Ich betreibe ein Seniorenheim und seit Herbst 08 auch ein BHKW der Marke PowerTherm (Leistung 20 KW elektrisch und 40 KW thermisch)von der Fa. Spilling aus Hamburg. Bisher hatte ich keine großen Probleme, aber das darf bei der kurzen Betriebszeit ja auch nicht sein. Trotzdem möchte ich mich gerne mit anderen Betreibern über Erfahrung und Optimierung austauschen.
Geräusche:
Das BHKW Betriebsgeräusch wird im Heizraum als sehr laut empfunden. Auch die Steuerung hat zunächst sehr laut gesungen. Dieses Geräusch wurde vom KD abgestellt, indem ein elektrisches Bauteil stillgelegt wurde. Auch mein Nachbar hat sofort die Inbetriebnahme mitbekommen. Er hat jetzt nachts ein deutliches Motorengeräusch, das ihn in den Schlaf begleitet. In unserem Haus ist in den Zimmern nichts zu hören. Mir wurde inzwischen ein Schalldämpfer für ca. € 2.500 angeboten, habe mich aber noch nicht dazu entschlossen, da ich einen sehr toleranten Nachbarn habe.
Abwärme:
Im Frühjahr haben wir bemerkt, dass es im Heizraum zunehmend wärmer wird. Wir haben Raumtemperaturen von über 42° gemessen, obwohl der Gaskessel stillstand und nur das PowerTherm lief. Das Blechgehäuse vom BHKW war so heiß, dass man vermutlich Spiegeleier darauf braten konnte. Bei Raumtemperaturen von über 40° hat auch die danebenstehende Steuereinheit gemeckert. Weil die Temperatur der Kühlluft zu hoch war, ging sie täglich auf Störung. Mein Heizungsbauer hat zu mehr Lüftung des Raumes geraten. Wir haben dann tagelang über offene Fenster die Umwelt erheblich geheizt. Da mir dies nicht gefiel, habe ich bei Spilling in Hamburg angerufen, und gefragt, warum denn das Gehäuse so dürftig isoliert sei. Dies wurde von dort allerdings bestritten mit dem Rat mich doch an den Errichter zu wenden. Meine Zusatzfrage, ob es denn Schaden würde, wenn ich das ganze BHKW total in Steinwolle einpacken würde, wurde verneint. Also habe ich mir 10 cm Isoliermaterial besorgt und das ganze eingewickelt. Jetzt ist es Raum erträglicher mit der Temperatur und dem Laufgeräusch. Auch muss ich jetzt nicht mehr das Fenster öffnen, der Luftkanal bringt genug Luft, um die Steuereinheit zu kühlen.
Pufferspeicher.
Mir erscheint die Kapazität der beiden Pufferspeicher (2 mal 1.000 Liter) als sehr klein, da die Wassertemperaturen nur im Bereich zwischen ca. 70° und 90° pendeln. Die parallele Heizung muss oft anspringen, da die Pufferkapazität sehr gering ist. Allerdings stehen nach einiger Zeit dann Heizung und BHKW still, weil der Puffer wieder voll ist. Gerade in der Übergangszeit will ich möglichst lange Laufzeiten des BHKW und möglichst keine bei der Heizung.
Mich interessiert nun, ob auch andere Betreiber solche Erfahrungen gemacht haben, und wie man eventuell das Problem der Pufferspeicherung wirtschaftlich und intelligent lösen kann. Man kann doch nicht unendlich viele Pufferspeicher aufstellen.
Mein Heizungsbauer ist sehr engagiert und hat auch einen sehr guten interessierten KD Mitarbeiter. Leider verfügen beide selbst über weinig Erfahrung mit BHKW`s, weil meines eines der ersten ist, das sie errichtet haben.