BHKW an der Schule

  • Hallo zusammen,


    ich hab vorhin dieses Forum bei meinen Recherchen gefunden und finde es schonmal super. Hab mich gleich durch einige Threads gelesen. Ich weiß, dass es einen solchen Thread schon gibt, allerdings ist der wenig ausgeführt und ich hab noch ein paar mehr Fragen. :)


    Also, ich führe im Rahmen eines Umwelttages an meiner Schule ein Projekt zur Effektivität eines Blockheizkraftwerkes an meiner Schule durch. Als Vorgabe der Lehrer müsste es nur ein kleines Referat werden, sprich wenn ich die Funktionsweise erklären würde wär ich durch. Da mich das Thema aber wirklich interessiert möchte ich alles ein wenig ausführlicher und speziell in Bezug auf die Schule machen.


    Mein Grundsätzlicher Gedanke war erstmal, ob man an der Schule nicht eine "modernere Energie" nutzen kann, wobei mir als erstes ein Blockheizkraftwerk einfiel (eine Biogasanlage fällt schließlich wegen des Geruchs schonmal weg! :D ).


    Das Problem bei einem Blockheizkraftwerk an einer Schule ist natürlich der diskontinuierliche Verbrauch, z.B. die Ferien oder auch die Wochenenden.
    Meine Schule hat ca. 1000 Schüler, 1 große Sporthalle und 1 kleine Sporthalle (beide werden nachmittags und teils abends von Vereinen genutzt). Ich hab mir dann auch gleich mal die Verbrauchserfassung der letzten drei Jahre geben lassen:
    Heizung und Warmwasser:
    Energieträger ist Erdgas, Zeitraum September'05 - September'06, kWh-Heizwert: 1.319.607
    Energieträger ist Erdgas, Zeitraum September'06 - September'07, kWh-Heizwert: 1.122.669
    Energieträger ist Erdgas, Zeitraum September'07 - September'08, kWh-Heizwert: 1.423.836
    Strom:
    Energieträger ist Strom, Zeitraum Januar'06 - Dezmber'06, kWh: 222.365
    Energieträger ist Strom, Zeitraum Januar'07 - Dezmber'07, kWh: 227.481
    Energieträger ist Strom, Zeitraum Januar'08 - Dezmber'08, kWh: 217.563


    Nun finde ich im Internet natürlich alle möglichen Informationen über Blockheizkraftwerke, aber natürlich nur Allgemeine Informationen oder arg ungenaue Angaben.


    Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen? Interessant wäre nun natürlich für mich, ob es überhaupt irgendwie denkbar rentabel ist, was man dann für ein BHKW bräuchte (also mit welcher Leistung), was so ein Ding kosten würde und sowas alles.


    Ich bin jetzt schon für jeden hilfreichen Kommentar dankbar! :sehrgut:

  • Hallo Andre 1411


    Auf den ersten Blick lohnt sich dort ein BHKW .


    Was dort ganz klar gemacht werden muss ist eine saubere Planung dazu sollte man das Objekt besuchen und in Augenschein nehmen, ist ja nicht gerade ein Wohnhaus. Wenn ich eine Überschlägige Planung mache ermittele ich das über den Wärmebedarf aus Kesselgröße und Brennerlaufzeiten, das ergibt schon mal einen guten Daumenwert. Was auch wichtig ist mal beim dem Schulbetreiber nachfragen was für Sanierungsmaßnahmen er in Kürze geplant hat, sonst ist das BHKW vielleicht zu groß ausgelegt.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Ich hab mal ein Bild von Google-Maps hochgeladen.


    http://s8b.directupload.net/images/090413/i5lvoblr.jpg


    Das rot "umkreiste" ist das Schulgelände. Rechts am Bild ist nur noch ein Parkplatz.
    Das blau "umkreiste" ist ein Studentenwohnheim, das man bei dem BHKW bestimmt gut mit einbeziehen könnte.


    EDIT: Evtl. soll bald eine Art Cantine eingerichtet werden, genaueres darüber müsste ich aber erfragen.

