Alternativen zum BHKW in kleinem Haus

  • Hallo,
    da in unserer kleinen Doppelhaushälfte (ca. 125qm, Baujahr 84) eine neue Heizung ansteht (bisher Ölheizung 25 Jahre alt, mit 10 Jahre altem Brenner, jährlicher Verbrauch etwa 1500l, keine Fußbodenheizung) recherchiere ich seit einiger Zeit über moderne Heiztechnologien. Dabei stehen für mich zwei Punkte im Vordergrund: 1.) Die Umweltfreundlichkeit und 2.) natürlich die Kosten/Verbrauchsersparnis.
    Nun habe ich auf den Seiten des BUND gelesen, dass diese auf jeden Fall die Kraft-Wärme-Kopplung empfehlen, und diese auch einer elektrisch betriebenen Wärmesonde vorziehen, da durch letztere ja wieder ein erhöhter Stromverbrauch ensteht. Allerdings scheint mir ein BHKW für unser Häuschen nach meinen Recherchen im Internet nun doch etwas überdimensioniert. Also: was tun?
    Würde es sich rentieren, wenn man beide Doppelhaushälften, also die doppelte Wohnfläche damit versorgen würde? Die Warmwasserversorgung ist an die Heizung angeschlossen und würde dann 7 Personen versorgen (bei uns alleine nur 3). Oder gibt es mittlerweile auch so kleine Geräte, die für unser Haus geeignet wären? Oder welche anderen Möglichkeiten würdet ihr empfehlen? Mir scheint ja in diesem Forum ziemlich viel Kompetenz zu umweltfreundlichen und modernen Technologien anzutreffen zu sein, daher hoffe ich, dass ihr mich auch beraten könnt, wenn es um andere Heizungsarten als das BHKW geht.
    Ach ja: zeitgleich zur neuen Heizung werden auch neue Fenster eingebaut, so dass der Energiebedarf sogar evtl noch etwas sinkt. Außerdem würden wir gerne auf Gas umsteigen.
    Vielen Dank schonmal für eure Tipps und Anregungen!

  • hi,nesthocker


    mit deinen überlegungen hast du völlig recht. :thumbup:
    für euch allein ist ein BHKW viel zu gross dimensioniert,natürlich gibt es kleine anlagen, aber die rechnen sich nicht auf die jahre gesehen.
    am besten ist es wirklich, ihr schliesst euch zusammen.
    aber das sollte vertraglich GENAU festgelegt werden,denn am ánfang´versteht man sich immer gut,aber wenn es einmal "kracht" gibt es immer ärger. :vinsent:
    photovoltaig(PV)gibt es natürlich noch oder geothermie (braucht aber auch wieder strom)usw.usw.
    einfach googln
    gruss
    Guido

  • Hallo Nesthocker


    und Herzlich Willkommen im Forum.


    Zitat

    Mir scheint ja in diesem Forum ziemlich viel Kompetenz zu umweltfreundlichen und modernen Technologien anzutreffen zu sein, daher hoffe ich, dass ihr mich auch beraten könnt, wenn es um andere Heizungsarten als das BHKW geht.


    Schön,
    dass Du es so einschätzt...ich finde es auch eine Stärke dieses Forums, dass wir nicht gleich betriebsblind werden und ausschliesslich an BHKWs denken. Aber auch schön, dass der BUND das Potential der BHKWs als enorm wichtig einschätzt...und so schaun wir in diese Richtung natürlich besonders gründlich.


