BHKW Rechnung Heizleistung 2,5 Megawatt

  • Hallo, mein Ausbildungsbetrieb benötigt eine Heizleistung von 2,5 Megawatt. Bin 18 Jahre alt, neu hier und begrüße euch zuerst................


    Also nun mein anliegen


    Zur Verfügung stehen


    2 x 2000 kw Ölbrenner


    1 BHKW 95 kw el mit Abgaswärmetauscher, läuft fast rund um die Uhr, wurde vor 4 Jahren eingebaut und damals schön gerechnet.


    Nun meine Frage- ist dies rentabel????


    Weil: Sie heizen mit Heizöl


    haben laufend Probleme mit Abgaswärmetauscher


    Haben Wärmekosten von 79 Euro pro Megawattstunde (inkl. Nebenkosten wie Kaminkehrer, Stromkosten


    usw.)


    Nehmen den erzeugten Strom selbst her (95 kw) (Eigenbedarf 3000 kw/H :-)_:-)


    Sie Beziehen den Strom vom Netz bei 9 Cent Netto- will auch haben |:-( |:-( |:-( |:-( |:-(


    Rentiert sich das BHKW noch?


    und sie haben einen Wartungsvertrag


    wer kann mir berechnen ob es für sie rentabel ist oder nicht? schnelle antwort wäre gut...


    Stimmen meine Berechneungsgrundlagen


    - 25 Liter pro Stunde für 95 kw el?- ca 100 kw th?


    25 liter/h x 68 Cent (Durchschnittspreis 08 netto) = 17,00 Euro/h


    Bezug ext Betreiber= 95 kw x 9 cent = 8,55 euro/h


    Wärme 100 kw x 7,9 7.90 euro/h


    kosten 16,45 euro/h


    + abgasanlage, wöchentliche Reinigung, Kamin, Ein- und Ausschaltung, Pumpensystem, Wartungsvertrag


    da zahlen die doch drauf oder? Wer kann mich korrigieren.


    Mit freundlichen Grüßen


    euer BHKW neuling

  • hallo BHKW Neuling,


    in Deiner Berechnung fehlt der Leistungspreis. Euer Bezugsstrom setzt sich zusammen aus Arbeits- und Leistungspreis.
    Wenn Euer BHKW auch zu den Zeiten der Leistungsspitzen läuft, dann spart Ihr noch zusätzlich 95 kW * ca. 8 € = 760 €/Monat.


    Wichtig wäre in jedem Fall sicherzustellen, dass das BHKW auch immer zur Leistungsspitze im Monat läuft.
    Zu Nachttarifzeiten könnte man die Laufzeiten vielleicht verkürzen.


    Grüße von Fritz

  • Hallo hoizi
    und Herzlich Willkommen im Forum


    Zitat

    wer kann mir berechnen ob es für sie rentabel ist oder nicht? schnelle antwort wäre gut...


    ganz so schnell gehts leider nicht,
    denn ganz so einfach ist es auch nicht.


    Dein Ansatz ist schonmal nicht schlecht,
    aber es spielen noch andere Faktoren mit rein


    erstmal grundsätzliches
    - ein BHKW , was fast 24h am Tag läuft, sollte i.d.R. recht profitabel sein
    - Heizölvarianten haben aufgrund höherer Wartungskosten nachteile gegenüber Gasmaschinen, aber das muss nicht so schlimm sein, dass es gegen pkt 1 spricht
    - Geringe Strombezugskosten (9ct sind wirklich praktisch) verschlechtern den Ertrag der Eigenstromnutzung.


    nun aber,
    - wie Energiepionier schon sagte....gerade bei Großabnehemern spielt der Leistungspreis eine sehr große Rolle. Es kann sich durchaus lohnen ein BHKW nur zum Abfedern der sehr teuren Lastspitzen einzusetzen...ob's 760Euro/Monat sind...keine Ahnung.
    - weiterhin, hast Du die Energiesteuererstattung in Deiner Berechnung nicht mit drin (oder?)...macht 0,6135 Euro/kwh...aber, bei produktionsbetrieben weiss ich gerade nicht den Satz.
    - seit diesem Jahr gibt es auch eine gesetzliche Förderung auf den Selbstgenutzen Strom ...5,11ct auf die ersten 50kw und 2,1ct auf die restlichen


    zu Deinem Fall,
    - ohne genaue Typbezeichnung wird man mit den Werten nicht ganz hinkommen, bei 95kw elektrisch wären 100kw thermisch evt möglich, könnten aber auch mehr sein (meine Vermutung)...ebenso die Leistungsaufnahme. Da wäre ein Datenblatt oder zumindest Hersteller nicht schlecht.
    - Was haben die denn für Probleme mit der Abgasanlage??? Klar, Öler habens da schwerer, aber selbst Winzlinge wie ein Dachs, oder slebst Eigenbauten haben doch die Problematik von Rußabbrand und co recht gut in den Griff bekommen. Also eigentlich sollte es doch jemand mal hinbekommen, dass das Teil auch mal sagen wir 3 Monate am Stück durchläuft
    -

    Zitat

    + abgasanlage, wöchentliche Reinigung, Kamin, Ein- und Ausschaltung, Pumpensystem, Wartungsvertrag


    die ganzen Kosten müssten natürlich auch mal aufgeschlü+sselt werden. Mal interessnhalber...was kostet dei Wartung in €/kwh el?



