Dachs: gestiegener Energieverbrauch?

  • Hallo,


    ich habe ein riesen Problem mit unserem Dachs. Er wurde 2006 im Sommer montiert seit dem ist unser Energieverbrauch drastisch angestiegen. Wir haben früher bis zu 20.000 kWh Gas verbraucht. Seit dem Dach verbrauchen wir auf einmal fast 45.000 kWh Gas.
    Das ist doch fast nicht zu glauben da wir die Anlage sogar mit einer Solaranlage gekoppelt haben und das Dach gedämmt haben!


    Hat hier jemand eine Erklärung? Ist die Anlage falsch eingestellt oder gibt es noch andere Möglichkeiten?
    Ich benötige hier dringend Rad ansonsten muss ich wieder vom Dachs trennen!


    Dachs HKA-G 5.5 mit 550 Liter Kombispeicher + 5,4 m2 Velux Solaranlage CLI S06;
    Haus teilsaniert (Bj. 1900) neues Dach, Fenster etc.; 200 m2


    Gruß Mathias

  • Hallo,


    wurde die Solaranlage mit dem Dachs in Betrieb genommen? Wenn ja, so könnte ich mir gut vorstellen das du im Winter deine Solaranlage mit dem Dachs heizt. Währe nicht das erste mal, das die HB bei der Einbindung der Solaranlage mißt gebaut haben.
    Aber seh es positiv, bringt Laufzeit für der Dachs. :-)_:-)
    Tschuldigung, mußte jetzt sein. :-):-)


    Viele Grüße
    Joachim

  • Hydraulikplan dringend benötigt.
    Ich vermute auch eine Fehlschaltung oder irgend eine anderes Problem das die Energie verschwinden lässt.
    Wie sieht den die Laufzeit je Start aus?


    20.000KW GAs/anno?? Wer hat dir den den Dachs verkauft???
    Oder besser gesagt wurde dir klar gemacht das der sich nie rentieren wird?

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Natürlich kann hier ein Fehler bei der Einbindung vorliegen. Aber hat hier schon jemand berücksichtigt, dass die Maschine auch Strom erzeugt hat? Die Energie für den Strom muss ja auch irgendwoher gekommen sein. Klar das da der Gasverbrauch in die Höhe geht. Bitte also in der Bilanz nicht einfach einen Teil der Energie weglassen. Das dadurch allerdings eine Verdoppelung herauskommt, halte auch ich für äußerst unwahrscheinlich.

  • Die Energie für den Strom muss ja auch irgendwoher gekommen sein. Klar das da der Gasverbrauch in die Höhe geht.


    Klar, der Energieerhaltungssatz bleibt auch bei der KWK gültig :)


    Ich benutze gerne den Begriff des differentiellen Wirkungsgrades, d.h. was muss ich zusätzlich an Gas zukaufen, damit ich im Vergleich zum Kessel die gleichen Wärme erzeuge und wie ist das Verhältnis des erzeugten Stroms zum zusätzlich benötigtem Brennstoff.


    Beispiel: Kessel 90% thermisch (auf H_s = Brennwert bezogen)
    BHKW 30% elektrisch, 60% thermisch (Gesamtwirkungsgrad gleichgroß wie Kessel, dh. 10% Verluste)


    aus 100kWh Gas macht der Kessel 90 kWh Wärme
    aus 150kWh Gas macht das BHKW 90 kWh Wärme und 45 kWh Strom
    Mehrverbrauch an Gas: 50 kWh , Mehrertrag an Strom: 45 kWh
    differentieller Wirkungsgrad der Gasverstromung 45/50 = 90%


    Das Dein Dachs das Doppelte an Gas verbraucht ist komisch. Maximal 50% Aufschlag ist zu erwarten - in der Regel weniger, weil der alte Kessel meist kein Brennwertgerät war und einen schlechteren Nutzungsgrad hatte. Hydraulikschema dringend zur weiteren Analyse erforderlich, ggf. Temperaturverläufe messen zur Eingrenzung des Fehlers.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Ahhhh :schimpf:


    wer hat dir zu einem solchen Heizsystem geraten?


