Holz-Hackschnitzel BHKW ab wieviel KW wirtschaftlich?

  • Hallo,


    dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich habe gleich eine Frage:


    Ab wieviel KW bzw. welcher Betriebsstundenanzahl/Jahr ist ein BHKW mit dem Brennstoff Biomasse/Holzhackschnitzel wirtschaftlich zu betreiben?


    Ganz konkret geht es um folgendes Projekt:
    Ich möchte mehrere große Altbauhäuser über ein Nahwärmenetz verbinden.
    Die Wärmeerzeugung soll von Öl auf Biomassefeuerung umgestellt werden.
    Ein Haus allein braucht etwa 50 KW Kesselleistung, es werden 5 Häuser zusammengeschlossen, sodaß sich ca 250 KW Gesamtkesselleistung ergeben.


    Hierzu die Frage: Ist hier eine Anwendung von BHKW-Technik zur Stromerzeugung sinnvoll,
    oder sollte man die Anlage als reine Wärmeerzeugungsanlage bauen?


    Ich freu´mich auf euer Feedback und fände es echt klasse, wenn mir jemand da Tipps geben könnte,
    schöne Grüße aus dem kalten Norden

  • Hallo,


    ein Holzgas BHKW rechnet sich immer! Dabei muß natürlich die Stromerzeugung im Vordergrung stehen, unter anderem auch aus dem Grund das ein Holzgas BHKW mit konstanter el. Leistung laufen muß. Und das nach Möglichkeit 8000 Std. im Jahr! Die Wärme ist ein gut verwertbares Nebenprodukt das auch noch Geld bringt. Bei einem Wärmbedarf von ca. 250kW/h liegt die el.Leistung bei 125kW/h. Die Einspeisevergütung bringt ohne KWK Bonus und Preis für Nutzwärme bei 8000 Betriebsstunden im Jahr 206 700,00 Euro, abzüglich der Betriebskosten und Taschengeld für unseren Bundesfinanzminister!


    Genauere Info: Burghard4@gmx.de

  • Hallo!

    ein Holzgas BHKW rechnet sich immer!


    Das ist ja Prima! :-)_:-)

    Und das nach Möglichkeit 8000 Std. im Jahr!

    Haben "die" mit den ganzen Pflanzenöl-BHKW´s auch gesagt! (Liegen einige heute still)


    Bei einem Wärmbedarf von ca. 250kW/h liegt die el.Leistung bei 125kW/h.


    Also bei den Häusern ist das die Spitzenlast, und da kann man meist noch ein wenig abziehen, und ein BHKW sollte max. 25 - 30% der Spitzenlast decken, dann kommt man auch auf die 7-8000 Stunden!


    Die Einspeisevergütung bringt ohne KWK Bonus und Preis für Nutzwärme bei 8000 Betriebsstunden im Jahr 206 700,00 Euro, abzüglich der Betriebskosten und Taschengeld für unseren Bundesfinanzminister!


    Joooo, bei meinem Betrieb habe ich auch recht hohe Einnahmen :thumbup: , aber leider auch recht hohe Betriebskosten! :thumbdown: Und von dem was da übrigbleibt mimmt mir das FA auch noch was weg! :vinsent:
    Und der Rest...... :crygirl:


    Mit solchen pauschalen Aussagen ist keinem geholfen! |__|:-)


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo spntan001


    und Herzlich Willkommen im Forum



    Zitat

    Mit solchen pauschalen Aussagen ist keinem geholfen! |__|:-)


    das ist auch meine Meinung ;)


    Zitat

    Also bei den Häusern ist das die Spitzenlast, und da kann man meist noch ein wenig abziehen, und ein BHKW sollte max. 25 - 30% der Spitzenlast decken, dann kommt man auch auf die 7-8000 Stunden!


    das wiederum nur bedingt,
    also im Bereich "klassischer" KWK und aktueller Gesetzgebung (im KWK-Gesetz)
    ist es sicherlich richtig, dass ein BHKW nur wirtschaftlich ist, wenn es die Grundlast abdeckt...0b das nun 25% sind, oder bei manch anderen vll. auch bis zu 60% kommt halt ein wenig auf's Lastverhalten und auch auf die verwendete Technik drauf an (Kostenstruktur aus Wartungskosten und co.)
    ...aber soweit stimmt schon die Aussage


    Wenn man aber,
    durch Biomasse in den Bereich der EEG-Gesetzgebung fällt,
    dann wird man eher zur Volleinspeisung tendieren und dann könnte durchaus eine größere Auslegung passen.
    Dies schröpft dann die Betriebsstunden (hängt damit zusammen, dass ein Wärmeerzeuger bei 100% Auslegung witterungsbedingt so grob um die 2.000-2.500 Stunden im Jahr läuft), allerdings kann sich bei größeren Auslegungen durchaus eine wirtschaftlichketi einstellen. Hierzu müssen dann wider die anderen Kosten wie Abschreibung, Wartund und co. berücksichtigt werden.


    Ob es sich tatsächlich bei dem Projekt um einenHolzvergaser handeln soll,
    ist ja nichtmal gesagt....wenn auch wohl eher wahscheinlich.


    spontan001
    Hast Du schon ein konkretes Aggregat ins Auge gefasst?
    Die Holzmaschinen sind nämlich noch äußerst selten...gibt da bisher nicht viele die sich damit beschäfttigen und in der Leistungsklasse wohl auch noch nicht sooo viele Anlagen


    Hier im Forum werden da auch nur wenige, ganz bedingt näheres wissen,
    allerdings hat das Forum eine ausgesprochen hohe Kompetens in Fragen der BHKWs, so dass mit ein wenig Hintergrund-Info's sicherlich eine Einschätzung getroffen werden könnte.
    also insbesonder...technische Daten zum Gerät, wartungskosten-Prognose (Hersteller-Info?), EEG-tauglichkeit (Einschrämkungen ob NaWaRo?)....aber auch, ob es evt. zu Problemen, bzw erhöhten auflagen kommen könnte...z.B. bei >100kw Einhaltung der TAB , etc etc.



    als erstes evt. soviel
    - Holz(Gas-) BHKWs,
    werden sicherlich eine ganze Ecke teuerer sein, als normal BHKWs. Aber auch normale Biomasse-Kessel schlagen schon deutlich teuere zu Buche, als ein gewöhnlicher Brenner.
    - Ich weiss nicht genau, wer da mittlerweile am Markt ist, aber ich vermute dass die Zahl der Referenzanlagen gering ist, drum sollte hier wohl auf wirklich kompetente Anbieter zurückgegriffen werden, die ggf. auch eine sehr kulante Regelung in den Vertragsbedingungen haben



    aber
    um erstmal generell noch was loszuwerden

    Zitat

    Hierzu die Frage: Ist hier eine Anwendung von BHKW-Technik zur Stromerzeugung sinnvoll,
    oder sollte man die Anlage als reine Wärmeerzeugungsanlage bauen?


    Bei jeder Form der Wärmeerzeugung ist ein BHKW sinnvoll
    ...und bei Objekten in Deiner Größe lässt sich mit einer ordentlichen Planung sicherlich auch eine wirtschaftliche Lösung finden.

  • Hallo alle zusammen!


    Ich könnte jetzt eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, zwei DIN A4 Seiten, ins Forum stellen. Wer näheres wissen möchte möge mich bitte anschreiben ( mit Postanschrift ) !


    Ein Holzgas BHKW muß mit konstanter Leistung laufen, die Auslegung geht nach dem Wärmbedarf ( SPITZENLAST )und daraus folgt die el. Leistung. Die STROMERZEUGUNG STEHT IM VORDERGRUNG, Wärme ist ein sinnvoll nutzbares Nebenprodukt! Eine Anlage trägt sich auch ohne KWK Bonus und Verkauf der Wärme. Spitz gerechnet hat sich ein Holzgas BHKW nach ca. fünf Jahren amortisiert! Wir rechnen mit einer Betriebszeit von 18-20 Jahren, der älteste Vergaser hat jetzt über 185 000 Std. auf dem Buckel! Leider kursiert in Deutschland das Gerücht Holzgas funktioniert nicht, was für einige Anlagen und Hersteller auch zutrifft! Bei uns in Finnland werden sehr viel Holzvergaser problemlos genutzt, stationär und im Fahrzeug. Diese Anlagen kann man nicht mit Bioöl-und Gasanlagen vergleichen!!! Holzgas enthält bedeutend weniger Schadstoffe welche die Anlage und die Umwelt belasten, dadurch erreichen auch die Motoren eine wesentlich längere Betriebszeit( ca. 80 000 Std. )!

  • Ein Holzgas BHKW muß mit konstanter Leistung laufen, die Auslegung geht nach dem Wärmbedarf ( SPITZENLAST )


    Hallo oebuba,


    verstehe ich das richtig, ein Holzgas-BHKW braucht dann ein Notkühlsystem, wo bei geringem Wärmebedarf der Überschuss "weggekühlt" wird, quasi so wie bei den Kohlekraftwerken in den Kühltürmen?...........


    Das ist aber nur in Finnland denkbar, wo man vor lauter Wald nicht weis wohin mit den Bäumen |__|:-)


    AxelF

    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Hallo Axel F,


    ich kann natürlich auch ein BHKW mit geringerer Leistung installieren, dann benötige ich immer noch Putin-Gas oder Saudi-Öl um den Spitzenbedarf zu decken und verdrecke weiterhin die Umwelt! Außerdem soll ein BHKW nebenbei noch das Taschengeld aufbessern.