  • Hallo Andre,


    werden denn die Turnhallen während der Ferien auch genutzt oder ist dann tote Hose ?
    Wird die Brauchwassererwärmung mit der Heizung oder elektrisch gemacht. Das Problem bei Schulen ist, das im Sommer keine Wärme für die Heizung benötigt wird. Wenn jetzt auch kein Warmwasser verbraucht wird, kostet das ganz schön Laufzeit.



    Gruß
    Tom

  • Hallo,


    genutzt werden die schon, allerdings morgens nicht. Wie das in den Sommerferien aussieht weiß ich nicht. Das einzige was nunmal immer genutzt wird ist das Studentenwohnheim nebenan, allerdings haben beide Institutionen nichts miteinander zu tun.


    Lg, Andre1411

  • Hallo Andre
    und Herzlich Willkommen im Forum


    ....in einer Schule ein BHKW???
    hmm, ich mach mir da auch eher Gedanken, wie so die Lastverteilung...insbesondere für Warmwasser anfällt


    nebenbei tom

    Zitat

    Wird die Brauchwassererwärmung mit der Heizung oder elektrisch gemacht.


    diesmal bekommst Du nen Punkt auf die Armbinde, denn

    Zitat

    Ich hab mir dann auch gleich mal die Verbrauchserfassung der letzten drei Jahre geben lassen:
    Heizung und Warmwasser:
    Energieträger ist Erdgas, Zeitraum September'05 - September'06, kWh-Heizwert: 1.319.607
    Energieträger ist Erdgas, Zeitraum September'06 - September'07, kWh-Heizwert: 1.122.669
    Energieträger ist Erdgas, Zeitraum September'07 - September'08, kWh-Heizwert: 1.423.836


    dass Warmwasser auch damit gemacht wird, ist deultich zu erkennen ;)


    Andre
    Ich habe bedenken, dass hier ein BHKW traumhafte Renditen erwirtschaftet, eben aus dem Grund, dass der Grundwärmebedarf eher mau sein wird...und hier vor allem aus WW-Sicht.
    Die Verbrauchswerte hast Du ja schonmal,
    die sind ja nun nicht gerade wenig, so dass man vielleicht schon ein recht kleines BHKW (im Verhältnis zu die bisherigen Verbauchswerte) in Augenschein nehmen könnte und es halt so auslegt, dass es durch die WW-Bereitung für die Sporthallen auf ordentliche Werte kommt.
    ...um das nun widerum genauer beziffern zu können, wären Angaben zu den Warmwasserverbräuchen äußerst praktisch.
    Kannst Du da vielleicht irgendwie rankommen?
    ...evt. durch seperate WW-Zähler?

  • Zitat

    diesmal bekommst Du nen Punkt auf die Armbinde, denn


    ok,ok ;(:@@-(:D (gleich mal nen passenden Smilie gebastelt)



    Also wenn das Studentenwohnheim mit angeschlossen werden kann wäre das sehr positiv. Falls nicht reicht ein BHKW der Dachsklasse völlig, wenn kein Betrieb in den Turnhallen während der Sommerferien stattfindet.


    Gruß
    Tom

  • Erstmal danke für eure Antworten.


    Ich habe diese Woche noch Schulferien, danach kann ich mal schauen ob ich nähere Infos über die Warmwasserverbräuche bekomme.


    Was genau ist denn die Dachsklasse? Ist das die, die für Mehrfamilienhäuser geeignet ist!? Ich glaub ich hatte hier im Forum einiges darüber gesehen, muss ich mal nachschauen. :)

  • Ja die Münsteraner..
    also ohne eine vernünftige Verbrauchskennlinie wird das alles ein Schuss ins Blaue.
    Die stark unterschiedlichen Bedarfsmengen werden jede Planung sehr schwierig machen.
    Dachsklasse (12-15KW thermisch und 5,5 elektrisch) wird nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein bei den Gesamtverbräuchen.
    Da schafft der grade die Verluste der Rohre zu kompensieren, hatten wir das nicht grade erst als Planungswunder?