    Fangen wir mal mit den Alternativen an,
    Du sagst, dass es in Deinem Fall vorrangig schon um ökologische Interessen geht, tja dann
    könnte als Alternative auch eine Pelletsanlage herhalten. Hierzu gibts zur Ökologie (z.B. Mineralienentzug des Waldes) auch schon kritische Stimmen, aber alles in allem dürfte die Ökobilanz schon recht gut aussehen
    auch eine solarthermische Anlage könnte etwas leisten, aber hier vorsicht mit den Versprechungen. Im Warmwasserbereich kanns schon ordentlich klappen, aber bei einer Heizungsunterstützung im Gebäudebestand wirds schon recht eng. Aber da ihr schon mit den alten Fenstern einen recht moderaten Energiebedarf (120kwh/m²a Energieeinsatz ist schon recht gut) könnten eventuell auch ohne Fussbodenheizung was gehn.
    Wenn man günstig an Holz kommt, könnte auch ein Holzkessel eine Variante sein.
    Wärmepumpen find ich auch nicht so prall, auch wenn oft versprochen (und ganz ganz selten auch gehalten) hohe JAZ angebeben werden, sind im Betrieb die JAZ oftmals unter 4...und wenn man nun die Co2-Last von Strom sich anschaut, ist ein ökologischer Effekt kaum noch gegeben. Es gibt auch gasbetrieben AbsorberWP, aber wohl auch nicht in Deiner Leistungsklasse.


    Nun gut,
    soviel aus der anderen Richtung


    nun mal zum Thema BHKWs
    Du hast schon gut recherchiert....so ganz kleine Geräte sind rar am Markt.
    aber auch hier tut sich was, so hätte z.B. rmb, Fuchs Aggregatbau, selbst aus dem Campingbereich (den Namen hab ich gerade vergessen) schon Geräte im Programm die bei Dir passen könnten
    ...NUR, das alles ziemliche NEulinge und weit und breit hab ich von den Zwergen noch keine Erfahrungsberichte gelesen, so dass ich das nicht unbedingt empfehlen könnte.


    aber vermutlich müssen wir das auch nicht,
    denn Deine Überlegung sich mit dem Nachbarn zusammen zu tun, ist abolut korrekt.
    Selbst wenn es nur ein Kessel wäre, ein Kessel für 2 spart auch schon mal Anschaffungskosten, Schorni kommt auch nur zu einem, Grundgebühr Gas (wenn man nicht auch noch damit kocht) fällt auch nur einmal an, Wartung, usw.
    Vorraussetzung, dass es kein verbohrter Nachbar ist und man sachlich mal drüber reden kann, sich dann auf vertragliche Bestandteile verständigt und gut ist.
    Ihr bräuchtet bei einer DHH nicht viel mehr, als ein Loch in der Wand (wo die Leistung für Heizung durchgehn, einen Satz Wärmemengenzähler, und nen bissl kleinkram für die Hydraulik (Mischergruppe und co), und natürlich eine vernünftige Regelung. Das ksotet zwar auch was, aber man bekommt bestimmt was besseres, als Standardregelung einer 08-15Therme und im Paket bestimmt preiswerter.


    Also wenn dem so wäre,
    und Du Dich mit dem Nachbarn zusammentust...und wenn wir ähnliche Verbrauchswerte vermuten dürfen,
    dann schaun wir mal wie es dann damit ausschaut


    - Energiebedarf (was unten reingeht) ca. 30.000kwh
    klar, die Fenster werden was bringen, aber evt liegt Nachbar (höhere Personenanzahl, ggf. nicht so sparsam) höher
    eigentlich könnte man auch etwas weniger vermuten, da alter Brenner, aber viel weniger erscheint mir nicht sonderlich plausibel, da ihr schon dicht an der ENEV vorgabe seit


    - Spitzenlast
    Hier würde ich eine Spitzenlast von ca. 10kw erwarten


    Tja und in dem Bereich wird man schon eher fündig,z.B.
    - der whispergen
    ...der hat 1kw elektrisch und 7kw thermisch (mit integrierten Spitzenlastbrenner 12kw)
    ...leider einen miesen elektrischen Wirkungsgrad , aber Eure Grundlast liegt auch nicht höher und wirklich lukrativ ist nur Eigenverbrauchter Strom
    ...ist absolut leise und wird mittlerweile im industriellen Maßstab hergestellt
    ...Dicker Pluspunkt: Die Wartungskosten (in höhe einer Therme) tun nicht weh
    geschätzte Laufzeit(Generatorbetrieb) 4.200 h im Jahr
    - ecopower 3.0
    ...hat 3kw thermisch und 6kw elektrisch. Hier bräuchte man dann eine Spitzenlasttherme, die bei kalten Temperaturen etwas unterstütz
    Dies könnte alternativ auch z.B ein wassergeführter Kamin (oder Holzkessel) leisten, denn Tage mit mehr als 6kw Durchschnittslast sind recht selten (geschätzter Spitzenlastbedarf würde bei vielleicht 3.000 kwh liegen, entspricht 2m³ holz)
    ...Das Gerät ist eine baugleiches (was man auch an der Größe sieht), eigentlich Leistungsstärkeres von ecopower, und somit schon länger am Markt. Die technischen Kinderkrankheiten, hat ecopower hoffentlich mittlerweile im Griff.
    ...verursacht relativ hohe Kosten für Wartung (übliche 3ct/kwh el)
    geschätzte Laufzeit 4.700 h im Jahr


