) ein bissl auf den Zahl fühlen?


    Wer hat da bisher geschätzt Du...oder doch schon ein Profi (Energieberater?)


    Ich würde nämlich schon weniger schätzen, als 45.000kwh (entspricht 165kwh/m²a)
    das erschiene mir für ein Haus nach Enev2004 ein bissl viel.
    vielleicht kommst Du ja auch mit 30.000kwh hin.


    Ist halt schwer mit dem Schätzen.
    Durch den mäßigen Strombedarf würde ich auch eher zu einem whispergen tendieren...geschätzte Laufzeit
    - bei 30.000kwh: 4.200 h
    - bei 45.000kwh: 5.400 h
    im ersteren Fall, würde der interne Spitzenlastbrenner wohl für Eure Bedürfnisse reichen
    im zweiteren bräuchtest Du noch eine Spitzenlasttherme...hier könnte es auch ein bisher vorhandenes (?) Gerät sein.


    Im ersteren Fall würde ich Einsparungen von vielleicht 900€ erwaten...im zweiteren schon eher 1.200
    damit Amortisierungszeiten von über 10 Jahren....aber wann amortisiert sich schon ein Kessel ;)


    Vielleciht beobachtest Du ja mit bestehender Anlage(die man aber auch schon von den Einstellungen optimieren sollte) erstmal die Verbräuche
    (es sei denn, durch BHKW könntest Du an günstigere Fördermittel gelangen...aber bei 2004 wird wohl nicht viel saniert, oder?)

  • Hallo und danke schonmal für die ersten Infos. Also der Wärmebedarf wurde von einem Architekten über den Daumen gepeilt. Richtig ist, dass es bei EnEV 2004 weniger sein müssten, aber es wurde pessimistisch geschätzt. Der genaue Enegiebedarf wird noch ermittelt, da noch kein bedarfsorientierter Energieausweis vorliegt.
    Subventionen bzgl. Sanierung gibt es keine, da die erste, die wir entdeckt haben, erfordert, dass die zu ersetzende Ölheizung mindestens 10 Jahre alt ist.
    Ich habe das Produkt der Firma Otag in den letzten Tagen entdeckt und das fand ich eigentlich ganz interessant. Den Whispergen habe ich mir inzwischen auch mal näher angeschaut.
    Unsere Alternative wäre eben das Dach mit üppig Solarkollektoren auszustatten, sodass die komplette Warmwasserversorgung inkl. Trinkwasser in den warmen Monaten zu 100% darüber realisiert wird. So hat es ein Freund von uns mit Ölheizung gemacht und auch eine Menge eingespart, sogar noch im Winter. Das ist aber auch nicht eben preisgünstig, sodass ich bei den BHKW gelandet bin.


    Der Vorschlag mit der gemeinschaftlichen Anschaffung mit den Nachbarn kommt für uns aus zwei Gründen nicht in Frage:


    1. die umliegenden Gebäude sind durchwegs jünger noch als das, für das wir uns interessieren und somit glaube ich kaum, dass hier die Bereitschaft besteht, die eingebaute Heizung schon wieder zu ersetzen


    2. und viel wichtiger: Wir haben inzwischen schon zweimal sehr schlechte Erfahrungen in Verbindung mit Gemeinschaftseigentum (was das ja dann wäre) gemacht und wollen unter keinen Umständen noch einmal damit etwas zu tun haben.

  • 1. die umliegenden Gebäude sind durchwegs jünger noch als das, für das wir uns interessieren und somit glaube ich kaum, dass hier die Bereitschaft besteht, die eingebaute Heizung schon wieder zu ersetzen


    2. und viel wichtiger: Wir haben inzwischen schon zweimal sehr schlechte Erfahrungen in Verbindung mit Gemeinschaftseigentum (was das ja dann wäre) gemacht und wollen unter keinen Umständen noch einmal damit etwas zu tun haben.

    Zu 1. Es kann sich für die dennoch lohnen.