    Bitte versuch doch mal Kennlinen zu besorgen.
    /Träummodus an/
    Evtl. gibt es ja schon eine Zentralsteuerung die loggen kann, digitale Wärmemessstellen, Trinkwasser etc.
    Wenn man Tagesgänge grob rausarbeiten könnte und das für ein ganzes Jahr.
    Evtl. ist der Gasbezugszähler ja bereits genauer erfasst, dann könnte man daraus den Bedarf errechnen.
    /Träummodus aus/
    Wer ist den heute für die Versorgung zuständig?
    Macht die Stadt das alleine oder hängt das schon ein Contractor zwischen?
    Zu dem Studentenheim, solange der Träger gleich ist wird das einfach werden,
    sollte der von jemand anderem verwaltet werden, wird es schwerer 2 an einen Tisch zu bekommen.


    aber schon mal gut das sich jemand überhaupt gedanken macht.
    Wenn du in den leitenden Etagen Interessen wecken kannst, wird sich aber in der Realisierung, ein Planungsbüro damit beschäftigen müssen.
    Die Materie ist einfach zu komplex.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Evtl. ist der Gasbezugszähler ja bereits genauer erfasst,


    bei meinen Stadtwerken ist es so, dass größere Gasverbraucher im Winter monatlich und im Sommer alle 2 Monate abgelesen und abgerechnet werden. Vielleicht kriegt man darüber eine etwas bessere Verteilkurve.


    Grüße


    Bruno

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  • Wenn du in den leitenden Etagen Interessen wecken kannst, wird sich aber in der Realisierung, ein Planungsbüro damit beschäftigen müssen.
    Die Materie ist einfach zu komplex.

    Japp, das hab ich auch schon gemerkt - leider. Somit versuche ich nun eine grobe Hochrechnung oder sowas ähnliches zu machen, es muss ja nicht genau stimmen. Damit würde man ja schon erreichen, dass sich einige Leute evtl. grundsätzlich mal Gedanken über sowas machen.


    Also, ich bin über alle Angaben dankbar - muss auch keine Gewähr für übernehmen. :D

  • Hi,


    ich mache Wartung an einem Gas Dachs in einer Schule die etwa die Größe deiner Schule hat. Der kommt da auf ca. 5500-6000h Laufzeit im Jahr. Grund ist die nicht vorhandene Abnahme an Wasser in den Ferien. Würde man dort ein größeres BHKW einbauen , ginge es mit den Betriebsstunden bergab. Klar ist die thermische und elektrische Leistung ein Tropfen auf den heissen Stein, aber besser wie nichts.
    Bei 6000h gibt es immerhin über 30000kWh Strom die nicht bezogen werden müssen, und noch mit 5,11Cent/kWh beaufschlagt werden (Eigennutzung) ;) Nebenbei gibts auch noch 72000 kWh Wärme, die günstiger sind als mit Kessel (Mineralölsteuer).
    Natürlich muss man das im Falle einer Ausführung exakt berechnen, aber als Vortrag und zum Anstoss in die richtige Richtung der Gedanken, sollte das reichen. Er möchte ja nur einen Vortrag halten und keine Auslegung eines BHKW berechnen ;)


    Gruß
    Tom

  • Genau so ist es!


    Hast du vielleicht ein paar Zahlen und Daten von dem Gas Dachs für mich!? Wenn die Schule ähnlich groß ist wäre das ja schonmal ein super Anhaltspunkt!
    Wie gesagt, es geht noch nicht um die genaue Planung des Bau's und der Finanzierung sondern einfach um die Theorie. Inwiefern die nun exakt stimmt oder nicht ist was anderes - das könnten nur Profis sagen...

  • Wir haben in dieser Grössenordnung in Schulen oft mit guten Ergebnissen BHKW mit 50 kWel eingebaut, die passen da schön rein und machen mit 5-6000 VBH die Grundlast Wärme und fast den gesamten Strom; ideal sind die Sporthallen mit Abendbetrieb. Das Wohnheim würde ich auf jeden Fall mal anschauen, vielleicht ist dort gerade sogar ein Kesseltausch fälllig.....eine Kartoffelkiste (Dachs) ist doch arg klein bei über 1 Mio kWhth/a.


    Anbei die simulierte Jahresdauerlinie.


    Wichtig:
    - Platz
    - Schall
    - RL-Temperaturen
    - Kaminzug frei?
    - Kessel noch brauchbar oder fällig?
    - Stromanschluss


    Gruss
    Horst Bernauer BET