BHKW, Welcher Brennstoff? Welcher Wirkungsgrad?

  • Hallo,


    bin neu hier im Forum. Ich komme Beruflich aus dem Bereich Regelung für Heizung, Lüftung und Kälte. Ich bin momentan dabei meine Heizungsanlage zu erneuern und möchte mir deswegen ein BHKW zulegen.


    Zumal habe ich einige fragen:


    - Welcher Brennstoff ist der beste??
    - Welcher Brennstoff ist der effektivste ? (Reingesteckte Brennstoff Energie zu Abgegebener Termischen und Elektrischen Energie)
    - In welchem Bezug steht der Wirkungsgrad bei den Herstellern? Thermische oder Elektrische?
    - Wie muss ich ca den Wärmebedarf bei BHKW's rechnen? Genau so wie bei Gas/Öl etc rechnen? (ca 210 m² Heizfläche davon 140 m² Wohnfläche, 10-12m³ Außenpool (Beheizung nur Sommer), 6 kw Kachelofen mit WT).
    - Wie verrechnet sich der Brennstoff zur abgegebenen Elektrischen Energie? (Positiv oder Negativ)?
    - Wie werden die BHKWs angesteuchert? Modulierend oder Stufig?


    Gruß Edisch

  • Hallo edisch,


    mal die Fragen die ich auf die Schnelle parat hab, für den Rest haben wir aber auch noch andere im Forum.


    Brennstoff: Hier hat sich bei den motorisch betriebenen BHKWs herausgestellt, dass Gas eindeutig die geringsten Wartungskosten verursacht und die Geräte am Störungsunanfälligsten sind.


    Wirkungsgrad: bei motorischen BHKWs werden grob 1/3 der Energie in Strom und 2/3 in Wärme umgesetzt. Wenn der Brennwerteffekt noch genutzt wird, verschiebt sich das Verhältnis etwas. Von der groben Gesetzmäßigkeit kann kein kleines motorisches BHKW abweichen, kleinere Differenzen gibt es schon. Stirlingmaschinen haben ein Verhältnis von bis zu 1:7.


    Wärmebedarf: Der wärmebedarf eines Gebäudes ändert sich nicht dadurch, was für ein Wärmeerzeuger dafür herhalten muss, es zu beheizen.


    Grüße


    Bruno

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  • Hallo edisch


    und Herzlich Willkommen im Forum


    da hast Du ja schon ein paar nette Fragen gestellt,
    da werd ich mal gleich was zu sagen, aber vorsicht...dass ABER kommt gleich hintenran ;)


    Zitat

    - Welcher Brennstoff ist der beste??


    Tja, dass ist sicherlich auch anschaungssache
    ...aber eigentlich hat Bruno schon fast alles gesagt...Gasmaschinen verursachen weniger Aufwand (und damit auch kosten)
    mal gleich noch ein aber,
    denn es kommt auch drauf an, was man möchte...so könnte man auch über eine Anlage nachdenken, die nicht nach KWK-Gesetz, sondern nach EE-Gesetz zum Einsatz käme. Dann wirds schwer mit Gas, da bisher Biogas kaum im Netz verfügbar...dann wär's halt doch eher PÖL


    Zitat

    - Welcher Brennstoff ist der effektivste ? (Reingesteckte Brennstoff Energie zu Abgegebener Termischen und Elektrischen Energie)


    Na mehr, als man reinsteckt, kann man nicht nutzen
    so 1/3tel zu 2/tel kann man grob ansetzen. Bei Ölern kann man sogar höher (bis zu 50:50), aber das gibts nicht bei den kleinen Anlagen. Größere, wirklich gute Maschinen kommen da fast ran


    Zitat

    - In welchem Bezug steht der Wirkungsgrad bei den Herstellern? Thermische oder Elektrische?


    nochmal ca. 1/3tel elektrisch und 2/3tel thermisch...Achtung, wie bei Kesselanlagen wird i.d.R. der Wert auf Hu angegeben


    Zitat

    - Wie muss ich ca den Wärmebedarf bei BHKW's rechnen? Genau so wie bei Gas/Öl etc rechnen? (ca 210 m² Heizfläche davon 140 m² Wohnfläche, 10-12m³ Außenpool (Beheizung nur Sommer), 6 kw Kachelofen mit WT).


    ähm...naja
    also eigentlich ändert sich ja nichts am Wärmebedarf , ABER ein BHKW läuft wirtschaftlicher, wenn man eine hohe Laufleistung (und damit bessere Eigenstromnutzung) erreicht, deshalb ist es eher günstiger, wenn das BHKW nicht die gesamte SPitzenlast abdeckt (bzw abdecken könnte) sonder nur die Grundlast abfährt....so grob 30-60% der Spitzenlast sind meist günstig
    AUSNAHME: Anlagen nach EEG, denn da wird man voll einspeisen und da ist die Laufzeit wurscht


    Zitat

    - Wie verrechnet sich der Brennstoff zur abgegebenen Elektrischen Energie? (Positiv oder Negativ)?


    ??? Verstehe die Frage nicht


    Zitat

    - Wie werden die BHKWs angesteuchert? Modulierend oder Stufig?