    Beide sollten es schaffen auch unter wirtschaftlicher Sicht zu laufen


    ...oder halt was ganz was anderes
    denn die Investkosten liegen egal ob Pellet, BHKW , WP alle haben relativ hohe Investkosten
    man haut ne schnöde Therme rein und packt das Dach aus dem ersparten Geld voll PV. Die PV hat zwar nichts mit der Gebäudetechnik an sich zu tun (Ist eher eine Kapitalanlage) aber immerhin


    Schöner wär's natürlich (sowas haben ja auch einige hier)
    ein BHKW in den Keller und die PV zusätzlich auf's Dach ;)

  • Hallo Nesthocker,




    Du hast hier schon einige gute Info's bekommen.




    Solange Du nur Dein Haus betrachtest ist ein BHKW - sicherlich aus ökologischen Gründen immer sinnvoll -


    aus Kostensicht nicht rentabel. Nimmt man die DHH Deines Nachbarn hinzu, sieht das schon anders aus.


    Aber wie gesagt wie steht es mit der Chemie und das kannst nur Du beurteilen.




    Unter der Annahme mit Deinem Nachbarn geht alles klar:




    - Müsst Ihr das BHKw als Gemeinschaftseigentum deklarieren, da ansonst der Stromverkauf an Deinen Nachbarn


    rechtlich problematisch ist. Dieser darf keine zwei Stromlieferanten haben und der bisherige Stromlieferant Deines


    Nachbarn wird den Vertrag kündigen.




    - Unter der Vorausetzung ihr wolltet beide die Heizung getrennt erneuern habe ich Dir mal die Alternative mit dem


    WhisperGen (ist für mich das richtige Gerät) grob durchgerechnet:




    a. Heizölverbrauch gesamt: 3.000 l


    b. Stromverbrauch gesamt: 10.000 kWh/a


    c. 7 Personen Warmwasser


    d. Neue Heizungen mit Installation: 16.700 €


    e. WhisperGen mi Installation: 20.500 €


    f. KfW Darlehen mit 2,57 %




    Ergebnis:




    a. BHKW: 3405 Vollbenutzungsstunden


    b. Amortisation gegenüber neuen Ölheizungen (oder Gasheizungen): 4,5 a




    Und das ist schon respektabel. Ich habe Dir mal die Berechnung als PDF angehängt.



    test DH.pdf



    Viele Grüße

  • Hallo Jlange,


    ich muss mich hier mal einmischen - aber erstmal toll dass Du Dich als Profi hier auch engagierst! (Dein sehr guter SM-Beitrag trägt wohl viel zur Aufklärung bei!)


    Ich habe hier mal versucht, unter optimalen Bedingungen zu einer Amortisation des Whispergen zu kommen. - Leider unmöglich (wie aggregat01 weiter oben auch schon erwähnte)!


    Einige der Simulation zugrundegelegten Annahmen sind geschönt um zu einer akzeptablen Wirtschaftlichkeit zu kommen.
    Warum sollten BEIDE DHH-Eigentümer ihre Heizungen erneuern? Eine gemeinsame Heizung wäre nur etwa halb so teuer. Wenn überhaupt eine Gasheizung (als Ersatz einer bestehenden Anlage) überhaupt gut 8.000 EUR kosten muß! Mein Installateur würde dafür gerade mal etwa 4.000 EUR ansetzen (excl. neuer Gashausanschluß, Anbindung 2. DHH mit WMZ). Bei diesen Annahmen wäre die Whispergen-Installation nicht 3.800 sondern mehr als 15.000 EUR teurer! Diese Investition kann kein Whispergen wiedereinspielen!