    Zu 2. Wie man das Vertraglich regelt bleibt ja offen. Es kann Dein BHKW sein, und Du verkaufst Wärme und Strom, oder aber eine GBR ohne Stimmrecht für Nachbarn, oder aber eine andere Gesellschaftsform, bei der Du die absolute Stimmenmehrheit besitzt. Anders würden wir das auch nicht machen ;)



    Über den Daumen gepeilt schätze ich Deinen Verbrauch auch eher bei 35.000 kWh... aber das ist auch ein wenig Kaffeesatzleserei ^^|__|

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Egal as du machst, eins muss dir klar sein, jeder Wärmeerzeuger wird immer weiter Betriebmittelkosten haben.


    bei deinem kleinen Bedarf belibt dir eigentlich nur der Whispergen , den gibt es aber nur mit Gas!


    Als Alternative empfehle ich dir aber trotzdem sich in die Richtung Solar + Holz/Pellets zu informieren.
    Solaranlage überdimensionieren und für die Übergangszeit ausrichten, im Sommer braucht man keine Ausrichtung, da kommt eh genügen runter.
    Für den Winter und Sonnenlose Zeit einen wassergeführten Kaminofen mit Holz oder Pellets.
    Erstens schöner Mittelpunkt des Hauses und zweitens bei Pellets ein arbeitsarmes Unterhalten.


    Ein Link zu Sonne + Holz + BackupÖl
    Eine andere Lösung Solar + WP + BackupÖl
    Die Sonne schickt keine Rechnung!

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo dodo911,


    ich wohne in einem alleinstehenden Einfamilienhaus Bj. 1956, mit ca. 200qm Wohnfläche, der Keller ist nicht geheizt.
    Die Aussenwände sind rundrum mit 8cm Styropor gedämmt, also nicht unbedingt ENV2004.
    Bei mir läuft ein Dachs seit 2001.
    In den ersten Jahren lebte mein Vater noch mit im Haus, da lag der Wärmebedarf bei ca. 20000kWh,
    die Laufzeit des Dachses bei 1700h bis 1800h
    Heute leben wir nur noch zu zweit im Haus, wobei die weniger genutzten Räume auf ca 16 bis 17 Grad geheizt werden.
    Der Dachs läuft nur noch 1300h/a. dabei erzeugt er ca. 8000kWh Strom und 15000kWh Wärme
    Mein Eigenverbrauch vom Strom beträgt etwa 25%, den Rest verkaufe ich nahe am Selbstkostenpreis bzw. darunter.
    Ich versuche das z.Zt zu optimieren, bzw den Strom zum Heizen (Brauchwasser) zu nutzen.
    Du solltest den Wärmebedarf genau bestimmen lassen, und auch überlegen wieviel Strom bei euch vom BHKW selbst genutzt werden kann. Solange Du den Strom nicht an Mieter verkaufen kannst sondern ins EVU-Netz einspeisen mußt, rechnet sich das nicht.
    Als Alternative kann auch eine Wärmepumpe in Betracht gezogen werden. Solarwärme ist letzendlich kostengünstig aber nicht immer zuverlässig verfügbar.
    Es gibt auch die Möglichkeit ein BHKW mit Rapsöl zu betreiben, läuft dann unter EEG und wird besser gefördert als mit fossilen Brennstoffen.

  • Zitat

    Die Aussenwände sind rundrum mit 8cm Styropor gedämmt, also nicht unbedingt ENV2004.
    Bei mir läuft ein Dachs seit 2001.
    In den ersten Jahren lebte mein Vater noch mit im Haus, da lag der Wärmebedarf bei ca. 20000kWh,


    och naja
    mit 100kwh/m²a bist Du bestimmt schon von den Verbräuchen EnEV-konform ;)
    Wenn die Anlage gut eingestellt ist und die Ntzungsgewohnheiten passen, bekommt man schon echt komfortable Verbräuche zustande


    Zitat

    Mein Eigenverbrauch vom Strom beträgt etwa 25%, den Rest verkaufe ich nahe am Selbstkostenpreis bzw. darunter.


    Das ist aber schade....bei 25% ist das bestimmt nicht ne Goldgrube...schade
    schon mal überlegt, ob ein Nachbar mit rankönnte?



    dann möcht ich nochmal was zum Thema Solar sagen


    Sicher, die Solarthermie hat von der Sache ihren Reiz...Wärme direkt aus der Sonne ist schonmal fein, denn die schickt ja nunmal keine Rechnung (zumindest noch nicht..da trau ich den Steuereintreibern noch einiges zu; in manchen Gegenden zahlt man ja schon für Regen)


    Also eigentlich eine schöne Sache,
    doch die Ersparnisse werden viel zu oft überbewertet..und dennoch gibts solche Erfahrungen

    Zitat

    So hat es ein Freund von uns mit Ölheizung gemacht und auch eine Menge eingespart, sogar noch im Winter.