    Fassen wir zusammen:


    20.000 kWh Erdgasverbrauch pro Jahr (wahrscheinlich nach Erdgasrechnung - also Brennwert) --> macht rund 18.200 kWh Erdgas Heizwert --> Kesselwirkungsgrad 90% --> 16.400 kWh Wärmebedarf


    Prognostizierte Dachslaufzeit bei monovalentem Betrieb (ohne Spitzenkessel): 1.300 Betriebsstunden - Wie soll der wirtschaftlich laufen? :diablo:


    Und das Dach noch gedämmt und eine solarthermische Anlage realisiert - da hat jemand ordentlich dran verdient - aber leider nicht der Hauseigentümer.


    Zum Thema zusätzlicher Erdgasbezug: Dieser ist natürlich abhängig von der Deckungsrate der KWK-Wärme am Gesamtwärmebedarf. Bei 100% Abdeckung durch die BHKW-Anlage würde der Mehrbedarf bei einem Dachs maximal 55% gegenüber dem bisherigen Erdgasbedarf liegen. In der Realität liegt der Mehrbedarf eher bei 30-40%.


    Da scheint nicht nur in der Beratung sondern auch bei der hydraulischen Planung etwas schief gelaufen zu sein. Schade drum...

  • Tja schwarze Schafe (vor allem gierige) gibts nicht nur unter Bänkern, Politikern, Versicherungsvertretern usw. sondern auch bei den Heizungsbauern, BHKW-Verkäufern usw. . Mir hat mal ein Vollblutverkäufer gesagt, ihm ist es egal was er verkauft, Hauptsache die Provision passt, der Rest interessiert nicht :tommy:
    Leider rücken solche Vorfälle die BHKW Szene in ein schlechtes Licht ;( Sowas setzt sich bei den Leuten schneller im Kopf fest als die Vorteile, schade :(


    Gruß
    Tom

  • @bambi


    ...auch wenn Dein Beitrag schon ein paar Tage älter ist,
    erstmal Herzlich Willkommen im Forum


    Dein Frust ist sicherlich nachvollziehbar
    und wie man an den anderen Beiträgen liest, ist hier so einiges im Argen


    - ein Dachs ist für Eure bisherigen Verbrauchswerte überdimensioniert gewesen. Wenn man die hohen Investkosten berücksichtigt ist im Rhamen des Förderzeitraumes keine Amortisation möglich...drum war das schonmal nicht schön vom Vertreter, dass er Dir das schöngerechnet hat.
    Hat er es evt. sogar richtig toll schöngerechnet? Sicherlich schwer, aber im Komplettpaket schon eine fehlberatung, wo ich ihm am liebesten eins nachsetzen würde (gesünder lebt man, wenn man natürlich die Kröte schluckt und einen Strich zieht)
    - die weiteren Maßnahmen, wie Dämmung und solarthermische Anlage sollten nochmals den Energiebedarf senken, was natürlich zu noch kürzeren/unwirtschaftlicheren Laufzeiten führt
    - der Mehrverbrauch ist in geringen Maßen generell akzeptabel, doch nicht in Deinen Dimensionen
    Hier ist vermutlich irgendwas in der Anlage krumm...Bitte mal Hydraulikskizze und betriebsweisen reinstellen
    Wann wurden die Verbäuche ermittelt??? Man darf nicht vergessen, dass die Verbräuche von Jahr zu Jahr stark variieren können.
    So haben wir bei mir z.B. im Winter 06/07 glatt 40% unterm langjährigen Schnitt verbraucht...wenn ich dann nur diesen verbrauchswert hab, wäre ein normaler Winter mit (dann vom geringen Verbauchswinter aus gesehen) mit fast 100%-Mehrverbrauch entsetzlich, aber absolut nachvollziehbar. Evt. kann dies ja schon zumindest einen Teil erklärbar gestallten, denn für ein teilsaniertes Haus kämen mir die 20.000 kwh auf 200m² für das 1900er-Gebäude schon sehr wenig vor. (das wären eher Verbrauchswerte für Neubauten aus den 90er)
    ...dennoch, ich denke schon, dass hier noch was anderes sehr krumm ist


    Also Bitte,
    geb uns mehr Info's um der Sache auf den Grund zu gehen
    ...der hohe (und in Deinem Fall wohl unwirtschaftliche) Invest ist leider futsch...das ist ärgerlich und somit der Beitrag in der Frustecke schon gut aufgehoben
    ...dennoch, einfach mal nen Strich drunter ziehen und schaun, ob man es "Stand-Jetzt" nicht doch noch halbwegs wirtschaftlich hinbekommt.