    Es gibt modulierende und auch konstant laufende Maschinen.
    Modulation hat den Vorteil, dass man eine bessere Eigenstromnutzung hinbekommen kann, aber es hat auch den Nachteil, dass die Wartungen nach Betriebsstunden ausgeführt werden. Wenn also ein modulierendes im schnitt mit 50% Leistung läuft, verdoppeln sich effektiv die Wartungskosten. Mosulation hat was, man muss aber da genau aufpassen, dass man dadurch nicht schlechter läuft.


    nun zum eigentlichen ABER
    1. Du hast erstmal recht günstige Vorraussetzungen...gerade der Wärmeabnehmer Pool sollte auch im sommer für Laufzeiten Sorgen
    2. Wirtschaftlichkeit hat viel mit dem Verhältnis thermischer zu elektrischer Lasten zu tun...Bekommst Du eine Heizlastberechnugn hin? Insbesondere, der Anteil der auf den Pool abfällt könnte sehr interessant sein. Wie schauts mit elektrischen Verbrauchern aus? ...denn Du fragst sehr viel nach Wirkungsgraden, dass ist (leider) im elektrischen nicht unbedingt ausschlaggebend...hauotsache es ist so dimensionert, dass Du vom erzeugten möglichst viel selber nutzen kannst

  • Hallo Bruno44 und Firestarter,


    hab da ja schon einige Antworten bekommen. Wegen den Hinterfragungen von Wirkungsgrad , Thermischer und Elektrischer Leistung. Das liegt einfach Berufs bedingt bei mir. Ich bin gelernter Elektriker und habe mich eben auf Steuerungen/Regelungen im Bereich Heizung, Lüftung und Kälte spezialisiert. Da bin ich eben bestrebt wenig rein zu stecken und viel raus zu bekommen.


    Zumal nochmal zur Frage wegen:

    Zitat

    - Wie verrechnet sich der Brennstoff zur abgegebenen Elektrischen Energie? (Positiv oder Negativ)?

    Ich habe das so gemeint, wie sich das Kostenmäßig deckt. Muss ich mehr rein stecken als ich Elektrisch an das EVU vergüten kann oder kann ich mehr Vergühten als ich reinstecke (bzw ich Stecke 1m³ für sagen wir mal 1€ rein und erhalte Strom für 1,20€)


    Gedanken nach KwK oder EE-Gesetz hab ich mir noch nicht gemacht.


    Als Brennstoff war eigentlich meine überlegung entweder Propan/Butan oder Rapsöl bzw BioDiesel.


    Den erzeugten Strom wollte ich eigentlich nicht selbst verbrauchen sondern komplett ans EVU verkaufen. Nur habe irgendwie gemerkt, dass ich nicht eine so hohe Vergütung wie bei PV bekomme. Obwohl ich Rapsöl verbrennen würde??


    Ich habe wegen modulierenden Betrieb gefragt, weil ich so besser auf den Wärme bedarf eingehen kann. Es bringt mir ja nicht viel, wenn ich einen 30KW WE habe und mom nur 15KW benötige. Da kommt mir mein ganzes Heizungsnetz ins schwanken (Trotz Puffer). Dass ein ständiges modulieren nicht gut ist, ist mir klar, dass ist für Gas- oder Ölkessel auch nicht gut. Ich rede eher von mindest modulationen von 20-30 min, mindest einschaltzeiten von 10 min und mindest ausschaltzeiten von 20 min. Je nach besseren werten im Betrieb. -> DDC Controller mit Zentrale am PC.


    Den Pool wollte ich eigentlich nicht zu sehr in den Wärmebedarf einrechnen. Im Winter muss ich Radiatoren und WWB Versorgen, im Sommer Pool und WWB. Und ob ich jetzt den Pool 2 Tage länger laden muss, ist mir nicht Wichtig.


    Ich wollte eigentlich ein BHKW als alleinigen WE einsetzen mit Brennwert (also Abgaswärmetauscher).


    Mit Wärmeberechnung hab ich leider noch nichts am Hut, entweder ich werde mich an meinen Heizungsbauer meines Vertrauns (der mir auch das Teil einbaut) oder ich Wende mich vertrauensvoll an Vertrauensvolle Kunden die wissen was sie machen (Ja auch ab und zu ist ein Kunde schlauer als man selbst) oder aber an Kollegen, die da Eigenerfahrung haben.

  • Mhm.. Kann mir keiner so meine Fragen beantworten?


    Mir ist noch eine Idee gekommen. Der Striling Motor erzeugt Wärme, wenn er rechts rum läuft. Kann ich Ihn als Kältemaschine nutzen, wenn ich ihn links rum laufen lasse?

  • Der Striling Motor erzeugt Wärme,


    bin ich grade in einem falschen Film?


    Nach meiner Kenntniss erzeugt ein Stirlingmotor keine Wärme, sondern wird von aussen befeuert und läuft durch die zugeführte Energie.


    Mfg


    Bruno

    Ich bemühe mich, garantiere aber keine Vollständigkeit und Richtigkeit, Beiträge ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung!
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  • Ja ok dann hab ich da irgednwie was durcheinander gebracht. Der Striling Motor hat ja einen Heiß- und einen Kalt Zylinder. Deswegen bin ich auf die Kälte Erzeugung gekommen.

  • Ich hab jetzt mal so grob überschlagen. Ich habe einen ungefähren Wärmebedarf von ca 18KW für WWB und Reserve leg ich mal 2-3 KW drauf also 20 - 21 KW(ca 200qm mit 80W/qm gerechnet). Was würdet ihr mir da für ein BHKW empfehlen? Wie gesagt, Brennstoff würde ich gerne Propan/Butan oder Rapsöl verwenden. Wie sieht das eig mit dem Geräuschpegel vom BHKW aus? Kann ich das in Keller stellen?