    Außerdem wird in Deiner Simulation mit MiniBHKW-Plan eine Modulation von 80 bis 100% des Whispergen angenommen. Das ist in zweifacher Hinsicht falsch:
    Der Whispergen erzeugt nominal entweder bis zu 7 oder bis zu 12kW Wärme, ist also eigentlich ein zweistufiges und kein extern modulierbares Gerät. Solch eine Betriebsart ist in MiniBHKW-Plan nicht implementiert.


    Die 1000W el. Leistung ist auch eine Maximalangabe und wird in der Praxis nur unter bestimmten Rahmenbedingungen erreicht.


    In der Amortisationsrechnung von MiniBHKW-Plan ist ein systematischer Fehler enthalten: Es wird für die eigene Stromerzeugung eine "eingesparte Stromsteuer" berücksichtigt, wovon aber Eigenerzeugungsanlagen mit Selbstverbrauch bis 2MW vom Gesetzgeber prinzipiell ausgenommen sind. Dieser allerdings recht kleine Betrag führt immer zu einer verkürzten (geschönten) Amortisationszeit.



    Denkmaler

  • Hallo Denkmaler,


    grundsätzlich geb ich Dir in einigen Annahmen recht, allerdings auch nicht in jedem Punkt vollständig


    - Thema whispergen,
    da hatten wir in einem anderen thread ja schonmal verschiedene Anschaungspunkte.
    Es stimmt schon, manche Angaben des Datenblattes sind etwas unschlüssig.
    Leider, hat es AEM nicht geschafft hier im Forum (trotz Ankündigung) ein öffentliches statement abzuliefern.
    Hier hab ich auch schon mehrfach erinnert, aber leider ncihts passiert.
    In direktem Kontakt mit dem Regionalleiter Nord konnte ich allerdings einige Sachen schon ausräumen/erfahren.
    Die von Dir kritisierte Angabe von "bis zu 1kw" ist gar nicht so kritisch zu sehen. Das Teil bringt rund 1kw...dass es auch ein klein wenig mehr oder weniger sein können..nun ja, auch ein Dachs wird nicht 5,500 bringen. Es soll sich aber nur um einige 10 Watt handel. Ausnahme, bei Start braucht er max 2min, bis er auf Nennleistung kommt...andererseits läuft er auch bei Stop ein wenig nach.
    Ich denk schon, dass die Aussage so hinkommt, denn auch andere Quellen (ich sprach neulich mit einem von der Gasag, oder auch Tom's Quelle im thread "Erfahrungsbericht Lion") bestätigen diese Angabe.
    Das Teil moduliert nicht, da hast Du vollkommen recht
    ...die 7kw Angabe ist ja auch mit einem "bis zu" versehen...das kommt "so hab ich das verstanden" aus dem Grad der Brennwertnutzung. Warum das nun 5,5 bis 7 kw sein solln ist vom max. Brennwertnutzen widerum nicht plausibel, denn wenn max. 7kw, dann dürften minimal ja eigentlich rund 6 rauskommen (7kw / 116 x 100)
    Das bhkw_Plan schon auf deutlich andere Laufzeiten kommt???? hmm, normalerweise liegen meine und deren Werte nicht soweit auseinander...müsst ich mal überprüfen.


    - Zu den Installationskosten
    Klar, Installation geht auch immer billiger...wenn man selber DAS KONKRETE Angebot bekommt
    Leider gibts auch Heizi's die für ne Standardtherme 10.000 aufrufen.


    Um wirklich die Varianten vergleichen zu können,
    müsst man die konkreten Angebote in der Hand halten


    aber,
    ich denke Jlange gingg es eher darum die Variante (jeder macht seins) oder alle zusammen BHKW zu beleuchten.
    Dennoch, hast Du da recht, die Variante beide zusammen "nur Kessel" wäre interessanter


    aber zu den Mehrkosten,
    wenn Du davon ausgehst, dass Dein Heiz für 4.000 Euro ne Heizung installiert (2.500 Therme + 1.500 Rest + Lohn),
    dann könntest Du auch den whisper billiger ansetzen: 12.990 + 1.500 Rest + Lohn
    Dann wären die Mehrkosten zwar immernoch üppig, aber immerhin nur noch im 4stelligen...und nen bissl Förderung gibts auch noch.
    ICh glaub auch, dass die Regelung beide Kreise verkraften könnte...kann das auch die in der 2.500 Therme?