    Ich kenn auch einen Heiz, dessen Kunden fast alle 30% sparen, doch wie geht das?


    Die realen Einsparungen sind nämlich nicht so hoch...oder sagen wir mal die "Erzeugung" von sonnenseite.
    100% Warmwasser im Sommer ist toll...aber das macht auch nur 5% Deines Jahresenergiebedarfs aus. Heizungsunterstützung ist schon machbar, aber auch hier braucht man erstmal gute Einbaubedingungen. Ohne Flächenheizung bringt das genauso wie bei der Wärmepumpe eben nicht besonders viel. Bei Guten Umgebungen kann man vielleicht doch noch 20% rauskitzeln...aber das ist wirklcih schon recht gut.


    Wie passt das nun mit den 30%?
    Tja, in Wahrheit kommen die Einsparungen nicht nur aus der Solarthermie. In deutschen Häusern stehen wahre Schrecken der Installationstechnik und auch heutzutage wird immernoch mehr als genug zweifelhaftes installiert. Hauptsache ist warm und der Kunde beschwert sich nicht. Da kommen 300% überdimensionierte Kessel rein...hydraulischer Abgleich?...in 90% der Hauser nicht gemacht...ne "ordentlich auf Sicherheit bedachte Pumpe" also eine viel zu große treibt schon in den letzten Winkel das heizwasser....Einstellung des reglers?...kann ja der Kunde machen...aber der hat ja auch seine Thermostatventile....und und und...die Liste ist lang


    Bei Einsatz von Solarthermie (oder auch WP oder BHKW) interessieren sich die Leute plötzlich für das Thema. Es fängt an, dass sie auf Ihre betriebsparameter achten. Klar, man will ja die Erfolge seines Mehr-Invest's sehen können (und sich selber auf die Schulter klopfen)...und huch, da sind die Einsparungen ja vielleicht nicht so toll wie erhofft... plötzlich versuchen sie mal Ihre VL-Temperaturen abzusenken...a-ha, geht ja auch mit 50°C. ne angepasste Hydraulik verbessert ja auch Brennwert . ein überdimesnionierter Kessel kommt ja dank Puffer auch mal auf Laufzeiten von mehr als 5 Minuten. Allein schon die kleinere elektronisch geregelte Pumpe spart ja 100€/a an Strom....und und und


    All diese Maßnahme hätte man ja auch schonmalvorher machen können.
    Ich bin mir absolut sicher, dass man in 80% der Häuser problemlos 10...15...oder sogar 20% Einsparungen realisieren könnte...einfach nur, durch abgestimmte Betriebsparameter. In Einzelfällen sicherlich noch deutlich mehr.
    Drum ja auch mein Hinweis

    Zitat

    Vielleciht beobachtest Du ja mit bestehender Anlage(die man aber auch schon von den Einstellungen optimieren sollte) erstmal die Verbräuche


    erstmal eine nciht nur funtionierende, sonder auch optimierte Heizanlage haben und mal realistische Verbräcuhe dokumentieren.
    Hier ist oft schon ein riesen-Potential


    und dann kann man ja gerne auch über Solarthermie nachdenken...doch bitte realistischen Erwartungen
    Hier können sich Interessent auch mal mit der Demo-Version von getsolar testen.

  • Morgen,


    bei frischgebackenen Solarheizern konnte ich immer eine interesanten Effekt beobachten:
    "Funktioniert super! Vorlauftemperatur 60 (70/80/...) °C - selbst in der Übergangzeit!"
    Auf meine Rückfrage welche Laufzeit die Kollektorpumpe hat gabs nur fragende Gesichter...



    mfg JAU


    P.S. Ja, Regen kost bei uns Abwassergebühr... ;-_

  • Bei mir nicht, ich ahbe mir eine Regenwassertank mit Versickerung verbudellt.
    Bilder gemacht und unserem zustaändigen Beamten geschickt, zur Dokumentation, da er nicht raus kommen wollte.
    Befreiungsbescheid erhalten, jedes Jahr sind das bei mir ca. 150€

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang