Strom-Eigenverbrach BHKW und Berechnungsformel für Zukauf von Strom

  • Hallo, liebe BHKW Gemeinde,


    bin neu hier und habe gerade mal ein wenig gestöbert. Würde mich über einige sachdienliche Hinweise freuen. Insbesondere interessieren mich vier Aspekte:


    1. wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Dachs aus dem EVU-Netz


    2. Gibt es Erfahrungswerte (Näherungsweise) , wieviel Strom pro Einheit bei Betrieb der Anlage trotzdem noch zugekauft werden muss und wieviel Strom an die Mietparteien verkauft werden könnte??


    3. Welche Dimension sollte der Pufferspeicher haben?


    4. Wie wird der Eigenverbrauch (ohne Verkauf an die MIetpateien) steuertechnisch behandelt.


    Ich trage mich schon seit längerem mit dem Gedanken, ein BHKW , konkret einen Dachs mit 5,5kw elektrischer Leistung und 12,5 Kw thermischer Leistung anzuschaffen. Brennstoff wäre Flüssiggas (Erdgas ist nicht verfügbar). Abgastemperatur Rückgewinnung ist ebenfalls vorgesehen, bringt nach Aussage meines Installateurs nochmal ca. 2kw thermische Leistung. Insgesamt also ca. 14,5kw. Als Pufferspeicher wurden mir 750l und alternativ 1000l angeboten.


    Das Objekt hat eine beheizte Fläche (+ Ausbaupotenzial) von 400qm und eine 30kw Ölheizung (Kessel 1995, Brenner Weishaupt mit Ölvorwärmung 1986) mit einem Wirkungsgrad von ca. 85%, ohne Warmwasserbereitung. Der durchschnittliche Ölverbrauch liegt bei ca. 5 bis 6 tausend Litern, je nach Witterungsverlauf. Eine grobe Wärmebedarfsberechung kommt auf ca. 110 - 120W/qm.


    Das Dach ist komplett isoliert, die Aussenwände zur Hälfte (30cm Bimsmauerwerk + 8cm Dämmputz bei der einen Hälfte, die andere besteht aus Sandsteinmauerwerk, 40-60cm)


    Es handelt sich um ein Haus mit 4, davon 3 vermieteten, Einheiten. Eine der vermieteten Einheiten wird gewerblich genutzt. Für eine eventuell auch zwei Wohneinheiten kämme auch die Warmwasserbereitung in Frage, die anderen bleiben beim Durchlauferhitzer


    Der Gesamtstromverbrauch liegt bei ca. 13 bis 14000 kwh/a, davon ca. 6500kwh/a Eigenverbrauch (inkl. Warmwasserbereitung)


    Der eigene Haushalt besteht zur Zeit aus 3 Personen.


    Für Eure Unterstützung möchte ich mich schon jetzt herzlich bedanken!


    Herzliche Grüße


    Birger

  • Hallo,
    zunächst einmal herzlich willkommen hier im Forum!


    1. wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Dachs aus dem EVU-Netz


    Wie meinst du das? Eigentlich wird vom Dachs eher Strom ans Netz abgegeben, ausser beim Start. Abgesichert wird ein Dachs über 20A Automaten...


    2. Gibt es Erfahrungswerte (Näherungsweise) , wieviel Strom pro Einheit bei Betrieb der Anlage trotzdem noch zugekauft werden muss und wieviel Strom an die Mietparteien verkauft werden könnte??


    Das ist schwierig zu sagen, kommt sich darauf an wie der Strom verbraucht wird, d.h. wie gleichmässig der Lastgang der Wohnungen ist. Bei mir wird ein großteil des Stromes im Betrieb verbraucht, dort laufen rund um die Uhr diverse Umwälzpumpen, da ist es einfacher, als wie bei Wohnungen wenn im Winter nachts kaum Strom verbraucht wird, es aber trotzdem geheizt werden muß!


    3. Welche Dimension sollte der Pufferspeicher haben?


    Standart ist 750 Ltr, aber wenn es mehr ist, dann ist es einfacher den Dachs dann laufen zu lassen wenn ein hoher Strombedarf besteht.


    4. Wie wird der Eigenverbrauch (ohne Verkauf an die MIetpateien) steuertechnisch behandelt.


    Zu Steuerthemen dürfen wir hier nicht im Einzelfall beraten.


    30kw Ölheizung (Kessel 1995, Brenner Weishaupt mit Ölvorwärmung 1986) mit einem Wirkungsgrad von ca. 85%, ohne Warmwasserbereitung. Der durchschnittliche Ölverbrauch liegt bei ca. 5 bis 6 tausend Litern, je nach Witterungsverlauf.


    So in etwa sah es auch bei mir aus, allerdings mit WW-Bereitung. Ich hatte kaum einen mehrverbrauch, dafür wurde es in meinem Heizungskeller kühler! ))))


    Für eine eventuell auch zwei Wohneinheiten kämme auch die Warmwasserbereitung in Frage, die anderen bleiben beim Durchlauferhitzer


    Wenn schon unbedingt mit Strom WW bereitet werden soll, dann würde ich einen WW Speicher bevorzugen, evtl. mit einer Steuerung, das der bevorzugt dann heizt wenn das BHKW läuft. Das bringt dann mehr Eigenstromnutzung. Bei einem DLF mit 18 Kw kann der Dachs mit seinen 5,5 Kw nur noch müde hinterherhecheln! :~~


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo Birger,




    die Fragen, die Du hier stellst, sind Aufgaben an den Installateur. Diese Fragen müsste er Dir beantworten können.


    Du kannst Dich aber auch an den zuständigen SenerTec-Center (Es könnte der Center Pfalz sein )


    oder an Senertec (www.senertec.de) direkt wenden.




    Bezüglich der steuerlichen Behandlung kannst Du gerne mal auf meine Homepage schauen. Dort ist unter


    Downloads eine Abhandlung aufgeführt, wie wir hier (Bielefeld) das Thema behandeln. Ansonsten


    brauchst Du einen Steuerberater der im Thema BHKW oder zumindest PV zu Hause ist.




    So, das mal in der Kürze der Zeit




    Viele Grüße


  • Wenn man das Feld von der elektrischen Seite aufzäumt, dann hättest Du knapp 3.000 Vbh, mehr Laufzeit bringt nur noch einen ökologischen Bonus, aber keinen ökonomischen. Bei 4.000 Bh per annum könnte die Maschine zwar fast die ganze Wärme liefern (ohne Spitzenlastkessel), aber der Dekungsbetrag liegt im Einspeisebetrieb (-Gas einkaufen + Strom verkaufen + Wartung bezahlen) nahe bei Null.


    Lass Dir auch noch mal ein Angebot vom ecopower 3.0 geben. Das ist etwas kleiner und kann durch die Modulation die Stromvermarktung im Gebäude selbst optimieren, ohne dass zuviel zurückgespeist wird.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)