Mehrfamilienhaus

  • Hi, Ich wohne im Mehrfamilienhaus (ca.50 Wohnungen, 4 Etage). Der Vermitter will im Haus die BHKW Ecopower 4,7 feststellen-ein oder mehrer. Es ist es ist zweckmässig oder?

  • Hallo,


    um Dir zu antworten braucht noch ein paar mehr Infos:


    -Bist Du Mieter oder Eigentümer der Wohnung?


    -Wie wird Euer Haus bisher beheizt?


    -Was soll mit dem Stom geschehen? Soll dieser komplett eingespeist werden oder aber an die Mieter/Eigentümer verkauft werden?


    Vorab ein Hinweis aus der Zeitschrift "Finanztest" vom Juni 2009 (Seite 34). Hier fand ich ein interessantes Urteil vom Amtsgericht Freiburg ( http://www.immobilienverwalter-nrw.de/Po…2006%202009.pdf)
    zur Einbau eines BHKW in einen Eigentumsanlage


    Viele Grüße


    Bernigo

  • Da sind noch mehr Infos nötig.
    Verbräuche Strom und Heizenergie des letzten Jahres in der Verbrauchsmenge nicht in €, des gesamten Hauses.
    Wie wird Warmwasser gemacht und wie alt und welcher Typ ist die bisherige Heizungsanlage.


    Bei 50 Wohneinheiten wird ein BHKW der Größe zu klein sein,
    mehrere einer Sorte zu installieren treibt nur die Wartungskosten in die Höhe.
    Dda ist es besser ein genau passendes auszurechnen.
    Also Infos her und es läßt sich mehr sagen.


    Wie sieht den überhaupt das Meinungsbild der anderen Wohnungen zum Thema BHKW aus?


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo,
    Wir haben solche Projekt schon mehrfach umgesetzt.


    Wichtig sind für eine Vorkalkulation folgende Dinge:


    1. Gasverbräuche monatlich, Gesamtstromverbrauch- wenn nicht möglich, Anzahl der Bewohner
    2. WW- Bereitung zentral?
    3. sehr hohe Wirtschaftlichkeit bei Nutzung des erzeugten Stromes in der Anlage/ also möglichst alle Bewohner, wenn einer nicht will, auch kein Problem. Spätestens wenn die Strompreise bekannt sind, wechseln auch die letzten Zweifler.
    4. Zentraler Einkauf des Zusatzstromes möglichst ohne Leistungsmessung
    5. Gegenrechnung eines Contractings. Das hat den Vorteil, dass der Gesamtstromeinkauf optimiert wird. Zusätzlich hat der Contractor die Möglichkeit auf die Ökosteuer Erdgas für den Spitzenlastkessel zu verzichten. Das gesamte Invest für die BHKW und den Betrieb der Anlagen, sowie die Abrechnung trägt der Contractor. Das kann im Einzelfall kostengleich sein, wie ein Kauf und Eigenbetrieb der Anlagen, vereinfacht aber das Abrechnungswesen. Contractoren können je nach Standort günstigeren Gaseinkauf realisieren.
    6. Wenn eine Kaskadierung möglich wird, immer versuchen, auf ein gößeres Einzelmodul zu wechseln- der elektrische Wirkungsgrad ist besser, die Gesamtwartungskosten sinken, und die Installationskosten sinken.
    7. Wollen das die Eigentümer- das ist aus Erfahrung der schwierigste Teil bei größeren Eigentümergesellschaften.
    8. rechtlich einfach

  • Bernigo
    1-ich bin Mieter, aber in unserem Haus 50% Mieter und 50% Eigentümer (ca.)
    2-In unserem Haus gibt es zwei Gaswärmeerzeugunggeräte (im Keller, der Fläche ca.15 qm, rest - die Tiefgarage für 50 Plätze )
    3-Der Vermitter bietet an, den Strom mit den Kraftwerkspreisen oder 10% billiger zu verkaufen

