Eigenbau: ENS für Netzbetrieb

  • Hallo,


    wir haben uns ein BHKW komplett gebaut das einzigste was jetzt noch fehlt ist der passende Generator. Dabei haben wir schon zwei hier liegen einmal einen AEG 380V und 3 KW bei 1500 U/min und einen 230 V mit 3 KW bei 1500 U/min. Nun wissen wir nicht wirklich welchen wir nehmen sollten. Am günstigsten wäre für uns eigentlich der mit 230V, weil man dafür die ENS 26 für ca. 300 Euro neu bekommt. Und für den Drehstrom Motor die ENS 31 kostet ca. 600 - 700 Euro.


    Aber jetzt kommt das eigentliche Problem wir wollten an den Schaltschrank einfach ein Kabel legen mit einem Normalen 230V Stecker für in die Steckdose damit wir nicht unnötig neue Kabel ziehen müssen. Sprich wenn irgendwas mit dem BHKW nicht stimmen sollte das man es einfach aus der Steckdose ziehen kann und es wäre vom Netz getrennt. Jedoch sagte uns ein Elektriker das man sowas nicht machen könnte weil die normalen Sicherungen im Haus würden das merken das der Strom "rückwärts fliest" zum Stromzähler und würden dann einfach öffnen? Außerdem meinte der Elektriker das wir z.b. auf die Flasche Phase speisen würden, weil das BHKW soll in die Garage soll und jetzt könnte es ja sein das vom Stromzähler die 1 Phase in die Garage geht und z.b. Phase 3 ins Haus geht auf die normale 230V Dose smoit könnte das Probleme geben wenn ein neuer Zähler drinnen wäre. Müsste jetzt vom BHKW eine extra Leitung ohne sicherungen etc vom BHKW zum Strozähler ausgang gelegt werden??

  • Hallo Tueddelhannes



    Ich würde an deiner Stelle den AEG 380 V nehmen, ist vom Wirkungsgrad mit Sicherheit besser als der 230 V Motor.
    Die ENS gibt es mit Sicherheit auch noch irgendwo günstiger, ist aber nicht gesagt dass du unbedingt eine brauchst.
    Sprich doch erst mal mit deinem Energieversorger ob nicht nur eine Trennstelle reicht bei dir.
    Das ist von EVU zu EVU unterschiedlich.
    Willst du denn das BHKW überhaupt beim EVU anmelden, also alles offiziell machen so wie sich das gehört?
    Ist nicht so eindeutig von dir beschrieben.
    Das mit dem rückwärts fließenden Strom und den auslösenden Sicherungen kenne ich so nicht, nur ist es immer besser ein gesondertes Kabel bzw. Zuleitung vom BHKW zum Zähler zu legen.
    Aber auch diese Zuleitung sollte abgesichert werden, das wird dir der Energieversorger sowieso vorschreiben.
    In dieser Leitung wird denn auch die Trennstelle sitzen wenn die bei dir reichen sollte.


    Aber mal was ganz anderes, was für einen Motor hast du, der das ganze antreibt?
    Wie viel Leistung, welcher Brennstoff und und und, das ist auch ein Entscheidungsgrund für Generator und Generatorgröße.

  • Ja klar will ich das Anmelden sonst würde ich auch gerne auf die ENS verzichten =)


    Aber das mit dem Stromzähler müsste aber eigentlich ganz normal funktionieren bei 230 V oder? Das müsste sich doch ausgleichen wenn ich z.b. auf Phase 1 Einspeise und z.b. auf Phase 3 den Strom fürs Hausbeziehe?


    Das ist so ein Billiger Diesel Motor aus China auch R180D genannt. Also das mit der Generatorgröße von 3 kw passt gut zum Motor bei 1500 U/min. Als Kraftstoff kommt Heizöl, Diesel und sonstiger Sprit der gerade anfällt.


    Wenn ich mal dazu komme setze ich mal Bilder rein ;)

  • Hallo Tueddelhannes,

    Zitat

    wir wollten an den Schaltschrank einfach ein Kabel legen mit einem Normalen 230V Stecker für in die Steckdose damit wir nicht unnötig neue Kabel ziehen müssen. Sprich wenn irgendwas mit dem BHKW nicht stimmen sollte das man es einfach aus der Steckdose ziehen kann und es wäre vom Netz getrennt.


    Würde vielleicht funktionieren ist aber schon gefährlich und wird deswegen von der EVU nicht akzeptiert. Je nach Kondensator kann da ordentlich Spannung auf dem Stecker sein (Asynchrongenerator im "Inselbetrieb" ohne Last!). Wenn´s ganz dumm läuft :tot: . (<50kHz,>50V,>50mA !)


    Zitat

    Aber das mit dem Stromzähler müsste aber eigentlich ganz normal funktionieren bei 230 V oder? Das müsste sich doch ausgleichen wenn ich z.b. auf Phase 1 Einspeise und z.b. auf Phase 3 den Strom fürs Hausbeziehe?


    Das Thema saldierende Zähler ist im Forum auch schon viel diskutiert worden.


    Gruß
    Technikfreak

  • Hallo Technikfreak.


    Den Kondensator könnte man doch auch durch ein Schutz wegschalten, soll heißen, wenn die Anlage vom Netzt genommen wird oder der Stecker gezogen wir, fällt dieses denn ab und trennt den Kondensator vom Generator.

  • Hallo Tueddelhannes,


    ein Kondensator ist schon von Nöten, zur Blindstromkompensation.
    Dein 230 V Motor hat doch bestimmt einen Anlaufkondensator, oder ist da keiner dran?

  • Morgen,


    also mit der Sicherung hat dir dein Elektriker schonmal Mist erzählt. Einem normalen Automaten kann man in beide Richtungen bestromen. An seinem Auslöseverhalten ändert das garnix. Problematisch ist aber die größe deiner Sicherung. 16A bei 230V sind etwa 3,5kW, da kanns dir im Betrieb schonmal den Automaten reißen.
    Mal ganz davon abgesehen das ich keine 1,5mm² Leitung auf Dauer so belasten würde. 8|


    Wegen des Zählers liegt er aber nicht ganz falsch. Das Problem dabei: Einspeise- und Bezugszähle sind getrennt (saldierende werden normal nicht verbaut).


    Stecker geht auch garnicht! die sind nicht dafür gedacht unter Last gezogen zu werden, das gibt bei den Leistungen bereits einen Lichtbogen. Dazu kommt die enorme Gefahr wenn du an die offenen Kontakte kommst. :tot:
    Sowas muss mit zugelassenen Lasttrennern (Automaten, Schütz, etc.) fest verdrahtet werden.


    Zur ENS 31 gibts eine Alternative. Hab noch kein BHKW im Einsatz, daher auch keine praktischen Erfahrungen, aber ein Display ist bei Gott nicht notwendig und die Anforderunegn den EVU erfüllt die NSR 3.2 auch. Preis laut Hersteller: 450€.



    mfg JAU

  • Hallo Leute nochmal zur Frage ENS


    laut E DIN VDE 0126-1-1, Mai 2005 braucht das keine ENS zu sein ich hab hier mal einen Auszug reinkopiert:


    Selbsttätige Freischaltstelle zwischen einer netzparallelen Erzeugungsanlage und dem öffentlichen Niederspannungsnetz gemäß E DIN VDE 0126-1-1, Mai 2005


    - mit Impedanzmessung (im allgemeinen Sprachgebrauch „ENS“) oder


    - mit dreiphasiger Spannungsüberwachung oder


    - nach Schwingkreistest


    Ein Über- oder Unterschreiten der Grenzwerte muss eine Abschaltung innerhalb von 200 ms bewirken:


    Ein Freund von mir hat ein 3-Phasen-Spannungsüberwachungsrelais verwendet, es ist mit ca.130,00€ auch die preiswerteste Variante. Das sollte und muss von einen vom EVU- zugelassenen Elektroinstallateur in die Hauptverteilung montiert werden und den Stromkreis der eigenerzeugungs Anlage überwachen.
    Er hat die Anlage auch so abnehemen lassen von seinem EVU und es gab keine Probleme. :D


    Das Problem bei diesem Relais ist aber die nicht sehr große Leistung . Max 1,3 Kw ..

    Viele Grüße Kay ------- Konrad Weigel / KWE 7,5G-3 AP :imsohappy:

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  • Hallo Leute,


    ich hatte ja schon mal weiter oben geschrieben, es kann sein das sein EVU gar keine ENS vorschreibt.
    Er sollte sich erst mal Kundig machen, bei uns ist es auch nicht zwingend erforderlich eine ENS zu verbauen, es würde auch eine Trennstelle reichen.

  • Hallo, mein EVU ist Eon Edis, bei denen geht in MC Pom bis zu 50 Kw el. nichts ohne (ENS) zertifizierte automatische Freischaltstelle, aber das ist bei denen wohl Politik, uns das leben schwermachen

  • Hallo Wodaan,


    ja ich kann es manchmal auch nicht verstehen, mein Bekannter hier im Gleichen Ort musste auch eine ENS verbauen, bei mir war sie nicht von Nöten.


    Das muss man glaube ich nicht verstehen oder?


    Aber es gibt schon Netzüberwachungen die die Richtlinien erfüllen für günstig Geld, die sind denn zwar nicht von allen erforderlichen Institutionen abgenommen aber erfüllen die Richtlinien.
    Und meistens werden die denn auch vom EVU anerkannt, wenn man das Datenblatt vorlegen kann.

  • Hallo Tueddelhannes


    Ich will mich da jetzt nicht festlegen aber so um die 20 – 25 µF wirst du schon pro Phase einbringen müssen.
    Musst du versuchen, kommt auch so ein bisschen auf die Wicklung im Generator an.
    Habe bei mir auch probieren müssen, die Berechnung hat nicht hin gehauen.