    Noch etwas Technik,: unsere BHKW haben Abgaswerte von ca. 50% der gesetzlich geforderten Werte der TA-Luft, da es sich um eine thermochemische Vergasung handelt kommt das EEG voll zum tragen, als Endprodukt bleibt saubere Asche. Holz gibt es im Überfluß! Der Wartungsaufwand begrenzt sich für den Motor auf Öl, Ölfilter, Luftfilter und Zündkerzen wechseln. Für den Gaserzeuger ist nur das tägliche entleeren von Asche und Staubbehälter angesagt, auch das läßt sich automatisieren! Wir bauen HolzgasBHKW von 30-500kW.

  • Hallo Axel F,
    ich kann natürlich auch ein BHKW mit geringerer Leistung installieren,

    Es gibt viele Möglichkeiten eine direkte Frage indirekt nicht zu beantworten - und noch mehr Gründe dafür.


    ABER sollte es tatsächlich dein Ziel sein Dich an der EEG Stromvergütung dumm und dusselig zu verdienen und die Wärme wegzuschmeissen wirst du hier im Forum wenig Zustimmung erfahren!!


    Das wäre nämlich mal wieder ein Beispiel für die Gier einzelner Individuen der Gattung Homo sapiens sapiens.


    Die KWK hat das erklärte Ziel Ressourcen effektiver zu nutzen und damit unsere Erde zu schonen.


    Deine Aussage "Holz gibts im Überfluss" und daraus die Schlussfolgerung - geil wir verbrennens einfach und verdienen Geld damit - wiederspricht dem Sinn der KWK und des EEG vollkommen!!!


    ich geh ins Bett sonst reg ich mich noch auf :hutab:

  • Irgendwie hast Du das Ganze nicht richtig verstanden!


    Ein Holzgas BHKW läßt keinen modulierenden Betrieb zu, es muß wirklich durchgehend mit der geplanten Leistung laufen! " Holz im Überfluß" bist Du der Meinung das es sinnvoller ist das "Abfallholz" aus der Forstwirtschaft, welches mit schöner Regelmäßigkeit jedes Jahr beim Durchforsten der Wirtschaftswälder anfällt, den großen Stromerzeugern zum Verbrennen in ihren Dampfkraftwerken ( mieser Wirkungsgrad )zu überlassen?? Dann hole ich mir doch lieber ein BHKW und verwerte das Holz für meine Zwecke und das Ganze noch wirklich Umweltneutral. Es geht nicht darum das große Geld zu machen, sondern darum das sich ein Holzgas BHKW selbst finaziert und etwas Taschengeld übrig bleibt!


    Ein Holzgas BHKW verwertet Brennstoff der nicht weiter verwertet werden kann, im Gegensatz zu Planzenöl oder Biogas BHKW welche auf landwirtschaftliche Nutzflächen angewiesen sind!!! Jetzt frage ich Euch welches Verfahren entspricht mehr der KWK und dem EEG

  • oebuba


    Was hast du denn für ein System anzubieten.


    Wenn ich eine zuverlässige Holzgasanlage finde, dann kann die sofort bei mir in das vorhandene Gebäude eingebaut werden.


    Das 250 KW Zündstrahl BHKW läuft schon.


    Gruß Matzi

  • Hallo Matzi,


    kommt auf die geplante Leistung an! Bis 75kW Festbettvergaser, ab 100kW zweistufige Vergasung oder Wirbelschichtvergaser!


    Warum läuft bei Dir ein Zündstrahler? Diese Dinger werden eigentlich nur eingesetzt wenn keine gute Gaserzeugung vorhanden ist!


    Gruß


    oebuba

  • Hallo oebuba


    Ja wo kann ich eine Anlage besichtigen ?


    Zündstrahler deshalb weil ich ja schon seit 1,5 Jahren Strom nach EEG erzeuge.


    Mit einem Gas BHKW währe das nicht gegangen. Oder ?


    Gruß Matzi

  • Hallo oebuba,


    kann man das so verstehen, daß die Hackschnitzel- BHKW´s ab 30 kw wirtschaftlich sind? Im Umkehrschluß kleinere Anlagen unwirtschaftlich sind?
    Das würde die ursprüngliche Frage konkret beantworten.


    Gruß
    Technikfreak

  • Hallo Matzi,


    läuft bei Dir eine Biogasanlage mit dem Zündstrahler?


    Unsere Holzgasanlagen laufen tatsächlich mit der angegebenen Leistung durchgehend und ohne Probleme, vorraussetzung ist natürlich das genügend guter Brennstoff zur Verfügung steht.


    Ende April kannst Du bei mir eine 40kW Anlage besichtigen.


    Technikfreak,


    es geht auch kleiner, aber dann stimmt das Preis-Leistungsverhältnis nicht mehr! Die Herstellungskosten für 10kW sind in etwa mit 30kW gleich zusetzen! Daher ist unsere untere Grenze 30kW.


    oebuba