Wartung an BHKW selbst durchführen

  • Hi,


    ich habe zwar an anderer Stelle auch schon die prinzipielle Frage gestellt, was ihr davon haltet, die Wartungen der BHKW´S selbst durchzuführen möchte jedoch an dieser Stelle nocheinmal konkreter werden.


    Ich beabsichtige, mir ein Gas BHWK Typ ecopower oder Dachs zu kaufen. Da ich Mechatroniker und Elektrotechniker bin, denke ich nicht, dass ich handwerkliche Probleme hätte die Wartung an der Anlage selbst durchzuführen. Jedoch stellen sich mir mehrere Fragen:
    - Welchen Umfang hat eine solche Wartung? (Ölwechsel, Zündkerzen, Filter und Dichtungen tauschen?)
    - Werden spezielle Fachkentnisse gefordert? (Motorentechnik Ventile einstellen o.ä.)
    - Kommt man an die Wartungspläne der Hersteller oder werden die nicht herausgegeben?
    - Bekommt man die Ersatzteile bzw. Wartungssätze?
    - Benötigt man Software oder spezielle Schnittstellen um z.B. eine Meldung zurückzusetzen?
    - Seht ihr das ganze auch als Betriebswirtschaftlich sinnvoll an oder ist der Lohnanteil so gering im Vergleich zu dem Materialaufwand dass man es gleich komplett bezahlt und gut ist? (Wobei ich da ziemlich knickrich bin, 50€ sind 50€ oder???)


    Danke für Eure Meinungen und Infos.


    Thomas

  • Hallo Rifelito


    Also die Wartung selbst machen ist vielleicht nicht so das große Problem.
    Probleme sehe ich, wie du schon richtig erkannt hast, die Wartung muss mit einer speziellen Software zurückgesetzt werden.
    Zu dem kommt dann noch wenn du dir ein neues BHKW anschaffst, das du keinen Garantieanspruch haben wirst wenn du die Wartung selbst durchführst.
    Es sei denn du machst beim jeweiligen Hersteller einen bis drei Lehrgänge um die Technik zu beherrschen, denn könnte ich mir vorstellen das ein Schuh draus wird.

  • Hi BHKWPOWER,


    ich hätte vielleicht bis zum Ende der Garantiezeit den Service des Herstellers in Anspruch genommen und erst danach selbst mit dem "warten" begonnen. Das mit den Schulungen ist ne gute Idee kann nur möglichweise mehr kosten als die Lohnkosten der Wartungen für die nächsten zehn Jahre. Kommt auf einen Versuch an. Das mit der Software wäre für mich auch nebensächlich wenn ich selbst weiß wann ich wieder ran muss ob der Zähler dann ständig Wartung meldet oder nicht ist mir ziemlich egal.


    TOM

  • Hallo Tom,

    ich hätte vielleicht bis zum Ende der Garantiezeit den Service des Herstellers in Anspruch genommen und erst danach selbst mit dem "warten" begonnen.

    genau!
    Und vorher dem Servicetechniker bei der Wartung schön auf die Finger schauen und fragen ;)


    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Na da wist du beim Ecopower aber nicht weit kommen ohne Software, wenn dat Teil Wartung anzeigt und es meldet sich eigentlich recht pünktlich und sagt dir auch wie lange du dir noch Zeit lassen kannst.
    Wenn diese Zeit verstrichen ist, solltest du es auch machen und anschießend die Wartung zurücksetzen, sonst geht das gute stück nämlich in den Sparmodus und macht nur noch 50% oder weniger.
    Da kannst du dich denn auch neben das BHKW stellen und ihm zehnmal erzählen dass du die Wartung gemacht hast, das interessiert das Teil nicht.
    Mit anderen Worten, ohne Software geht nicht.
    Du kannst ohne auch keine Einstellungen kontrollieren und vornehmen, dies ist bei einer Wartung nun leider manchmal von Nöten.

  • Das sind doch mal Fakten mit denen ich arbeiten kann....


    Ok das mit dem herunterregeln der Leistung ist ein Argument. Dachte es ist vielleicht nur ne Meldung ohne Konsequenzen auf den Betrieb. Bekommt man die Software denn zu kaufen?


    Tom

  • Nee leider nicht, die bekommst du wenn du den oder die passenden Lehrgänge beim Hersteller gemacht hast, denn kannst du sie da noch kaufen glaube ich.

  • Nee das tut mir leid, kann ich dir auch nicht mehr sagen, ist schon zu lange her.
    Da musst du dich mit dem Hersteller selbst in Verbindung setzen.
    Ich würde ja mal sagen das lohnt sich nur, wenn du als Servicemonteur losgehen willst

  • Moin,


    Zitat

    Ich würde ja mal sagen das lohnt sich nur, wenn du als Servicemonteur losgehen wills


    und somit hat man seine Kunden im Würgegriff :(


    Beim Dachs kann man die Wartung ohne Software bestätigen (MSR1, beim MSR2 weiß ich nicht) ;)
    Also was die Wartung beim Dachs angeht, so ist das eigentlich kein Problem. Die Wartungsanleitung ist für Leute mit 10 linken Daumen geschrieben, also vom Feinsten. Wenn du die Wartung Punkt für Punkt nach dieser Anleitung durchführst, kannst du eigentlich kaum was falsch machen.


    Ich finde es eine Frechheit die Kunden so zu bevormunden. Warum bieten die Hersteller (manche machen es ja und es funktioniert) für interessierte nicht eine kostenlose Schulung an damit diese die Wartung nach der Gewährleistungszeit selbst machen können?
    Die könnten dann die Werkzeugsätze die dafür benötigt werden auch gleich mit verkaufen.
    Ne, da braucht es dann eine Software die Otto-Normalverbraucher nicht bekommt usw. :S


    Gib mal bitte bescheid wenn du etwas bei Ecopower in Erfahrung bringst, wäre interessant für die die mit dem Gedanken spielen sich ein Ecopower anzuschaffen ;)



    Grüße
    Tom

  • Hallo,

    Beim Dachs kann man die Wartung ohne Software bestätigen (MSR1, beim MSR2 weiß ich nicht)


    Geht beim beim MSR 2 auch, wenn man das PW hat....
    ...ist nur etwas aufwendiger alle Punkte zu gestätigen, so auf dem "Mäusekino" als auf dem Schlepptop.


    Ich möchte nur mal einen Grund zu bedenken geben, bezüglich der selberwartung nach der Gewährleistung bei "jungen" Maschinen:


    Es gibt Hersteller, die sich bei teuren Ersatzteilen auf dem Kulanzwege beteiligen, ich weiß nicht ob das so funktioniert, wenn man selber wartet. Das sind z.b. bei einem neuen Teilmotor beim Dachs schon mal so eben 800 Tacken, dafür kriegst du auch schon 2 Wartungen! |__|:-)


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Naja da kann man aber diskutieren.
    Ich finde es einerseits sehr ungerechtfertigt, dass die Hersteller gewisse Infos zurückhält, die eigentlich notwendig sind um das Gerät ordentlich betreiben/warten/instandhalten zu können. Aber Leute das ist einfach Verhandlungssache. Wenn ich mit dem Hersteller oder Vertreiber ausmache, dass ich sämtliche Unterlagen haben möchte und auch Zugriff auf alle Systeme haben möchte so denke ich wird er einlenken wenn ich ihm klar mach dass ich nur dann ein Gerät kaufe und ansonsten wo anders meine 20.000 lassen werde.
    Genauso würde ich falls dies der Hersteller anbietet zumindest eine Grundlagenschulung mit heraushandeln. Entschuldigung aber ich werde dadurch zum Unternehmer und in Unternehmen ist dieses Vorgehen -Standard- ;)


    Ich finde es zwar ungerecht aber nicht unverständlich denn auch die Wartungen und das Zurücksetzen der Zähler bringt Geld in die Tasche der Hersteller. Ein Kompromiss auch wegen dem Thema Gewährleistung wäre dass in der Garantiezeit der Service durch den Hersteller erfolgt und danach erst durch mich. Aber das Argument der Kostenbeteiligung/Kulanz auch nach der Garantiezeit ist meist auf einen bekannten technischen Defekt/Konstruktionsfehler begrenzt und wird nicht bei jedem Schaden pauschal nur weil der Service durch die Firma gemacht wurde gewährt. Sicher ist es einfacher dann zu argumentieren aber andererseits auch nicht unmöglich diesen Betrag auch als "Selbstwarter" mit nachgewiesenen Qualifikationen zu erhalten. Ihr müsst euch immer denken, dass diese Wartungen von Leuten durchgeführt werden denen es wenn sie nicht sehr gewissenhaft sind erst mal nicht so wichtig ist ob es morgen bei Euch auch noch warm ist oder nicht. Ihr wenn es nicht gewissenhaft macht merkt ihr die Konsequenzen sofort und habt den Mecker der Mitbewohner auf Eurer Seite bzw. die Rechnung der Reparatur die durch vergessenen Ölwechsel entstanden ist.


    Bleibt misstrauisch und verhandelt sowas raus ist unbezahlbar im Nachhinen


    Rifel

  • Hallo Leute.


    Jetzt bewerft mich aber nicht gleich mit Steinen anschießend.


    So also, ich bin selbst Hersteller und finde die Wartung sollte der oder die machen, die sich mit der Technik hundert Prozent auskennen.


    Mal eine Frage, wer von euch hat einen Gasschein?
    Wer von euch kennt sich mit Elektronik aus und kann diese reparieren?
    Wer von euch kann einen Motor zerlegen und instand setzen?
    Wer von euch hat ein Abgastester und kennt sich damit aus oder hat einen Lehrgang dafür?


    Mit anderen Worten und ich will jetzt hier keinen beleidigen, jeder sollte das tun was er kann oder was er gelernt hat.
    Ich lasse meine Finger auch von den Dingen, mit denen ich mich nicht auskenne.


    Sicherlich kann man sich viel aneignen oder lernen, nur vom über die Schulter gucken wird das nichts.
    Man sollte schon wissen was man tut.


    Es gibt ja den Beitrag Foren –Volks BHKW , dieser ist für Leute die sich ihr BHKW selbst zusammen bauen wollen.
    Hier sehe ich das so, dass die Leute hinterher, wenn sie das Teil zusammengeschraubt haben, auch die nötigen Kenntnisse haben wenn es fertig ist.
    In diesem Fall werden die Leute mit der Technik zu 100 Prozent konfrontiert und müssen sich mit jedem Detail befassen.


    Wenn ich vor einem BHKW stehe das ich nicht kenne, muss ich auch erst mal sehen wo alles ist und wo drauf geachtet werden muss.


    Also meine Meinung ist, ohne Lehrgang sollte die Wartung nicht gemacht werden.