Eigenbau: BHKW in Eigenregie bauen und betreiben

  • Hi zusammen,


    Wir wollen unsere aktuelle Heizung eventuell ein wenig umkrempeln. Daher fiel der Gedanke auf ein BHKW . Ein Dachs oder
    vergleichbares BHKW kommt schon alleine wegen des hohen Preises nicht in Frage. Ich dachte daran ein eigenes zu bauen.
    Da bin ich ja nicht der erste mit dem Gedanken =)


    Hierzu habe ich allerdings eins paar Fragen.


    - Wie siehts mit der Rechtslage aus wenn was passiert? Feuer, ect.
    - Nimmt mir der Elektriker, Schornsteinfeger und wer daran beteiligt ist ein eigenbau BHKW ohne weiteres ab


    Ich dachte zuerst einen alten kleineren Dieselmotor zu nehmen. 3 Zylinder Maschine oder so etwas in der richtung. Welchen Dieselmotor kann
    ich mit Heizöl befeuern? Hab irgendwo gelesen das die heutigen Motoren das nicht so gut vertragen. Dazu als Generator einen vorhandenen Asynchronmotor,
    da er sich mit wenig aufwand recht leicht für die Netzeinspeisung synchronisieren lässt. Die Steuerung für die ganze Maschinerie würde ich dann auch selbst mittels Microcontroller entwerfen. In dem Gebiet hab ich schon einiges auf die Beine gestellt.


    Aber wie siehts Heizungsseitig aus? Kann ich als Privatmensch die Warmwasserseite anschließen? Auch wieder wegen Versicherung vonwegen Leck, Überschwemmung, der komplette Keller unter Wasser...


    Von wem brauch ich denn alles eine Genehmigung um das BHKW betreiben zu dürfen? Förderung brauch ich ehrlich gesagt nicht wirklich.


    Oder nur ein Mini-BHKW bauen womit ich gerade das Warmwasser aufheize und das bisschen Strom "unbemerkt" ins Netz einspeise. Bei einem größeren BHKW würde das glaube ich auffallen wenn auf wir auf einmal 1000 KW/h weniger im Jahr an Strom brauchen würden =)


    Viele Viele Fragen....


    Gruß

  • Hallo Felix H..
    zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum.

    - Wie siehts mit der Rechtslage aus wenn was passiert? Feuer, ect.


    Zunächst mal ist der "dran" der es (ein)gebaut hat. Du mußt dann beweisen, das alles nach den annerkannten Regeln der Technik ausgeführt war....
    ....aus dem "Bauch heraus" würde ich sagen, das fällt einem Profi leichter, aussedem hat der die passende Haftpflich-Vers.


    - Nimmt mir der Elektriker, Schornsteinfeger und wer daran beteiligt ist ein eigenbau BHKW ohne weiteres ab


    In den meisten Bundesl. sind "kleinere" BHKW genehmigungsfrei, aber der Schorni ist für den Abgasweg zuständig, und dein EVU muß den Netzparallelbetrieb genehmigen.

    Ich dachte zuerst einen alten kleineren Dieselmotor zu nehmen. 3 Zylinder Maschine oder so etwas in der richtung.


    Nun ja, ein 3 Zylinder ist ja nicht sooo klein! Um überhaupt grob abschätzen zu können ob sich ein BHKW lohnt, bräuchte man eh mal ein paar mehr angaben zu Objektgröße und -Art, jahresverbräuche von Heizung und Strom usw.


    (Der Dachs hat so ca. 8PS, und er heizt mein nicht ganz so kl. Haus bis ca. -8 Grad alleine)


    Welchen Dieselmotor kann
    ich mit Heizöl befeuern?


    Eigentlich jeden, zumindestens mit Schwefelarmem Heizöl, oder auch als Heizöl versteuerten und eingefärbtem Diesel!


    Aber wie siehts Heizungsseitig aus? Kann ich als Privatmensch die Warmwasserseite anschließen? Auch wieder wegen Versicherung vonwegen Leck, Überschwemmung, der komplette Keller unter Wasser...


    Siehe oben....
    ....wenn man sich seiner Sache sicher ist, dann würde ich das machen, sonst eher nicht! |__|:-)
    (Nicht umsonst hat der Dachs einen Schwimmerschalter in der Auffangwanne, der den Dachs stillsetzt, wenn z.b. Heizöl ausläuft)


    Förderung brauch ich ehrlich gesagt nicht wirklich.