    Nun ja,
    lassen wir das mal...letztlich zählt immer das konkrete Angebot vor Ort.


    Generell,
    find ich den whisper nicht schlecht (anfangs fand ich den schon...naja, sagen wir -süß)
    aber insbesondere die Wartungskosten machen den interessant. und lassen den bestimmt auch nach dem Förderzeitraum noch gut dastehn (wo es bei anderen schon knirsch sein dürfte)


    @Nesthocker
    aber nicht falsch verstehen...reich wird man sicherlich nicht damit...das ist eher was um ökologisch nen + zu machen und ksotenmäßig nicht draufzahln zu müssen


    Mal ne Frage,
    Du favorisierst Gas? Liegt Erdgas schon auf der Straße? hat Nachbar evt. schon Erdgas? ...oder denkst Du über Flüssiggas nach?

  • Hallo Denkmaler,


    erstmal vielen Dank für Deinen Beitrag und das Kompliment über den SM-Beitrag.




    Mal zu einzelnen Punkten:




    - Natürlich können beide Hausbesitzer auch zusammen eine neue Heizung nehmen und dann diese kostet etwas mehr
    als die Hälfte wie ich genannt habe. Und meine Erfahrung ist, dass Hausbesitzer in dieser Hinsicht sehr eigen sind (jeder hat


    auch seinen eigenen Rasenmäher etc.) und sich ein Zusammenschluss nur durch Begeisterung für ein neues Thema (hier BHKW und Strom sparen) ergibt.






    - Bei den Kosten habe ich ein Brennwert-Gerät (Gas oder Öl) unterstellt, da man nur hierfür die KfW-Förderung


    mit den genannten Zinsen erhält. Des Weiteren ist dann üblicherweise eine Schornsteinsanierung fällig und das ist oftmals eine


    ziemliche Sauerei (Viel Arbeit und Dreck, Aufstemmen, Anschlüsse neu legen, Kondensatablauf schaffen und zum Teil Hebeanlagen


    einsetzen, da das Gefälle nicht passt).




    - Zum Mini-BHKW Plan:




    1. Man muss nur wissen wie man das Programm austrickst. Ich habe auch ein eigenes Programm mit dem man


    solche Fälle rechnen kann. Vielleicht stelle ich das mal auf meine Homepage.


    2. Die Stromsteuer kann man im Programm in Abzug bringen.




    - Zur elektrischen Leistung des WhisperGen




    Bei uns ist (Raum Bielefeld) bei der EWB in Bünde ein Gerät seit Ende 2007 im Dauerversuch und fährt unter Vollast.


    Die Anlage kann jederzeit besichtigt werden und ich gehe mit Kunden auch dorthin. Die elektrische Leistung liegt hier


    bei 990 W und auch höher. Man müsste allerdings den Eigenstromverbrauch mit rund 50 W abziehen, jedoch hat


    man bei einer Gasheizung auch einen Eigenstromverbrauch durch das Gebläse und Regelung. Das geht also in Ordnung.




    Und ich habe gerade gesehen, dass schon einen neuen Beitrag zu diesem Thema. Also Nesthocker hier bist


    Du richtig !




    Viele Grüße und gute Laune


    (heute wieder eine SM verkauft)

  • Hallo und erstmal vielen Dank für die vielen ausführlichen Antworten!
    Allerdings werfen die auch gleich wieder neue Fragen auf, aber ich werde einfach versuchen, auf alles Gesagte ein bisschen einzugehen:


    Zu den Alternativen: Über eine Pelletsheizung hatten wir auch schon nachgedacht, hier ist meine Mutter allerdings dagegen, weil sie a) nichts lagern will und b) der Ansicht ist, dass dieser momentante "Trend" dazu führen könnte, dass es irgendwann schwierig/teuer werden könnte, die Pellets zu beschaffen. Ich weiß nicht, ob an ihren Überlegungen etwas dran ist, kann sie aber jedenfalls nicht vom Gegenteil überzeugen. :)
    zur Solarthermie: da weiß ich noch nicht drüber Bescheid, da wird über eine Solaranlage elektrisch geheizt oder wie?