  • Das EIN gerät "ecopower 4.7" ist schon installiert. Der Wermitter will das Einverständnis mit der Unterschrift bekommen.Alle Bewohner sind verpflichtet, zuzustimmen?
    Ich weiß die ausführlichen Daten über den Strom, die Wärme und den Typ des Erhitzers in unserem Haus nicht, tut mir leid

  • 3-Der Vermitter bietet an, den Strom mit den Kraftwerkspreisen oder 10% billiger zu verkaufen

    Moin Katon,


    Da das Kind schon im Brunnen liegt kannst Du doch getrost den Vertrag unterschreiben und Deinen Strom 10% unter Marktpreis kaufen!!!
    Ich verstehe nicht ganz was Du genau wissen möchtest,das Gerät ist schon eingebaut und als einfacher Mieter hättest Du auch schlecht Einfluss auf das Projekt nehmen können.


    mfg

  • Sehe ich genauso, als Miter hast du keine Wahlmöglichkeit der Beheizungsmethode.
    Das macht die Eigentümerversammlung.
    Nimm den Strombonus mit und freu dich über eine ökologische Heizung im Haus,
    selbst wenn die nicht viel bringt, bei der angeschlossenen Wohnfläche...


    Möchte mal wissen wie die Kalkulationsgrundlagen für ein Ecopower bei der Größe sind....


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo,


    Bei einer Contracting- Lösung benötigt man einen Einstimmigen Beschluss.


    Bei einem "Eigenbetrieb" reichte bisher eine 2/3 Mehrheit, da es sich um energiesparende Massnahmen mit einer deutlichen Kostensenkung handelt. Gegen die Anlage als Wärmeerzeuger kann man nichts haben, genauso, wenn der Strom im Allgemeinen verbraucht wird. Allerdings gibt es eindeutig eine frei Wahl des Stromlieferanten. Wird der Strom allerdings günstiger angeboten als sonst, sollte man das Angebot natürlich annehmen.


    Aber Achtung: Aus rechtlichen Gründen ist es zwingend notwendig, dass die BHKW-
    Anlage mind. 50% des benötigten Stromes produziert. Sonst klappt das mit dem
    Stromverkauf an Mieter rechtlich nicht, solange man kein EVU ist.


    Bei der Strompreisbildung muss man aufpassen! Zumindest als Betreiber der Anlage. Der Strompreis sollte sich am Preis der Reststromlieferung orientieren. Hätte man dort einen hohen Leistungspreis, muss auch ein entsprechend hoher Strompreis abgerechnet werden.


    Bei 50 WE kann man von rund 270.000 kWh zzgl des Allgemeinstromes + Tiefgarage ca. 50.000 kWh = 320.000 kWh ausgehen. Die max. Leistung liegt bei ca. 95 kW. Ich habe den Strom als Mittel aus unseren Projekten ermittelt.
    Hierfür würde man für den Reststrom, 50% des benötigten Stromes, den Rest macht das BHKW , einen Durchschnittsstrompreis von ca. 14 €Cent inkl. aller Abgaben und 19% MwSt. für 3 Jahre bekommen. Wir haben gerade ein ähnliches Projekt abgeschlossen. Da der Betreiber ja noch die 5,11Cent erhält, bietet sich an, diesen Preis auch an die Nutzer weiterzugeben. Da der allgemeine Tarif bei ca. 21€Cent liegt, wäre das eine Ersparnis von rund 7€Cent. Für den Betreiber bleibt dann auch noch gut was übrig.


    Sollen die "Gewinne" auch noch ausgeschüttet werden, so kann man die Wärmekosten am Jahresende entsprechend subventionieren.
    Ich würde in Ihrem Projekt jedoch eine 20 KW- Anlage installieren. ( ohne Kenntnis der Wärmeseite ) Plus die bestehende Ecopower könnte man so rund die Hälfte an Strom produzieren.


    Viele Grüße, G109