    Also,
    - ob es nun wirtschaftlich läuft oder nciht, kann man so nicht sagen...da fehlen noch zahlen
    - die wöchentlichen Probleme mit der abgasanlage sind vollkommen inazeptabel, hier sollte (wenn die genaue Wirtschaftlichkeitsanlayse ein "+" ohne die Probleme ergibt) dringend was nachgearbeitet werden.

  • ...nachtrag


    nochmal einfacher,
    wenn man erstmal nur auf den Strom schaut (weil kosten für Wärme ählich dem der Brenner sein sollte)


    Ausgaben pro kwh el bei BHKW
    - Brennstoff: 6,8ct, aber bitte netto...ggf. nochmal nach unten korrigieren
    - Wartung: sollten bei einer großen Maschine deutlich unter 6ct(<-Wert bei kleinen) liegen
    - Betriebskosten (Pumpenstrom, Abrechnung, Versicherung und co.): sollte für sagen wir mal 1ct hinzubekommen sein
    Summe: 6,8(?)+6(?)+1(?)=12,8ct/kwh [minus ggf. geringeren Wartungskosten]


    Einnahmen pro kwh el
    - Ersparnis im Stromeinkauf: 9ct (Arbeitspreis)+ ??? ct (Leistungspreis) /kwh
    insbesonder beim Leistungspreis auch mal die Zeiten variieren...kann gut sein, dass es nur im HT lohnt
    evt war Deine Angabe von 9ct ja sogar durchnittlicher Preis (also Arbeits- +Leistungs), aber auch dann lohnt eine differenzierte Betrachtung
    - Vergütung nach KWKG: 50*5,11+45/*2,1 = 350...350/95=3,684 ct/kwh
    Summe: 9ct+3,684+???[Leistungszuschlag] = 12,7 ct/kwh plus X für den Leistungszuschlag


    Also die Daten, die mit einem ? versehen sind, gilt es genauer zu ermitteln ;)

  • Hallo Firestarter,


    kann deine Aussage leider nicht ganz nachvollziehen...


    Einnahmen pro kwh el
    - Ersparnis im Stromeinkauf: 9ct (Arbeitspreis)+ ??? ct (Leistungspreis) /kwh
    insbesonder beim Leistungspreis auch mal die Zeiten variieren...kann gut sein, dass es nur im HT lohnt
    evt war Deine Angabe von 9ct ja sogar durchnittlicher Preis (also Arbeits- +Leistungs), aber auch dann lohnt eine differenzierte Betrachtung
    - Vergütung nach KWKG: 50*5,11+45/*2,1 = 350...350/95=3,684 ct/kwh
    Summe: 9ct+3,684+???[Leistungszuschlag] = 12,7 ct/kwh plus X für den Leistungszuschlag


    Den Leistungspreis kannst du dir bei einem Jahresleistungspreis mit hoher Wahrscheinlichkeit NICHT einsparen - dafür ist die Verfügbarkeit eines Dieselmotors zu schlecht. Einmal ein Ausfall - und der Leistungspreis ist fällig.


    Die Vergütung nach dem KWK-Gesetz ist falsch berechnet. Bei der Anlage handelt es sich um eine 95 kW-ANlage aus dem Jahre 2004/2005. Diese bekommt demnach nicht eine Vergütung für eine Neuanlage mit Inbetriebnahme nach dem 01.01.2009, wie du sie publiziert hast, sondern lediglich 2,1 Cent/kWh in diesem Jahr und 1,94 Cent/kWh im nächsten Jahr. Danach nichts mehr. Wohlgemerkt sowohl für den intern genutzten Strom als auch den eingespeisten Strom - siehe http://www.kwkg-novelle.de/kwk-gesetz_kwk-zuschlag.html


    Viele Grüße,


    Markus

  • 1 BHKW 95 kw el mit Abgaswärmetauscher, läuft fast rund um die Uhr, wurde vor 4 Jahren eingebaut und damals schön gerechnet.
    Nun meine Frage- ist dies rentabel????


    [..]


    Nehmen den erzeugten Strom selbst her (95 kw) (Eigenbedarf 3000 kw/H
    Sie Beziehen den Strom vom Netz bei 9 Cent Netto- will auch haben


    Zu Punkt 1: Man muss schon viel verkehrt machen, damit sich ein BHKW , das fast rund um die Uhr läuft, nicht rentabel ist - auch mit Heizöl sollte es darstellbar sein, wenn man es vernünftig betreibt (sorgfältige Wartung und Pflege der Anlage).


    Zu Punkt zwei: Den Eigenbedarf an Strom müsste noch einmal näher konkretisiert werden: Sind das 3000 kWh pro Jahr/Monat/Woche/Tag/Stunde? Wie groß ist der Anteil der Rückspeisung und wie sieht der typische Lastgang (Basis-, Mittel-, und Spitzenlast) aus? Die Daten bekommt man vom betrieblichen Energiemanagement bzw. dem Stromversorger, der Viertelstundenwerte zum leistungsgemessenen Anschluss verfügbar hat.


    Auch im Preisgefüge gibt es noch Lücken in der Darstellung: Neben Arbeits- und Leistungspreis für den Strom gibt es das auch noch für die Netznutzung. Ich könnte mir vorstellen, dass die Netznutzungsgebühren (Arbeit+Leistung) bei einem größeren Gewerbebetrieb getrennt und nicht wie bei mir gemeinsam über den Energielieferanten abgerechnet werden.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • § 7 Höhe des Zuschlags und Dauer der Zahlung


    (5) Betreiber kleiner KWK-Anlagen nach § 5 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 mit einer elektrischen Leistung von mehr als 50 Kilowatt, die bis zum 1. Januar 2009 in Dauerbetrieb genommen worden sind, haben für KWK-Strom einen Anspruch auf Zahlung eines Zuschlags in Höhe von 2,56 Cent pro Kilowattstunde in den Jahren 2002 und 2003, in Höhe von 2,40 Cent pro Kilowattstunde in den Jahren 2004 und 2005, in Höhe von 2,25 Cent pro Kilowattstunde in den Jahren 2006 und 2007, in Höhe von 2,10 Cent pro Kilowattstunde in den Jahren 2008 und 2009 und in Höhe von 1,94 Cent pro Kilowattstunde im Jahre 2010.


    sorry so isses :pfeifen:

  • Vergesst die Mineralölsteuereinsparung nicht....6 Ct/l HEL.....


    Ausserdem ist dieses BHKW eindeutig viel zu klein...mal schauen wie lang der (Voll-?) Wartungsvertrag noch läuft und dann ein gescheites Gerät her...wie hoch ist denn der Gesamtstromverbrauch? Durfte bei 3 MW Spitze und 9 Ct/kWh irgendwo bei 6-10 Mio kWh/a liegen.....also ideal für eine 1-2 MW-Maschine. Gibts denn eine Emax? Wofür wird die Wärme gebraucht und auf welchem Temperaturniveau? Wie hoch ist der gesamte Wärmeverbrauch bzw. Heizölverbrauch/a?


    Nix für ungut - aber sInd bei Euch die Lehrlinge für die Energieversorgung zuständig?


    Gruss


    Horst Bernauer BET

    BET Bernauer EnergieTechnik, Lange Strasse 11, D-71063 Sindelfingen

  • uuups

    Zitat

    Die Vergütung nach dem KWK-Gesetz ist falsch berechnet. Bei der Anlage handelt es sich um eine 95 kW-ANlage aus dem Jahre 2004/2005


    hier haben meine Vorredner natürlich recht....bei alten Anlagen gelten die anderen Sätze...Sorry


    Zitat

    Den Leistungspreis kannst du dir bei einem Jahresleistungspreis mit hoher Wahrscheinlichkeit NICHT einsparen - dafür ist die Verfügbarkeit eines Dieselmotors zu schlecht. Einmal ein Ausfall - und der Leistungspreis ist fällig.


    naja,
    das Ausfallargument ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, aber generell würd ich schon versuchen
    ...er muss ja nicht immer genau bei DER Spitze ausfallen
    Aber bei so einem Objekt, gehört die ganze Choose wohl eh in ein ausgeklügeltes Energiemanagmentkonzept.
    Hier kann man schon ne Menge machen. In einer mir bekannten Glasfabrik wurde enormer Aufwand betrieben um die Leistungsspitzen runterzubekommen. Das rubelt richtig.

  • Hallo in die Runde


    Wer bei den Energiemengen 68ct für einen Liter Heizöl bezahlt hat selber Schuld.


    Wie alt ist das Modul ?


    Kann man nicht auf Gas umstellen?


    Da erhält man einen Heizzentralentarif sollte deutlich unter 5ct/ kWh liegen.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • habe nachgefragt, 12cent netto, endgültiger endpreis



    BHKW wird zur aufheizung einer galvanik benötigt.


    Daten (wärmeverbrauch) Sommer 100 kw (nur galvanikbad)


    Winter (inkl Heizung) 2 MW (1500 Mann Fabrik)
    eine 1 Mw maschine wäre doch hierfür viel zu groß, besonders im Sommer


    Danke den guten Antworten!