    So, zur Nachbarmöglichkeit: das Verhältnis mit den Nachbarn ist so mittelprächtig, man müsste also auf jeden Fall alles schriftlich festlegen. Soweit ich weiß, wurde aber auch dort die Heizung bisher nicht erneuert, so dass es bei ihnen sicher auch bald anstehen dürfte. So gesehen, könnte dort ja Interesse bestehen, müsste man abklären. Gibt es denn hier evtl. Erfahrungsberichte von Leuten, die sich ein BHKW mit den Nachbarn teilen?
    Wenn es darum geht, welches BHKW man denn dann am besten nimmt, scheint es ja schon beinahe um Glaubensfragen zu gehen... ;) Aber das ist ja auch eine Entscheidung, die man erst dann fällen muss, wenn die Art der Heizung feststeht.
    Ich muss gestehen, dass ich die Idee mit der Gastherme und dann aber Solaranlage aufs Dach auch ganz reizvoll finde. Soweit ich weiß, haben die modernen Geräte ja einen sehr niedrigen Verbrauch, so dass der Umstieg auf so eine Anlage im Vergleich zu vorher immerhin auch schon Nutzen für die Umwelt hat. Und wenn man mit der Solaranlage dann selbst Strom erzeugt, senken sich die Stromkosten und zugleich auch die Inanspruchnahme von "dreckigem" Strom aus großen Kraftwerken, das ist doch auch was. Aber ab welcher Fläche lohnt denn eine Solaranlage und wie sieht es mit den Kosten aus, kann man aus der Differenz zwischen Kosten BHKW vs. Gastherme da schon was machen? Ist dafür überhaupt jedes Dach geeignet? Unserer ist nämlich verhältnismäßig steil und geht nicht direkt nach Süden, eher Südost.
    Das wäre jedenfalls eine gute Idee, wenn es mit den Nachbarn nicht klappt.


    So, zu den letzten Beitragen kann ich nicht mehr viel sagen, da komme ich nämlich kaum noch mit. Aber die Frage kann ich beantworten: Wir haben noch keinen Gasanschluss, aber auf der Straße liegt Gas, einige Nachbarn haben einen Anschluss. Wir hätten gerne die großen Öltanks aus dem Keller weg, daher geht es schon um Erdgas, denn Flüssiggas würde ja soweit ich weiß wieder über Tanks funktionieren?


    So, nun noch ein paar Fragen, die nichts mit euren Antworten zu tun haben, die ich aber in meinem Anfangsbeitrag vergessen hatte:
    1.) Bei meinen Recherchen habe ich unter anderem die Aussage gefunden, dass ein Mini/Mikro-BHKW für den privaten Einsatz schon deshalb nicht zu empfehlen ist, weil die Geräte im Sommer kaum beansprucht werden, und nur ab und an für Warmwasser anspringen. Das soll dann wohl nicht sehr gut für die Geräte sein? Und macht ein BHKW tatsächlich nur Sinn, wenn es durchläuft, wie in Krankenhäusern oder Hotels?


    2.)Wie hoch liegen denn die oft beklagten Wartungskosten für ein BHKW schätzungsweise?


    3.)Verdammt, ich hatte noch viel mehr Fragen, aber jetzt ist fallen sie mir nicht mehr ein. Ich muss wohl später nochmal schreiben. :)


    Jedenfalls nochmals danke allen für ihre bisherige Beratung, ich hoffe auf weitere Antworten!

