Einstufung des BHKW-Typs nach EEG

  • Hallo,


    wie sieht es mit der Einstufung eines Eigenbau Prototype-BHKW neuer Technologie aus, wer macht diese Einstufung, erteilt ein "Zertifikat nach EEG"? Also wer gibt die Bestätigung der Brennstoffart, des Leistungsbereichs, der KWK Rate oder des Technologiebonus eines BHKW's.


    Was muss man als Nachweise auf jeden Fall vorbereiten, wohin kann man sich wenden? Wie sieht es mit einer nachträglichen Veränderung der KWK-Rate aus, wo kann man das dann beantragen und wer nimmt das ganze dann ab?


    Über einige Infos würde ich mich freuen.


    Gruß Markus

  • Hallo Markus,




    mal grundlegend:




    - Die Einstufung muss der Hersteller/Inverkehrbringer - also Du - machen. LIes mal das EEG 2009, da ist es aufgeführt.


    - Für die Bestätigung des Brennstoffes gilt das selbe. Der Produzent muss dieses für seine Produkte als Eigenerklärung bestätigen.


    - Für die Geräteabnahme kann man den TÜV als Gutachter und Prüfer nehmen.


    - Bei Kleinserien ist es zudem möglich auf ein Typschild zu verzichten. Jedes Gerät wird dann vom TÜV als Einzelprüfung abgenommen.


    - Bei Serien ist auf dem Typschild das CE-Zeichen verpflichtend aufzubringen. Das CE ist wiederum allein eine reine Herstellererklärung


    zu sehen in dem erklärt wird, dass alle zum Inverkehrbringen und Betrieb Normen (Maschinerichlinie, Elektromagnetische Verträglichkeit und vieles mehr)beachtet wurden.




    So, das mal nur als Anriss. Mit dem Thema kannst Du Heerscharen von Ingenieuren beschäftigen. Ich war selbst lange Zeit in der Industrie und


    weis was das für Aufwand ist und was das kostet.




    Ich für meinen Teil würde mich lieber in die Sonne legen.




    Viele Grüße

  • Hallo,


    danke für die grundlegende Einführung.

    Zitat

    ..ich war selbst lange Zeit in der Industrie und weis was das für Aufwand ist und was das kostet. Ich für meinen Teil würde mich lieber in die Sonne legen.

    Die Erkenntnis habe ich auch gemacht. Bin selber mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter im öffentlich geförderten FuE Nebel, KMU Verbund Industrie-Hochschule-Institut, gelaufen, aber in einem anderen Fachgebiet. Da sind 100T'sende Euro geflossen..... Um mein BHKW in Serie zu bringen, würden wahrscheinlich ähnliche Summen notwendig sein - nur wozu? Man hat ja aber noch den Plan B, oder auch kleine Brötchen können schmecken.


    Gruß Markus

  • Hallo Markus,



    ja so es leider.



    Rechne einfach mal grob zusammen:



    - Prüfstand und Laboreinrichtungen = 200 T€


    - 3 Ingenieure (2 Maschinenbau, 1 Elektrotechnik) in 2 Jahren = 600 T€


    - Zulassungen, Prüfgebühren etc. = 100 T€



    Da ist die Milllion schnell zusammen, ohne dass Du irgendetwas verkauft hast.



    Viele Grüße

  • Hallo,


    die Summen sind erst mal kaum glaubhaft, aber die Realität sieht tatsächlich in etwa so aus. Um 1.000.000 € (..da muss ja noch Marketing, Vertrieb...) auf die verkauften BHKW's umzulegen, muss man dann schon ganz schön schnell und effektiv sticken...
    Um so mehr man in Richtung Biomasse geht, um so komplizierter wird die zu beherrschende Materie, und das technische Risiko steigt drastisch. Im kleinen sieht das dann deutlich besser aus. Es ist dann die Frage ob der Verkauf der BHKW's überhaupt ein sinnvoller Weg ist - für mich die nächsten Jahre bestimmt nicht. Was die Betriebsjahre zeigen werden wird in eine neue Bewertung einfließen.


    Gruß Markus