    Nun ja, es sit leider so, wenn du nicht alles an erzeugtem Strom selber brauchst, dann wird sich ein BHKW ohne Förderunge nicht rechnen können, und wenn es überdimensioniert ist, dann kann man damit sogar Bündelweise Geld verbrennen.
    Nicht verkehrt verstehen, wir sind hier alle pro BHKW eingestellt, wir wollen aber zukünftige Betreiber vor einem Schiffbruch bewahren!


    Oder nur ein Mini-BHKW bauen womit ich gerade das Warmwasser aufheize und das bisschen Strom "unbemerkt" ins Netz einspeise. Bei einem größeren BHKW würde das glaube ich auffallen wenn auf wir auf einmal 1000 KW/h weniger im Jahr an Strom brauchen würden


    Also schwarz einzuspeisen, das würde ich ganz schnell vergessen. Wenn durch eine blöde verkettung von unglücklichen Umständen ein Monteur, der nur deine Stromleitung flicken will zu schaden kommt, dann wirst du deines Lebens nicht mehr froh. So ein BHKW soll ja vollautomatich laufen, und da gehört auch eine vernümftige Steuerung nebst ENS dazu, dann klappt´s auch mit der EVU-genehmigung!


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hi,


    danke erst mal für die schnelle Antwort. Also wir haben momentan einen 27KW Heizölkessel fürs komplette Haus inkl. Warmwasser. Man muss dazu sagen das wir Fußbodenheizung haben. Ich glaube da ist der Wärmebedarf ja nicht ganz so hoch. Wir streben eine Vorlauftemperatur von 40°C an. Was muss man da so in etwa für eine KW bzw. PS Zahl am Motor haben? Ich denke ein 10KW Motor müsste reichen? Wie rechne ich denn die passende Leistung des Generators zum Motor? Gibts da irgendwo Formeln?


    Ich denke es macht sinn einen großen Pufferspeicher aufzustellen damit das BHKW nicht dauernd rennt. Oder ist das Besser wenn es öfters mit kurzen Pausen läuft? Punkto Kaltstart.


    Du schreibst kleinere BKHW´s sind Genehmigungsfrei. Bis zu welcher Größe gilt das?


    An das von dir erwähnte Auffangbecken habe ich auch schon gedacht. Das wäre auf jeden Fall sinnvoll.


    Ich dachte an eine Mehrzylindrige Maschine wegen den Vibrationen sowie des Rundlaufs für den Generator. Ich hatte mich zuerst im Internet ein wenig eingelesen wie ich das alles bewerkstellige in sachen Generator. Dort hieß es entweder mehrere Zylinder oder eine Große Schwungmasse verwenden.



    Gruß
    Felix

  • Hallo Felix,


    es ist immer wieder schön, wenn sich welche für's Thema BHKW interessieren und am Besten noch selber da was machen wollen,


    aber
    es gehört doch schon einiges an Sachverstand dazu (soll jetzt nicht heissen, dass ich das bei Dir anzweifel), aber wenn nur etwas falsch bedacht wurde, wirds teuer
    ...dazu gehört die technische Seite,
    also alles was man so braucht, dass es überhauüt erstmal läuft
    ...dann die rechtliche,
    z.B. dass es legal läuft...hier insbesondere die EVU-Anforderungen und eine saubere ENS
    Da bin ich nicht ganz im Bilde, aber glaub allein ENS+Schaltschrank bei Eigenbauten lag schon bei einigen (wenigen) tausend Euro


    dann natürlich auch ein bissl BHKW-Verständins
    Ihr habt bisher eine 28kw Ölheizung? hmm...schonmal di erste Frage, ob ihr die überhaupt braucht, oder Heizi X das nicht-untypischerweise um 100% überdimensioniert ist
    ...dann, Du glaubst 10kw wären bei Euch eher richtig? welcher 3 Zylinder macht 10kw? und 10kw (Wellenleistung) dürfte allein schon gute 30kw thermisch machen, was dann wiederum schon min. 100% der Spitzenlast bei Euch bedeuten würde, also überdimensioniert wäre.


    Also leider alles nicht ganz so simpel, auch wenn wir das alles gerne einfacher hätten.


    aber gut,
    fang doch mal mit Deinen bisherigen Verbrauchdaten an...Sag mal, was Du da so hattest (l Heizöl) und wir schätzen dann mal ab, was überhaupt thermisch bei Dir sein müsste.


    Mit den Angaben könnt man dann mal schaun,
    ob nicht evt ein China-Eintopf, bzw dagego-Bausatz bei Dir passen könnte (wär so meine Idee)

  • Hallo Felix H,
    ergänzend zu firestarters Beitrag noch folgendes:
    Ein BHKW macht nur Sinn, wenn es möglichst lange am Stück mit optimalem Wirkungsgrad läuft!


    Ein Beispiel:
    Ist das BHKW fürs Objekt zu groß dimensioniert, läuft es nur eine Stunde um den Pufferspeicher aufzuladen und steht dann 12 Stunden bis die gepufferte Wärme aufgebraucht ist. In der einen Stunde Laufzeit hat es 10kw/h Strom produziert, aber im Haus waren währenddessen nur der Fernseher, zwei Lampen und der Kühlschrank für 15 Minuten in Betrieb! Stromverbrauch dafür: eine Kw/h die restlichen 9 sind eingespeist und somit erstmal weg! ( OK, die werden auch vergütet, aber mit Förderung nur die Hälfte vom Strompreis den du bezahlst)
    Bis jetzt das BHKW wieder anspringt, kaufst du 12 Stunden den Strom vom Energieversorger!


    Das ideale BHKW leistet elektrisch gerade soviel, wie dein Objekt in der Grundlast verbraucht.


    Von der Wärmeseite her sollte das BHKW auch nur ca 20 bis 30% der berechneten Kesselleistung abdecken. Mit entsprechend dimensioniertem Pufferspeicher lässt sich so der Wärmebedarf im Haus bedienen.
    Für die ganz kalten Tage und natürlich bei BHKW-Panne kann/sollte die alte Heizung stehen bleiben!


    AxelF


    PS:
    Vielleicht währe doch auch eine solare Lösung interessant! Fußbodenheizung ist schon eine gute Voraussetzung dafür!
    Oder auch was mit Fotovoltaik! Dort bekommt man auch den selbst genutzten Strom lt. EEG vergütet! So kann man auch seinen Strombezug vom EVU senken!

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hallo Zusammen,


    wir verbrauchen in einem Jahr ca. 5000 Liter Heizöl mit Warmwasser über den Sommer gerechnet. Photovoltaik in Form von Strom haben wir schon. Leider ist das Dach nicht allzu groß.


    Wir haben zwei große Räume, Deckenhöhe mit Dachschräge ca. 4 Meter. Da geht einiges an Heizleistung rein bis es unten erst mal Warm wird. Was würdet ihr da veranschlagen? Ich denke die 27KW Heizkesselleistung sind Realistisch.


    Optional hätte ich die Möglichkeit den Generator, wenns denn nur eine kleine Heizungsunterstützende Anlage wird, an die Solaranlage zu koppeln. Wir haben 0,9KWp auf dem Dach als Inselanlage mit Batteriepuffer ausgeführt. Das ganze System läuft mit 24V. Aber ich glaub mehr als 1KW kann ich ständig nicht in die Batterien Puffern und dann wird alles doch ein Wenig zu klein um effektiv zu Heizen.Aber Generatoren mit 24V? Mir fiele da nur die Lima ein und die hat ja einen Miserablen Wirkungsgrad... Oder einen Einphasensynchrongenerator ans BHKW und bei die Batterien nochmal einen Trafo gestellt der es wieder runtertransformiert. Zwischen Heizraum und Batterieraum liegen ca. 12 Meter. So würde ich mir zumindest das ganze Anmelden beim Stromversorger, sowie den Teuren ENS Kram und Schaltvorrichtungen sparen.


    Gruß

  • Zitat

    wir verbrauchen in einem Jahr ca. 5000 Liter Heizöl mit Warmwasser über den Sommer gerechnet. Photovoltaik in Form von Strom haben wir schon. Leider ist das Dach nicht allzu groß.


    Wir haben zwei große Räume, Deckenhöhe mit Dachschräge ca. 4 Meter. Da geht einiges an Heizleistung rein bis es unten erst mal Warm wird. Was würdet ihr da veranschlagen? Ich denke die 27KW Heizkesselleistung sind Realistisch.


    als ungeföhren Anhaltspunkt,
    würde ich bei Euch von rund 19kw thermischer Spitzenlast ausgehen


    ...würde bei bhkw mit 8kw eine Laufzeit von ca 5.000 Stunden ergeben
    ...bei 12kw rund 4.000 h



    wegen Einbindung,
    denke ich, dass sich noch andere melden

  • Hi,


    danke erstmal euch beiden für die Raschen antworten! Das kleine BHKW für Boote sieht einfach aus. Aber dafür müsste ich ja irgendwie frischluftkanäle durchs Haus legen...


    firestarter: Du sprichst von 8 bzw. 12KW Wellenleistung oder Thermischer Leistung? Wie ist zwischen den beiden Faktoren denn so in etwa der Umrechnungsfaktor?


    Gruß


    edit: bei wieviel cent liegt denn momentan die KW/h beim BHKW mit Erdöl-befeuerung? Irgendwie find ich bei google nichts @:pille

    Einmal editiert, zuletzt von Felix H. ()

  • Der Preis bildet sich aus verbrauch pro KW, bei einem Jing Dong ca 280g und da Diesel/heizöl ca 840g je LTR wiegt ist das ca 1/3 des LTR Preises, jedoch nur vom Kraftstoff her.


    Und bei Motoren wird immer nur die Wellenleistung angegeben und das doppelte ist dann die Thermische Leistung.
    BSP: Jing Dong Produziert 6KW EL, (LTR HZEL 0,5€)= 1€ und dabei hat er ca 12KW Thermischerenerpei produziert.

    Hallo, RWE,EON, Vattenfall und EnBW
    ich habe jetzt meinen eigenen Meiler im Keller(MUHAHAHAHAHAAH)

  • Hi,


    sind diese Motoren denn zu empfehlen? Bei nur 10.000 Stunden Lebensdauer und diesem exterm hohen Schallpegel...


    Gibts irgendwo vielleicht von diesem Motor R180D eine Grafik zwischen Drehzahl und Wellenleistung bzw. generell den Drehzahlbereich den das Teil schafft.


    Gruß

  • Der Böller kann 5,8Kw bei 2600U's min und bei 1500 gibt er ca 3-3,2KW ab. Aber n Leistungsdiagramm hatte ich hier irgendwo rummgehen sehne :wissenschaftler: . Und auch wenn er nur 10 000 hält bei 350€ mit Zubehör isses nicht so teuer, wenner explodiert oder hin ist. Aber sonst wenn du etwas suchst was länger hält sollen Hatz Diesel eine gute Wahl sein :-(|__| . Und wenn es was werden soll mit dem Batteriepufferspeicher, kannst du immer noch als Genertor eine große LKW Lichtmaschiene nehmen.

    Hallo, RWE,EON, Vattenfall und EnBW
    ich habe jetzt meinen eigenen Meiler im Keller(MUHAHAHAHAHAAH)

  • Hi,


    gut also 3KW Wellenleistung hatte ich mir auch schonmal gedacht. Mal angenommen ich lasse das Teil am Tag 5,5 Stunden laufen.


    Dann habe ich:


    ca. 16 KW/h Elektrisch
    ca. 40 KW/h Thermisch


    verbrauch war 280g/KWh. Bei 850g/liter Heizöl. wären das gut 1 Liter/h.


    Gut ohne Förderung und bei 3KW Elektrisch (60 cent) je stunde und 1 Liter Heizöl (60 cent) pro Stunde Verbrauch hab ich praktisch umsonst geheizt? Oder hab ich nen Fehler???


    Gruß

  • Ne, so sehe ich dass auch,
    die Rechnung ist inetwa ok.
    aber du hast nur vom Brennstoffkosten her Umsonst geheizt,
    du musst auch bedenken, dass dir einiges Kaputt gehen kann und dass auch die Investitionskosten rauskommen sollten. Aber es ist immer noch billiger als eine Kesselheizung und Strom extra kaufen

    Hallo, RWE,EON, Vattenfall und EnBW
    ich habe jetzt meinen eigenen Meiler im Keller(MUHAHAHAHAHAAH)