  • Hallo Nesthocker,



    und guten Morgen bzw. Mahlzeit. Nun zu Deinen Fragen:



    1. Es gibt hier keinen Königsweg, sondern viele Möglichkeiten


    2. Dein jetziger Verbrauch ist schon so niedrig und wird durch den Austausch der Fenster noch weiter fallen.


    3. Solchen Kunden empfehle normalerweise lieber vom dem Geld in Urlaub zu fahren.


    4. Du machst am besten das, wo Du das beste Bauchgefühl hast.


    5. Du solltest jetzt erstmal folgendes machen (da wir alle hier Deine Örtlichkeiten nicht kennen, können wir auch
    nichts konkretes sagen) :


    a. Lass Dir erstmal konktrete Angebote über die verschiedenen Möglichkeiten machen:
    1. Nur neue Fenster
    2. Gastherme mit Solarthermie
    3. Gastherme mit PV-Anlage


    4. Pelletheizung scheidet wohl nach Deinen Ausführungen aus


    5. Mini-BHKW erstmal für nur Dein Haus


    6. Was Dir noch so einfällt



    b. Auswertung der Angebote hinsichlich Preis und möglicher Einsparung (Das muss Dir ein guter Installateur sagen können).
    Jetzt kannst Du auch mit Deinen Nachbarn wegen dem Mini-BHKW prechen. Die Einbindung Deines
    Nachbarn in die Heizung ist relativ einfach.


    c. Aufgrund der dann vorliegenden Daten und Aussagen kannst Du dann für Dich eine Entscheidung treffen. Die kann
    Dir keiner abnehmen.



    Die Aussage BHKW lohnen sich nur bei Hotels etc. ist völlig antiquiert . Du siehst hier viele Leute, die auch im
    Privathaus ein BHKW haben. Solche grundsätzlichen Aussagen, wie "das rechnet sich nicht" hat es immer schon gegeben und das auch für


    Solaranlagen (vor 20 Jahren) und Wärmepumpen (vor 10 Jahren).



    Zum Schluss: Die Frage BHIKW und Sommerbetrieb taucht immer wieder auf. Erstmal fährt das BHKW wärmegeführt,


    das heißt nur bei einer Wärmeanforderung schaltet sich das Gerät ein. Weiterhin ist für jede Anlage ein Pufferspeicher


    Pflicht. Und dieser Pufferspeicher dient dazu, dass das Gerät immer eine nötige Laufzeit bekommt. Dann springt


    das Gerät auch nur einmal am Tag oder alle zwei Tage an, da Du im Puffer genug Wärme gespeicherst hast. Die


    Größe des Puffers liegt ab 700 l aufwärts. Welcher für Dich in Frage kommt, hängt wieder von den Örtlichkeiten


    ab (Kellerhöhe, Türbreiten).



    Über die Wartungskosten lass Dir mal ein Angebot geben. Grundsätzlich hat der WhisperGen nur Wartungskosten wie


    eine Gastherme auch, da der Motor grundsätzlich wartungsfrei ist. Wie gesagt bei uns läuft ein WhisperGen


    schon 12.000 h einwandfrei.



    Viele Grüße

  • oooh ha,


    zum Thema "solare Nutzung" müssen wir wohl erstmal einen kleinen Grundlagenkurs geben.


