Dachs: Kondensereffizienzerhöhung durch Rücklaufabsenkung

  • [Mod. fire]
    Hab mal Deiner Frage ein neues Thema gegönnt,
    da es nicht in den anderen Beitrag passte


    Hallo zusammen,


    ich will meinen Dachs-rücklauf demnächst weiter herunterkühlen indem ich eine Art Trinkwasservorwärmung in den Dachs-Rücklauf vor Kondenser einkopple und damit die Brennwertwirkung des Kondensers erhöhe.
    Macht die interne Kühlwasserpumpe im Dachs eine zusätzliche Rohrleitungsverlängerung von 5 auf 8 m plus eine 3/4-Zoll-Kühlschlange in einem 120-L-Warmwasserspeicher (Gesamt also etwas 13 m Rohrlänge) mit? _()_
    Was passiert eigentlich wenn nicht? Dann dürfte doch allenfalls die Kühlwassertemperatur über das Maximum steigen und der Dachs wird sich wegen max-Kühlwassertemperaturüberschreitung abschalten.
    Was haltet Ihr von der Idee?


    Gruß
    rosisosi

  • Hallo


    erstmal,
    zu dem wie der dachs es verträgt...kann ich nichts sagen,
    aber da werden sich sicherlich noch die Spezi's zu äußern.


    zur Idee an sich
    ist ja erstmal nicht schlecht.
    Solche Gedanken -wenn auch noch nie umgesetzt- hatte ich schon öfters
    Du schreibst aber nun Trinkwasservorwärmung. Nun weiss ich nicht wieviel Trinkwasser so bei Euch durchrauscht, ansonsten denk ich, dass die 120 doch recht fix warm sind. Du gehst ja hier immerhin mit der gesamten Wärmemenge ausm Rücklauf rein.


    Besser,
    fänd ich es, wenn der Kondenser komplett vom Rücklauf entkoppelt würde
    und mit Kondenser, einer mini-Pumpe und dem 120l Bottich ein eigener Kreislauf aufgebaut würde. Hier würden ja max. 2kw in die Vorwärmung gehen...das dauert nen Weilchen


    aber
    - ob der Aufwand lohnt?
    - aufpassen, dass man sich keinen Legionellebrüter damit zulegt. Es wäre wohl doof, wenn man hier ständig auf z.B. 40°C käme
    oder...die 120 Liter wären so eine Art Puffer, wo das frischwasser nur im durchlaufprinzip durchgeht, dann ist es natürlich nicht so arg

  • ich will meinen Dachsrücklauf demnächst weiter herunterkühlen indem ich eine Art Trinkwasservorwärmung in den Dachs-Rücklauf vor Kondenser einkopple und damit die Brennwertwirkung des Kondensers erhöhe.


    Gute Idee, das macht man aber üblicherweise mit einer Warmwasser-Erwärmung per Plattenwärmetauscher (aka Frischwasserstation), der am Wärmepuffer angebunden ist. Durch das Gegenstromprinzip des Wärmetauschers (kann man auch einzeln nachrüsten) wird das Heizungswasser auf wenige Grad über die Temperatur des zuströmenden kalten Trinkwassers abgekühlt und bildet dann unten im Wärmepuffer ein "Kältereservoir".


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Der 120L boiler wird tatsächlich 2-3 mal pro Tag durchlaufen, sodaß Legionellen keine Chance haben sollten.
    Über einen WT das laufen zu lassen erscheint mir dr höhere Aufwand, da der Frischwasserdruck ja meine Pumpe ist und ich damit keine Pumpe brauche.
    Meine Sorge ist tatsächlich, ob die Umwälzpumpe im Dachs das packt.


    Gruß
    rosisosi

  • Hallo rosisosi,


    ich bin mir eigentlich recht sicher dass die Dachs-Umwälzpumpe da ausreicht wenn der Rohrdurchmesser weiter beibehalten wird.
    Ich habe auch eine lange Entfernungen (ca. 12 Meter) bis zum Puffertank.
    Das Wasser muss zuerst durch eine Wasserschlange im Solar-Speicher und geht dann 12 m bis in den 1000 l Puffer.
    Dort geht es durch 2 große Wärmetauscher im Puffertank (Rohr-Spiralen / habe eine System-Trennung ).
    Dann geht es wieder 12 Meter zurück in den Kondenser und dann in den Dachs.
    Das hat von Anfang an problemlos ohne Zusatzpumpe geklappt. 8)


    Gruss
    Spornrad :)

    -- Die Sonne ist die Quelle unserer Energie, die es richtig anzuzapfen gilt ! ---
    „Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein

  • Es wird abgeraten an einer Dachsanlage herumzubasteln. Warmwassererwärmung hat nur Sinn wenn ein hoher Bedarf vorliegt. Aus Rücklaufwasser wird außerdem kein Warmwasservon 50 Grad. Wenn die Wärme eines Dachses nicht abgenommen wi |__|:-) rd schaltet er sich automatisch ab, dass ist der Normalfal.

  • Ja Erzstrom es gibt aber trotzdem Leute die sich Gedanken machen ihr Gerät zu verbessern und ob man das nun als Basteln bezeichnen sollte weiß ich nun wirklich nicht. :-)_:-)
    Denn wenn es funktioniert, ist es nur gut. ^^|__|

  • die ersten zwei Tage zeigen, daß die DACHS-Umwälzpumpe es schafft. firestarter: Klar sind bei den derzeitigen langen Laufzeiten die 120L auch schnell warm.
    Es ist auch tatsächlich etwas mehr Kondensatablauf zu beobachten. :P Mal schauen, wie der elektrische Verbrauch der L/W-Wärmepumpe verringert wird. Die macht bei mir hauptberuflich das Warmwasser in einem zweiten 120L-Tank und nebenberuflich auch noch die Entfeuchtung unseres Tropfstein-kellers (Im Sommer besonders gut am fehlenden Tauwasser der Wasserrohre zu beobachten).
    Wenn ich den 120L-Boiler nicht zufällig für lau bekommen hätte, wäre die Aktion nicht rechenbar gewesen. Rest ist Hobby.


    Gruß
    rosisosi

  • Hallo und Sers


    muss doch mal einen Kommentar dazu abgeben. Weil die ganze Aktion ist nicht unbedenklich. Wärmerückgewinnung durch Rücklaufabsenkung
    ist prinzipiell machbar, aber die Wärme muss hinterher auch wieder erzeugt werden, heisst der Dachs läuft länger, braucht mehr Treibstoff.
    Technischerweise betrachtet besteht die Gefahr das bedingt durch zu kalten Rücklauf der Dachs nicht mehr auf volle Betriebstemperatur
    kommt und damit der Kondensatanfall im internen Abgaswärmetauscher größer wird (erhöhte Wartungskosten). Auch ist bei einem Heizöler
    der zusätzliche Wärmegewinn eher vernachlässigbar bei einer solchen Maßnahme, betrachtet auf die Mehrkosten. Ebenso sollte die Verlängerung der Rücklaufleitung kritisch betrachtet werden, da bei steigender Temperatur eventuell der notwendige Durchsatz in der
    Anlage nicht mehr erreicht wird ( delta p an der internen Kühlmittelpumpe max. 25 mbar).


    Frohen Jahresendzeitterror an alle


    Richard

  • Leider wohne ich in einem Altbau. Die Rücklauftemperatur ist bedingt durch ältere Heizkörper ohnehin im Winter zwischen 30 und 40°C.
    Die kriege ich jetzt runter auf etwa 25 - 35°C. Da hat der Dachs mit der Betriebstemperatur noch keine Mühe.
    Zum anderen habe ich den Dachs so eingestellt, daß er bei einer Maximalrücklauftemperatur von 50°C abschaltet.
    Insgesamt gewinne ich wahrscheinlich ein paar 100 kWh/Jahr durch erhöhte Kondensation, was sich in Bezug auf die Investition wirklich kaum lohnt - es sei denn man betrachtet es als Hobby.


    Gruß
    rosisosi


  • Insgesamt gewinne ich wahrscheinlich ein paar 100 kWh/Jahr durch erhöhte Kondensation, was sich in Bezug auf die Investition wirklich kaum lohnt - es sei denn man betrachtet es als Hobby.


    Die erhöhte Kondensation bringt schon etwas: Wenn ich mich nicht verrechnet habe sind das rund 42.000 kJ/mol / (18 mol/g) = 2.333 kJ/g = 2/3 kWh/l
    Pro Liter Wasser, der nicht dampfförmig durch den Schornstein entweicht, sondern flüssig aus dem Kondensor tropft, gewinnt man rund zwei Drittel einer Kilowattstunde Wärme zum Heizen dazu. Den zusätzlichen Wärmegewinn kann man also gut abschätzen, wenn man weiss, wieviel Kondensat vorher pro Stunde angefallen ist und wieviel nun gebraucht wird.


    Aber da habe ich noch was anderes gelesen: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung? Wer macht den sowas, bzw. wozu braucht man die, wenn sowieso der Dachs im Keller steht? Habt ihr mal gemessen, was für eine Jahresarbeitszahl bei dem Gerät herauskommt? üblicherweise hat eine Wärmepumpe etwas stärker zu kämpfen, wenn hohe Nutztemperaturen gefordert sind, wie bei der WW-Erwärmung. Oder ist das nur ein umgebauter Luftentfeuchter, der die Abwärme in den WW-Kreislauf schiebt?


    Gruss und frohe Weihnachten,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Gemessen habe ich den Kondensatanfall bisher noch nicht. Aber das könnte man ja ändern.
    Die L/W-WP ist ein umgebauter Luftentfeuchter mit sicherlich suboptimaler Jahresarbeitszahl (vor allem jetzt im Winter). Aber irgendwie muß man den feuchten Keller in den Griff bekommen.
    Man könnte sich auch überlegen, für das WW im Winter den Dachs zu benutzen und im Sommer die WP. Da bin ich noch dran.


    rosisosi

  • Nach jetzt einem Monat kann ich sagen, daß insbesondere an den sehr kalten Tagen, wo sich früher nahezu kein Kondensat gezeigt hat, hier wenigstens ein bis zwei Liter pro Tag entstanden. Insgesamt befinde ich mich bei 10 - 30% Kondensation. Vielen Dank daher an die Forumsmitglieder für die Unterstützung. :thumbup:
    Über den Tag wird die Temperatur des Rücklaufs ständig um 3 - 10°C abgesenkt. (Nur zur Info, ich habe keine Thermostatköpfe mit der Möglichkeit zum hydraulischen Abgleich - leider). Die Rücklauftemperatur ist insbesondere morgens (Der Dachs steht über Nacht) niedrig und die zusätzliche Kondensation ist durch hohen Wasserverbrauch (2 Haushalte a 4 Personen) morgens eindeutig höher. Die Vorlauftemperatur ist nach wie vor ca. 74°C, also hat die interne Umwälzpumpe keine Probleme mit der zusätzlichen Leitungslänge und dem Wärmetauscher. Die L/W-Wärmepumpe verbraucht jetzt nur noch ca. 50% des vorherigen Stroms, zugegebenermassen dann ausgerechnet im höheren Temperaturbereich ab 35°C.


    Insgesamt bin ich mit dem Kondensationsverhalten allerdings noch nicht ganz zufrieden. Ich messe jetzt auch die Abgastemperatur nach dem Kondenser und die Zulauftemperatur des Wassers zum Kondenser. Senertec spricht im Kondenserprospekt von etwa 20°C Temperaturdifferenz zwischen diesen beiden. Bei mir sind es aber immer mindestens 24 - max. 30 °C. Und das trotz gut gereinigtem Kondenser. Die Abgastemperatur ist ca. 125 - 130°C. Hat da jemand Erfahrungen?


    Gruß
    rosisosi


  • Insgesamt bin ich mit dem Kondensationsverhalten allerdings noch nicht ganz zufrieden. Ich messe jetzt auch die Abgastemperatur nach dem Kondenser und die Zulauftemperatur des Wassers zum Kondenser. Senertec spricht im Kondenserprospekt von etwa 20°C Temperaturdifferenz zwischen diesen beiden. Bei mir sind es aber immer mindestens 24 - max. 30 °C. Und das trotz gut gereinigtem Kondenser. Die Abgastemperatur ist ca. 125 - 130°C. Hat da jemand Erfahrungen?


    Abgastemperatur vor oder nach dem Kondenser?


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)