    grundsätzlich(an die ganz genauen..natürlich ist das Thema breiter) gibts erstmal 2 Formen wie man solarenergie nutzt
    - 1.) solarthermisch
    Hier scheint die Sonne auf Kollektoren...Diese haben eine Glasplatte (oder Glasröhren) und da drinnen ist eine dünne Wasserleitung.
    Das Wasser wird erwärmt und per Pumpen in einen Pufferspeicher geführt. Im Sommer können hier ganz beachtliche Temperaturen >100°C erreicht werden, so dass ausreichend für die Trinkwassererwärmung zur Verfügung steht.
    Auch zu Heizzwecken KANN es etwas beitragen, hier benötigt man günstige Umgebungen wie geringen Heizbedarf (Deinen find ich recht gering) und am Besten Fussbodenheizung (hast Du nicht, aber wenn die Heizkörper sehr groß wären???
    Eigentlich alles nicht schlecht, aber auf keinen Fall den Herstellerversprechen glauben schenken (manche werben da mit 60% ersparnis)...soviel wirds auf keinen Fall. Trinkwasser vll. 5%, Heizungsunterstützt..naja, kommt drauf an, evt 20-30%
    - 2.) photovoltaik
    Hier scheint die Sonne auf einen Halbleiter (auch hinter ne Glasscheibe)
    Dabei wird direkt Strom erzeugt
    Dieser Strom wird 10 Jahre lang per EEG vergütet und meist direkt ins Netz gespeist (seit diesem Jahr kann man auch selber verwenden, aber oftmals "noch" nicht der Bringer.
    für 1kw Nennleistung benötigt man grob 7-10 m²...ideal sind 30-40° Neigung in unverschatteter Südausrichtung
    Anlagen kann man schon ab wenige kw meist sinnvoll investieren (je kleiner, desto höher der Aufwand)...aber 5kw Anlagen sind nun wahrlich nicht selten. Dieses Jahr sind die Preise massiv gefallen und selbst in weniger guten Vorraussetzungen sind Renditen ordentliche Renditen drin. Preise kannst Du grob mit nen bissl mehr als 3.000 Euro pro kwp (p steht für peak...im Prinzip eine Norm für NEnnleistung unter bestimmten Einstrahlbedingungen) rechnen.
    Du wirst mit so einem Teil Unternehmer...und ich sprach schon von Rendite...Du kannst es wirklich rein aus Kapitalanlage sehen. Die meisten stemme das auch nciht mit Eigenkapital, sondern Finanzieren (Zinsen sind als Unternehme ja steuerlich geltend zu machen)
    In der Regel bekommt man als Eigentümer sowas auch problemlos finanziert
    Das ganze hat echt wenig mit der Haustechnik zu tun und damit auch wenig mit dem Thema BHKW/Heizungserneuerung
    Wenn Du es da genauer wissen möchtest der Tip: mal ins absolute Fachforum dafür schaun
    http://www.photovoltaikforum.com


    nun mal wieder zurück

    Zitat

    Zu den Alternativen: Über eine Pelletsheizung hatten wir auch schon nachgedacht, hier ist meine Mutter allerdings dagegen, weil sie a) nichts lagern will und b) der Ansicht ist, dass dieser momentante "Trend" dazu führen könnte, dass es irgendwann schwierig/teuer werden könnte, die Pellets zu beschaffen. Ich weiß nicht, ob an ihren Überlegungen etwas dran ist, kann sie aber jedenfalls nicht vom Gegenteil überzeugen. :)


    Ich muss gestehen,
    auch wenn es schon Lieferanten gibt die über zig Jahre die Preise garantieren...
    Ich denke auch, dass jeder Energieträger steigen wird (hat man auch z.B. am Kohlepreis während der Ölblase erkennen können), so dass ich es mir kaum Vorstellen kann, dass ein Träger da vollkommen aussen vor bleibt.


    Zitat

    Soweit ich weiß, haben die modernen Geräte ja einen sehr niedrigen Verbrauch, so dass der Umstieg auf so eine Anlage im Vergleich zu vorher immerhin auch schon Nutzen für die Umwelt hat.


    also normalerweise ja...bei den meisten Heizungen wären bestimmt nur durch modernere Technik 20 oder auch nen tick mehr drin
    aber, kommt drauf an, wie schlecht Deine alte ist...und erhlich gesagt, find ich Deine Verbrauchswerte recht niedrig, so dass bei Dir vielleicht nicht so viel geht...Es gibt auch Top-Altanlagen.


    Zitat

    So, zur Nachbarmöglichkeit: das Verhältnis mit den Nachbarn ist so mittelprächtig, man müsste also auf jeden Fall alles schriftlich festlegen. Soweit ich weiß, wurde aber auch dort die Heizung bisher nicht erneuert, so dass es bei ihnen sicher auch bald anstehen dürfte. So gesehen, könnte dort ja Interesse bestehen, müsste man abklären.


    viellecith einfach mal ganz auf die dumme übern Gartenzaun das Thema Heizung ansprechen
    ...Er wird ja auch noch keinen Gasanschluss haben, so dass allein die Anschlusskosten sicherlich ein gutes Einstiegsthema sind ;)

  • Hallo Firestarter,

    Zitat

    - 2.) photovoltaik
    Dieser Strom wird 10 Jahre lang per EEG vergütet und meist direkt ins Netz gespeist

    Korrektur: das wird 20 Jahre gefördert :)

    -- Die Sonne ist die Quelle unserer Energie, die es richtig anzuzapfen gilt ! ---
    „Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein